Carolin Emrich - Weg des Krieges

  • Elfenwächter (Weg des Krieges) ~ Carolin Emrich


    Sternensand Verlag
    402 Seiten
    Band 2, High Fantasy
    Erscheint am 30.07.2017


    Inhalt:
    "Die Armee des Königs steht vor den Toren des Elfenreiches. Ihr Ziel ist es, die Magie des Waldes zu zerstören, damit das Gebiet endlich eingenommen werden kann. Die ganze Hoffnung des Elfenvolkes liegt nun auf Avathandal.
    Er soll, unterstützt von Tris, den rechtmäßigen Thronfolger bei den Zwergen suchen, den König stürzen und das alles, ehe die schützende Magie des Elfenwaldes erschöpft ist. Neue, aber auch alte Gefährten begleiten sie auf diesem Weg, der für das Land nur eines bedeuten kann: Krieg."
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    Meinung:
    Es fällt mir unheimlich schwer hier einen Anfang zu finden.
    Aber ich versuchs mal...


    "Weg des Krieges" ist der zweite Teil der Elfenwächter Trilogie.
    Von Teil Eins war ich sehr beeindruckt, da es das Debüt der Autorin war, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen bei diese Fortsetzung.


    Leider kann ich vorab schon sagen, dass Teil Zwei, für mich, nicht an den Erfolg des ersten Bandes anschließen konnte.


    Der Einstieg fiel mir etwas schwer, doch schon nach gut zwanzig Seiten war ich wieder voll in der Welt von Tris und Avanthandal gefangen.
    Die beiden sind, zusammen mit Avanthandals Schwester und Tris Bruder, unterwegs auf einer Mission. Sie sollen den rechtmäßigen Erben des Menschenkönigs finden und ihm auf den Thron verhelfen.
    Leichter gesagt als getan, denn auf ihrer Reise erwarten sie einige Gefahren.
    Trolle, böswillige Menschen und Magier, Widerstandskämpfer, diverse Vorurteile und einige private Konflikte.


    Der Schreibstil der Autorin knüpft nahtlos an den ersten Band an, er ist leicht, gut verständlich und animiert oft zum Weiterlesen.
    Aber...
    ...nicht oft genug.
    Denn zwischenzeitlich hatte ich sehr lange Durststrecken.
    Und das liegt an der fehlenden Magie des Waldes, denke ich.
    Von den Schauplätzen in "Weg des Ordens" war ich begeistert. Sie sind magisch, ausgeschmückt und man fühlt die Anziehung förmlich durch die Adern kriechen.


    In diesem Buch jedoch ist der Wald weniger präsent, man begleitet die Gruppe um Tris auf ihrer Suche nach dem Erben hauptsächlich durch unwegsames Gelände und ein großer Teil spielt sich unterirdisch ab, denn da liegen die Städte der Zwerge.
    Auf mich wirkte das alles, trotz großzügiger Beschreibung, sehr beklemmend und trist.


    So viel zum Thema Umgebung, doch auch die Beziehungen erscheinen mir hier ausbaufähiger. Die Autorin hat viele Plänkeleien und Zankereien eingebaut, wie man das in Familien halt so macht und ein großes Augenmerk darauf gelegt, dass die Liebe zwischen Tris und Avanthandal präsenter wirkt.
    Dabei blieb es aber auch, sie wirkte präsenter, kam bei mir aber nicht richtig an.
    Ich weiß nicht, woran das liegt, es geht vermutlich auch nur mir so, aber ich muss ehrlich bleiben.


    Bevor ich zu den tollen, genialen und guten Punkten dieses zweiten Teils übergehe, möchte ich aber noch eine Sache erwähnen:
    Es heißt "Weg des Krieges" - aber für mich gab es, so makaber das klingen mag - viel zu wenig "Krieg".
    Man ist immer nur auf dem "Weg" dahin, schleicht darum herum, es gibt Strategien und Pläne, aber so richtig krachen tut es nicht.
    Gut, vielleicht habe ich den Titel auch einfach falsch gedeutet. Sei's drum.


    Trotz all dieser Kritik hat mir das Buch doch ganz gut gefallen.
    Es ist keine bombastische Fortsetzung, aber ich möchte dennoch dringend Teil drei lesen, denn die Themen, die die Autorin in Band zwei angeschnitten hat, interessieren mich brennend.
    Was hat es mit der dunklen Magie auf sich?
    Was geschieht nun mit dem Land?
    Wie entwickelt sich die Sache mit Lilly, Tris bester Freundin?
    Wie geht es mit Avanthandal weiter?
    Ist ******* WIRKLICH tot? So richtig und ganz?
    Welche Geschöpfe erwarten mich noch in Band 3?
    (Ich kenne schon Trolle, Elfen, Menschen und Zwerge.)


    Noch ein paar Worte zu den Hauptpersonen...
    Tris wirkt nach wie vor authentisch in dem, was sie tut und auch die beiden anderen Protagonistinnen im Bunde, Lilly und Lanaya, habe ich sehr ins Herz geschlossen.
    Die Geschlechterrollen sind super verteilt, mir gefällt die Willensstärke, mit der das Trio auftritt.
    Avanthandal, Tian und der dritte Mann der Runde, spielen nicht etwa die Beschützer (auch wenn sie es gern wollen), sondern sind den Frauen gleichgestellt in dieser Hinsicht.


    Fazit:


    Elfenwächter "Weg des Krieges" ist eine durchaus gute Fortsetzung geworden.
    Es gibt weniger "magische" Momente, in Bezug auf die Faszination vom Elfenwald, sondern mehr praktische -, sowie Kriegsmagie.
    Während man in Teil Eins nur einen kleinen Einblick in die Welt Eyess bekommt, so bereist man in Teil Zwei bereits größere Flächen, mal unter- und mal überirdisch.
    Einige Stellen und oben genannte Kritik machen das Buch für mich ausbaufähig, aber dennoch lesenswert.
    An Spannung wurde nicht gespart und auch die bildhafte Erzählweise der Autorin machen es zu einem recht angenehmen Leseerlebnis.


    Wer wissen will, wie es mit Tris und Avanthandal weiter geht, sollte sich diese Fortsetzung nicht entgehen lassen!


    Ich vergebe 3,5- 4 :bewertung1von5: Sterne, weil ich auch hier mal wieder ein wenig hin und her gerissen bin.