Antonin Varenne - Die Treibjagd / Battues

  • Verlagstext:


    Zwei rivalisierende Familien kämpfen seit Generationen um die Herrschaft über ein gottverlassenes Nest im Massif Central. Die Courbiers und die Messenets führen ihre Provinzimperien mit harter Hand und unter rücksichtsloser Ausbeutung von Mensch und Natur. Rémi Parrot, der seit seiner Jugend entstellte Revierjäger, kämpft als einsamer Cowboy gegen die verkrusteten Clanstrukturen und um die Liebe der schönen Michèle Messenet. Als er einem Umweltskandal auf der Spur ist, beginnt eine mörderische Treibjagd durch düstere Wälder und unterirdische Tunnelsysteme. Fein gesponnener, archaischer Thriller um Schuld und Sühne vor der grandiosen Kulisse einer einstmals erhabenen Landschaft.


    Mein Eindruck:


    Schon das Cover lässt einen recht düsteren Thriller hinter der Geschichte vermuten. Und das ist er dann auch, voller Hass und Rivalität, einem Umweltskandal, tiefe Freundschaft und einer verzweifelten Liebe.
    Das Massif Central mit seinen tiefen Schluchten, ausgedehnten Wäldern und Hochplatteaus ist Schauplatz dieses düsteren, psychologisch bestechenden Thrillers. Rémi Parrot, der Revierjäger, ist in dieser Gegend aufgewachsen. Schon als Kind galten er und seine Familie bei den machtbesessenen Courbiers und Messenets als unerwünschtes Pack. Sie versuchten alles um die Parrots von ihrem Land zu vertreiben. Besonders die Beziehung zwischen Rémi und Michèle als Teenager, war der Familie Messenet ein Dorn im Auge. Als Rémi nach einem schweren Unfall war, erhofften sich die beiden Clans, dass die Parrots nun endlich verschwinden würden. Zwanzig Jahre später, baut sich Rémi ein Blockhaus im Wald und Michèle kehr in die Heimat zurück. Wieder tun die Messents und die Corubiers alles um die Beiden voneinander fern zu halten. Als der junge Förster Phillip nach einem Streit mit den Clanchefs nicht mehr auftaucht, beginnt eine verzweifelte Suche. Dies ist der Auslöser tragischer Ereignisse und unfassbarer Entdeckungen, in dessen Mitte sich die Messenets, Courbiers und auch Rémi, seine Freunde und Michèle befinden.
    Der Thriller punktet vor allem durch seine psychologisch gut durchdachten Charaktere und tiefsinnigen Handlungsstränge. Der Aufbau der Geschichte ist interessant, aber auch gewöhnungsbedürftig. Besonders am Beginn tat ich mich nicht ganz leicht einzuschätzen in welcher Phase der Handlung ich mich gerade befinde. Die Kapitel wechseln ihre Perspektiven vom hier und jetzt zu Vorkommnissen in jüngerer Vergangenheit.


    Mein Fazit:


    Ein düsterer Thriller, der menschliche Abgründe behandelt und lange nachwirkt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein versehrter Heimkehrer zwischen zwei reichen Familien in der rustikalen Berglandschaft. Sehr spannend erzählte Familiengeschichten, Rivalitäten und Hass vermengt mit einem Umweltskandal. Die zeitlich jeweils leicht verschobenen Kapitel sorgen für ein ständiges Spiel mit dem Wissen des Zuschauers, für kleine Ausblicke und verzögerte Erklärungen. Das ist alles schön noir angelegt. Allerdings langweilen mich solche kriminellen Familien- und Dorfgeschichten inzwischen sehr schnell. Die Reichen sind immer die Verdorbenen, alle denken nur an sich und haben Dreck am Stecken. Das Schema ist hinreichend bekannt. Dennoch lesenswerte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 54 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Everett "Erschütterung" (27.03.)