J. M. Peace - Die Hatz / A Time to Run

  • Klappentext Amazon:
    Nach einem Streit mit ihrem Lebenspartner verbringt die sechsundzwanzigjährige Samantha Willis den Abend mit einer Freundin. Doch nach dem Besuch in einer Bar wird sie von einem Unbekannten überwältigt, in ein Auto gezerrt und unter Drogen gesetzt. Als sie die Augen aufschlägt, findet sie sich mitten im australischen Busch wieder. Ihr Entführer bietet ihr noch einen Schluck Wasser an, dann macht er Jagd auf sie – wie auch auf andere Frauen zuvor. Eine Jagd auf Leben und Tod! Aber dieses Mal hat sich der Unbekannte das falsche Opfer ausgesucht, denn Sammi ist Polizistin und dreht den Spieß um ...


    Infos zum Buch:
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Piper
    ISBN: 9783492310475
    Preis: Taschenbuch 9,99€ , Kindle-Ebook: 8,99€


    Erster Satz:
    >schschsch<, rauschte der Wind, als er durch die Bäume des Yonga State Forest strich.


    Meine Meinung:
    Wenn ich ehrlich bin, habe ich mit was anderem gerechnet, als ich den Klappentext gelesen habe. Ich dachte bei dieser Jagd geht es nur um 2 Personen. Samantha und dem Unbekannten. Aber das Buch ist quasi wie ein Krimi aufgebaut. Die Polizei wird eingeschaltet, nach ihr und dem Täter wird gesucht. Man ist auch meistens auf der Polizeiwache statt im Wald wo die Jagd statt findet. Fand ich etwas schade, dennoch war das Buch wirklich flüssig zu lesen und ich kam schnell voran. Die Kapitel sind mit Wochentag und Uhrzeit eingeteilt, was ich ganz gut fand. Sammi ist selbst Polizistin, daher fand ich es eher unpassend wie naiv sie dargestellt wurde. Sie hat Fehler gemacht, die ihr denke ich nicht passieren sollten. Leider war ich mit dem Ende nicht zufrieden. Da hätte man sicher einiges mehr rausholen können. Einige Widerholungen hätte man sich sparen können und die Fallauflösung wäre anders sicher besser angekommen.
    Ich vergebe dennoch gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: da mich das Buch gut unterhalten hat.

    Gelesene Bücher 2024: 6
    Seiten: 2.391


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  • Schade, hatte sich echt gut angehört, aber dank deiner Rezi weiß ich nun, dass das Buch definitiv nichts für mich ist. :winken:

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Schade, hatte sich echt gut angehört, aber dank deiner Rezi weiß ich nun, dass das Buch definitiv nichts für mich ist.

    kann mich nur anschließen. Als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich mir, es hört sich gut an. Nach der Rezension aber, denke ich das Buch kann ich mir sparen. Danke für deine Eindrücke @Nessy1800 :winken:

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Als Samantha Wills eines Abends aus ihrem ruhigen Leben ausbricht, eine alte Freundin besucht und mit ihr mal wieder so richtig feiern will, bleibt dieses nicht ohne Folgen. Samantha wird von einem Serienkiller geschnappt, in den australischen Busch geschleppt und dort frei gelassen, damit der Täter Jagd auf sie machen kann - denn genau das gibt ihm den Kick. Samantha ist nicht sein erstes Opfer, doch sie wird die Erste sein, die kämpft, denn sie ist Polizistin und gibt so schnell nicht auf.


    Der Klappentext und das Cover versprachen einen spannenden Psychothriller, der den Leser in den australischen Busch entführt. Die Idee um einen Serienkiller, der Frauen in der Wildnis aussetzt, um sie anschließend zu jagen, klingt auch recht spannend, allerdings war haperte es an der Umsetzung - stilistisch und inhaltlich.


    Die Autorin bedient sich kurzer Kapitel, bei denen die Sicht des Erzählers variiert. So gibt es z.B. Sammis Perspektive, die ihres Freundes, einer Ermittlerin und natürlich die des Täters. Selten ist es Peace jedoch gelungen, dadurch eine spannende Atmosphäre zu erzeugen. Ansonsten blieb die Handlung leider recht lahm und ist meilenweit von einem nervenaufreibenden Thriller entfernt. Es gibt gute Ansätze, aber dabei bleibt es auch. Von Anfang an ist klar, wie der Roman ausgehen wird. Parallel werden Sammis Überlebenskampf (leider ohne Spannungspotential) und die Arbeit der Polizei, die verzweifelt versuchen ihre Kollegin zu finden, geschildert.


