Ruth Hogan - Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge / The Keeper of Lost Things

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    gefühlvoll, sentimental, melancholisch.... kurzum: Mein Lesetip
  • Kurzmeinung

    Rebecca112
    Habe selten eine so tolle, romantische, lustige, traurige und tragische Geschichte gehört. Absolut lesenswert.
  • Originaltitel: The Keeper of Lost Things

    Inhalt:
    Charmant, außergewöhnlich und liebenswert. Machen Sie sich mit Mr. Peardew auf die Suche nach verlorenen Dingen. Jeder Gegenstand, den Anthony Peardew auf der Straße findet, hat eine Geschichte. Er sammelt und archiviert sie alle in seinem gediegenen viktorianischen Haus und plant, sie eines Tages an ihre ursprünglichen Besitzer zurückzugeben. Denn er selbst sieht sich nur als Hüter der verlorenen Dinge. Vor Jahren hat er selbst etwas verloren, das er seitdem auf seinen Streifzügen sucht: ein Schmuckstück. Es gehörte seiner großen Liebe, und das Medaillon verbindet sie noch immer mit ihm. Anthony muss diese besondere Aufgabe jedoch an seine Erbin Laura weitergeben, ohne ihr von dem großen Geheimnis erzählt zu haben, das seine Sammlung umgibt.


    Die Autorin:
    Ruth Hogan ist selbst begeisterte Sammlerin von Fundstücken. Sie lebt mit Mann und drei Hunden in einem etwas chaotischen viktorianischen Haus in Bedford, England. Ein schwerer Autounfall und eine Krebserkrankung brachten sie zum Schreiben. Die schlaflosen Nächte hat sie am Schreibtisch verbracht, das Ergebnis ist ihr erster Roman über das Finden von Dingen und Geschichten.


    Aufbau:
    51 Kapitel


    Meinung:
    "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" ist ein tolles, bewegendes Buch. Schon am Anfang ist mir der wunderschöne Schreibstil aufgefallen; er ist irgendwie leicht und zugleich sehr bildgewaltig. Die Vergleiche, die die Autorin benutzt, haben mir sehr gefallen. Die Themen der Geschichte - Tod, Verlust, Schmerz - waren ernst, aber trotzdem ist das Buch immer hoffnungsvoll und positiv und ich mochte, wie damit umgegangen wurde und dass der Humor und allgemein schöne Dinge immer präsent bleiben.


    Die Idee, verlorene Dinge zu sammeln und zu versuchen, die Besitzer zu finden, fand ich genial. Man geht so oft an irgendwelchen Gegenständen vorbei, ohne sie zu beachten, aber hinter jedem steckt eine eigene Geschichte, die man einfach nur nicht kennt. Die ganzen kleinen Erzählungen, die hinter Anthonys Funden stecken, waren wirklich interessant und dabei ganz unterschiedlich. Von fröhlich über bittersüß bis hin zu tragisch war alles dabei und man kommt dabei ins Grübeln, wie viele ähnliche Geschichten es wohl gibt und was Gegenstände erzählen könnten, könnten sie sprechen. Doch obwohl das ganz klar mein Lieblingsteil des Buches ist, mochte ich auch den Rest - oder zumindest fast alles. Die tragische Romanze um Anthony und seine tote Geliebte war sehr bewegend und die Erzählung hat mich mehrfach zu Tränen gerührt. Ich muss jedoch sagen, dass ich nicht weiß, wie ich den übernatürlichen Aspekt bewerten soll, der nach einer Weile aufkommt und bis zum Ende mehr Präsenz gewinnt. Er hat zur Geschichte gepasst und mich auch nicht wirklich gestört, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet (die englische Inhaltsangabe erwähnt den Geist, die deutsche dagegen nicht) und war daher zunächst irritiert, obwohl ich mich schließlich damit anfreunden konnte.


