Buchklassiker

  • Hallo,


    ich wuerde mich sehr gern an die grossen Klassiker wagen. Welchen wuerdet ihr empfehlen? Vor Jahren habe ich "Der Zauberberg", "Krieg und Frieden" und "Vom winde verweht" angefangen und bin leider gescheitet. Ich weiss nicht, ob es die vielen Namen bei den russischen Buechern oder einfach die unheimliche Laenge ist.


    Habt ihr vielleicht Tipps?


    Chinle

  • Da Du die russischen Klassiker teils erwähnst, und ihre Komplexität durch uns eher unbekannte und zahlreiche Namen, würde ich Dir da einfach ein kürzeres Genre zum Einstieg empfehlen. Versuche es doch mal mit den sicherlich ebenfalls zum Klassikerschatz zählenden Kurzgeschichten von Tschechow! Wirklich ganz tolle Sachen auf überschaubarer Länge!

  • Da hast Du Dir aber auch ausgerechnet die dicksten Brocken ausgesucht!


    Was mir sehr gut gefallen hat, war "Jane Eyre" von Charlotte Brontë und "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde. Generell habe ich am ehesten einen Draht zu den englischsprachigen Klassikern. Wenn es etwas unheimlicher sein darf, wären vielleicht auch die kurzen Geschichten von Edgar Allan Poe was für Dich.


    Von den (jüngeren) deutschen Klassikern mag ich Erich Kästner sehr gerne, z.B. "Fabian" oder "Drei Männer im Schnee", und das "Irische Tagebuch" von Heinrich Böll.


    Auch sehr schön: "Erwachende Herzen" von Colette.

  • Wenn es etwas unheimlicher sein darf, wären vielleicht auch die kurzen Geschichten von Edgar Allan Poe was für Dich.

    Das klingt gut. Da werde ich mal reinschauen.

    Versuche es doch mal mit den sicherlich ebenfalls zum Klassikerschatz zählenden Kurzgeschichten von Tschechow! Wirklich ganz tolle Sachen auf überschaubarer Länge!

    Kurzgeschichten waeren wahrscheinlich wirklich besser. Danke fuer den Tipp!

    Dieses würde ich dir empfehlen. Es ist großartig.

    Ich muss zugeben, dass die Weltkriege so gar nicht meins sind. Aber Duerrenmatt waere einen Versuch wert.

  • Jetzt habe ich auch mal ein bisschen in Edgar Allen Poe's Biografie gelesen. Sehr interessant.

    ...wären vielleicht auch die kurzen Geschichten von Edgar Allan Poe was für Dich.

    Haben dir die Kurzgeschichten gefallen? Mich erinnert das irgendwie immer so an meine Schulzeit zurueck, als man in Deutsch Kurzgeschichten (nicht von Poe) lesen musste und die haben mir meistens nicht sonderlich gefallen. Hat er nur Kurzgeschichten geschrieben?

  • Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, welche Motivation ich für das Klassiker lesen überhaupt habe. :)
    Möchtest du negative Erinnerungen an aufgezwungene Schullektüren überwinden und es jetzt nochmal damit versuchen?
    Oder denkst du, das gehört zur Bildung und du möchtest einen gewissen Kanon an "muss man mal gelesen haben"-Büchern abarbeiten? (Warum nicht - kann ja trotzdem Spaß machen :wink: )


    Für den Einstieg würde ich mich schlicht daran orientieren, was mich interessiert.
    Also überleg mal, was dir sonst so gefällt an Genres, Ländern, Art der Geschichten.


    Für einen Einstieg könnte ich mir von Camus "Die Pest" vorstellen. Oder etwas von Charles Dickens. Mark Twain. Schillers "Die Räuber".
    Aber das ist eben total Geschmacksache. :wink:

  • Oder denkst du, das gehört zur Bildung und du möchtest einen gewissen Kanon an "muss man mal gelesen haben"-Büchern abarbeiten? (Warum nicht - kann ja trotzdem Spaß machen )

    Ich denke, das trifft es ganz gut. Es sollten schon Buecher sein, die mich interessieren. Z.B. Vom Winde verweht wuerde auf jeden Fall nochmal eine Chance bekommen. Ich mochte ja den Film so gern und vielleicht habe ich bei dem Buch zu schnell aufgegeben.


