David Gilmour - Auf der Suche nach Italien / The Pursuit of Italy

  • Inhalt:
    Elegant und kenntnisreich führt David Gilmour seine Leser durch die Geschichte der Halbinsel. Er reichert seine Darstellung an mit prächtigen Anekdoten, sinnlichen Eindrücken und interessanten Gesprächen. Ein kluges und inspiriertes Buch.
    Gilmour zeigt, dass die Pracht Italiens immer in seinen Regionen mit ihrer je eigenen Kunst, städtischen Kultur, Identität und Küche gelegen hat. Die Regionen brachten die mittelalterlichen Städte und die Renaissance, die Republik Venedig und das Großherzogtum Toskana hervor, die beiden kultiviertesten Staaten der europäischen Geschichte. Dieses fesselnde Buch erklärt die italienische Geschichte so klug und stimmig, dass jeder Italienliebhaber seine Freude daran haben muss. Ein wahres Lesevergnügen, voll ausgewählter Geschichten und Beobachtungen aus persönlicher Erfahrung und bevölkert mit großen Gestalten der Vergangenheit: von Cicero und Vergil bis zu Dante und den Medici, von Cavour und Verdi bis zu den umstrittenen politischen Figuren des 20. Jahrhunderts. Das Buch wirft einen klarsichtigen Blick auf das Risorgimento. Es entzaubert die Mythen, die sich darum ranken. (Quelle: Amazon.de)


    Außergewöhnliches Buch
    Wenn man Sachbücher innerhalb von zwei Wochen durchliest, ist das ein gutes Zeichen. Manche sind trocken geschrieben, aber das Buch von David Gilmour war kurzweilig und so interessant, dass ich es im Urlaub in jeder freien Minute gelesen habe. So ein Buch habe ich schon seit Jahren gesucht, ein Buch, das die komplette Geschichte Italiens abdeckt. Und dieses Buch ist ein wahres Kleinod.


    David Gilmour fängt in der Antike an und arbeitet sich bis in die Neuzeit vor. Er schreibt nicht nur über die Geschichte, sondern auch viel über die Kultur und die Menschen. Faszinierend fand ich die Geschichte der kleinen Staaten im Mittelalter. Der Schwerpunkt liegt aber auf der Zeit nach den napoleonischen Kriegen, als der Wunsch nach einem Nationalstaat bei vielen Einwohnern auf der Halbinsel immer ausgeprägter wird. Allerdings stellt Gilmour immer wieder fest, dass die Einwohner dieses Staates nicht wirklich Italiener sind, sondern dieses Land nie richtig zusammengewachsen ist.


    Man merkt, dass der Autor dieses Land sehr viel bereist hat und sein Herz daran hängt. Er schreibt aber dennoch sehr objektiv, lässt aber auch seinen menschlichen Eindruck einfließen. Er entzaubert die Mythen der Italiener, wie den Risorgimento und die Resistenza, erläutert die Gründe, warum der Süden abgehängt ist und warum der Staat so schwach ist.


    Ich gebe dem Buch 5 Sterne und eine klare Kaufempfehlung. Wer etwas über Italiens Geschichte wissen möchte, sollte dieses Buch lesen.