    Die Charaktere selbst sind alle liebevoll ausgearbeitet und alle waren mir sehr sympathisch - bis auf eine Person und selbst hier hat die Autorin ihr Eigenschaften gegeben, die Mitgefühl oder Verständnis regen könnten. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die Überschneidungen haben und zusammen laufen, und keiner davon war überflüssig oder langweilig.
    Insgesamt ist das Buch einfach nur schön, weshalb es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: bekommt.
    _________________
    Herzlichen Dank an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • DAS MUSEUM DER VERLORENEN DINGE


    Ruth Hogan gelang mit ihrem Debütroman ein wundervolles Werk. Im Klappentext erfährt der Leser, dass sie durch einen schweren Autounfall und durch eine Krebserkrankung zum Schreiben fand. Die Geschichte um „Mr. Peardews Sammlung verlorener Dinge“ zeichnet sich vielleicht auch deshalb, wegen der traumatischen Erlebnisse, durch eine besondere Sensibilität aus.
    Der Roman beginnt recht ausgefallen und entbehrt nicht einer gewissen Komik. Der alleinreisende Charles Bramwell Brockley wird in einer Keksdose im Zug von London Bridge nach Brighton gefunden. Er hat großes Glück, dass er Anthony Peardew in die Hände fiel. Ansonsten wäre seine Asche in dem Behältnis in den nächsten Abfalleimer gewandert. Stattdessen erhält die Huntley & Palmers Keksdose einen geordneten und beschrifteten Platz in Andrews Sammelsurium gefundener Dinge. Vor 40 Jahren begann er mit dieser seltsamen Marotte, nachdem er das Liebespfand seiner Verlobten Therese verlor und sie am gleichen Tag bei einem Unfall verstarb.


    Anthony Peardew, so heißt also die Hauptperson des Romans. Er und seine verlorenen Dinge sind der Dreh- und Angelpunkt im Buch.
    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Die eine Ebene beginnt in den siebziger Jahren (1974/1975) und bezieht Personen wie Eunice, Bomber, dessen Eltern und seine Schwester Portia mit ein. Deren Lebensläufe, Schicksale verflechten sich stetig mit der Handlung um Anthony und seine Fundstücke und führen bis zur Gegenwart.
    Die andere Zeitebene spielt in der Gegenwart und bindet die Personen um Laura ein, Freddy, der Gärtner von Anthony, Sunshine, das junge Mädchen mit Down-Syndrom.
    Wie ein roter Faden verbinden die verlorenen Gegenstände Gegenwart und Vergangenheit.
    Laura, eine junge, geschiedene Frau Mitte dreißig, erledigt für Anthony den Haushalt und hilft ihm bei der Buchhaltung. Sie fühlt sich wohl im „Padua“, in Anthonys Villa. Nach seinem unerwarteten, plötzlichen Tod teilt ihr sein Anwalt mit, dass sie nun Alleinerbin vom gesamten Besitz ist. Anthonys Vermächtnis an Laura war, dass einige der verlorenen Gegenstände irgendwann an ihre Besitzer zurückgegeben und ihrer Bestimmung übergeben werden können... Ob und wie das gelingt, ist äußerst lesenswert.


    Die Autorin schuf einmalige, gleichermaßen anziehende (Sunshine, Bomber) wie auch abstoßende (Portia, Felicity) Charaktere.
    Ruth Hogan schrieb ein Buch über das Leben, die Liebe in ihren unterschiedlichen, variantenreichen Erscheinungsformen, über das Verlieren und Finden von Gegenständen, aber auch von Menschen. Sie erzählt feinsinnig mit tiefem Humor und bissiger Ironie. Ihr gelingen außergewöhnliche Sätze, die mir lange im Gedächtnis bleiben werden.
    Auf S. 76 „Eine ganz leichte Fontanelle in ihrem Charakter“.
    Auf S. 90: „Seine Liebe war die Farbe ihrer Prellungen“.
    Auf S. 144: „Wie kann ein Getränk, das nass ist, weil es ein Getränk ist, trocken sein?“


    Manchmal traten mir vor lauter Rührung die Tränen in die Augen. Vor allem wegen Sunshine, das Mädchen mit dem „Daunendrom“. Meine Lieblingsfigur im Roman. Sie ist so ein unverstellter, liebenswerter Charakter, sehr warmherzig und äußerst mitfühlend.
    Sunshine ist der Grund, warum ich die übersinnlichen Sequenzen im Buch nachvollziehen kann und nicht als störend empfinde.
    Ruth Hogan gelang es mit einer Leichtigkeit eine berührende Geschichte um eine große Liebe zu schreiben. Wie sie gefundene Dinge mit den Schicksalen von vielen Menschen neben den Hauptpersonen miteinander verbindet, das ist eine reife literarische Leistung.
    Es ist schon das zweite Buch (neben „Der Freund der Toten“ von Jess Kidd) in diesem Jahr, was mir außerordentlich gut gefällt.


