Sven Heuchert - Dunkels Gesetz

  • Inhalt lt. Amazon
    Ein moderner Noir ― für alle Fans von großer Spannungsliteratur, geschrieben in den Zeiten von True Detective und Breaking Bad
    Ein Exsöldner, ein geplatzter Drogendeal und ein junges Mädchen: Altglück ist ein verlassenes Nest in
    der Nähe der belgischen Grenze, hier träumt es sich schlecht vom sozialen Aufstieg. Achim, der Tankstellenbesitzer, heuert bei der Lokalgröße Falco an und steigt gemeinsam mit seinem Knacki-Kumpel in den Drogenhandel ein. Seine letzte Chance auf ein gutes Leben, glaubt er ― für sich, seine Geliebte und deren Tochter Marie. Doch ein Mann droht alles kaputtzumachen: Richard Dunkel, Exsöldner. Um über die Runden zu kommen, arbeitet er als Security für eine Chemiefirma. Eines Nachts stößt er dort auf Achims Drogenversteck. Er setzt Falco und Achim mächtig unter Druck ― und bringt so, ohne es zu wollen, Marie in tödliche Gefahr.


    Autor
    Sven Heuchert wurde 1977 im Rheinland geboren und lebt bei Köln. 2015 erschien sein Storyband Asche; er veröffentlichte außerdem in zahlreichen Literaturzeitschriften. Dunkels Gesetz ist sein Debütroman.


    Meine Meinung
    Die Aufmachung des Buches wirkt edel, aber bei genauen Hinsehen sieht man, dass viel leeres Papier teuer verkauft wird.
    Der Klappentext verspricht einen spannenden schnörkellosen Krimi. Es geht schon mal gut los, aber nach dem ersten Kapitel wird es verworren. Es werden verschiedene Handlungsstränge aufgemacht, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Auch ist nicht immer klar ersichtlich, aus welcher Sicht gerade geschrieben wird. Mit der Zeit entwirrt sich das Chaos, aber es ist anstrengend zu lesen. Dazu trägt auch der Schreibstil mit seinen kurzen abgehackten Sätzen bei. Das Buch ist deprimierend. Es gibt keine positive Figur. Alle sind nur Verlierer. Außerdem gibt viel sinnloses Gemetzel. Es wird keine Geschichte erzählt. Im Prinzip verrät der Klappentext schon alles.
    Das Buch ähnelt im Stil Cormac McCarthy, mit dem ich auch nichts anfangen konnte.
    Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen und kann deshalb keine Leseempfehlung geben.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Düster, sperrig und ungewöhnlich


    Die Lektüre von Svens Heucherts Debütroman ,,Dunkels Gesetz“ ist kein reines Lesevergnügen. Dennoch hat der Roman etwas, das einen auch nach dem Lesen nicht loslässt. Ist es die düstere, melancholische Atmosphäre, in der kleine Funken von Nähe und Menschlichkeit aufglühen und ebenso schnell wieder verlöschen? Oder ist es die traurige Ratlosigkeit, die einen angesichts der Aggressivität und Resignation der Figuren überkommt?


    Der Exsöldner Richard Dunkel arbeitet für eine Securityfirma in dem kleinen Kaff Altglück nahe der belgischen Grenze. Dabei stößt er auf den Tankstellenbesitzer Achim, der ins große Drogengeschäft einzusteigen versucht. Bei ihm wohnen seine Geliebte und deren Tochter Marie, die wie ein Fremdkörper in dieser tristen und schmierigen Szenerie wirkt.


    Die Charaktere, ihre Beziehung zueinander und ihr bisheriges Leben werden nur angedeutet, vieles bleibt in der Schwebe. Selbst das Ende hinterlässt viele offene Fragen und lose Fäden, sodass einen das Buch noch eine ganze Weile beschäftigt.


    Richard Dunkel selbst ist keine sympathische, aber eine durchaus interessante Figur. In kleinen Häppchen erfährt man etwas von seiner Vergangenheit als Söldner und von seinen Erinnerungen, die ihn offenbar nicht loslassen. Einzig für das Mädchen Marie empfindet man so etwas wie Mitleid und hofft, dass sich wenigstens ihr die Chance auf ein besseres Leben bietet.


    Die Sprache des Romans ist sehr knapp, die Dialoge bestehen oft aus umgangssprachlichen, abgerissenen Sätzen, was mir nicht gefällt, aber unbedingt zu den Charakteren passt. Die Bezeichnung ,Kriminalroman’ ist etwas irreführend, dafür fehlt meiner Meinung nach der eigentliche Fall und der Spannungsbogen. Die Beschreibung auf dem Klappentext als harten, schroffen und rabenschwarzen Provinzroman finde ich aber durchaus zutreffend. Ein sperriges und kantiges, aber auch ein interessantes und ungewöhnliches Buch.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • zu viel für einen Krimi - brutales Verbrechen


    Beim Lesen war ich hin und hergerissen - auf der einen Seite bietet das Buch einmal etwas anderes und hebt sich von anderen Büchern ab, was es definitiv interessant gemacht hat für mich.
    Auf der anderen Seite, hat das Buch einfach nicht das geliefert, was versprochen wird - und das Genre Krimi ist in meinen Augen falsch gewählt.


    In diesem Buch ist irgendwie alles böse - der Ort in den Achimm lebt macht einen düsteren Eindruck. Die ganzen Protagonisten sind üble und düstere Personen, die gar nicht nach einem normalen Leben streben. Das Buch macht einfach nur einen deprimierenden und auch beklemmenden Eindruck auf mich - und beim Lesen hatte ich einfach nicht das Gefühl, was ich gerne habe.


    Die Geschichte selber finde ich gut konstruiert - sehr logisch und authentisch, leider hat das drum herum für mich nicht gepasst.