Thomas Reich - Vieh

  • Vieh - Thomas Reich


    CreateSpace Independent
    142 Seiten


    Inhalt:
    EKELFAKTOR: BRAUNER SPLATTER AUF DEM BAUERNHOF!


    Martin Knöpfle gestaltet die Natur nach seinen Regeln. Zwischen Stall und Weide verlierst du dein Menschsein. Er melkt dich, wenn er es für richtig hält. Füllt deinen Trog mit Futter. Wenn die Nacht über den Hof hereinbricht, gehörst du ihm mit Haut und Fell. Auch die fäkalen Bedürfnisse kommen dabei nicht zu kurz.


    Dein Blut für meinen Acker, dein Fleisch für mein Vieh!
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    Meinung:
    Wer von einem idyllischen Urlaub auf dem Land träumt, der wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt.
    Martin Knöpfle führt einen Bauernhof mit allerlei kuriosen Spezialitäten.
    Auf dem Hauptspeiseplan stehen Schinken, Niere, Leber, Eier, Lende und saftige Schwarte.
    Er verkauft seine Produkte an die umliegenden Firmen im Dorf.
    Da wären ein blinder Bürstenmacher, ein Schrotthändler, der Typ aus dem Touristenbüro, der auf sein Räucherfleisch steht und der Inhaber einer Puddingfabrik, dem er seine Gelatine verkauft.
    An sich ist daran ja nichts Verwerfliches.
    Bauer Knöpfle verwertet alles, was ihm zwischen die Finger kommt.
    Auch seine Gaststube profitiert von seinen annähernd würgereizverursachenden Vorlieben.
    Seine Frau Petra und seine beiden Kinder Paul und Samira verstehen zwar nicht alle seine Perversionen, aber sie teilen seine Leidenschaft dafür.


    Der Schreibstil des Autors ist kurios, merkwürdig und extrem gewöhnungsbedürftig.
    Abgehackte Sätze, skurriler Satzbau, komische Wortverwendungen.
    Ich habe sein Buch Chantal gelesen und Vieh ist deutlich besser, aber leider nicht wirklich ausreichend.
    Neben groben Logikfehlern, stören die Namensverwechslungen am meisten den Lesefluss. Die Schwestern Wiebke und Ida sind Übernachtungsgäste im Knöpfle Hotel und während Wiebke in Knöpfles Stall zum Vieh degradiert wird, sucht Ida nach ihr. Und dann plötzlich sucht Wiebke nach sich selbst.
    Aus Martin wird Manfred und dann wieder Martin und das ist einfach nicht tragbar.


    Im Grunde genommen ist die Story ganz gut, man hat einen roten Faden, mehr oder weniger.
    Urlaubsgäste und Mägde kommen auf den Hof und werden zu Vieh gemacht.
    Auf jede erdenkliche Art und Weise.
    Mittelmäßiger "Splatter" wegen fehlender Bildhaftigkeit in der Geschichte.
    Naja, ich möchte hier eigentlich nicht viele Worte verlieren.


    Fazit:


    Vieh ist nichts weiter als Zeitvertreib.
    Eine gut durchdachte Geschichte, die Horror/Splatter werden sollte, aber durch den verqueren Schreibstil seine Wirkung verfehlt.
    Es ist allerdings interessant zu sehen, wer alles auf dem Hof, im Stall oder Misthaufen landet und wozu Martin die Dinge verarbeitet.


    Wer auf Fäkalien und seltsame Gelüste steht, der sollte sich Vieh zu Gemüte führen.
    Die Geschichte hat mich unterhalten, aber mehr als 2,5 :bewertung1von5: Sterne sind nicht drin.