    Meine bedingungslose Leseempfehlung und fünf Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Lost and Found der besonderen Art



    Zur Gestaltung



    Das Buch ist wirklich wunderschön anzusehen. Das Titelblatt ist eigentlich relativ schlicht gehalten – mit der Taschenuhr auf grünem Hintergrund. Schläge man das Buch allerdings auf, so ist die Innenseite des Bucheinbandes mit einem Druck von vielen, vielen winzigen Taschenuhren geschmückt. Außerdem ist die Hardcover-Version des Romans mit einem Lesebändchen ausgestattet.



    Zur Handlung



    In „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ geht es zum einen um die Geschichte von Anthony Peardew selbst. Anthony sammelt die Dinge, die andere Menschen verlieren und verwahrt diese bei sich zu Hause – eigentlich mit dem Ziel, diese an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Leider bleibt ihm nicht mehr genug Zeit und so überlässt er diese Aufgabe seiner Erbin Laura.



    Meine Meinung



    Ruth Hogan hat es geschafft, dass einem die Charaktere, die in „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ eine größere Rolle spielen, wirklich ans Herz wachsen. Man steht zusammen mit Laura vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe einen Weg zu finden, die verlorenen und gefundenen Gegenstände wieder an ihre Besitzer zurück zu geben. Die Autorin lässt die Leser an den Geschichten von einigen der Gegenstände teilhaben - mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Wie winzig ein verlorener Gegenstand auch sein mag – die Geschichte dahinter kann dennoch unglaublich dramatisch oder herzzerreißend sein.



    Die Autorin eröffnet dabei innerhalb des Romans einen weiteren Handlungsstrang, in dem es um Bomber, einen Verleger, und seine Assistentin und beste Freundin Eunice geht. Einige Teiler dieser Geschichte haben mich wirklich zum Lachen gebracht, insbesondere die Kommentare zu den literarischen Machwerken von Bombers Schwester Portia.



    Generell hat Ruth Hogan meiner Meinung nach ein Talent dafür, liebenswerte Charaktere auf Papier zu bannen. Freddy und Sunshine, die Laura bei ihrem Versuch, Anthony Peardews letzten Wunsch zu erfüllen, begleiten, sind das beste Beispiel dafür.



    In einer Gesamtbewertung komme ich daher auf 5 von 5 Sternen.

  • Ein alter Mann, Anthony, trauert noch immer um seine Liebe, die kurz vor der Hochzeit vor 40 Jahren starb. Am selben Tag verlor er nicht nur seine Braut, sondern auch das Liebespfand, das sie ihm schenkte. Seither sammelt er, was Andere verloren haben und schreibt darüber Geschichten. Unzählige Dinge sind es, die er in seinem Arbeitszimmer aufbewahrt und als er merkt, dass sein Leben dem Ende entgegengeht, vermacht er seinen ganzen Besitz Laura, die sich seit einigen Jahren um ihn und den Haushalt kümmert. Allerdings mit der Auflage, dass sie versuchen muss, die Dinge ihren früheren Besitzern zurückzugeben. Zwischen diese Geschichte sind immer wieder einzelne von Anthonys Erzählungen über die gefundenen Dinge eingestreut, die er früher als Buch veröffentlichte.
    Daneben gibt es einen zweiten Erzählstrang, der über das Leben der jungen Eunice berichtet, die an jenem Schicksalstag Anthonys Weg kreuzte, der im Gegensatz zu seinem Tag wesentlich glücklicher für sie verlief. Parallel zu Lauras Geschichte begleitet man Eunice durch die Zeit, die immer näher an die Gegenwart heranrückt, bis ...
    Es ist ein sehr gefühlvolles Buch, das ich jedoch nicht als kitschig oder rührselig empfunden habe. Auf allen Ebenen dreht es sich um Freundschaft, Mut, die Liebe zum Leben und (natürlich) die Liebe. Eine wirklich schöne Lektüre, wobei ich insbesondere von Anthonys Erzählungen angetan war. Sie sind nicht lang, ein bis drei Seiten, doch es reichte, um die Situation der beschriebenen Personen deutlich darzustellen.
    Doch nun kommt ein recht großes Aber, das mich fast dazu gebracht hätte, nur drei Sterne zu geben. Denn im letzten Drittel bzw. Viertel driftet das Ganze fast schon ins Esoterische ab. Plötzlich gibt es Geister, Dinge geschehen ohne menschliches Zutun und eine der Hauptfiguren (oder auch zwei) haben offenbar magische Kräfte. Ich bin solchen Themen nicht grundsätzlich abgeneigt (Der Freund der Toten: Roman dieses Buch finde ich einfach klasse, obwohl Tote hier eine wichtige Rolle spielen - als Personen, nicht als Objekte), aber hier passt es einfach nicht. Es wirkte auf mich wie ein Bruch zur ursprünglichen Geschichte und ich war nur noch am Kopf schütteln. Schade, dieses Ende hätte nicht sein müssen. Gerade ohne Geister und scheinbar Übersinnliches wäre es ein richtig, richtig gutes Buch geworden. So ist es bei 3,5 Sternen geblieben.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Charles Bramwell Brockley reiste allein und ohne Fahrkarte in dem Zug um 14.42 Uhr von London Bridge nach Brighton.


    Kommen wir zum Inhalt: Seufz.... ja, richtig gelesen. Das erste, das ich gemacht hatte, als ich das Buch beendet hatte, war ein lautes und tiefes Seufzen. Selten hat mich ein Buch so ergriffen, so sehr mit sich gezogen.
    Anfangs war ich über die vielen Protagonisten und auch Zeitebenen etwas verwirrt. Aber schon nach etwa 5 Kapiteln konnte, nein, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Sehr gefühlvoll, mit scheinbar leisen Worten, ermuntert die Autorin (Ruth Hogan) den Leser zu mehr Sensibilität den Dingen und Menschen gegenüber. Anhand kleiner Geschichten um die verlorenen bzw. gefundenen Dinge, lässt sie uns in die Seele blicken. In die Seele von einem kleinen, roten Diamanten z.B. Aber auch in die Seele des ehemaligen Besitzers. Oder aber auch eines kleinen, eher unscheinbaren Knopfes, den seine Besitzerin wohl sehr gerne vermisst.
    Das Buch hatte mich von Anfang an verzaubert. Es macht an manchen Stellen melancholisch, dann aber wieder freudig aufgeregt. Emotional ist es auf jeden Fall.


    Fazit:
    Man kann nicht unbedingt von Spannung sprechen oder diese erwarten. Es ist vielmehr ein Buch, das tiefer geht. So tief, dass es längst von vergessene Emotionen wach rufen kann.
    Die Protagonisten sind sehr eingänglich gewählt und harmonieren perfekt zueinander und auch zur Sensibilität der Story.
    Für mich hatte dieses Buch einen großen Unterhaltungswert, so dass ich es auch uneingeschränkt weiter empfehlen werde.

  • Hüter der verlorenen Dinge


    Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge. Debütroman von Ruth Hogan, 320 Seiten, erschienen im List-Verlag.


    Ein wunderschöner Roman über das Verlieren und Wiederfinden, über Krankheit und Tod , über Liebe und Trennung, Freud und Leid. Eine Geschichte einer Liebe über den Tod hinaus.


