Martin P. Anderfeldt - Welt aus Sand

  • Ynsekti-Probleme


    Klappentext:

    In einer Welt, die von riesigen, insektenähnlichen Wesen beherrscht wird, wächst Mira in relativer Sicherheit auf. Als Kronprinzessin von Bedivere, eines mächtigen Stadtstaats in der großen Ebene, lebt sie privilegiert, wenn auch in einem „goldenen Käfig“. Ihr sorgenfreies Leben findet ein jähes Ende, als ihre einzige Freundin durch eine Intrige unter Verdacht gerät und ihr die Todesstrafe droht. Wenn Mira sie retten will, muss sie selbst aktiv werden. Auf dem Spiel steht nicht nur das Schicksal der Prinzessin, sondern das der ganzen Menschheit.


    Rezension:
    Bedivere ist die einzige erhalten gebliebene Stadt weit und breit. Um sie herum gibt es nur Wüste, kleine, von ihr abhängige Dörfer und Nomaden. So sieht sich die Stadt als letzte Bastion der Kultur, doch die Herrschenden wissen längst, dass die Macht Bediveres am Sinken ist. Kronprinzessin Mira ahnt davon nichts – bis sie unvermittelt in die Machtspiele hineingerät.
    Und dann gibt es noch Jupiter, die Stadt auf Rädern, die durch die Wüste fährt. Kato lebt dort als Mechanikus in Ausbildung, ein in dieser hoch technisierten Stadt, deren Bewohner Bedivere und erst recht die kleinen Dörfer für extrem rückständig halten, angesehener Beruf. Doch eines Tages nimmt seine Karriere eine unerwartete Wendung.
    Martin P. Anderfeldts Fantasy-Roman über die beiden so verschiedenen Städte und 2 Jugendliche, deren Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird, bietet zahlreiche unerwartete Wendungen. Während Mira nicht einmal weiß, was in der Stadt außerhalb des Palastes vorgeht, hat Kato zu Beginn recht einseitige Ansichten. Schon bald müssen jedoch beide ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und stecken voneinander unabhängig in Abenteuern, die sie sich nie erträumt hätten. Die Ynsekti, riesenhafte Insekten verschiedener Art, sind dabei bei weitem nicht die einzige Gefahr.
    Mit „Welt aus Sand“ legt der Autor ein genremäßig nicht ganz einfach einzuordnendes Werk vor. Auch wenn man es zunächst der Fantasy zuordnen möchte, stellt sich dann heraus, dass es auch dystropische Züge enthält. Ist die Welt, in der Kato und Mira leben, vielleicht unsere nach dem Untergang unserer Kultur? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es (zumindest in diesem Band) nicht. Außerdem finden sich auch Steampunk-Elemente wie die wandernde Stadt Jupiter oder die Mima-Krieger und eine Prise SciFi. Wohin sich der Schwerpunkt in den folgenden Bänden verlagert, kann nur vermutet werden, denn dieser Band ist nicht in sich abgeschlossen, sondern endet mit einem Cliffhanger. Wie sich die Ereignisse für die verfeindeten Städte und ihre Bewohner weiterentwickeln, muss sich (hoffentlich bald) zeigen.
    Mit der „Die Chroniken von Pathaar“-Reihe gelingt es Martin P. Anderfeldt, die Grundlage für ein gelungenes Jugendabenteuer zu legen, das sich als echter Pageturner erweist. Zu spannend sich Miras und Katos Abenteuer. Da will der Leser ständig wissen, wie es weitergeht. Durch die wechselnde Erzählperspektive wird die Geduld dabei manchmal auf eine recht harte Probe gestellt.
    „Welt aus Sand“ erweist sich als ein auch sprachlich und stilistisch gelungenes Buch.


    Fazit:
    Ein gelungenes Fantasy-Jugendabenteuer mit Elementen diverser anderer Genres, das für thematisch Interessierte eine Leseempfehlung verdient.
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