Robert Charles Wilson - Netzwerk / The Affinities

Kurzbeschreibung:
Das Leben des jungen Grafikdesigners Adam Fisk erfährt eine entscheidende Wende, als er sich eines Tages einem Persönlichkeitstest bei der Firma Inter Alia unterzieht. Die hat ein Computersystem entwickelt, mit dessen Hilfe sich ermitteln lässt, welche Menschen besonders gut miteinander kooperieren können, und bringt die Probanden in sogenannten Netzwerken zusammen. Auch Adam wird so einem Netzwerk zugeordnet, doch was sich anfangs wie eine paradiesische Form des sozialen Miteinanders anfühlt, wird bald zum tödlichen Albtraum
(Quelle: Verlagswebsite)

Autor
Robert Charles Wilson wurde 1953 in Kalifornien geboren und wurde mehrfach für seine Romane ausgezeichnet u.a. mit dem Hugo Award, dem John W. Campbell Award und dem Philip K. Dick Award. Zu seinen bekanntesten Werken zählt Spin, wobei es sich hier um Teil 1 der gleichnamigen Trilogie handelt.
(Quelle: Verlagswebsite)

Meine Meinung
Adam will nicht zurück in seine Heimat. Besonders das Verhätnis zum Vater ist angespannt. Sein Studium erfüllt ihn nicht und auch privat könnte es besser laufen.

Zitat

Manche Leute hielten Jenny für meine Freundin. Ich war nicht sicher, ob auch ich zu diesen Leuten gehörte.

Alles ändert sich mit dem Test bei dieser geheimnisvollen Organisation, mit dem es gelingen soll ein Netzwerk mit Seelenverwandten aufzubauen.

Zitat

"Darüber hinaus weisen wir unsere Klienten darauf hin, dass eine Nichtqualifikation kein Werturteil darstellt. Wir suchen nach bestimmten Mustern komplexer sozialer Eigenschaften. Das ändert aber nichts daran, dass alle Menschen verschieden sind. Wenn Sie außerhalb dieser Parameter liegen, ist das also kein Mangel. Es bedeutet bloß, dass unsere Dienstleistung für Sie ungeeignet ist. Alles klar?"

Tatsächlich „besteht“ er den Test und wird einer Affinität zugeordnet. Und er wird glücklich. Die Beziehungen, die er knüpft sind gehaltvoll und auch beruflich geht es bergauf. Was den Roman so faszinierend macht, dass trotz der positiven Entwicklung bei Adam nach und nach verschiedene Stolpersteine auftauchen. Ja, seine Gruppe wird größer und größer, erfolgreicher und erfolgreicher, aber vereinzelte Kontakte zu Personen außerhalb der Gruppe zeigen nach und nach erste Problemfelder auf und hier jubiliere ich. Was wäre wenn … Dem Autor gelingt es im weiteren Verlauf wieder und wieder zum Nachdenken anzuregen. Der einzige Vorwurf, den ich machen kann, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen ist. Zu gern wäre ich Adam und anderen Personen im Buch noch weiter gefolgt. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Charakterzeichnungen und Sprache sind eher einfach. Das Szenario ist durchaus glaubwürdig und deshalb sehr reizvoll.

Ich suche jemanden, der SF-Affin ist und über dieses grandiose Buch diskutieren möchte. Zum Beispiel über den Trick. Obwohl, wenn das Buch eins zeigt, dass das mit SF-Affin vielleicht gar nicht sein muss. Es geht so ein bisschen Richtung „Alles was wir geben mussten“ und könnte vielleicht mein Highlight 2017 sein.

Das Original heißt "The Affinities".