Wolfsmal - Der Wolf in deinem Blut ~ Aurelia L. Night
Tagträumer Verlag
248 Seiten
Band 1
Inhalt:
"Wenn all die Sagen, Mythen und Legenden wahr wären, welches Schicksal würde dich erwarten?
In einer Welt voller Magie und Geheimnissen zu leben war für Emilia immer ein Traum. Dieser entwickelt sich jedoch zu einem Albtraum, als sie an ihrem 18. Geburtstag in eben jene Welt gerät und die tiefen Abgründe erkennt, die sich ihr auftun.
Denn nicht alles, was die Magie bereithält, ist zauberhaft.
Dies' muss Emilia auf einem schmerzhaften Weg ohne Zurück lernen - denn, wie es scheint, sind Götter egoistische Wesen."
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Meinung:
Was würdest du tun, wenn du von jetzt auf gleich in eiskaltes Wasserloch ohne Ausweg geworfen werden würdest?
Würdest du schwimmen, um dich warm zu halten, und die Kälte an dich heranlassen oder aufgeben und bibbernd auf den Grund sinken?
So und so ähnlich geht es Emilia, als sie an ihrem 18. Geburtstag auf einmal die Gedanken anderer Menschen hört.
Und als wenn das nicht genug wäre, schickt sie ihr Vater auch noch auf ein Internat, weil er mit seiner zickigen, unausstehlichen Frau wieder ins Reine kommen will.
Doch Emilia erträgt die Unannehmlichkeiten mit Würde und findet auch schnell neue Freunde.
Diese Freunde sind allerdings die Pforte in eine Welt, die Emilia nur aus ihren Bücherwelten kennt...
Dass sie in dieser Welt eine riesige Rolle spielen würde, war praktisch vorprogrammiert.
Viele würden jetzt sagen: Ohhh, neee, nicht noch ein Werwolfsbuch.
Ich sage: Doch, genau das. Aber anders!
Glaubt ihr mir nicht?
Schon mal was von Fenrir, Hati, Skalli, Loki, Angrboda und Odin gehört?
Genau, das sind fast alles nordische Götter. Und die spielen hier eine tragende Rolle.
Die Autorin hat mit "Wolfsmal" eine Eigeninterpretation der nordischen Mythen und Legenden aufgefahren, die die Grundlage für Emilias Geschichte bildet.
Das Buch selbst ist aus Emilias Sicht geschrieben und ich muss sagen, ich mochte die Protagonistin von Anfang an. Toller Musikgeschmack, liebt Bücher, genialer Klamottenstil, geht selten feiern, sieht klasse aus... ich könnte ewig so weiter machen, wäre das nicht ein klitzekleines Problem:
Ihre Entscheidungen sind mir nicht authentisch genug.
Emilia ist überzeugend in allen Dingen. Bis auf das.
Ein Beispiel:
Sie mag Finn, dann mag sie aber auch Valentin, dann mag sie Finn nicht mehr.
Sie mag auch Fen, aber gleichzeitig sehnt sie sich nach Valentin.
Und was ihren Vater betrifft; erst ist er der "Böse", dann mag sie ihn wieder, weil er sich an ihren Geburtstag erinnert und wenn andere von seinen Verfehlungen erzählen, ist sie sofort wieder gegen ihn, ohne auch wirklich darüber nachzudenken.
Das war mir ein wenig zu sprunghaft.
Mir sind da die beständigen Protagonistinnen lieber, die naja, mehr "klare" Linien fahren. Auch bei denen kann man unerwartete Wendungen haben.
Diese Sprunghaftigkeit passt jedoch zu Emilia und auch für die Geschichte ist es wichtig, dass sie schnell schalten kann. Gefallen hat es mir trotzdem nicht so ganz.
Was mir allerdings sehr lag, war der Schreibstil der Autorin.
Flüssig, leicht und gut verständlich, weshalb das Buch auch schnell ausgelesen war.
Von Anfang bis Ende ist die Spannung konstant, man rutscht als Leser von einem Ereignis ins nächste, sodass auch keine Langeweile aufkommt.
Das Ende kommt relativ unerwartet, obwohl ich schon so ungefähr geahnt habe, worauf es hinaus läuft.
Alles in allem...
Fazit:
Wolfsmal ist auf jeden Fall ein Muss für alle Wolfsfans und solche, die Gefallen an nordischen Gottheiten finden.
Eine angedeutete Dreiecksbeziehung ist auch vorhanden und gibt der Story den gewissen Pepp.
Bis auf Emilias Authentizität konnte mich die Geschichte voll von sich überzeugen und ich würde sie definitiv weiterempfehlen.
Ich vergebe 4 von 5 Sterne.