Ralf König - Herbst in der Hose

  • Klappentext:


    Ausgerechnet Paul Niemöser passiert völlig unvorhergesehen die Tragödie schlechthin: Er wird älter! Ab seinem 48. Lebensjahr schlägt die "Andropause" gandenlos zu, und auch seine Freunde jammern und greinen. Dass die Sehkraft nachlässt und die Haare grau werden mag ja noch angehen, aber bei Störungen der Libido hört der Spaß auf! Und so sitzen die gedemütigten Mannsbilder auf rückenfreundlichen Sofapolstern und sprechen sich gegenseitig Trost zu, während der Testesteronspiegel abnimmt ... und abnimmt .... und abnimmt.


    Wäre das Thema "Klimakterium virile" nicht so deprimierend, man könnte darüber lachen. Und doch wäre es, nun ja, gelacht, wenn Ralf König nicht auch noch aus der altersbedingten "Verringerung des Hodenvolumens" den einen oder anderen Tropfen bittersüß schmeckenden Humors destillieren könnte.


    Ein Werk der reife und eine gnaz unverlogene Auseinandersetzung mit dem Unvermeidlichen.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat des amazon.de aus unerfindlichen Gründen abgelehnten Texts:


    Seit Jahrzehnten schon kann man nun die Abenteuer von Konrad und Paul verfolgen, dem sehr ungleichen Kölner Pärchen, bestehend aus dem feingeistigen und eher zurückhaltenden Konrad und seinem eher etwas kurz geratenem – bis auf eine Stelle – Paul Niemöser, der es gerne mal ein wenig härter mag, sich gerne durch die Lederszene robbt und auch vor heterosexuellen spanischen Bauarbeitern nicht Halt macht. Was haben die beiden in all den Jahren erlebt – und wir mit ihnen?


    Und nach all den Jahren sind sie nun eben in die selbigen gekommen und ganz besonders Paul Nie-möser, im Batman-Kostüm im Kölner Karneval auch berüchtigt und beliebt als „der schwarze Ste-cher“ lernt die Schrecken der Andropause kennen, dem maskulinen Äquivalent der Wechseljahre bei der Frau.


    Es ist eine alte Tragödie, die auch in Form eines kleinen „Stücks im Stück“ erzählt wird. Und in dem Zusammenhang lernen wir über das Älterwerden von Männern und auch von Frauen. Das gemeinsame Altwerden in hetero- und homosexuellen Beziehungen und über die Hoffnung, die man trotzdem nie aufgeben darf, denn auch wenn wir wissen, dass wir eines Tages alle sterben müssen, so heißt das eben nicht, dass wir das Leben nicht trotzdem genießen können. Und das dieser Genuss manchmal ganz andere Formen annehmen kann, als man das ursprünglich erwartet hätte.


    Ein sehr nachdenklich stimmendes, aber auch sehr tröstliches Buch – mit der Art von Witzen, die bei Konrad und Paul nun einfach mal dazu gehören – ich warne vor den Rollmöpsen. :study::thumleft: