Autor: Lone Theils
Titel: Die Mädchen von der Englandfähre
Band: 1
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Erschienen: 19. Mai 2017
Seiten: 432
Kapitel: 41
Klappentext von Amazon
Im Sommer 1985 verschwinden die dänischen Teenager Lulu und Lisbeth auf der Überfahrt nach England spurlos. Eine Suchaktion über Landesgrenzen hinweg verläuft im Nichts. Jahrzehnte später fällt Nora Sand, die in London für eine dänische Zeitung arbeitet, ein Foto der beiden in die Hände: Es zeigt die Mädchen in der Zeit nach ihrem Verschwinden. Nora lässt die Geschichte nicht los. Ihre Recherchen beginnen in Dänemark, wo die Mädchen in einem Heim aufwuchsen. Und führen zu dem englischen Frauenmörder Bill Hix. Der verbüsst im berüchtigten Gefängnis Wolfhall eine lebenslange Haftstrafe.
Nora ahnt nicht, welche Konsequenzen ihre Nachforschungen haben. Die Suche nach der Wahrheit ist gefährlich ...
Zum Inhalt
Nora Sand ist Journalistin in Dänemark für den "Globalt" Sie hatte in letzter Zeit mit so einigen Mördern zu tun, ahnt aber nicht, dass diese Recherchen sie in ganz anderes Fahrwasser stürzen, die schlussendlich ihr Leben bedrohen.
Sie ersteht in London einen Koffer, der Bilder von jungendlichen Mädchen enthält, die Nora irgendwie bekannt vorkommen. Die Art und Weise, wie die Mädchen abgelichtet wurden, erinnern sie an etwas, doch sie kommt nicht so recht dahinter. Sie beginnt in einem Buchladen zu stöbern und da fällt ihr ein Buch in die Hände, welches die Sache ins Rollen bringt. Nora erfährt, dass auf einem Foto aus dem Koffer, die beiden Mädchen Lulu und Lisbeth abgebildet sind, die auf einer Englandfähre verschwunden sind, was aber schon sehr lange zurückliegt. Der Fall lässt ihr keine Ruhe, denn durch Zufall erfährt sie, wem der Koffer anscheinend einmal gehört hat und das lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Es ist Bill Hix, ein englischer Frauenmörder, der damals viele, viele Mädchen entführt und umgebracht hat, auf letztlich grausame Weise. Noras Interesse ist geweckt und sie versucht Kontakt zu Bill Hix aufzunehmen und gerät dadurch in große Gefahr...
Meine Meinung
Dies ist der erste Band um die Journalistin Nora Sand. Ein Kriminalroman der richtig gut geschrieben wurde. Langsam aufbauende Spannung, immer am roten Faden entlang und sich stetig steigernd. Nora Sand ist eine sympathische Frau, die einfach durch und durch Journalistin ist, mit Leib und Seele, was man ihrer Art der Recherche auch anmerkt. Sie weiß, wann sie hartnäckig sein muss und wann es besser ist, sich zurückzuziehen. Sie hat eine gute Menschenkenntnis und eine noch bessere Auffassungsgabe, was ihr gute Storys beim Globalt einbringt. Doch in diesem Fall kommt sie nur schleppend an neue Informationen. Doch sie gibt nicht auf und gerät in einen Sog, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Sie aktiviert Scotland Yard in dem lange zurückliegenden Fall, sie begeistert ihren Chef und gewinnt ihren besten Freund Andreas an ihre Seite in London. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was mit Lulu und Lisbeth geschehen ist. Es gibt so viele vermisste Mädchen, deren Eltern verzweifelt darauf warten, ihre Kinder beerdigen zu können und Nora Sand setzt alles daran, das Geheimnis um die verschwundenen Mädchen aufzudecken und gerät dabei selbst in Gefahr. Außerdem beschäftigt sie ihre Beziehung zu ihrem besten Freund Andreas sehr, die sich zu wandeln scheint, was ihr arge Probleme bereitet. Doch Nora ist zielstrebig und hartnäckig und dreht jeden Stein einzeln um.
Die Autorin hat gute Arbeit geleistet, was Scotland Yard angeht, die Vorgehensweisen dort, so dass der Fall um Bill Hix Realität sein könnte. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und passt sich der fortschreitenden Handlung an. Es gibt keine Längen im Roman und die Ermittlungsarbeit ist interessant und schlüssig. Sehr gut durchdacht!
Fazit
Ein guter Kriminalroman, der sich stetig steigert und immer mehr Details ans Licht bringt. Das Ende kommt dann zum Schluss sehr schnell, aber gut durchdacht. Jedoch hätte ich mir auch beim Schluss etwas mehr Ermittlung erwünscht, so dass man als Leser auch selbst auf die Lösung kommt, ohne darauf gestoßen werden zu müssen. Das ging einfach etwas schnell und hätte ein paar Seiten mehr verdient, was dem Buch aber keinen großen Abbruch tut. Von mir deshalb