    Anthony Peardew hat etwas verloren, ein Liebespfand, ein Medaillon welches er von seiner Verlobten erhalten hat, er hat ihr versprochen es immer bei sich zu tragen. An diesem Tag ist sie verstorben. Er kommt nie über den Verlust hinweg, ihr Tod hat seine Seele zerstört. Seitdem sammelt, archiviert und katalogisiert der Schriftsteller Fundstücke um sie seinen Besitzern eines Tages wieder zuzuführen. Zu einigen Fundstücken schreibt er Geschichten, die in einem Buch erscheinen. Dabei hilft ihm seine Assistentin Laura, die in ihrem Leben auch schon so einiges erlebt hat, ohne Anthony und Padua, die viktorianische Villa wäre sie verloren. Mr. Peardew traut ihr so einiges zu, mehr als sie sich selbst und nach seinem Tod, soll sie sein Lebenswerk fortführen. Dabei helfen ihr, der Gärtner Freddy der ihr sehr gut gefällt und ihre „Freundin“ mit Down-Syndrom, Sunshine. Wird sich auch für Laura alles zum Guten wenden, wird sie ihr Glück finden?


    Ruth Hogan schreibt in einer einfühlsamen, bildhaften und bezaubernden Sprache (das Haus war frei vom Tinnitus der Technologie). 51 Kapitel in genau richtiger Länge, viele schöne Sätze, erzählen hier eine ergreifende Geschichte in mehreren Zeitebenen und zwei Erzählsträngen, die am Ende zu einem versöhnlichen Ende führen. Dazwischen sind einige Gegenstände der Sammlung, mit den dazugehörigen Geschichten, kenntlich gemacht durch eine andere Schriftart, eingefügt. Ein optisches Highlight ist der Schutzumschlag aus mattem Papier mit glänzenden Titelbuchstaben und einer Taschenuhr zusätzlich das Vorsatzpapier mit den kleinen Uhren haben mich fasziniert.


    Einerseits wollte ich die Geschichte in einem Stück lesen, ohne das Buch aus der Hand zu legen. Andererseits wollte ich die Erzählung nicht enden lassen, die Charaktere noch nicht gehen lassen. Ich habe mit den Figuren gelacht und geweint. So traurig, lustig, wunderschön ein Buch voller Emotionen.


    Alle Figuren waren authentisch , die Charaktere glaubhaft, die Entwicklung von Laura und Eunice unbedingt nachvollziehbar. Die Autorin schafft es, sich ganz nah dabei zu fühlen. Nur Portia (eine Frau wie eine aufgebogene Büroklammer) konnte ich nicht leiden. Dafür war Sunshine, die junge Frau mit dem „Daunendrom“ mein absoluter Liebling. So echt und unverfälscht, liebenswert und voller Lebensweisheit (Wie kann ein Getränk, dass nass ist, weil es ein Getränk ist, trocken sein). Im letzten Drittel des Buchesbekommt der Plot eine esoterische Wendung, was ich eigentlich nicht mag, es passte aber unbedingt zu dieser Geschichte. Auch der Schluss ergibt sich äußerst harmonisch, die beiden Erzählstränge fügen sich hervorragend zusammen, selbst für den Inhalt der Keksdose gibt es ein Happy End. Dieses gefühlvolle Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Buch welches man einem lieben Menschen schenken sollte, oder sich selbst zum Geschenk machen darf. Dieses Buch muss man lesen. Absolute Leseempfehlung und hervorragende 5 Sterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Verlorene Gegenstände und ihre Geschichten



    "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" ist ein Roman, an dessen Anfang die traurige Geschichte von Verlust von Anthony Peardew steht - und mit diesem Verlust kommt eigentlich erst der Stein ins Rollen, auf dem die gesamte restliche Handlung basiert. Denn Anthony Peardew hat sein Leben den verlorenen Dingen gewidmet: Er sammelt sie und hebt sie auf, um sie eines Tages an diejenigen zurückgeben zu können, die sie verloren haben.
    Laura ist dann diejenige, die seine Aufgabe übernimmt - und damit einher gehen allerhand Erfahrungen, schließt neue Bekanntschaften und irgendwie sind die verlorenen Dinge, die Anthony Peardew sein Leben lang gesammelt hat der Schlüssel für sie, um ihr eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen.
    "Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" ist eine wundervolle Geschichte - voller berührender Momente (mal lustig, mal traurig, mal tragisch). Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus!