Gard Sveen - Teufelskälte / Helvete åpent

  • Kurzmeinung

    aida2008
    leider quergelesen und auch noch "offenes Ende" - das Buch konnte mich nicht begeistern................
  • Von maharaven
    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Eine Prostituierte wurde auf brutale Weise ermordet. Kommissar Tommy Bergmann steht vor einem Rätsel: Der Mord weist große Ähnlichkeit zu einer Reihe von Morden an jungen Mädchen in den Achtzigerjahren auf. Doch der Täter befindet sich im Hochsicherheitstrakt einer psychiatrischen Anstalt. Hat der Verurteilte einen Komplizen, der sich noch auf freiem Fuß befindet, oder ist er in Wirklichkeit ganz und gar unschuldig?
    Zusammen mit seiner neuen Kollegin Susanne Bech rollt Tommy Bergmann den alten Fall erneut auf. Die stolze und verletzliche Frau fasziniert ihn, und er entwickelt Gefühle für sie. Schon bald stößt Susanne Bech auf einen groben Fehler in den alten Ermittlungen. Und so werden Tommy Bergmanns schlimmste Befürchtungen wahr.


    Autor (Quelle: amazon)
    2005 schrieb Gard Sveen eine misslungene Kopie von Bret Easton Ellis‘ Debütroman „Unter Null“. Das Buch wurde nie veröffentlicht. Auch ein weiteres Manuskript schaffte es nicht durchs Verlagsnadelöhr, bis er schließlich mit „Der letzte Pilger“ seinen Durchbruch hatte. Der Kriminalroman wurde von Kritikern und Lesern gelobt und gewann gleich mehrere Preise: den Riverton Preis, den Maurits Hansen Preis und den Glass Key Award für den besten Krimi Skandinaviens.
    Gard Sveen kam in Hamar, etwa 100 Kilometer nördlich von Oslo, zur Welt. Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften arbeitete er in verschiedenen norwegischen Ministerien. Momentan ist er Senior-Berater im Verteidigungsministerium. Er lebt in Enebakk, ein Stück außerhalb von Oslo, ist geschieden und hat drei Kinder. In seiner Freizeit trainiert er ein Fußballteam und schreibt an seinem nächsten Buch über Tommy Bergmann.


    Inhalt
    Und wieder wird ein junges Mädchen tot, brutal erstochen, aufgefunden. Tommy Bergmann wird mit der Klärung dieses Falles betraut. Bei der Besichtigung der Leiche erinnert er sich an einen ähnlichen Fall in den 80-er Jahren.
    Das Mädchen damals hieß Kristiane und war 15 Jahre alt. Aber es gab schon vorher ermordete Mädchen.
    Schnell wurde der Täter gefasst und aufgrund seines Geständnisses zu lebenslanger Haft verurteilt.
    Bergmann zweifelt zum ersten Mal ob er damals den Richtigen gefasst hat.
    Zur gleichen Zeit beantragt der damalige mutmaßliche Täter Anders Rask erneut die Untersuchung seines Falles. Er gibt an, unschuldig zu sein.
    Das zweite Buch von Gard Sveen bietet immer wieder neue Spuren und Verdächtigungen.


    Beurteilung
    Dem Autor ist es ein weiteres Mal gelungen, einen unglaublich spannenden Kriminalroman zu schreiben. Die skandinavischen Namen sind gewöhnungsbedürftig - dies ist aber in Ordnung.



    Fazit
    Ein bis zum Ende spannender Kriminalroman, den ich gut empfehlen kann.
    Am Ende findet man einige Erklärungen aber leider wird auch vieles offen gelassen, da der Roman auf eine Fortsetzung ausläuft.
    Dies hätte ich als Leser gerne vorab gewusst und vergebe deshalb nur 4 von 5 Sternen.

