John Sandford & Ctein - Das Objekt / Saturn Run

  • Klappentext:


    'Ein geheimnisvolles, gigantisches Objekt wird in der Nähe des Saturns geortet. Obwohl eine Reise zum Saturn technisch nahezu unmöglich scheint, will ein amerikanisches Team das Objekt bergen. Die Mission wird zum Kampf ums Überleben - und an ihrem Ende wartet eine unvorstellbare Entdeckung...'


    Zum Inhalt:


    Im Jahr 2068 ist die Technik so weit entwickelt, dass sich die Menschen nicht nur zu Mond und Mars, sondern auch in entferntere Gebiete unserer Galaxie wagen. Als im Orbit des Saturn ein außerirdisches Sternenschiff entdeckt wird, machen sich Teams aus den USA und China auf den Weg dorthin. Nicht gemeinsam - oh nein - jede Nation will die erste sein, jedes Land die kostbare Alientechnologie als erstes und einziges für sich in Besitz nehmen, um im nach wie vor aktuellen Machtkampf der führenden Nationen auf der Erde die Nase vorn zu haben. Diese Technologie würde der Siegernation einen ungeheuren Wissensvorsprung liefern, und ihr Anspruch auf die 'Weltherrschaft' wäre manifestiert.


    In diesem Roman hat die Technik den Vorrang. Man merkt, dass die Autoren Wert auf Detailgenauigkeit und Logik legen, dass es ihnen um Fakten und nicht um Utopie geht. Beinah alles, was beschrieben wird, klingt nachvollziehbar. So kann man sich den Stand der Raumfahrtentwicklung in ca. 50 Jahren durchaus vorstellen.
    Trotz der Technikverliebtheit liest sich das Buch angenehm flüssig , auch wenn man - wie ich - Laie ist. Man muss nicht jedes Detail verstehen, um mit der US-amerikanischen Crew mitzufiebern, aus deren Sicht - verteilt auf mehrere Personen - gut die Hälfte des Romans geschrieben ist.
    Etwa im letzten Drittel kommt die chinesische Crew mit ins Spiel, sprich ins Buch, und von hier an wird es leider zunehmend hektisch.
    Die Erzählperspektive wechselt jetzt zwischen amerikanischen und chinesischen Protagonisten, so dass man als Leser immer hautnah am Geschehen ist. Da jedoch neben den politischen Konflikten zwischen China und den USA nach wie vor technische Details in großem Umfang mit einfließen, entsteht ein Geflecht aus so vielen Informationen, das man diese irgendwann nicht mehr entwirren kann und auch nicht mehr möchte.
    Auf die unvorstellbare Entdeckung, die im Klappentext erwähnt wurde, möchte ich hier nicht eingehen, um nicht zu spoilern. Nur so viel sei verraten: Wir erfahren nicht, wie die Aliens aussehen.


    Fazit:


    Die Technik hat in diesem Roman eindeutig die Oberhand über zwischenmenschliche Beziehungen. Selbst die Darstellung einer Liebesbeziehung an Bord des US- Raumschiffes wird eher funktional und am Rande abgearbeitet.
    Was jedoch sehr anschaulich rüberkommt und für mich die beste Erkenntnis war: Auch in 50 Jahren werden die Menschen noch genauso rücksichtslos und auf ihren Vorteil bedacht sein wie heute.


    Leseempfehlung:
    Ein lesenswertes Buch für alle, die Zukunftstechnologien logisch erklärt haben möchten und nicht auf Weltraumabenteuer a la "Beam me up, Scottie" stehen, mit Längen im letzten Drittel.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: