David Safier - Traumprinz

  • Sich den perfekten Mann zu backen war gestern. Heute malt ihn sich Nellie einfach. Dass ihrer Phantasie tatsächlich ein echter Prinz entspringen könnte, hat die Comiczeichnerin jedoch nicht für möglich gehalten. Aber nun steht er vor ihr, Retro - ein Prinz mit Schwert und Kettenhemd, aus einer anderen Zeit. Retros Überleben in Berlin zu gewährleisten wäre schon Aufgabe genug, doch dem mysteriösen Zeichenblock entspringen noch ganz andere Dinge, die plötzlich die ganze Welt bedrohen.


    Humor ist bei mir in Büchern stets etwas schwierig. Irgendwie überträgt er sich nur selten von den Seiten auf mich. Da ich jedoch das große Vergnügen hatte auf der Frankfurter Buchmesse bei einer sehr unterhaltsamen Veranstaltung von David Safier (Autor des Buches) und Oliver Kurth (Illustrator des Romans) dabei gewesen zu sein, war ich sehr auf das Buch gespannt. Das Grundthema (Mann aus früherer Zeit ploppt in der Gegenwart auf, muss sich in unserer Welt zurecht finden und natürlich spielen auch Gefühle dabei eine große Rolle) ist nicht neu. Trotzdem hat mich die Umsetzung Safiers interessiert.


    Der Roman liest sich sehr leicht, aber leider auch etwas fad und langweilig. Der Beginn war noch recht vielversprechend. Nellie und Retro sind sympathische Protagonisten und Safier beweist durchaus Phantasie. Anfänglich verspürte ich durchaus etwas Humor, aber die Geschichte wirkte schnell seicht (auch wenn ich ein unterhaltsames Buch und keine hochtrabende Literatur erwartet habe) und mit Fortschreiten der Geschichte wird es immer schräger und abstruser. Plötzlich geht es auch um nukleare Waffen und den möglichen Untergang der Welt. Das war mir zu viel Phantasie und da hat der Autor mich verloren. Ich habe das Buch zwar beendet, aber inhaltlich hat es mich nicht angesprochen.


    Grandios hingegen fand ich die Illustrationen von Oliver Kurth, die wundervoll zum Text passen. Auf der Buchmesse konnte ich live mit erleben, wie viel Talent dieser Künstler besitzt und ich muss zugeben, es war sehr schön mal wieder ein Buch mit Illustrationen zu lesen. Das sollte es auch in der Erwachsenenliteratur öfter geben. Hier sind sie eine tolle Ergänzung zum Text, die mir wirklich sehr gefallen haben.


    Fazit: "Traumprinz" blieb für mich leider nur eine recht seichte Geschichte, die mich nicht besonders gut unterhalten konnte und gegen Ende zu skurril wurde. Die grandiosen Zeichnungen haben dafür gesorgt, dass ich das Buch noch mit drei Sternen bewerten konnte.


    • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
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