Mary Wollstonecraft Shelley - Proserpine & Midas

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    Diese Besprechung bezieht sich auf eine ältere, ebenfalls kostenlose Ausgabe dieses Titels mit einem Vorwort von A. Koszul, in dem er zum Einen die biographischen Hintergründe dieser beiden Dramen gibt, wie auch eine literaturwissenschaftliche Einordnung, bei der der Umgang mit antiken Stoffen durch Shelleys damalige Landsleute scharf kritisiert wird. Shelley scheint dahingegen die antiken Charaktere nicht nur als Zitatstoff verwendet zu haben, sondern als Vorlage für eine modernere Betrachtung, wie wir dies etwa auch bei Goethe und anderen deutschen Autoren in dieser Zeit gefunden haben. Sicherlich überraschend von der Autorin des weltbekannten Frankenstein-Romans.


    Das erste Drama erzählt von der Entführung und bedingten Wiederkehr der Titelheldin aus dem Schutz des Ceres, was Grundlage der Jahreszeitenstruktur ist.


    Der zweite Zweiakter gibt eine etwas humoristische Wiedergabe der bekannten Geschichte des Königs Midas, die ein etwas versöhnlicheres Ende findet, als die klassische Vorgabe.


    Zwei nette, schnell zu lesende Dramen, die weniger das Spannungsverhältnis Olympier und Menschen in den Vordergrund stellen, als die inneren Befindlichkeiten der jeweiligen Hauptfiguren. Das macht die Geschichten für die Leserschaft des frühen 19. Jahrhunderts wesentlich zugänglicher - und liest sich auch im 21. Jahrhundert noch ziemlich gut.