Jenny Colgan - Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg / Summer at Little Beach Street Bakery

  • Klappentext:
    Endlich hat der Sommer an Cornwalls Küste Einzug gehalten, und Polly Waterford könnte nicht glücklicher sein: Ihre kleine Bäckerei läuft blendend, und zusammen mit Huckle, der Liebe ihres Lebens, genießt sie die lauen Abende in dem Hafenstädtchen Mount Polbearne, das inzwischen zu ihrer Heimat geworden ist. Doch plötzlich ist die Bäckerei in Gefahr, denn die alte Besitzerin stirbt. Außerdem fällt es Huckle schwer, seine Vergangenheit in Amerika gänzlich hinter sich lassen, zu oft holt sie ihn ein. Und während Polly Mehl siebt, Teig knetet und Brot backt, bangt sie um ihre Zukunft …
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    [i]Meine Meinung:
    @neilthepuffin ist zurück! Und er ist nicht der einzige schräge Vogel, der den Sommer in Mount Polbearne verbringt. Huckles Bruder Dubosse drängt sich auf und kommt auf unbestimmte Zeit zu Besuch. Doch im Leuchtturm, in dem Polly und Huckle mittlerweile wohnen, ist es auch ohne ihn eng. Huckle fühlt sich ihm verpflichtet und trifft eine schwerwiegende Entscheidung. Gleichzeitig taucht Selina, Tarnies Witwe, auf und lässt sich in Mount Polbearne nieder. Als wäre das nicht genug, stirbt Pollys Vermieterin Mrs Manse; deren Neffe Malcom macht Polly, Flora und Jayden das Leben in den beiden Bäckereien schwer. Der Möchtgernmacho hängt den Boss raus und will sparen. Abgepackte Brote an der Tankstelle hält er für das Nonplusultra - kein Wunder, steht da gehöriger Streit bevor. Pollys Freundin Kerensa hat ebenfalls Sorgen und so muss sich Polly allem alleine stellen.


    Leser der ersten Teils "Die kleine Bäckerei am Strandweg" werden sich schon von der ersten Seite an wieder heimisch fühlen im kleinen Fischerdorf Mount Polbearne. Leider war wegen des ganzen Trubels nur wenig Platz für Neil.


    Polly schlägt sich fast alleine durch das ganze Chaos. Ihre Gefühle und Handlungen wurden glaubhaft wiedergegeben; nur manchmal wünschte ich sie mir mutiger. Dafür fand ich die Gegenüberstellung von Polly (die alles aus eigener Kraft schaffen will und finanziell schlecht ausgestattet ist), mit dem Selfmade-Millionär Reuben (der mit Geld zu sorglos umgeht) gut gelungen.


    Die von der Autorin neu eingefügten Charaktere wie Malcom und Selina bereichern den zweiten Band, aber auch bereits bekannte Figuren wie Tierarzt Patrik kommen zum Zuge. Einen wichtigen Part nimmt die Geschichte über Pollys Mitarbeiter Jayden und Flora ein. Mir gefällt diese Durchmischung der Schauplätze sehr gut, denn auch die Nebenhandlungen sind kurzweilig zu lesen.


    Dieser zweite Teil hat mir erneut gut gefallen - einmal angefangen, hört man fast nicht zu lesen auf - allerdings erinnerte die Handlung teilweise zu sehr an den Ablauf im ersten Band. Trotzdem ist die Lektüre unterhaltend und nie langweilig, die Handlung und Charaktere sorgen trotz vielen Stürmen für ein Wohlfühlklima.


    Fazit: Vergnügliche Lesestunden sind garantiert - obwohl Neil meiner Meinung nach viel zu kurz kommt! Seinen grossen Auftritt wird er wohl im Weihnachtsbuch haben... :wink:
    4 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Polly Waterford lebt mit ihrem amerikanischen Freund Huckle und dem Papageientaucher Neil in Mount Polbearne an der Küste von Cornwall in einem alten Leuchtturm und hat sich mit ihrer Arbeit in der kleinen Bäckerei von Mrs. Manse inzwischen etabliert. Als die alte Dame stirbt, bekommt es Polly mit deren Erben zu tun, denn diese machen Polly das Leben schwer und wollen von nun an den Ton angeben, was das Geschäftliche angeht. Als hätten sie auf den Moment gewartet, kommt es zu einem kleinen Zwischenfall und Polly erhält die Kündigung, was Malcolm gerade recht ist, denn er will lieber Industrieware verkaufen und auf leichte Art und Weise Geld verdienen. Zu allem Überfluss steht auf einmal auch noch Huckles Bruder Dubose vor der Tür und nistet sich bei ihnen daheim ein, was die Beziehung zwischen Polly und Huckle auf die Probe stellt. Hat Polly doch noch eine Zukunft in der Bäckerei? Und wie entwickelt sich die Beziehung zu Huckle?


    Jenny Colgan hat mit ihrem Buch „Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ den Nachfolgeband von „Die kleine Bäckerei am Strandweg“ vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, schnell taucht der Leser wieder in die Welt von Polly und Mount Polbearne ein, sieht den malerischen kleinen Hafenort sowie seine Bewohner geradezu vor sich, so gelungen sind die Beschreibungen der Landschaft und der Örtlichkeiten. Die Einführung von neuen Protagonisten und deren Schicksalen ist gut gelungen, während die Weiterführung der Handlung um Polly eher vernachlässigt wird. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Polly selbst in diesem Buch etwas zu kurz zu kommen scheint.


    Die Charaktere sind vielfältig ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie alle wirken lebhaft und real. Polly ist eine sympathische Frau, die sich mit ihrer Arbeit in der Bäckerei einen Lebenstraum erfüllt hat, der leider nun durch geschäftliche Machenschaften in Gefahr gerät. Leider wirkt sie in dieser Geschichte etwas sehr schwach, blass und kraftlos. Oftmals möchte man ihr einen Tritt in den Hintern geben, damit sie mit dem Gejammer aufhört und sich mutig den Dingen stellt bzw. diese anpackt. Sie ist oftmals einfach zu nett, kein Wunder, dass jeder meint, mit ihr umspringen zu können, wie es ihm gerade beliebt. Ihr fehlt noch der nötige Biss. Huckle ist eigentlich ein netter Typ, doch seine Beweggründe, in seine Heimat zurückzukehren sind nicht sehr verständlich dargestellt. Da bleibt viel Raum für Spekulationen. Dubose ist ein komischer Kauz, der nichts auf die Reihe bekommt und dann vor den Folgen flüchtet. Papageientaucher Neil ist der heimliche Star des Romans, denn er fängt mit seinen Aktionen die Aufmerksamkeit des Lesers ein und verursacht sämtliche Emotionen, deren man fähig ist. Auch die anderen Protagonisten wie Kerensa Reuben, Jayden, Flora oder Patrik tragen mit ihrem Auftreten und ihren Handlungen zur Bereicherung der Geschichte bei.


    „Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ ist ein unterhaltsamer Roman, der mit seiner Handlung allerdings nicht an den ersten Band der Serie heranreicht. Gleichwohl lässt sich das Buch wunderbar weglesen, um Polly und ihre Weggefährten in deren Leben weiterhin zu begleiten. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein Wohlfühlbuch! Auf den dritten Teil der Serie darf man gespannt sein…


    Guter Zwischenteil für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Mein Fazit:


    Den ersten Teil der Reihe habe ich damals mit gemischten Eindrücken gelesen. Dass es davon eine Fortsetzung gibt, habe ich erst gar nicht bemerkt. Dann habe ich das Buch in der Onleihe gesehen und ich dachte, ich versuche es noch mal.


    Tatsächlich hat mir der zweite Teil etwas besser gefallen, obwohl es im Grunde eine Wiederholung der Ereignisse aus dem ersten Teil ist – in abgespeckter und abgewandelter Form.
    Polly ist glücklich mit Neil und Huck. Die schwere Zeit nach der Insolvenz mit ihrem Ex ist Geschichte und überwunden. Neil begleitet Polly noch immer zur Bäckerei und verzückt damit die ganze Kundschaft. Tatsächlich ist er sogar ein Teil der ganzen Szenerie geworden. Obwohl er ein Papageientaucher ist, wird er wie ein Familienmitglied – quasi als Kindersatz – behandelt. Doch er ist genau der Grund, weshalb Polly nach einer Verkettung unglücklicher Ereignisse den Job verliert. Doch was soll sie nun tun? Wie kann sie die Hypothek für den Leuchtturm bezahlen, ohne Mount Polbearn verlassen zu müssen? Jobs sind wirklich rar auf der Halbinsel.


