Lisa Gardner - Die Überlebende / Find Her

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Tolle Aufteilung der drei Perspektiven! Für Thriller-Fans genau richtig!
  • Als Collegestudentin wurde Flora Dane entführt und 472 Tage festgehalten, eingesperrt, ausgehungert, misshandelt und missbraucht, bis sie ihren Peiniger töten und sich befreien konnte. Als einige Jahre junge Frauen verschwinden, macht Flora Jagd auf die Entführer, denn inzwischen ist sie freiwillig durch eine harte Schule von Selbstverteidigung gegangen und will diesen Männern das Handwerk legen. Sie lässt sich selbst entführen und rächt sich tödlich an dem Mann. Als Detective D.D. Warren am Tatort eintrifft und Flora sieht, vermutet sie bereits, dass Flora hier ihre Finger irgendwie im Spiel hat. Doch bevor sie Flora zu der Tat verhören kann, gibt es bereits die nächste Frauenleiche zu beklagen und Flora ist spurlos verschwunden. Es sieht so aus, als wäre sie schon wieder Opfer einer Entführung. Wer will sich an Flora rächen?


    Lisa Gardner hat mit ihrem Buch „Die Überlebende“ einen neuen spannenden Psychothriller um die Ermittlerin D.D. Warren vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, durch die plastische Schilderung und das psychologische Talent der Autorin werden dem Leser Gänsehautfeeling und durch die Düsternis ständig wachsende Spannung vermittelt. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und steigert sich immer mehr Richtung Finale. Durch die Aufteilung der Handlungsstränge in Gegenwart und Rückblenden vermittelt die Autorin dem Leser auch einen guten Einblick über Floras aussichtlos erscheinende Lage in ihrem Entführungsmärtyrium und deren persönliche Entwicklung während dieser Zeit und darüber hinaus. Sie spielt mit den Gefühlen des Lesers, lässt ihn mit Flora leiden, schürt die Wut, die Angst und die Hoffnungslosigkeit, aber auch die Gedanken an Rache, die sich ganz automatisch einstellen, wenn man über das Horrorszenario liest.


    Die Charaktere sind interessant ausgestaltet und rufen beim Leser die verschiedensten Gefühle hervor. Dabei wirken sie lebendig und real. Flora ist eine selbstbewusste Frau, vielleicht nicht unbedingt die sympathischste Protagonistin, doch sie hat allen Grund, misstrauisch gegenüber allem und jedem zu sein und einen „Sicherheitszaun“ um sich herum aufzubauen. Die alte Flora aus jungen Jahren kann es nicht mehr geben nach allem, was sie durchgemacht hat. Allerdings ist sie leichtsinnig und auch gefährlich, eine brisante Mischung, die zum Verhängnis werden kann. D.D. Warren ist eine intelligente Frau, die sich nicht manipulieren lässt und sich wie ein Pitbull in ihre Arbeit verbeißt. Sie durchschaut viele Dinge recht schnell, was für ihren Job recht hilfreich ist. Auch die Nebenprotagonisten steigern durch ihr Erscheinen und ihr Handeln die Spannung und sollen wohl auch etwas Verwirrung stiften.


    „Die Überlebende“ ist ein Psychothriller der härteren Sorte und nichts für zarte Seelen. Auch, wenn er mittendrin einige Längen hat und sich manche Handlung etwas unglaubwürdig anfühlt, ist es doch ein sehr spannendes Buch, dass beim Lesen kribbelig macht und einen nachts nicht schlafen lässt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Nervenkitzel!


    Spannende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten