Georgette Heyer - Schritte im Dunkeln / Footsteps in the Dark

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
    Die Geschwister Peter, Celia und Margaret erben das ehemalige Klostergebäude Priory. Angeblich soll es in dem alten Gemäuer spuken, aber die jungen Leute glauben nicht an Geister und beschließen, in das herrliche Landhaus zu ziehen. Schon in der ersten dort verbrachten Nacht bestätigen sich allerdings die Gerüchte - ein furchterregendes, durchdringendes Stöhnen reißt alle aus dem Schlaf. Gemeinsam versuchen sie, der wahren Ursache für den Spuk auf den Grund zu gehen. Was zunächst als ein unterhaltsames Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst, denn es geschieht ein Mord ...


    Autorin (Quelle: amazon)
    Georgette Heyer, geboren am 16. August 1902, schrieb mit siebzehn Jahren ihren ersten Roman, der zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Seit dieser Zeit hat sie eine lange Reihe charmant unterhaltender Bücher verfasst, die weit über die Grenzen Englands hinaus Widerhall fanden. Sie starb am 5. Juli 1974 in London.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe: „Footsteps in the Dark“, Erstveröffentlichung 1932, ins Deutsche übersetzt von Ilse Winger
    Wiederauflage als E-Book: 11.07.2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment, Umfang entsprechend
    259 Seiten
    Gliederung: Informationen zum Buch und zur Autorin – Titel – Impressum – 19 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Framley/ England um 1930 (ohne konkrete Zeitangabe)


    Zum Inhalt
    Die Geschwister Peter, Margaret und Celia erben von einem Onkel ein altes Klostergebäude, „The Priory“. Das Anwesen hat lange leer gestanden, denn aufgrund der Gerüchte über ein in der Priory umgehendes Gespenst in der Manifestation eines bösartigen, gefährlichen Mönchs wollte niemand das Gebäude mieten. Die Geschwister – modern und frei von Aberglauben – wollen dort gemeinsam mit Celias Ehemann Charles und ihrer alten Tante Lilian ihren Urlaub verbringen.
    Mit der Erholung ist es jedoch schnell vorbei, denn nachts werden die Hausbewohner wiederholt von schrecklichem Stöhnen und anderen beunruhigenden Geräuschen aus dem Schlaf gerissen. In einem Priesterversteck aus dem 16.Jahrhundert kommt ein Skelett zum Vorschein. Auch wenn sie das Gegenteil behaupten, sind die Familienmitglieder sehr verängstigt. Nur Charles behält einen kühlen Kopf und vermutet, dass hinter dem Spuk die Motivation steht, die Familie aus der Priory zu vertreiben. Er verdächtigt einige Dorfbewohner, die sich merkwürdig verhalten. Der wenig begnadete Dorfpolizist kann nicht viel ausrichten; als ein Mord geschieht, sieht Charles den Zeitpunkt gekommen, fähigere Polizisten aus der nächstgrößeren Stadt zur Verstärkung zu holen…


    Beurteilung
    In einer Erzählweise, die an Agatha Christie und Edgar Wallace erinnert, schildert die Autorin anschaulich und humorvoll die Geschehnisse in einem alten Kloster, in dem ein mörderischer Mönch umgehen soll, um sein Territorium gegen menschliche Eindringlinge zu verteidigen. Das Verhalten der fünf Hausbewohner gibt Anlass zum Schmunzeln: Vorgeblich hält jeder Geistergeschichten für Aberglauben, der nicht ins 20. Jahrhundert passt, in Wirklichkeit haben jedoch alle Familienmitglieder Angst, sind mit den Nerven am Ende und trauen sich abends kaum noch, allein von einem Zimmer ins andere zu gehen. Als sich Verdachtsmomente gegen einige Dorfbewohner ergeben und der weniger ängstliche Charles vermutet, dass menschliche Aktivitäten hinter den Geistererscheinungen stecken könnten, wandelt sich der Roman zum Krimi. Nicht übermäßig spannend, aber gut durchdacht und logisch aufgebaut verlaufen jetzt die Ermittlungen von Charles und Peter, unterstützt von diversen Polizeibeamten. Der Leser weiß nicht mehr als die Romanfiguren, auch er kann verschiedene Theorien zur Identität verdächtiger Personen aufstellen. Die Motivation hinter den Ereignissen ist nicht zu früh ersichtlich.
    „Schritte im Dunkeln“ bietet als Mischung zwischen Geistergeschichte und Krimi mit seinen atmosphärisch dichten Schilderungen (altes Klostergebäude mit Geheimgängen, ohne Stromanschluss und nur von Kerzenlicht erleuchtet) leichte, vergnügliche Unterhaltung und eine gelungene Abwechslung zur Blutrünstigkeit und/ oder „Psycho-Lastigkeit“ moderner Krimis/Thriller.


    Fazit
    Ein humorvoller unterhaltsamer Kriminalroman aus dem ersten Drittel des 20.Jahrhunderts, der auch im 21.Jahrhundert sehr lesenswert ist!
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    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998