  • Spannung aus Norwegen


    „Teufelskälte“ ist der zweite Kriminalroman rund um den Ermittler Tommy Bergmann aus der Feder des Autors Gard Sveen. Der Kriminalroman führt uns zunächst in die Vergangenheit, ins Jahr 1988, nämlich zum Anfang der Polizeikarriere von Tommy Bergmann – und zurück zu seinem ersten Mordfall. Eine grausam zugerichtete Leiche wird gefunden – der Fall wird aber aufgeklärt. Zumindest gingen alle Beteiligten davon aus – bis es Jahrzehnte später - und obwohl der für die Morde Verurteilte nach wie vor in Haft ist – zu einem weiteren grausamen Mord kommt, der die Ermittler sehr an den damaligen Fall erinnert.


    Gard Sveen lässt seinen Kriminalroman zunächst einmal direkt mit dem damaligen Fall beginnen – der Leser begleitet den jungen Polizisten Tommy Bergmann aus Norwegen zu seinem ersten Leichenfund. Jahre später ist Tommy Bergmann zwar noch immer an der Gerechtigkeit für seine Opfer interessiert, aber er ist auch ein Mann mit vielen Problemen. Seine Ehe ist gescheitert, seine Karriere gefährdet, sofern gewisse Dinge über ihn öffentlich bekannt werden sollten.


    Zudem gewährt der Autor auch Einblicke in das, was andere Charaktere erleben. Zum einen werden Einblicke durch den Psychologen des für die damaligen Morde Verurteilten gewährt; und auch in das heutige Leben der Mutter des Mordopfers, das Tommy Bergmann damals in den 80er Jahren gefunden hat.


    Stück für Stück arbeitet sich Tommy Bergmann durch seine Ermittlungen – und das nicht ohne Zeitdruck, denn der verurteilte Mörder von damals hat sein Geständnis wiederrufen und versucht die Wiederaufnahme seines Falles anzustreben. Aber handelt es sich bei ihm auch wirklich um den Täter? Hatte er Komplizen? Hat er jetzt einen Nachahmer?
    Gard Sveen schafft es gekonnt, Spannung aufzubauen, sodass man den Kriminalroman eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei ist der Schreibstil flüssig, sodass sich der Text leicht und schnell liest.
    Daher vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen für Gard Sveens neuesten Kriminalroman.

  • 16 Jahre nach dem Mord an einem 15jährigen Mädchen, der der Auftakt zu einer ganzen Serie von grausamen Tötungen junger Frauen war, geschieht wieder eine solche Tat. Doch der Täter sitzt sicher verwahrt in einer psychiatrischen Klinik, sodass die alten Fälle, insbesondere der erste, wieder neu aufgerollt werden. Wurde der Falsche verurteilt? Oder hatte der Mörder einen Komplizen? Oder ein Nachahmungstäter? Bei der Suche nach neuen Indizien stößt Kommissar Bergmann auf Spuren, die in seine eigene Vergangenheit führen ...
    Dieser Krimithriller gestaltet sich trotz der offenbar brutalen Verbrechen bemerkenswert unblutig. Zwar wird immer wieder deutlich darauf hingewiesen, wie grausam der Täter vorgeht, doch es bleibt der eigenen Phantasie vorbehalten, sich das vorzustellen (was manchmal ja schlimmer sein kann als die 'besten' Beschreibungen :wink: ). Im Gegensatz dazu ist die Beschreibung des 'Innenlebens' des ermittelnden Kommissars Bergmann und seiner Mitarbeiterin Bech recht ausführlich gehalten, für meinen Geschmack etwas zu ausführlich. Beide haben unabhängig voneinander Ängste die sich ähneln, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Immer wieder treten diese massiv in den Vordergrund und werden so umfassend beschrieben, dass ich zeitweilig richtiggehend genervt davon war. Natürlich ist es spannender, wenn die Protagonisten ihre eigenen Probleme haben; aber kann man das nicht subtiler schreiben?
    Der Fall selbst entwickelt sich zu einem Puzzlespiel mit unüberschaubar vielen Teilen. Glaubt man endlich halbwegs einen Überblick bekommen zu haben, kommen neue verwirrende Details hinzu. Ich habe selten einen Krimi gelesen, der mich mit fortschreitender Seitenzahl eher mehr verwirrte, als ich dass ich der Lösung näher kam. Erst im letzten Fünftel begannen sich dann die Nebel zu lichten, die in einem verblüffenden Ergebnis aufgingen. Was aber wirklich fies ist (und das ist jetzt eher positiv gemeint :wink: ), ist das offene Ende. Geschickt gemacht, denn natürlich will man wissen, was hinter dem mysteriösen Gedicht von Gustaf Fröding steckt (und noch ein bisschen mehr). Und kauft sich deshalb den dritten Band :wink:
    Alles in allem ein spannender, aber etwas ausufernder Krimithriller, dem meiner Meinung nach eine kleine Straffung gut getan hätte.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Eiskalte Spannung



