Kimberley Wilkins - Der Wind der Erinnerung / Wildflower Hill

  • Inhaltsangabe:


    Emma Baxland-Hunter hat ihr bisheriges Leben nur getanzt. Nur das allein zählt für sie und nichts hat daneben Platz, außer vielleicht ihr Freund Josh. Doch er trennt sich plötzlich von ihr und kurze Zeit spätet erleidet Emma einen folgenschweren Unfall: Ihr Knie ist dermaßen verletzt, dass an eine Fortführung ihrer Tanzkarriere nicht mehr zu denken ist.


    Orientierungslos und deprimiert kehrt Emma nach Australien zurück, wo ihre Mutter Louise nur darauf wartet, sie liebevoll zu umsorgen. Emma erfährt von dem Haus in Tasmanien, dem Farmhaus Wildflower Hill, dass sie nun von ihrer Großmutter geerbt hat und sie erst nach frühestens sechs Monaten verkaufen darf.


    Aus Pflichtgefühl ihrer Großmutter gegenüber reist sie nach Tasmanien, ohne zu ahnen, dass dieses Haus und dessen Geschichte sie für immer verändern wird.


    Mein Fazit:


    Es werden in diesem sehr berührenden Buch die Geschichten von zwei Frauen erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dennoch eint sie etwas ganz Entscheidendes: Der Wille, ihre Träume zu verwirklichen.


    Glasgow 1929: Die 19jährige Beattie Baxland ist in ihrem Leben zum ersten Mal verliebt und ungewollt von Henry schwanger. Henry ist jedoch verheiratet mit Molly. Als Beattie schon denkt, ganz allein auf der Welt zu sein, holt er sie aus ihrem Elend und die reisen nach Tasmanien, um dort die gemeinsame Tochter Lucy großzuziehen.


    Doch Henry ist ein Trinker und Spieler und lässt seine Familie fast verhungern. Eines Tages nutzt Beattie die Chance und verlässt ihn. Sie findet in einer anderen Stadt Arbeit und kann endlich für ihre Tochter sorgen. Henry taucht aber wieder auf – wie verwandelt und geläutert und in Begleitung seiner Frau Molly. Für Beattie beginnt ein Kampf um Anerkennung und Reichtum und mit einer kleinen List kann sie die Scharffarm von Wildflower Hill erwerben. Doch sie muss viele Demütigungen und lange Durststrecken ertragen, ehe sie zu Reichtum kommt. Die Anerkennung lässt trotzdem auf sich warten. Dabei erlebt sie die Liebe ihres Lebens, die sie nie ganz loslassen wird.


    Während der Vergangenheitsstrang um Beattie mich immer zutiefst fesselte, konnte mich die Geschichte um Emma nicht immer so überzeugen. Gut, sie wurde von ihrem Freund Josh verlassen und erlitt diesen furchtbaren Unfall. Aber ihr Selbstmitleid war manchmal einfach nicht zu ertragen. Ich fand das eine oder andere da ein bisschen viel. Auch die Liebesgeschichte, die sich da anbahnt, kommt für mich nicht so wirklich gut rüber. Ihre Zuneigung zu dem Mädchen Mina mit dem Down-Syndrom, das von ihr ein paar Tanzschritte beigebracht bekommt, konnte mich hingegen schon sehr berühren.


    Mich haben beide Geschichten trotzdem in den Bann gezogen, denn lange musste ich darauf warten, wo die Schnittstelle ist, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Emma fand nämlich nur ein Bild mit ihrer sehr jungen Großmutter, einem Kind und einem fremden Mann. Das hat sie neugierig gemacht. Das konnte ich nachvollziehen. Während des Lesens hatte ich ein paar Ideen, wie die Geschichte weiterging, aber es kam dann doch alles ganz anders.


    Die Figuren sind sehr detailliert gezeichnet, haben starke Emotionen und die Autorin hat es sehr gut transportiert. Ich konnte alles sehr gut vor meinem inneren Auge sehen und habe auch nach der Lektüre hin und wieder an die Geschichte um Beattie und Charlie gedacht. Auch die Landschaft konnte ich mir gut vorstellen, das Leben in einem fremden Land mit einem völlig anderen Lebensrythmus!


    Ein Buch, dass mich fesselte. Schade, dass es fast zwei Jahre auf meinem SuB schlummerte. Wenn ich das gewußt hätte … Fünf begeisterte Sterne von mir mit einer klaren Lese-Empfehlung!


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

  • Merkwürdig. Der Nachname der Autorin des Originals ist "Freeman", der der Übersetzung "Wilkins". ?(

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Meine Meinung:
    Das wunderschöne Cover des Buches in antiker Postkartenform hat mich enorm angesprochen. Der Beschrieb tönte auch nicht schlecht, und so fing ich an zu lesen:


    Primaballerina Emma ist frisch getrennt, ihre Karriere ruiniert als sie kurz darauf verunfallt. Nachdem ihre Mutter sie nach Australien zurück holt, erfährt Emma, dass ihre Grossmutter ihr ein Haus vererbt hat. Emma geht nach Tasmanien und möchte das Haus innert drei Wochen verkaufsbereit machen. Sie findet ein Foto und kommt Beatties Vergangenheit auf die Spur.


    Die Erzählung rund um Emma war für mich lediglich ein Nebenschauplatz. Die Faszination des Buches macht aber Beatties Geschichte aus - für mich ist Beattie die Hauptprotagonistin: Ein starke und mutige Frau, die mit fleissiger Arbeit und ungewöhnlichen Ideen Erfolg hat. Ihr Leben beinhaltet aber auch viel Leid und Trauer: die grosse Liebe zu einem Aborigine, die nicht sein durfte und die Beziehung zu ihrer ersten Tochter.


    Im Gegensatz zu manch anderem Familiengeheimnis-Roman switcht Kimberley Wilkinson nicht so extrem schnell zu der jeweils anderen Zeitebene. Frau kann sich in den Beattie-Kapiteln verweilen und bekommt viel Lesestoff, bevor es wieder zu Emma geht. Sehr schön gemacht!


    Uneingeschränkte fünf Punkte! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Merkwürdig. Der Nachname der Autorin des Originals ist "Freeman", der der Übersetzung "Wilkins".

    Neben ihrem Namen nutzt sie das Pseudonym Kimberley Freeman, der Geburtsname ihrer Großmutter, unter welchem sie einige zeitgenössische Romane über starke Frauen veröffentlicht hat.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Kimberley Wilkins - Der Wind der Erinnerung/ Wildflower Hill“ zu „Kimberley Wilkins - Der Wind der Erinnerung / Wildflower Hill“ geändert.