Johannes Willms - Napoleon

  • Der Verlag über das Buch
    Die erste große Napoleon-Biographie eines deutschen Autors seit hundert Jahren.
    Johannes Willms erzählt die faszinierende Lebensgeschichte Napoleons (1769 - 1821) - eines Mannes, der von ganz unten kam und zum Herrscher über den europäischen Kontinent aufstieg. Karriere, Größenwahn und Niedergang des Korsen beschreibt der bekannte Historiker und Journalist mit souveräner Quellenkenntnis und einer Fülle von Anekdoten. Sein Buch schildert jedoch nicht nur ein atemberaubendes Leben, sondern entfaltet zugleich das Panorama eines turbulenten Zeitalters, dem Napoleon seinen Namen gab.


    Meine Gedanken und Eindrücke
    Meiner Meinung nach hat Johannes Willms mit dieser Biografie ein sehr gelungenes Werk vorgelegt, in dem der geneigte Leser wohl manches zu finden vermag, gewiss aber keine Anekdoten, wie der Klappentext verspricht. Ganz im Gegenteil, der Autor hat sehr sorgfältig und ausführlich recherchiert und lässt bei der Darstellung seines Protagonisten einzig und allein harte Fakten sprechen. Der Weg des talentierten, aus korsischem Kleinadel stammenden Offiziers vom Feldherrn bis zum Kaiser der Franzosen wird oft mit sehr langen Zitaten aus Briefen und anderen Dokumenten untermauert, wobei gerade diese Detailbesessenheit stellenweise zu ermüden vermag. Der Lohn für alle Mühen sind einzigartige Einblicke in die Gedanken- und Lebenswelt Napoleons und seiner Zeit.
    Viel Aufmerksamkeit widmet der Autor im besonderen der Kampftaktik des vorerst Unbesiegbaren, der seine Kriege - wie damals dem Zeitgeist entsprechend - ohne jede humanitäre Rücksichtnahme führte. Tatsächlich gehörte Napoleon noch zu den letzten Oberbefehlshabern, die oftmals an der Spitze ihrer Armee in die Schlacht zogen. Dennoch hält der Mythos, er habe stets das harte Los seiner Soldaten auf dem Feld geteilt, der kritischen Überprüfung nicht stand. Während auf dem Russlandfeldzug Tausende von Menschen und Tieren ihr Leben wegen mangelnden Nachschubs lassen mussten, waren der Kaiser und sein Stab immer bestens versorgt.
    Ebenso stellt sich die Frage, ob Napoleons alleiniges Ansinnen darin bestand, Frankreich nach den Wirren der Revolutionsjahre zu Stabilität und Wohlstand zu verhelfen, oder ob dessen fehlendes politisches Konzept und sein auffallender Nepotismus nicht vielmehr auf die Befriedigung eines maßlosen Machtbedürfnisses verweist.
    Diese und viele andere Fragen beantwortet Johannes Willms kompetent und umfassend, einzig die Privatperson Napoleon Bonaparte (sofern sie überhaupt existierte) ist meiner Ansicht nach etwas zu kurz gekommen.
    Selbst für historisch sehr interessierte Leser ist das Buch keine leichte Lektüre, weil es viel Konzentration erfordert, vermittelt letzten Endes aber doch einen klaren, von Pathos und Dämonisierung gleichermaßen freien Blick auf Aufstieg und Niedergang dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit.

  • Ich habe das Buch auch noch in sehr guter Erinnerung - größtenteils unparteiisch, soweit das bei dieser Figur möglich ist.

    :study: Candice Fox - Crimson Lake

    :study: Heike B. Görtemaker - Hitlers Hofstaat

    :musik: C. J. Sansom - Feindesland



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