    Der norwegische Autor Gard Sveen hat mit „Teufelskälte“ den zweiten Roman der Krimi-Reihe des Kommissars Tommy Bergmann vorgelegt. Die Handlung beginnt in den 80er Jahren, zu Beginn von Tommy Bergmanns Zeit als Polizist. Der erste Mordfall, an dem Tommy Bergmann arbeitet, ist der an einem jungen Mädchen, dessen Leiche im Wald gefunden wird. Das Mädchen ist aber nicht das einzige, das von einem bestialischen Serienkiller getötet wurde. Eigentlich galt der Fall als abgeschlossen. Der Mörder sitzt hinter Schloss und Riegel. Eigentlich. Denn im Jahr 2004, also der Gegenwart des Krimis, wird ein weiterer Mord an einer jungen Frau begangen, der große Ähnlichkeiten mit dem damaligen Mord aufweist. Tommy Bergmann nimmt die Ermittlungen wieder auf – dabei läuft die Zeit gegen ihn. Denn der Anders Rask, der Geständnisse für die Morde abgelegt hatte und noch immer im Sicherheitsbereich einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht ist, wiederruft nicht nur sein Geständnis für jenen ersten Mordfall von Tommy Bergmann, sondern versucht zudem zu erreichen, dass dieser Fall erneut verhandelt wird.
    „Teufelskälte“ ist das erste Buch des Autors, das ich gelesen habe. Und ich muss sagen, der Schreibstil gefällt mir sehr gut und auch die Art und Weise, wie Gard Sveen die Handlung Stück für Stück offenlegt. Mit Tommy Bergmann präsentiert er einen Ermittler, der in seinem Privatleben vor einem Scherbenhaufen steht und der eine ganze Menge Probleme mit sich herumschleppt.
    Gard Sveens „Teufelskälte“ ist ein spannungsgeladener Krimi der meiner Meinung nach die vollen 5 Sterne verdient.

  • Das schwarze Cover mit den Häusern stimmt mich schon auf das Buch ein. Skandinavisch düster. Diese Grundstimmung beherrscht das ganze Buch.
    Das Buch beginnt 1988 als Tommy Bergmann am Beginn seiner Karriere zu einen brutalen Mädchenmord gerufen wird. Dieses Mordfall lässt ihn nicht los. Als 15 Jahre später wider ein verstümmeltes Mädchen gefunden wird, fragt er sich, ob sie damals den Falschen eingesperrt haben und der wahre Mörder noch frei herumläuft.
    In diesen Buch laufen nur kaputte Typen rum. Tommy scheint selber in die Psychiatrie zu gehören. Auch Susanne und Elisabeth verhalten sich sonderbar.
    Ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung wie alles zusammenhängt. Deshalb kam für mich die Auflösung überraschend. Nur gibt es am Ende einen fiesen Cliffhanger, der mich sehnsüchtig auf den nächsten Band warten lässt.
    Ich kenne den ersten Band um Tommy Bergmann nicht. Das Buch lies sich auch so gut lesen, aber vielleicht lässt sich mit etwas Vorwissen das Verhalten von Tommy besser erklären.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Dachte er



    Tommy Bergmanns erster Fall als Kommissar lässt ihn bis heute nicht los. Damals lag im Wald die verstümmelte Leiche der 15 Jährigen Christina. Ihr Mörder wurde erst nach einer langen Reihe weiterer Morde gefasst. Doch jetzt, fast 20 Jahre später (wir befinden uns im Jahre 2004), ist sich Bergmann nicht mehr sicher, ob er den richtigen Mann seiner gerechten Strafe zugeführt hat, denn eine weitere Leiche taucht auf und erinnert fatal an Christina. Läuft der wahre Täter vielleicht noch frei herum?


