Lindsay Buroker - Die Klinge des Kaisers / The Emperor's Edge

  • Die Klinge des Kaisers: The Emperor's Edge von Lindsay Buroker
    Die Vollstreckerin Amaranthe Lokdon ist wirklich gut in ihrem Job. Ihr Revier liegt in der Hauptstadt des Reichs, in der dampfbetriebene Straßenbahnen und Maschinen das Straßenbild prägen. Hier ist das Verbrechen allgegenwärtig. Diebe rauben fleißige Geschäftsfrauen aus und Unbekannte setzen Gebäude am Seeufer in Brand. Amaranthes Aufklärungsrate ist exzellent und ihre Führung tadellos. Trotzdem wird sie immer wieder übergangen, wenn es um eine Beförderung geht. Als weibliche Gesetzeshüterin ist sie die Ausnahme im Kaiserreich Turgonia. Amaranthes Ehrgeiz und Gerechtigkeitssinn werden eher belächelt als belohnt. Doch dann erlebt der junge Kaiser Amaranthe bei einem beherzten Einsatz. Kurz darauf betraut Armeeoberkommandeur Hollowcrest sie mit einem geheimen und haarsträubenden Auftrag: Sie soll Sicarius, den meistgesuchten Auftragsmörder des Reichs, unschädlich machen. Weder Amaranthes Geltungsdrang noch ihre Neugierde lassen es zu, diesen Auftrag abzulehnen, obwohl sie ahnt, dass Hollowcrest sie nicht befördern, sondern erledigen will. Warum das so ist, wird ihr erst durch die Begegnung mit Sicarius klar. Und allmählich begreift sie auch, dass das Leben von Kaiser Sespian in Gefahr ist.
    Wird Amaranthe den Hintermännern der Verschwörung gegen den Kaiser auf die Spur kommen? Welche Rolle spielt die geheimnisvolle Schmiede-Gruppe, die im Reich agiert? Und kann Amaranthe – gemeinsam mit den vier Mitstreitern, die sie angeworben hat – das magische unverletzliche Raubtier bezwingen, das nachts auf Beutezug geht und seine Opfer auf grausame Art verstümmelt?


    (Quelle: amazon.de)


    Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück! :scratch:
    Objektiv gesehen ist diese Geschichte haarsträubend. Weite Teile der Handlung wirken sehr gezwungen, unrealistisch. Die Motivation von so manchem Charakter sind nicht nachvollziehbar oder völlig übertrieben,
    ebenso viele Handlungsabläufe, bei denen man sich denkt: "Das meint die Autorin jetzt nicht ernst!"
    Man könnte in vielen Situationen denken, wenn die Allgemeinbevölkerung nicht gerade nützlich, für die Geschichte, ist, sieht und hört niemand irgendetwas.
    Die ganze Handlung baut auf der Frage auf: Wer verhält sich als nächstes wie ein größtmöglicher Idiot? Protagonisten oder Antagonisten? :thumbdown:


    Warum bin ich dann zwiegespalten? ?(
    Weil mir das Buch subjektiv trotzdem gefallen hat und ich meinen Spaß mit der Beziehung zwischen Amaranthe und Sicarius hatte. Die anderen Kumpane, die Amaranthe für ihren aberwitzigen Plan rekrutiert, sind mir auch sehr sympatisch, so richtige Anti-Helden.


    Die Geschichte wird sowohl aus Amaranthes Ich-Perspektive als auch aus Sespians, dem jungen Kaiser. Ebendieser war für mich am unlogischsten. Wie kann der einzige Erbe eines Militärstaates nur so naive, unvorbereitet und schwach sein?
    Bei allen Hauptcharakteren ist viel Entwicklungsspielraum und sie entwickeln sich durch Amaranthe, die wircklich eine Engelszunge haben muss, und die Ereignisse weiter, nur wirkt ihre unglaubliche Überzeugungskraft etwas unrealistisch.
    Das Buch wirbt mit seinem Steampunk-Setting, hätte durch die spärlich Beschreibungen, aber genauso gut in einer traditonellen, Mittelalterwelt oder in der Gegenwart spielen können, so austauschbar kommt die Welt einem vor.


    Mein Fazit:
    Wer logisch aufgebaute Story und eine gut beschriebene Fantasy-Steampunk-Welt will, sollte die Finger von diesem Buch lassen!
    Wer dagegen auf eine verrückte Gruppe Antihelden und die sichtbaren Anfänge von Charakterentwicklung steht, dem sei das Buch empfohlen.
    Ich werde mir zumindest das nächste Buch holen, sobalt es auf Deutsch erscheint, um herauszufinden, ob die Entwicklung der Charaktere die Logiklöcher aufwiegen kann. :-k

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
    - Albert Einstein-