Mary Beard - SPQR: Die tausendjährige Geschichte Roms

  • Über die Autorin (lt. Klappentext):
    Mary Beard lehrt an der Cambridge University Alte Geschichte. Sie gilt in der angelsächsischen Welt als die bekannteste lebende Althistorikerin und zugleich als eine der streitbarsten. Immer wieder schaltet sie sich in aktuelle Debatten ein. Sie ist Herausgeberin des Bereichs Altertumswissenschaften für das »Times Literary Supplement« sowie Autorin und Moderatorin der berühmten BBC-Serie ›Meet the Romans‹. Für ihre große Geschichte Pompejis erhielt sie 2008 den Wolfson History Prize. Im Juli 2010 wurde Mary Beard zum Fellow of the British Academy gewählt. 2016 erschien bei S. Fischer ihr Welt-Bestseller »SPQR. Die tausendjährige Geschichte Roms«.


    Inhalt (lt. Klappentext):
    Unkonventionell, scharfsinnig und zugleich akademisch versiert – dies trifft nicht nur auf die hochrenommierte Althistorikerin und Cambridge-Professorin Mary Beard selbst zu, sondern auch auf ihre neue große Geschichte des Römischen Reichs und seiner Bewohner: SPQR - Die tausendjährige Geschichte Roms. Begeistert erzählt sie die Geschichte eines Weltreichs, lässt uns Kriege, Exzesse, Intrigen miterleben, aber auch den römischen Alltag – wie Ärger in den Mietshäusern und Ciceros Scheidung. Sie lässt uns hinter die Legenden und Mythen blicken, hinterfragt sicher Geglaubtes und kommt zu überraschenden Einsichten. So erscheint Rom ganz nah – in seinen Debatten über Integration und Migration – und dann doch auch faszinierend fern, wenn es etwa um Sklaverei geht.




    Erster Eindruck nach 88 Seiten. Es lässt sich flüssig lesen, da kommt kein Stückchen Langeweile auf. Und bis jetzt hätte ich auch noch nichts zum meckern gehabt oder etwas nicht verstanden, weil es zu kompliziert geschrieben ist. Kennengelernt habe ich die Männer Cicero und Catilina und ihren Konflikt. Für mich neu ist es wie aktuell Cicero immer noch bis in die heutige Zeit hinein ist und seine Reden immer noch Vorbilder für bekannte Poliktiker wie z.B. Obama sind.


    Auch die Gründungsgeschichte von Rom wird kritisch beleuchtet. Das scheint in der Fachwelt kontrovers diskutiert zu werden und auch Funde und ihre Einordnungen werden endlos debattiert. Fest scheint zu stehen, dass Rom im 6. Jahrhundert vor Christus eine Kleinstadt mit einem Zentrum und einigen öffentlichen Gebäuden war.

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  • Begeistert erzählt sie die Geschichte eines Weltreichs, lässt uns Kriege, Exzesse, Intrigen miterleben, aber auch den römischen Alltag

    Das wäre jetzt ein interessanter Vergleich zu Greg Woolfs "ROM", ein Buch, das in einer MLR auf dem Programm stand. Greg Woolf stellt nämlich schon sehr interessante Fragen, und da wäre es doch spannend zu sehen, wie andere Autoren, noch dazu sehr bekannte, an das Thema herangehen.


    Auf jeden Fall, ein toller Tipp, @Farast, danke!

  • @Sylli Zumindest in Planung ist es bei mir schon im Anschlus "Rom" von Greg Woolf zu lesen. Ich konnte das Buch auch sehr günstig ergattern und mit ein wenig Glück müsste es in den nächsten Tagen bei mir zu Hause ankommen. Eure MLR hatte ich damals sehr interessiert verfolgt!

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  • Zumindest in Planung ist es bei mir schon im Anschlus "Rom" von Greg Woolf zu lesen

    Aber jetzt warte ich wie der Vergleich bei Dir ausfällt. Darauf bin ich wirklich gespannt.

  • @Farast
    Ich habe das Buch auch zuhause stehen und bin sehr interessiert, wie Du es findest! Dein erster Eindruck klingt ja schon mal sehr gut. Momentan brauche ich nach einigen dicken Wälzern ein paar leichtere Bücher, aber ich könnte mir vorstellen, SPQR als nächstes Sachbuch anzupacken, wenn das, was du schreibst, weiterhin so viel Lust darauf macht.

  • Mittlerweile bin ich bis zur Seite 198 gekommen. Klingt erst mal nicht viel, aber es lässt sich alles nicht so locker weglesen. Beard hat eine Menge über die ersten Könige geschrieben. Behalten habe ich mir, dass man im Grunde nichts genaues weiß. Und alles nicht immer so stimmen kann, was man von römischen Quellen erfährt. Der eine oder andere König müsste somit mindestens über hundert Jahre alt geworden sein. Und das mag man arg bezweifeln. Es fehlt da einfach an noch mehr Informationen und die Quellen sind da wirklich arg unzuverlässig. Mitgenommen habe ich mir noch, dass die römische Geschichtsschreibung auch vieles verschönert. Das kann ich nachvollziehen, auch in Hinblick darauf wer da schreibt. Unter anderem hat sie Polybios erwähnt. Den Namen hatte ich noch nie zuvor gehört.