    Es tauchen bekannte Namen auf wie die Freundin Kerensa und deren frischangetrauten Ehemann Reuben, die mir noch immer äußerst unsympathisch ist. Das ändert sich auch nicht, als er sich verzockt und das gesamte Geld verloren hat. Er wird kein bisschen leiser. Der katzenhassende Tierarzt Patrick und der junge Mann Jayden, der Polly in der Bäckerei hilft, sind ebenfalls wieder dabei wie so einige andere von Mount Polbearn. Und es kommt wieder zu einem verheerenden Sturm und auch die Trennung von Huck fällt Polly schwer.


    Der Schreibstil ist nach wie vor locker und die Vertrautheit mit den ganzen Figuren hat es mir leichter gemacht, in die Geschichte reinzukommen. Auch wenn man fast erahnen kann, was alles so passiert, habe ich mich bis auf zwei oder drei kleine Längen gut unterhalten gefühlt. Nach wie vor fehlt mir allerdings das gewisse Etwas, auch wenn die Dramatik nicht zu kurz kommt, konnte es mich nicht richtig berühren.


    Alles in allem finde ich die Fortsetzung gelungener und daher bekommt es vier Sterne von mir.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

  • Gute Unterhaltung!


    Polly Waterford, ist erfolgreich mit ihrer kleinen Bäckerei, im Hafenstädtchen Mount Polbearne, an der Küste Cornwalls. Mit Freund Huckle und einem kleinen Papageientaucher lebt sie im Leuchtturm der Insel. Als die Besitzerin der Bäckerei stirbt, steht Polly plötzlich vor den Trümmern ihres Geschäftes. Denn, der Erbe ekelt sie regelrecht raus, und so muss Polly sich geschäftlich verändern. Die Idee, die sie hat, stösst zuerst nicht auf Anklang in dem kleinen Städtchen.


    Dies ist der zweite Teil rund um Polly und der kleinen Bäckerei. Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme folgen zu können. Die Autorin hat schon beim Einstieg in die Geschichte, mit einem gelungenen Vorwort, dafür gesorgt, dass auch Neuleser mit einer kleinen Einführung in etwa wissen, um was es geht. Und den Rest kann man sich im Verlauf der Geschichte problemlos zusammenreimen.

    Sehr gefallen hat mir, wie der Arbeitsalltag einer Bäckerin mit eigenem Geschäft dar gestellt wird. Sehr authentisch, mit Nachtarbeit und körperlich fordernder Tätigkeit! Der Blick in die Backstube, zeigt nicht nur allerlei Köstlichkeiten, sondern auch den Beruf, so wie er ist. Harte und lange Tage und Nächte, mit einem Sozialleben, das wohl oder übel zurückstecken muss. Auch der grosse Gegner aller Bäckereien, die noch Qualitätsprodukte herstellen, wird thematisiert. Massenbackwaren, die mehr nach Gummi, denn nach Brot schmecken und daraus entstehende Preisdumping!

    Ebenfalls wird die Geburt einer neuen Geschäftsidee und deren Aufbau realistisch beschrieben. Es geht nicht immer so einfach, wie man sich das im Geschäftsleben vorstellt. So ist das Buch ganz klar realistisch und kein nur heile Welt - Buch.

    Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und es geschieht immer irgendetwas. Einige, sehr überzeichnete Situationen haben mich zwar amüsiert, hinterliessen dann doch einen schalen Nachgeschmack. Überhaupt nicht gefallen hat mir, wie sich Polly den zugelaufenen Papageientaucher Neil hält. Dieser scheint als Kinderersatz zu fungieren und die Haltung Neils wird vermenschlicht. So schläft er zum Beispiel in einem Karton neben Pollys Bett.

    Der Schreibstil liest sich gut und den Plot empfand ich als durchdacht. Einige Figuren, wie zum Beispiel Pollys Freund Reuben sind sehr überzeichnet. So empfand ich ihn als sehr anstrengend und als Snob durch und durch.

    Mich hat die Geschichte gut unterhalten!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: