Muss ich mich sehr schämen ...?

  • In diese Kategorie fällt bei mir "Das kleine Gespenst" von Otfried Preußler, das ich seit meiner Grundschulzeit liebe.

    So ähnlich ist es bei mir. Da ist es "Die kleine Hexe" gewesen. Ich weis noch das wir es damals immer im Kindergarten etappenweise vorgelesen bekommen haben - So wie auch den Räuber Hotzenplotz. Ich bin in der komfortablen Situation das ich eine Tochter habe die gerade in dem Alter ist in dem ich damals die Bücher spannend fand - also lese ich sie ihr immer völlig uneigennützig vor. :-, Aber auch wenn nicht würde ich mich nicht schämen. Noch heute hat ein Buch mit Micky Maus (Kein Comic) - Micky und die Juwelen der Königin - Einen Ehrenplatz in meinem Regal...


    Achja, und heute morgen habe ich im Auto die Drei ??? und der Superpapagei gehört. Auch das war ein richtig schönes Deja Vu :D

  • Achja, und heute morgen habe ich im Auto die Drei ??? und der Superpapagei gehört. Auch das war ein richtig schönes Deja Vu

    :) Ich habe kürzlich mit meinen Kindern zusammen im Auto Pünktchen und Anton gehört. Es ist sich auf der Fahrt nicht ganz ausgegangen und ich hab es dann abends beim Bügeln zu Ende gehört (ohne Kinder). Ist doch schön sowas! :)


    Beim Vorlesen habe ich auch immer viel Freude, wenn den Kindern die "alten" Kinderbücher so gut gefallen. Das kleine Gespenst ist sehr beliebt bei uns, oder letztens haben wir Der Wind in den Weiden vorgelesen, was vorallem beim Kleinen sehr gut ankam.


    Ich mag Kinderbücher! Bei Erwachsenenbüchern kann ich mich auch mal am Riemen reißen und keines kaufen, wenn ich in der Buchhandlung bin, aber Kinderbuch muss immer eines mit :lol: .

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Bücher aus Kindertagen sind einfach was Herrliches! :D Und haben bei mir eine eigene Regalreihe. Die meisten, typisch Mädchen, gibt es zu den Themen Ballett und Pferde und ich nehme sie auch heute noch gerne in die Hand. Fundstücke bei Medimops oder auf dem Flohmarkt dürfen immer wieder dazu.
    Mittlerweile ist man als Buchhändler ja schon begeistert, wenn überhaupt noch viel gelesen wird. Irgendwie ganz anders als früher, da war ein Buch ein wahnsinnig tolles Geschenk, und nicht Smartphone und Hand Spinner. Daher freue ich mich immer beonders, wenn Astrid Lindgren, Otfried Preußler und die kleine Raupe Nimmersatt gekauft werden. :love:

    Liebe Grüße, Tina x

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    Westlife Wild Dreams Tour 2022 - unvergesslich!! :love:

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    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. - Friedrich der Große

    :study: Stephanie Garber: Legendary (Caraval, Band 2)

    ** Mein neuer Buch-Blog "Tinas Lesewelt" Instagram **




  • Die Verlage erkennen aber immer mehr, wie interessant Kinder als Zielgruppe sind und es gibt inzwischen auch einige tolle Juwelen für Jungs. Früher war fast alles nur für Mädchen.

    Einspruch! Eins meiner Lieblingsbücher, das ich hier im Forum auch schon rezensiert habe, ist Das große Lager von Hans-Georg Noack, erschienen 1959. Aus der gleichen Zeit stammt Gerd funkt auf eigener Welle, um einen Jungen, der mit dem Amateursender seines großen Bruders und seinen Freunden einen eigenen Radiosender auf die Beine stellt, und Oliver Hassencamp hat seine Schreckenstein-Reihe angefangen, Das Ass der Rasselbande, Geheimorder Itschabo und Die Schmuggler der San-Antonio-Bucht stammen aus den Sechzigern, um nur mal die alten Schätze aufzuzählen, die mir als Erste einfallen. Vielleicht ist es eher so, dass Mütter eher dazu neigen, ihre alten Kinderbücher weiterzugeben, als Väter, so dass die Jungenbücher aus der Zeit nicht mehr ganz so präsent sind.

