Gabriele Dietze - Hardboiled Woman

  • Gabriele Dietze: Hardboiled Woman Geschlechterkrieg im amerikanischen Kriminalroman; Europäische Verlagsanstalt Hamburg 1997; 389 Seiten; ISBN: 3-434-50411-7


    Detektivarbeit ist Männersache, rau und gefährlich. Oder? Spätestens seit Miss Marple wissen wir, daß auch Frauen erfolgreich Kriminalfälle aufklären können. Der Ansatz dieses Buches: Der klassische Privatdetektiv ist Amerikaner und männlich. Er ist die Verkörperung hartgesottener Männlichkeit, die Großstadt ist sein Revier. Sein wahrer Gegner ist die selbständige Frau.


    Über Dietze sind im Buch leider keine biographischen Daten angegeben.


    Ihr Ansatz ist in diesem Buch wissenschaftlich, theoretisch und abstrakt. Die Literaturwissenschaften kommen genauso vor wie die Geschlechterstudien. Für den literarischen fachlichen Laien ist das Buch unbrauchbar, weil es zu abgehoben ist. Es werden schließlich weder Autoren noch literarische Figuren besprochen, geschweige denn einzelne Bücher empfohlen.


    Im wissenschaftlichen Diskurs mag diese Herangehensweise angemessen sein; hinsichtlich der Breitenwirkung ist das Buch enttäuschend. Wer ist schon an einer schwer lesbaren und vor allem: stark feministisch orientierten Beschreibung des amerikanischen Krimi-Genres interessiert? Deutlich mehr Objektivität und Praxisbezug wären schon wichtig gewesen.

  • stark feministisch orientierten Beschreibung des amerikanischen Krimi-Genres interessiert?

    Nun, unter anderem ich - und es hat mich ganz erfolgreich durch die erste Staatsprüfung in Anglistik gebracht. Es hat natürlich geholfen, dass ich die zu dieser Zeit aktuelle feministische Kriminalliteratur ganz gut gekannt habe. ;)