Lonna Haden - Der Krähenwolf

  • Klappentext
    Auf dem Nachhauseweg werden der junge Bejran und seine Mutter von einem Wolf angefallen. Schwer verletzt überlebt Bejran den Angriff. Doch irgendetwas hat sich verändert. Während er im Fieber liegt, quälen ihn Träume und die Erinnerungen an den Angriff. Und was hat es mit der Krähe auf sich, die ihn verfolgt? Ist sie ein Todesbote oder hat er ihr gar sein Leben zu verdanken?



    Eigene Meinung
    Achtung: Diese Rezi enthält leichte Spoiler.
    Bejran ist ein aus meiner Sicht sympathischer Held, der allerdings zu Beginn ziemlich unselbständig wirkt, oft unentschlossen und nicht besonders mutig. Auf jeden Fall hat er so Entwicklungspotential.
    Der geheimnisvolle Fremde, der ihm später begegnet, nimmt ihm viele Entscheidungen einfach aus der Hand, was ihn mir nicht gerade sympathisch macht, weil sein Verhalten mitunter etwas übergriffig wirkt. Angesichts der Tatsache, dass Bejran nach seiner Verletzung lange krank ist und ziemlich zu leiden hat, scheint er dem anderen diese Behandlung allerdings nicht übel zu nehmen, sondern wirkt im Gegenteil froh, dass sich jemand um ihn kümmert.
    Die Liebesgeschichte, die sich hier entwickelt, ist gefühlvoll und romantisch beschrieben. In der Novelle gibt es immer wieder schöne Metaphern, Vergleiche oder andere Stilmittel, die sehr gut zu den jeweiligen Szenen passen. Am Ende muss sich Bejran einer wichtigen Herausforderung stellen, was für Spannung und eine Überraschung sorgt.
    Manches wird von der Autorin nur angerissen oder bleibt bis zum Schluss rätselhaft. Das eine oder andere hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, aber ich weiß natürlich nicht, was noch für die Fortsetzung geplant ist und dort vielleicht aufgelöst wird.
    Die Fantasywelt dieser Geschichte wird nicht allzu detailiert beschrieben. Ein Dorf wird beschrieben, eine Stadt erwähnt, aber Namen werden nicht genannt, auch nicht für das Land. Die Religion der Dorfbewohner, zu denen Bejran zählt, erinnert sehr ans Christentum, wird aber auch nicht näher beschrieben. Das kann man nun kritisieren oder sogar als Pluspunkt sehen, weil die Geschichte dadurch recht zeitlos und ortsunabhängig wird. Sie könnte überall spielen.



    144 Seiten, Deadsoft Verlag