  • Ich habe einige Kinderbücher auch erst vor kurzem, also schon als Erwachsene, gelesen. Zum Beispiel Die Brüder Löwenherz oder Die Konferenz der Tiere. Quasi ein bisschen Kindheit nachholen :lol:

    "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."
    Franz Kafka

  • Und was ist mit den Comics? Dan Cooper, Michel Vaillant, Rex Danny, Superhelden ...


    In meiner Kindheit waren die Comichefte bei den Lehrern total verpönt und wurden in der Schule erbarmungslos eingezogen, wenn man damit erwischt wurde. Man kam sich als kleiner, lieber Schüler beinahe so vor, als würde man verbotenen, schändlichen Erwachsenenkram lesen.
    Als brave Schüler wurden wir angehalten, lediglich gute, prädikatsgelobte Jugendbücher zu lesen.
    (Die WAS IST WAS-Sachbücher 'mal ausgenommen)
    Was diese übereifrigen Lehrer jedoch übersehen haben:
    Durch die Abenteuergeschichten der Comic-Superhelden wurde uns der Einstieg ins Lesen doch erst schmackhaft gemacht.
    Der Wortschatz wurde erweitert. Was meine Person angeht: Ich wurde in der Schule Klassensieger im Vorlesewettbewerb.
    Als ich älter wurde, habe ich natürlich alles Mögliche gelesen, doch die Superhelden, Donald Duck & Co habe ich bis heute nicht verlassen.


    Bin halt 'ne treue Seele ... :uups:

  • Comics waren nie so mein Fall. Ich habe zwar bei einer Freundin ab und zu Mickey-Mouse-Taschenbücher gelesen (weil sie sonst keine Bücher hatte), aber so richtig begeistern konnte ich mich nie dafür. Und Superman, Spiderman und wie sie alle heißen, sowieso nicht. Am ehesten noch Asterix, aber auch eher als Notlösung, wenn grad nichts von Astrid Lindgren oder Erich Kästner verfügbar war. :D

  • Und was ist mit den Comics?

    Mich haben Comics nie gereizt, aber (vor allem männliche) Schulkameraden haben immer gern Comics gelesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Susannah:
    €nigma:
    Ja, das hab' ich mir gedacht, dass eher die Jungen hinter den Superheldencomics her waren.
    Das war auch in meiner Kindheit so.
    Aber aus Gründen der Gleichstellung, Gleichberechtigung oder was auch immer, möchte ich nicht versäumen, zu erwähnen,
    dass Wonder Woman - eine weibliche Heldenfigur - momentan die Kinokassen zum Klingeln bringt.
    Damals, im EHAPA Verlag (70er- bis 80er-Jahre), hat man die Heftreihe kurios halb eingedeutscht in "Wundergirl". :totlach:

  • Ja, das hab' ich mir gedacht, dass eher die Jungen hinter den Superheldencomics her waren.

    Vielleicht lag es daran, dass Jungen etwas lesefauler waren/sind als Mädchen und dehalb "Bücher" mit vielen Bildern und wenig Text bevorzug(t)en.
    Mein bester Freund aus Kindheitstagen "las" immer die Duck Tales, da kamen sehr possierliche Panzerknacker vor.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • €nigma:
    Mag sein, dass sich Jungen mit Büchern schwerer tun. Laut Klischee treiben die lieber Sport.
    Aber sag' 'mal, gegen die Donald Duck-Hefte kann man doch heute nicht mehr so große Kritik-Geschütze auffahren, oder?
    Ich bin davon überzeugt, dass die Harry-Potter-Bücher eine größere Jugendgefährdung darstellen, als putzige Geschichten aus Entenhausen.
    Wie ich darauf komme?
    Nun, ich las einmal einen Artikel, in dem beschrieben wurde, wie ein Junge "dank" Harry Potters Zauberei-Glorifizierung,
    nach und nach schleichend, in die Esoterik abrutschte und ganz übel in Depressionen geendet ist.
    Soziologen warnen schon länger vor diesen angeblichen Kinderbüchern.
    Auch interessant zu diesem Thema:
    "Harry Potter - Gut oder Böse?"
    fe-medienverlag, Taschenbuch, 160 Seiten,
    ISBN: 3-928929-54-2, EUR 7,80
    Oder hier:
    10 Argumente gegen Harry Potter
    Einen schönen Abend noch! :winken:

