Cynthia Harrod-Eagles - The Long, Long Trail

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    In 1917 the Great War rages on, and for the Hunters, their friends and their servants the war is where they live now.
    David has returned from the Front a shadow of his former self; his sister Diana, newly married, copes with pregnancy alone, her husband at the Front. Aunt Laura, eager for challenge, goes to France with an ambulance; while Beattie struggles to manage war work and household, while racked with her secret guilt and a new threat of exposure.
    U-boat attacks face Britain with starvation, and with the worsening privation comes a new horror as Germany begins a lethal bombing campaign. But even in the darkest hours of war, new life and new hope can burgeon, with the promise that the future might still hold happiness for them all.
    The Long, Long Trail is the fourth book in the War at Home series by Cynthia Harrod-Eagles, author of the much-loved Morland Dynasty novels. Set against the real events of 1917, at home and on the front, this is a vivid and rich family drama featuring the Hunter family and their servants.


    Autorin (Quelle: amazon)
    Cynthia Harrod-Eagles is the author of the hugely popular Morland Dynasty novels, which have captivated and enthralled readers for decades. She is also the author of the contemporary Bill Slider Mystery series, as well as her new series, War at Home, which is an epic family drama set against the backdrop of World War I. Cynthia's passions are music, wine, horses, architecture and the English countryside.


    Allgemeines
    Vierter Band der „War at Home“- Reihe
    Erschienen am 15.06.2017 bei Sphere als HC mit 400 Seiten
    Gliederung: Familienstammbaum der Hunters – 23 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Northcote und London, Frankreich, Belgien, 1917


    Zum Inhalt
    Der Erste Weltkrieg geht ins vierte Jahr und auch die Zivilbevölkerung in England, hier vertreten durch Familie Hunter, ihre Dienstboten und Bekannten, müssen immer mehr Einschränkungen im persönlichen Lebensbereich hinnehmen. Nachdem die Hunters bereits ein Familienmitglied verloren haben und ein weiteres schwer verwundet und depressiv von der Front zurückgekehrt ist, wirkt sich die Tätigkeit deutscher U-Boote in der Nordsee massiv auf die Lebenshaltung aus: Es werden Versorgungsschiffe versenkt und die einheimische Produktion von Nahrungsmitteln wird knapp. Zuerst sind „Luxusartikel“ wie Zucker und Kaffee betroffen, dann gibt es jedoch auch eine Knappheit an Grundnahrungsmitteln. Die Menschen werden dazu angehalten, in Gärten und sogar auf Balkonen Gemüse zu pflanzen, auch die Oberschicht muss auf ihren Landsitzen Gelände für solcherlei „Kriegszwecke“ zur Verfügung stellen. Nachdem die männlichen Dienstboten im wehrfähigen Alter eingezogen worden sind und weibliche Dienstboten teilweise ihre Herrschaft verlassen, um in Munitionsfabriken zu arbeiten, müssen auch die Damen des Hauses in der Küche und im Haushalt mit anpacken.


    Beurteilung
    Vor dem gut recherchierten Hintergrund der Zeit (viertes Jahr des Ersten Weltkriegs, 1917) wird die Geschichte der Familie Hunter und ihrer Bediensteten fortgesetzt. Die Wege der Familienangehörigen, aber auch der Mitglieder des Personals, laufen zunehmend auseinander und fast jeder hat Geheimnisse vor den Anderen. Die Handlung wird in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven geschildert, was für Abwechslung und Kurzweil sorgt, darüber hinaus auch aber als Cliffhanger dient, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann, weil jeder einzelne Handlungsstrang sehr fesselnd ist. Es gelingt der Autorin, allen Romanfiguren genügend Profil zu verleihen und die Charaktere nicht nur detailliert, sondern auch glaubwürdig auszugestalten.
    Der Erzählstil ist gewohnt anschaulich und vermittelt ein authentisches Bild der Zeit. Aufgrund der graduellen Entwicklung nicht nur der konkreten Romanfiguren, sondern auch der britischen Gesellschaft während der Jahre des Ersten Weltkriegs von der Edwardianischen Vorkriegsgesellschaft zur modernen Gesellschaftsstruktur ist es unbedingt empfehlenswert, die Bände der „War at Home“- Reihe in der korrekten Reihenfolge zu lesen.
    Als besonderes Schmankerl für die Leser der :arrow:Morland Dynasty Series kommt in diesem Roman eine Figur vor, die bereits aus den „Weltkriegsbänden“ der Morland-Bücher bekannt ist. :wink:


