@Marie hat mich mit ihren Anmerkungen zu "Honigtot" von Hanni Münzer auf die Idee gebracht, einen eigenen Thread für die schönsten sprachlichen Missgriffe zu eröffnen. Über die Sätze, die sie zitiert hat, habe ich Tränen gelacht und sie mir sogar ausgedruckt, falls ich mal wieder eine Erheiterung nötig habe.
Vielleicht amüsieren sich andere genauso über missglückte Formulierungen und Metaphern in Büchern wie ich. Man stößt da ja immer wieder auf bemerkenswerte Anstrengungen von Autoren, die Sprache zu verhunzen.
Ich mache gleich mal den Anfang mit "Eine Frage der Entscheidung" von Laura Landon. (Kostenloses ebook von amazon zum Kauf meines Kindles - sowas liest man natürlich, wenn es umsonst war )
"Abscheu quoll ihr aus jeder Pore." (S. - Wie sieht das wohl aus, wenn Abscheu an einem herunterquillt?
"Doch vor allem verübelte sie ihm, dass sein Lächeln flüssige Lava durch ihre Adern fließen ließ." (S. 10) - Autsch, das muss aber arg weh tun!
"Tief in ihrem Inneren toste ein unkontrollierbarer Strudel an Gefühlen." (S. 16) - das erinnert mich an das "umtoste Plateau der Sorge" bei Hanni Münzer und löst schon wieder einen Lachanfall bei mir aus.
"Panik überfiel ihn, wie große Wellen, die ihn überschwemmten und an den Strand krachten." - Oh, da hat sich aber jemand Mühe mit dem Bild gegeben. Krachende Wellen - wow!
"Das Heben und Senken ihres Busens war so ungleichmäßig, als müsse sie sich immer erst erinnern, Atem zu holen. (S.249) - Ganz klar, worauf der Blick ruht, man guckt natürlich zuerst auf den Busen, um zu sehen, ob die Dame noch atmet.