Mathias Christiansen - Der falsche Feind

  • Mathias Christiansen: Der falsche Feind; KBV - Verlag Hillesheim 2004; 190 Seiten; ISBN: 3-937001-42-5


    In einem Waldgebiet im Berliner Nordosten wird ein französisches Ehepaar überfallen; der Mann wird dabei erschossen, seine Ehefrau überlebt schwer verletzt. Wurde der Architekt aus Verdun hingerichtet?


    Kurze Zeit später explodiert auf der Havel ein mit Benzinkanistern beladener Lastkahn neben einem französischen Immobilienbüro. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen?


    Auf den ersten Blick gibt es einen klassisch angeordneten Kriminalfall. Es gibt den traditionellen kriminalliterarischen Dreisprung. Die Aufgabenstellung: Die Polizei soll einen Mordfall lösen. Die Ermittlungen: Sie führen zu weiteren Straftaten. Und am Ende gibt es dann die Auflösung durch den Polizeikommissar.


    Beim Spannungsbogen gibt es einen ungewöhnlichen Punkt, der ansonsten kaum in Krimis enthalten ist. In diese Geschichte ist eine Flugzeugentführung eingebaut, die mit zur Ergreifung des Täters führt.


    In vielen Punkten ist die Handlung aber gewöhnlich geraten.


    Christiansen wurde 1968 in Berlin geboren. Er arbeitet dort in der Verwaltung eines Amtsgerichtes. Von Lokalkolorit ist in der Geschichte aber nichts zu spüren. Sie könnte auch injeder ex-beliebigen anderen deutschen Stadt spielen.


    Der Polizist ist ein Einzelgänger, der in dem Buch eine ehemalige Freundin wiedertrifft und seinen inzwischen fast erwachsenen Sohn kennenlernt.


    Abgehalfterte Polizisten mit privaten Problemen sind ja nichts Neues in der Kriminalliteratur. Anders als hier ist nur, daß der Kriminalkommissar am Ende eine persönliche Niederlage erlebt.


    Der KBV - Verlag ist bekannt für seine deutschsprachige Kriminalliteratur. Zu behaupten, er würde mit diesem Roman schlechte Literatur abliefern, würde ihm sicherlich Unrecht tun. "Der falsche Feind" ist ein gut lesbares Buch, das man sich gut an einem langen Wochenende zu Gemüte führen kann.