    Fazit
    Ein (weiterer) höchst gelungener Band einer großartigen Reihe mit Suchtpotenzial!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Muss mir mal den dritten Morland Band langsam mal besorgen

    Unbedingt! Danach hast Du noch weitere 32 Bände Morland und vier (bzw. dann vermutlich fünf) Bände War at Home vor Dir. Bis Du die alle gelesen hast, geht Dein Sohn dann allmählich in Rente. :mrgreen:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • @€nigma Vielen Dank für die tolle Besprechung und ich warte geduldig auf Dezember bis die Taschenbuchausgabe kommt. Ich mag ihren Schreibstil sehr gern und mit Morland hast du mich ja auch schon angefixt.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • (Achtung, enthält Spoiler zu den Vorgängerbänden!)


    Es ist 1917, der Krieg geht ins vierte Jahr und alle sind auch an der Heimatfront der Kämpfe, der Entbehrungen und der schlechten Nachrichten müde, so auch die Hunters, von deren einst so ruhigem und beschaulichem Leben nicht mehr viel übrig ist.


    David ist mit einer schweren Beinverletzung nach Hause zurückgekehrt und bleibt nicht nur deshalb permanent in seinem Zimmer, weil ihm das Treppensteigen schwer fällt. Seine Schwester Diana erwartet ihr erstes Kind, die Freude ist aber nicht ungetrübt, weil sie es ihrer adeligen Schwiegermutter einfach nie recht machen kann und diese sich in alles einmischt. Sadie arbeitet nach wie vor mit Militärpferden und versucht damit klarzukommen, dass sie, inzwischen achtzehn, für ein paar ihrer jungen männlichen Kollegen auf einmal nicht mehr bloß der Kumpel ist.


    Zwischen den Eltern Edward und Beatrice steht es nach wie vor nicht zum besten. Beide haben so ihre Geheimnisse voreinander, und Mutter Beatrice muss fürchten, dass das ihre unverhofft ans Licht kommt. Edwards Schwester Laura geht als Krankenwagenfahrerin mitten ins Kampfgebiet, eine harte, aufwühlende Aufgabe, die sie nicht nur körperlich und mental an ihre Grenzen bringt, sondern auch ihre Beziehung auf eine Probe stellt.


    Doch auch in England lässt sich der Krieg beim besten Willen nicht mehr in den Hintergrund drängen. Es kommt zu Luftangriffen auf Küstenstädte, bei denen Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung zu beklagen sind, kriegswichtige Industrie hat Vorrang vor allem und aufgrund der großen Nahrungsmittelknappheit werden herrschaftliche Prachtgärten zu Gemüsefeldern umgegraben.


    Im 4. Band der Reihe "War at Home" setzt sich das bewährte Strickmuster fort und das nunmehr vierte Jahr des Krieges wird in chronologischer Form am Beispiel der Familie Hunter und ihrer Bediensteten abgearbeitet. Durch die Fülle an Figuren und deren jeweiliger Lebensumstände werden zahlreiche Aspekte des Jahres 1917 angesprochen, gleichzeitig entsteht aber durch die relative Kürze des Buches keine richtig enge Bindung an die Charaktere. Man nimmt zwar Anteil an ihren Schicksalen, sie sind aber weit weniger ausgereift dargestellt als in Harrod-Eagles' Mammut-Serie "Morland Dynasty" und es fehlt ihnen ein bisschen an Tiefe.


    Als unterhaltsam-lehrreicher Einstieg in jene Zeit gut zu lesen, aber vieles kratzt dann doch eher an der Oberfläche.