    Charles Dickens steht auch schon seit laengerem auf meiner Liste. Aber irgendwie moechte ich trotzdem irgendwann einen der grosses russischen Klassiker schaffen.

  • Aber Duerrenmatt waere einen Versuch wert.

    Na, dann bietet sich doch "Der Richter und sein Henker" an :wink:

    Charles Dickens steht auch schon seit laengerem auf meiner Liste.

    oh, den habe ich Anfang letzten Jahres für mich entdeckt. Und auch wenn es eines seiner dicksten Bücher überhaupt ist, so kann ich Dir "Bleak House" wärmstens empfehlen. Das habe ich in einer ganz tollen Minileserunde gelesen und wir hätten nie gedacht, dass wir dabei auch noch soviel Spaß haben könnten :lol: Dickens hat einen herrlichen Humor und kann dabei ganz nebenbei mit wenigen Worten wunderbar Atmosphäre schaffen :pray:

    Aber irgendwie moechte ich trotzdem irgendwann einen der grosses russischen Klassiker schaffen.

    Das ist ja kein Problem, aber vielleicht nimmst Du einfach mal einen etwas kürzeren Roman um zu schauen, ob Dir die russischen Klassiker überhaupt liegen oder nicht. Ein Vorschlag wäre z.B. die Kreutzersonate von Tolstoi :wink:

  • Zitat von Chinke

    Charles Dickens steht auch schon seit laengerem auf meiner Liste. Aber irgendwie moechte ich trotzdem irgendwann einen der grosses russischen Klassiker schaffen.

    Oder, wenn es Dostojevski sein sollte, gibt es die "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" (etwas phantastisch angehaucht) oder der etwas längere "Der Spieler", der aber eventuell etwas zugänglicher ist als die ganz großen Wälzer.


    Auch vom Nobelpreisträger Bunin gibt es kleinere, wunderbare Sachen, die hier nicht so viele zu kennen scheinen. ZB "Dunkle Allen" uam.


    Von Solschenizyn, näher dran, gibt es nicht nur die unendlichen Geschichtswälzer, sondern auch kürzere, sehr eindringliche Bücher: "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" oder "Das Haus der Matriona"...


    Falls es Gedichte sein können, dann ist Puschkin natürlich DER russische Dichter schlechthin. Es gibt schöne kleine Anthologien in verschiedensten Ausführungen.


    Geheimtipp eines Klassikers aus der zweiten Reihe wäre auch Lesskow!!!


    Teils könntest Du hier im BT zu einigen Büchern Rezis dazu finden.

  • Außerdem kann man alles von Friedrich Dürrenmatt sehr gut lesen =)

    Dem kann ich mich nur anschließen. Ich habe die Bücher von ihm verschlungen (sind ja auch meist nicht besonders dick). Unser Sohn hatte auch einen in der Oberstufe auf dem Programm stehen und hat danach freiwillig alle anderen von ihm die hier im Regal stehen ebenso eingeatmet. :study:

  • ich wuerde mich sehr gern an die grossen Klassiker wagen. Welchen wuerdet ihr empfehlen?

    vielleicht solltest du bei den Büchern anfangen, die nicht so umfangreich sind. :winken:
    Wie wäre es mit Franz Kafka? "Die Verwandlung" hat nur 77 Seiten und ist eine großartige Erzählung :thumleft:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • oder "Die Kreutzersonate" von Leo Tolstoi hat auch nur 143 Seiten. Ich habe es sehr gerne gelesen. :drunken:
    Kurzbeschreibung:
    Auf einer nächtlichen Bahnreise durch das winterliche Russland entspinnt sich zwischen wechselnden Fahrgästen ein langes Gespräch über Liebe, Ehe, Moral und Gesellschaft. Gegen Ende erzählt der ehemalige Gutsbesitzer Posdnyschew einem Mitreisenden vom tragischen Verlauf seiner Ehe und legt ein erschütterndes Geständnis ab: Zunehmend enttäuscht und von unbegründeter Eifersucht zerfressen hat er seiner Frau das Leben genommen. Meisterhaft setzt Leo Tolstoi die authentische Geschichte in Literatur um und entfaltet subtil das innere Drama seiner Figuren. Zugleich ist dieses bedeutende Alterswerk Ausdruck der eigenen sozialkritischen und moralischen Positionen.

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  • bei Dostojewski könntest du auch mit einer Erzählung anfangen. Z. B. "Die Sanfte" :)
    Kurzbeschreibung:
    Die Geschichte eines gescheiterten Mannes, der eine junge, sanfte Frau heiratet, um sie zu unterwerfen, und durch gespielte Gleichgültigkeit, lähmendes Schweigen und unerbittliche Strenge seine unstillbare Gier nach Macht auslebt. Die junge Frau begehrt auf, und es kommt zur entscheidenden Kraftprobe. Als sich der Mann, Jahre später, wieder in seine Frau verliebt, ist es schon zu spät.

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  • oder "Weiße Nächte" - auch nur 96 Seiten. Dabei eine großartige Erzählung :thumleft:
    Kurzbeschreibung:
    'Es war eine wundervolle Nacht, eine solche Nacht, wie sie vielleicht nur vorkommen kann, wenn wir jung sind, lieber Leser.' Mit diesem Satz eröffnet Dostojewski seine Geschichte einer beginnenden Liebe, die aus der zufälligen Begegnung zwischen dem einsamen Erzähler und der jungen Nastenka entsteht. In vier Nächten offenbaren sich die beiden ihre Ängste und Sehnsüchte. Doch Nastenkas Herz gehört einem anderen. Ebenso ergreifend wie einfühlsam erzählt Dostojewskis 'empfindsamer Roman' von der unerfüllten Liebe.

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  • Danke fuer all eure tollen Tipps. Werde gleichmal die "Kreutzersonate", Charles Dickens und Edgar Allen Poe auf meinen SuB setzen.

    ich bin gespannt, was Du so erzählen wirst darüber :wink:

  • Entgegen allen anderen oben würde ich von Dostojewski auf jeden Fall "Die Dämonen" empfehlen und auf keinen Fall die kürzeren Sachen, bei großen Schriftstellern erstmal Kurzgeschichten zu lesen halte ich für eine fatale Falle.
    Und die Klassiker, die du dir da ausgesucht hattest, gehören nun auch wirklich zum Drögesten, was man sich da vorstellen kann.
    Es gibt Tausende Klassiker, die man mit Begeisterung lesen kann und die oft auch an Spannung sich vor einem Vergleich heutiger Thriller nicht zu scheuen brauchen.


    Wenn es aber doch etwas Kurzes sein soll: BAHNWÄRTER THIEL. Oder als Oberhammer: DER SCHIMMELREITER. Wenn es damit nicht klappt, zurück zu den modernen Krimis. :lol:

  • Mein liebster Klassiker ist Der Glöckner von Notre Dame von Victor Hugo. Allerdings gibt es da zu Anfang ein Kapitel nur über Architektur. Da muss man sich durchbeißen oder man ist faul wie ich und überspringt es einfach. :D Das Buch hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht.
    Erst neulich hab ich Der Krieg mit den Molchen von Karel Capek (mein Handy kennt leider nicht so viele Sonderzeichen), eine Satire aus den 30ern mit sehr aktuellen Themen.

    Gelesene Bücher 2011: 35 | 2012: 29 | 2013: 35 | 2014: 68, 2015: 52 | 2016: 66 | 2017: 53 (gehört: 05) | 2018: 43 (gehört: 06) | 2019: 17 (gehört: 3) | 2020: 07 (gehört: 03)

  • Stimmt, der Glöckner ist auch klasse, wenn man den Anfang hinter sich hat!


    Ob das jetzt ein richtiger Klassiker ist, weiß ich nicht, aber ich mochte auch "Das Phantom der Oper" von Gaston Leroux. Das ist auch nicht sehr dick.


    Und zu Weihnachten natürlich Dickens' "Weihnachtslied" (manchmal auch "Weihnachtsgeschichte" genannt).