  • Ich wiederhole mich nur ungern: Die Threads in diesem Forum dienen nicht dazu, Bekehrungsversuche jedweder Art zu unternehmen.

  • SiriNYC:
    Haben Sie das so empfunden?
    Es geht darum, dass diese Bücher nicht so harmlos sind, wie sie scheinen.
    Sie und ich mögen da keine Experten sein.
    Im Netz können Sie aber von Erziehern, Lehrern, Soziologen und Elternverbänden mehr zu dem Thema lesen.

  • Es geht darum, dass diese Bücher nicht so harmlos sind, wie sie scheinen.
    Sie und ich mögen da keine Experten sein.
    Im Netz können Sie aber von Erziehern, Lehrern, Soziologen und Elternverbänden mehr zu dem Thema lesen.

    Märchen sind auch nicht harmlos. Wenn man sie genauer liest sind sie streckenweise auch ziemlich brutal, nur mal so am Rande.
    Ich denke schon das man Jugendlichen durchaus zutrauen kann Bücher wie Harry Potter entsprechen selber zu bewerten und ihnen diese nicht vor zu enthalten, weil man sich da irgendwas als Erwachsener einbildet.
    Bei mir hat es damals nicht geschadet und ich hab das erste Buch auch in der Schulzeit gelesen.

  • Der Threadtitel passt nun wieder. :shock:


    Die Autorin des Anti-Potter-Buches ist die umstrittene, missionarisch tätige Gabriele Kuby.
    Und in diesem Verlag publiziert sie: fe-medien.
    Da bekommt das Wort "schämen" doch gleich wieder eine andere Bedeutung. :roll:


    Ich habe nichts gegen Verlage mit einer christlich-humanitären Ausrichtung; doch wenn sie politisch nach rechts abdriften, wird es bedenklich


    (So langsam habe ich das Gefühl, hier einen Troll zu füttern und werde die entsprechenden Threads nicht weiter nach oben schieben.)

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Harry Potter also auch?
    Es wird immer Menschen mit einer schwachen oder kaputten oder kranken oder wie auch immer Psyche geben, die sich von irgendwelchen Geschichten beeinflussen lassen. Die Diskussion gab es schon bei Horrofilmen, Ballerspielen, einer Folge der Schwarzwald-Klinik und wo nicht noch überall. Wieviele Millionen von Menschen haben die Potter Bücher gelesen und sind danach nicht in Depressionen verfallen? Ein Kind, dass in einem vernünftigen sozialen Umfeld aufwächst, kann im Normalfall sehr wohl zwischen Realität und Fiktion unterscheiden.
    Zurück zum Thema:
    Als meine Tochter ins Vorlesealter kam, sind einige Bücher aus meiner Kindheit zum Einsatz gekommen, die zum Teil unter großem zeitlichen und finanziellen Aufwand neu organisiert werden mussten (Enid Blyton: Hops, Fips und Taps) und dabei sind auch manchmal nostalgische Gefühle aufgekommen.

