Saskia Louis - Rost auf dem Fahrrad

  • "Je länger eine gute Geige gespielt wird, desto schöner ist ihr Ton. Je älter die Geige, umso süßer der Ton." (Sprichwort)
    Ein altes Fahrrad übersät mit Rostflecken und ein Mann der seine Altersflecken betrachtet. Was würde dieses Fahrrad wohl berichten, wenn es reden würde? Und was kann uns dieser Mann alles erzählen, an dem der Zahn der Zeit genagt hat? Nicht wohl ist ihm mit seiner neugewonnen Freiheit, da ist es doch schön die Sicherheit einer Telefonzelle zu spüren. Doch ein kleines Mädchen bringt es auf den Punkt, sie zeigt ihm was Leben noch bedeutet und das man keine Angst haben muss, auch wenn man Alt ist.


    Meine Meinung:
    Saskia Louis ist mit dieser wirklich sehr kurzen Story eine Kurzgeschichte mit sehr viel Weisheiten gelungen. Vielleicht sollten wir weniger zurückschauen und auch nicht nach dem Äußeren gehen, sondern die Erfahrungen sind viel wichtiger. Und von diesen können alle etwas schöpfen, auch die Jüngeren. Diese Sätze haben mir sehr gut gefallen: „Nun, es hat dennoch bereits einen sehr langen Weg hinter sich.“ sagte der Mann. "Ist doch super! Dann hat es schon viel geübt." meinte das Mädchen. Eine Geschichte, die uns zum Nachdenken bringen sollte, um sich klar zu machen, was ist wichtig im Leben und das man auch noch im Alter wertvoll sein kann. Vielleicht hätte der Geschichte noch ein kleines bisschen mehr Länge und Tiefe gutgetan. Aber der Vergleich altes Fahrrad und Mensch fand ich schon sehr gelungen und das aus der Feder einer jungen Autorin. Ich weiß nur nicht, ob alle noch diese gelben Telefonzellen kennen, die Saskia Louis in der Geschichte erwähnte. Trotzdem fand ich sie für die Kürze sehr auf den Punkt gebracht und deshalb 4 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:

  • Das Altern macht nicht schöner


    Klappentext:

    Was haben ein alter Mann und ein rostiges Fahrrad gemeinsam? Sie haben beide eine Geschichte zu erzählen.


    Rezension:
    Bei einer Fahrt mit seinem Fahrrad stellt ein Witwer fest, dass zwischen seinen Alterserscheinungen und denen seines Fahrrads eigentlich kein grundlegender Unterschied besteht.
    Saskia Louis präsentiert in dieser Kurzgeschichte aus der booksnacks-Reihe ein paar kurze philosophische Gedanken über das Altern. Auch wenn diese durchaus das Nachdenken lohnen, gelangt am Ende weder der Protagonist noch der Leser zu einer wirklichen Erkenntnis. Auch der Grund, wieso der Mann eine – wie er weiß – defekte Telefonzelle aufsucht, erschließt sich dem Leser leider nicht. Mit einer besseren Rahmenhandlung könnten die Gedanken über das Altern deutlich gewinnen.


    Fazit:
    Ein paar philosophische Gedanken über das Altern – leider nicht mehr.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


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  • Zum Inhalt (Booklet):


    Was haben ein alter Mann und ein rostiges Fahrrad gemeinsam? Sie haben beide eine Geschichte zu erzählen.



    Er und sein Rad. Sie haben schon viele Dinge zusammen erlebt. Sind weit zusammen gefahren. Es ist nicht mehr so schön wie es einmal war, aber auch an ihm hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen.



    Ich durfte diesen Booksnack in einer Leserunde genießen und muss sagen, dass er mir sehr gut gefallen hat. Fast finde ich es immer ein bisschen schade, dass die Booksnacks so kurz gehalten sind. Aber dieser hier, der regt zum nachdenken und weitersinnieren an. Man ist ab der ersten Sekunde drin in der Kurzgeschichte. Man sieht diesen alten Mann richtig vor sich und sein nicht mehr so neues Rad. Mir gefallen die Vergleiche die der Mann zwischen sich und seinem Rad zieht und wie er dabei so schon melancholisch ist. Doch, dieser Booksnack hier ist etwas ganz besonders. Saskia Louis versteht es mit Worten zu spielen, das hat sie schon in ihren bildgewaltigen und emotionalen Romanen bewiesen. Die Worte fließen einfach so dahin. Man versteht, worauf sie hinaus will. Es ist alles in sich logisch und schlüssig.


    Im Anschluss an den Boosnack findet der Leser noch einen Appetithappen zu einem von Saskia Louis Büchern - das ich hier an dieser Stelle auch noch wärmstens empfehlen möchte, denn das kenne ich schon und war wirklich sehr begeistert.




    • Format: Kindle Edition
    • Dateigröße: 261 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 27 Seiten
    • Verlag: booksnacks.de (26. Juli 2016)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B01J3P3KJK