Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Detective Tracy Crosswhite von der Mordkommission in Seattle steckt mitten in den Ermittlungen zu einem äußerst seltsamen Mordfall, als eine Kollegin sie bei einem Cold Case um Hilfe bittet. Vierzig Jahre zuvor wurde die junge Kimi Kanasket tot aufgefunden. War es wirklich Selbstmord, wie damals behauptet wurde? Tracy, deren eigene Schwester einem Mord zum Opfer gefallen ist, ist schnell bereit, sich um den alten Fall zu kümmern. Ihre Nachforschungen führen sie direkt in das kollektive Gedächtnis einer Kleinstadt, in der jeder jeden deckt und niemand gern mit der Polizei spricht. Doch Tracy lässt sich nicht abschrecken und recherchiert weiter – auch als sie auf Hinweise stößt, dass der wahre Täter noch immer am Leben ist und sie möglicherweise ins Visier genommen hat. Kann sie Kimis Familie die Antworten liefern, auf die sie schon so lange wartet? Oder ist sie das nächste Opfer?
Autor (Quelle: amazon)
Robert Dugoni kam in Idaho zur Welt und wuchs in Nordkalifornien als mittleres Kind unter zehn Geschwistern auf. Früh fing er an zu schreiben und wusste bereits in der siebten Klasse, dass er Schriftsteller werden wollte. Den Weg an die Stanford University, wo er Kommunikationswissenschaften, Journalismus und kreatives Schreiben studierte, »erschrieb« er sich mit Preisen und Stipendien für seine schriftstellerische Arbeit. Anschließend studierte er an der UCLA Jura und war dreizehn Jahre lang in Los Angeles als Anwalt tätig. Die Liebe zum Schreiben verließ ihn allerdings nie und so beschloss er 1993, den Anwaltsberuf aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sein Debütroman »The Jury Master« wurde zu einem New York Times-Bestseller. Mehr über Robert Dugoni können Sie auf seiner Website unter www.robertdugoni.com erfahren.
Allgemeines
Dritter Band der Reihe um Tracy Crosswhite
Titel der Originalausgabe: In the Clearing, ins Deutsche übersetzt von Dorothee Danzmann
Erscheinungstermin: 25. Juli 2017 bei Amazon Crossing, Taschenbuch mit 446 Seiten
Gliederung: Prolog – 38 Kapitel – Epilog – Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsorte und -zeit: Klickitat County und Seattle,USA, 1976 und 2016
Inhalt
Detective Tracy Crosswhite und ihre Kollegen ermitteln in einem Fall von eskalierter häuslicher Gewalt. Tim Collins ist im Haus seiner getrenntlebenden Frau und ihres gemeinsamen Sohnes Connor erschossen worden, während er versucht haben soll, seine Frau und den Sohn zu misshandeln. Die Tatumstände und die Aussagen von Angela Collins und ihrem Sohn weisen jedoch Unstimmigkeiten auf.
Sheriff Jenny Almond, eine Freundin Tracys aus gemeinsamen Tagen an der Polizeischule, hat nach dem Tod ihres Vaters „Buzz“ Almond, ehemals Sheriff in Klickitat County, in dessen Schreibtisch eine Akte zu einem Fall aus dem Jahr 1976 gefunden. Darin geht es um ein junges indianisches Mädchen namens Kimi Kanasket, das im November 1976 abends nicht nach Hause kam und kurz darauf tot in einem Fluss aufgefunden wurde. Der Fall wurde seinerzeit als Selbstmord abgelegt, Buzz Almond glaubte jedoch, es handle sich um Mord und führte akribische Ermittlungen durch, die jedoch ins Leere liefen. Dieser Fall geht Tracy, die ihre eigene Schwester durch einen Mord verloren hat, sehr nahe und sie beschließt, ihre Überstunden abzubummeln, um sich mit dem 40 Jahre alten Todesfall zu befassen. Doch auch nach 40 Jahren gibt es noch Menschen, die ihr Schweigen nicht brechen wollen...
Beurteilung
Im Zentrum dieses Kriminalromans stehen gleich zwei ungeklärte Todesfälle, bei dem gegenwärtigen Fall handelt es sich dem Anschein nach um ein Tötungsdelikt in Notwehr, bei dem eigentlich schon lange archivierten Fall wurde von einem Selbstmord der Verstorbenen ausgegangen. Der Schwerpunkt liegt auf dem „historischen“ Fall. 1976 gab es noch keine den heutigen gerichtsmedizinischen Methoden vergleichbaren Untersuchungsansätze; Sheriff Almond war jedoch ein kluger und sehr gründlicher Ermittler, der eine Menge Fotos von bester Qualität hinterlassen hat. Der Roman ist gut konstruiert und zeigt glaubwürdig auf, wie sowohl Mordermittler als auch Gerichtsmediziner anhand alter Tatortfotos und Berichte Theorien aufstellen können, die durchaus plausibel sind und in Kombination mit psychologisch geschickter Befragung von Zeugen und Tatverdächtigen auch nach vier Jahrzehnten noch zur Aufklärung führen können.
Die Romanfiguren sind in Bezug auf ihre Charaktere gut ausgearbeitet und wirken in ihrem Lebensstil und mit ihren persönlichen Prioritäten authentisch amerikanisch.
Der Erzählstil ist flüssig und anschaulich, aufgrund des häufigen Wechsels der Zeitebene zwischen 1976 und 2016 muss der Leser eine gewisse Konzentration mitbringen. Besonders die Ermittlungen im alten Todesfall sind sehr fesselnd, auch wenn keine Hochspannung geboten wird und es sich angenehmerweise um einen eher „unblutigen“ Krimi ohne explizite Darstellung von Gewalt handelt.
Auch ohne Kenntnis der beiden vorherigen Bände um Tracy Crosswhite kann man der Handlung gut folgen.
Fazit
Ein gut konstruierter und sehr fesselnder Kriminalroman, empfehlenswert auch für Freunde „unblutiger“ Kriminalliteratur!
Ich bedanke mich bei Netgalley für die kostenlose Bereitstellung des E-Books.
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Verlag: Edition M