  • Nun, als jemand, der alles zu Harry Potter gelesen hat, wie auch etliche andere Kinder- und Jugendliteratur, sowie jemand, der Literatur in zwei Sprachen studiert hat, sowie eine psychotherpeutische Ausbildung und der noch dazu seit nun fast zwei Jahrzehnten Kinder und Jugendliche unterrichtet - und jemand, der jeden Monat sein LTB liest, dazu mal Folgendes:


    1. LTBs greifen immer wieder andere literarische und gesellschafltiche Trends auf und behandeln die mehr oder minder kritisch, weswegen sie - auch weil Comics nachweislich tiefer in die Psyche eingreifen als "reine Schrift" - sicherlich eher als jugend beeinflussend zu sehen sind als Harry Potter (s. auch den Krieg einiger deuscher Staatswanwälte gegen einige Titel von Ralf König)
    2. Jede Geschichte, die zum Denken anregt, kann auch das Denken eines Menschen - insbesondere eines pubertierenden Jugendlichen - in jede beliebige Richtung lenken. Zauberei kommt in so vielen Geschichten vor, dass ihre Verteuflung wirklich absurd erscheint. So genanntes magisches Denken ist ein fester Bestandteil des menschlichen Geistesaufbaus, dass dies auch mehr als nachvollziehbar ist.
    Die Richtungen die das Denken dann nimmt hängen von Persönlichkeitsstrukturen, Umgebungsfaktoren und vielen anderen Dingen ab. Ein Übergang in esoterisches Interesse (das bei Jugendlichen sowieso sehr verbreitet ist) und Depressionen (die klinisch gesehen einer klaren Diagnose mit physiologischen Veränderungen beinhaltet, die sich nicht einfach herbei reden oder lesen lassen), ist nicht monokausal aus dem Lesen einer bestimmten Lektüre erklärbar. Wer etwas anderes behauptet, sollte noch einmal ein paar Psychiatrie-Grundlagenseminare an der Uni besuchen und die aktuelle wissenschaftliche Fachliteratur lesen. Soziologen, die sich zu psychiatrischen Erscheinungen äußern ohne ein vollständiges Medizinstudium mit anschließender psychiatrischer Fachspezialisierung zu haben, haben die Grenzen ihrer eigenen WIssenschaft nicht verstanden.
    3. Intellektuell und moralisch "riskante" Geschichten sind interessant zu lesen und können so das Denken von Kindern und Jugendlichen gut anregen - weswegen sie diese auch gerne lesen - und darum kann man sie damit auch gut unterrichten, weswegen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern die Potter-Bücher auch gerne im Unterricht eingesetzt werden. Wie viele kluge Menschen über die Jahrhunderte geschrieben haben: "Ein Buch, dass niemanden irgendwie irritiert oder verärgert ist eines, das in der Regel niemand lesen möchte."
    Im amerikanischen Bible-Belt sind die Potter-Bücher - wie auch einige andere Titel (zum Teil Nobelpreis-gewürdigt) - durch religiös motivierte Elterngruppen und evangelistische Interessengruppen aus Schul- und Universitätsbibliotheken verbannt worden. Beliebtestes Beispiel ist dabei immer wieder "Huckleberry Finn". In Youtube gibt es etliche interessante Beiträge dazu - aber auch in der Presse. In diesen Bereichen wurde auch der amtierende amerikanische Präsident mit sehr vielen Stimmen bedacht. Jemand, der gleichfalls im Moment der "offiziellen" Presse immer wieder Meinungsmache, Beeinflußung und Fake News vorwirft.


    In einer Welt, in der es über 8 Milliarden Menschen verschiedener Ausbildungsstufen, familiärer, soziologischer, ethischer und sonstiger Hintergründe in geradezu unendlicher Kombination gibt, gibt es auch sehr viele unterschiedliche Interpretationen von Literatur und davon ausgehend unterschiedliche Reaktionen darauf. Vieles davon ist "Meinung" und auf die hat jeder ein Recht. Die oben genannten wissenschaftlichen Bezüge sind - bis zu ihrer möglichen Falsifizierung (wie jede wissenschaftliche Erkenntnis) - zunächst einmal Fakten. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung - aber nicht auf seine eigenen Fakten. Wer von alternativen Fakten redet, der hat einfach einen albernen Euphemismus für Lügen gefunden.


    Dieses Forum dient nicht der Mission, wie schon an anderer Stelle mit anderen Worten klargestellt.