    Skandinavische Krimis und Thriller sind immer etwas düster und zäh, doch Gard Sveen kann mich nicht mal mit Detlef Bierstedt als genialer Stimme fesseln. Es dreht sich zu viel im Kreis. Auf allem wird ewig herumgekaut, es von allen Seiten betrachtet, dann wieder ein Sprung in eine andere Zeit, zu einem anderen Fall, zu einem anderen Problem (und sei es Susanne Bech, Tommys Kollegin). Im Grunde ist in diesem Buch keine einzige Figur geistig wirklich komplett gesund. Mir ist das alles einfach zu sehr „drüber“.


    Das verhindert zudem, dass ich zu irgendeinem Charakter einen Bezug aufbauen konnte. Alles war mir bis zum Ende extrem fern, niemand gewann meine Sympathie und irgendwo hab ich auch weitgehend das Interesse verloren. Irgendwann war es einfach zu viel mit „dachte er“. Ich hatte schon langsam Panik, wann diese beiden Worte wieder fallen. Obwohl es viele brutale Stellen gab, kam keine echte Spannung auf (nur jede Menge Ekel und Entsetzen). Zudem ist das Ganze durch die vielen Sprünge sehr verwirrend.


    Das Ende verknüpft vermeintlich einige der Stränge miteinander, doch finde ich die Auflösung nicht wirklich befriedigend oder gelungen. Im Gegenteil, ich fühle mich ein wenig betrogen und auch wenn es sehr schockierend ist, gefällt es mir nicht wirklich. Noch dazu habe ich kein Bedürfnis, den Vorgänger zu lesen oder hören oder gar Interesse an weiteren Fällen mit TommyBergmann. So bleiben auch leider nur zwei Sterne übrig.

  • Psychologisch fordernd und zuweilen undurchsichtig


    Vor allem im Hochsommer bietet dieser Thriller willkommene Abkühlung, auch wenn diese nur „virtuell“ ist. Der norwegische Winter präsentiert sich auf den 416 Seiten immer wieder sehr eindringlich. Vom Fall, den Kommissar Tommy Bergmann zu lösen hat, bleibt auch einiges in Erinnerung. In holt eine alte Geschichte ein, in die er zu Beginn seiner Laufbahn involviert war.
    Damals gab es eine Serie an Morden, alle an Mädchen, jungen Frauen. Das Muster wiederholte sich, doch nun scheint diese Serie eine Fortsetzung zu finden. Zwischen frustrierenden und nervlich angespannten Momenten in der Ermittlung ist sich Bergmann immer wieder unsicher, ob vor ein paar Jahrzehnten wirklich der wahre Täter erwischt wurde.


    Gekonnt schafft Gard Sveen es, die Spannung nicht durchgehend hoch zu halten, sondern bewusst ganz entspannende Abschnitte einzustreuen, um dann wieder Momente der Unsicherheit, fast paranoide Anfälle, sowohl bei seinen Charakteren als auch beim Leser auszulösen. Auch Tommys Kollegin Susanne Bech, die sich erst in die alten Akten einarbeitet, bleibt von einer inneren Unruhe nicht verschont. Bis zum Ende scheint alles möglich, könnte jeder der in mühevoller Arbeit Befragten in den Fall verstrickt, könnte sogar ein Mittäter oder der wahre Mörder sein.


    Die Fülle an vielschichtig ausgearbeiteten Charakteren macht es zuweilen auch etwas schwierig, der Handlung ganz exakt zu folgen. Wer hat nun welchen Namen erwähnt? Wo hing nochmal dieses Bild? Aber letztendlich ist nur wichtig, dass Susanne und Tommy die perfiden Zusammenhänge erkennen. Nichts ist wie es scheint, zu viele Beteiligten haben etwas zu verbergen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: