Tara Lain - Kein Coming out für Cowboys / Cowboys Don’t Come Out

  • Klappentext:
    Rand McIntyre begnügt sich mit ausreichender Zufriedenheit. Er liebt seine kleine Ranch in Kalifornien, seine Pferdezucht und den Reitunterricht mit den Kindern, die er vergöttert – für eigene Kinder und einen geliebten Menschen in seinem Leben müsste er sich outen und damit alles, was er sich erarbeitet hat, aufs Spiel setzen. Dann begleitet er trotz seiner Flugangst seine Eltern zu einem Urlaub nach Hana in Hawaii, wo er den dunkelhaarigen, geheimnisvollen Kai Kealoha kennenlernt, einen echten hawaiianischen Cowboy. Rand mag Kais junge Geschwister und lechzt nach Kai, doch der Mann ist stachliger als eine Krötenechse und undurchschaubarer als seine exotische Heimat.


    Kai hat sich ein zurückgezogenes Leben aufgebaut, in dem er „seine“ Kinder beschützen kann, und sollte sich zu seinem und ihrem Wohl von dem großen, gut aussehenden Cowboy fernhalten. Nur wie viel Schaden kann ein Haole bei einem kurzen Urlaub schon anrichten? Als jedoch Kais schlimmste Befürchtungen und Rands dunkelste Albträume Wirklichkeit werden, gibt es nicht viel Hoffnung für zwei Cowboys, die sich nicht outen können – oder wollen.


    Meine Meinung:
    Der Klappentext klang gut und das Cover fand ich auch ansprechend. Ich kann euch berichten, dass sich die Geschichte wirklich sehr schnell liest und keine Längen ausweist, aber dass mich die Protagonisten nicht ganz überzeugen konnte.


    Kai hat mir sehr gefallen. Er ist ein wunderbarer Mensch, der in seinem jungen Alter schon viel erlebt hat und trotzdem für seine beiden Halbgeschwister den Kopf immer hoch hält. Er ist ihnen ein wundervoller Ersatzvater. Dennoch ist Kai auch extrem in sich gekehrt, extrem vorsichtig anderen Menschen gegenüber. Im Laufe der Geschichte erfährt man deutlich mehr von seiner Vergangenheit, so dass einige Verhaltensweisen nachvollziehbar werden. Dennoch war er mir ein bisschen zu wenig ausgearbeitet. In seine Seele lässt er wieder Rand noch den Leser blicken.


    Rand ist das genaue Gegenteil. Er steht im Leben und ist selbstbewusst. Nur seinen Eltern gegenüber kann er sich nicht offenbaren. Seine Mutter macht es ihm auch wirklich nicht leicht. Ich muss gestehen, dass ich von ihr mehr als ein Mal echt genervt war. Rand hatte meinen vollen Respekt, dass er das durchgehalten hat. Aber, als es hart auf hart kommt, reagieren seine Eltern wirklich ganz wundervoll und genau so mag ich es. Familie muss zusammenhalten!


    Gut gefallen haben mir auch einige Nebenfiguren, die dem Buch eine gewisse Romantik geben (Mrs. Orwell) oder eben wichtig für die Geschichte sind, wie Rands Eltern. Sie sind wirklich schon gezeichnet und nicht ganz so klischeehaft, wie unsere beiden Hauptfiguren. Auch Aliki und Lani machen die Geschichte schön. Die beiden Kinder sind für ihr Alter schon viel zu erwachsen. Vor allem Lani hat mir mächtig imponiert, aber auch Leid getan.


    Leider konnte mich die Geschichte trotz der süssen Kinder und der schönen Geschichte um Kais Familie nicht ganz begeistern. Die erotischen Szenen waren wahlweise zum Lachen (ich bin dein wilder Hengst) oder lieblos (kein küssen, kein schmusen, keine Intimität). Die beiden Hauptfiguren waren ein bisschen zu stereotyp aufgebaut, keine wirklichen Ecken und Kanten. Spannend war eine Szene bei Rands neuer Bekannten, bei der es zu einem mega Showdown kommt. Allerdings war mir Kais Verhalten hinterher irgendwie ein bisschen schleierhaft.Sehr berührt hat mich die Geschichte an Weihnachten bei Rands Eltern. Die war toll geschrieben.


    Von mir gibt es 3 Sterne für ein Buch, das sich nett lesen lässt, aber mich bei Weitem nicht vom Hocker gehauen hat.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Danke, @Squirrel Ich hab das Original nicht finden können.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)