    Fazit: Aus der spannenden Grundidee vermochte es J.M. Peace leider nicht einen Thriller zu erschaffen. Ein Serienkiller und sein barbarisches Spiel allein reichen dafür nicht aus. Die Umsetzung ist entscheidend und diese war zu langatmig, wodurch kein "Thrill" zu spüren war.


    • Taschenbuch: 320 Seiten
    • :bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Die Autorin

    Schon als Kind hegte J.M. Peace den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Doch nach dem Journalistikstudium schlug sie einen ganz anderen Weg ein und wurde Polizistin. Seit mehr als 15 Jahren arbeitet sie in Queensland nun schon bei der Polizei, unter anderem für den CIB. Jay lebt mit ihrem Mann, zwei vorlauten Kindern, einem unerzogenen Hund und einem schlecht gelaunten Nymphensittich an der Sunshine Coast. Und obwohl sie immer gern auf Reisen war, ist sie inzwischen froh, wenn sie es wenigstens ab und zu an den Strand schafft. "Die Hatz" ist ihr erster Roman.


    Inhalt

    Die junge australische Polizistin Samantha Willis will nach einem Streit mit ihrem Freund ihren Frust austoben und verabredet sich mit ihrer alten Freundin in Brisbane. Spätestens zum Dienstbeginn am nächsten Mittag muss Sammi wieder fit sein. Als sie morgens noch nicht wieder zurück ist, meldet ihr Freund Gavin Sammi als vermisst. Sammi befindet sich derweil in den Händen eines Mannes, der sie in einem abgelegenen Landstrich um ihr Leben rennen sehen will. Sammi wird schnell klar, dass Don sein Spiel nicht zum ersten Mal spielt. Ihr Trumpf im Rennen um Leben und Tod: Don weiß nicht, dass er eine Polizistin entführt hat, die den Spieß umdrehen könnte, wenn sie mental die Kontrolle über die Situation behalten kann. Für die Leser stellt sich die Frage, ob der Busch Sammis Feind ist oder ihr Schutz bieten könnte. Während sie buchstäblich um ihr Leben läuft, zieht sich unter Leitung einer erfahrenen Kriminalbeamtin das Netz um den Täter zusammen, gegen den bereits in einem früheren Fall ermittelt wurde – damals leider erfolglos.


    Fazit

    Das Szenario, in dem ein Serientäter sein Opfer mit fatalen Folgen falsch einschätzen könnte, hat mich in J.M. Peace‘s Kriminalroman sofort gefesselt. Mit exakten Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels drückt die Autorin von Beginn an aufs Tempo. Die Zeichnung der Figuren bleibt leider oberflächlich. So hätte ich gern ausführlich aus Janine Postlewaites Verhalten geschlossen, warum sie eine erfahrenere Ermittlerin ist als z. B. Sammi. Es genügt mir nicht, dass ein Autor Eigenschaften behauptet. Leider bremst der schlechte Stil des Buches die entstehende Spannung sofort wieder aus. Der Text versammelt eine frustrierende Liste von Fehlern und Stilsünden, die beim Piper-Verlag vor der Veröffentlichung jemandem hätten auffallen müssen. Sammis fieberhafte Suche nach einem Ausweg - während sie vor dem Täter flieht - wirkt treffend und nachvollziehbar, ihre Gedanken müssten von der Erzählerstimme nicht zusätzlich erklärt und damit verwässert werden. Der Wettlauf um Sammis Leben könnte in klarerem Stil weit beklemmender wirken. Die spontanen Gespräche und Gedanken von Polizisten und Angehörigen werden auf eine unglaubwürdig hochtrabende Stil-Ebene gezogen. Verbwiederholungen (ständig geht eine Figur irgendwo hin, um etwas zu tun, anstatt es einfach zu tun), Füllwörter, „weiße Schimmel“, unnötige und ungeschickt gewählte Adjektive gehören korrigiert.


    Fazit

    Nur wer mit der Auflösung eines Falles allein zufrieden ist und geringe Ansprüche an den Stil eines Buches stellt, sollte aufgrund des Settings zu diesem Erstling greifen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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