    Zitat von Seite 196

    Wie nicht anders zu erwarten, ist es für moderne Historiker schwer, bei Polybios eine scharfe Trennlinie zwischen seiner Haltung als römischer Geisel und Kritiker römischer Herrschaft und der als römischem Kollaborateur zu ziehen. Sicher vollführte er zweilen einen heiklen Balanceakt zwischen seiner Loyalität gegenüber verschiedenen Seiten (...)

    Als römische Geisel dürfte er wohl seine Kritik ziemlich nett verpackt haben, so in Hinsicht auf weiteres Überleben und so. 8)


    Was ich mir immer wieder bewusst machen muss, dass es zu diesem Zeitraum keine Karten gab. Also keine Karten wie wir sie kennen. Die Römer konnten also damals nicht über einer Karte sitzen und sagen: "He! Lasst uns doch mal den oder den Staat erobern und unsere Grenzen erweitern". Vieles scheint sich einfach mit der Zeit entwickelt zu haben. Es war eine brutale Zeit und es gab immer wieder Scharmützel mit den Nachbarn. Und von was die damaligen Römer außerordentlich profitiert haben, um ihre Kriege zu gewinnen, war die unglaubliche Anzahl an Soldaten, sei es Verbündete oder eigene Männer. War eine Schlacht verloren hieß das noch lange nicht, dass der Krieg verloren war. :shock: Hannibal selbst wusste das und hatte nach seinem legendären Sieg erst mal nichts gemacht. Man könnte natürlich darüber streiten ob das klug war, aber ihm schien bewusst gewesen zu sein, dass seine Gegner über mehr Männer verfügten wie er. Nun, er hatte zu lange gezögert und wurde dann auch besiegt.
    Dazu herrschte in Rom noch der alles durchströmende Geist des Patriotismus. Den jungen Männern wurde immer wieder eingehämmert "um des Vaterlandes willen, alles zu ertragen, damit sie des Ruhmes teilhaftig werden, welcher tapferen Männern nachfolgt". So schloss es Polybios aus vielfältigen Beobachten z.B. auch bei Trauerfeiern, wie wir sie so nicht kennen. Vorausgesetzt der Tote hatte sich durch irgendetwas besonders ausgezeichnet. Gewonnene Kriege kamen da immer gut. :wink: I

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  • @Sylli Zumindest in Planung ist es bei mir schon im Anschlus "Rom" von Greg Woolf zu lesen. Ich konnte das Buch auch sehr günstig ergattern und mit ein wenig Glück müsste es in den nächsten Tagen bei mir zu Hause ankommen. Eure MLR hatte ich damals sehr interessiert verfolgt!

    Ja, ich erinnere mich, dass du 1-2 Mal in unserer LR geschrieben hast, kann das sein ? ;D


    Als römische Geisel dürfte er wohl seine Kritik ziemlich nett verpackt haben, so in Hinsicht auf weiteres Überleben und so. 8)

    Klingt bei dir härter als es in Wahrheit war, hahaha. xD Polybios wurde einfach ein sehr guter und enger Freund einer der mächtigsten römischen Familien der Zeit (Cornelii Scipiones), sodass er zum Großteil aus purem Respekt und echter Bewunderung über Rom viel Gutes schrieb. =) Er hat zB auch noch nach seiner Entlassung aus der römischen Geiselhaft in Griechenland weiterhin voller Überzeugung die römische Sache vertreten !



    Ehm, ja. Eigentich wollte ich schreiben, dass das Buch ja echt spannend klingt ! Bin nämlich noch auf der Suche nach einigen guten Überblicksdarstellungen zur römischen Geschichte. und von Mary Beard habe ich tatsächlich sogar schonmal ein Buch gelesen. Nämlich über den römischen Scherz und das allgemeine römischen Lachen. :D
    Wie ist es dir mittlerweile denn mit dem Buch ergangen ?

    Aber jetzt warte ich wie der Vergleich bei Dir ausfällt. Darauf bin ich wirklich gespannt.

    Bin nämlich auch neugierig ! =)

  • Ja, ich erinnere mich, dass du 1-2 Mal in unserer LR geschrieben hast, kann das sein ? ;D

    Das hast du richtig in Erinnerung :D

    Wie ist es dir mittlerweile denn mit dem Buch ergangen ?

    Ich habe es Ende letzten Monat beendet und finde es richtig gut. Mir hatte es einen guten Überblick gegeben.


    Ich wäre wiederum sehr neugierig wie du das Buch von Beard dann finden solltest, falls du es dir zulegen würdest. Du kennst dich ja mit dieser Zeit weitaus besser aus wie ich es jemals könnte.


    Ich habe mir gerade das von dir verlinkte Buch angeschaut. Die Preise für eine gebrauchte Ausgabe sind ja heftig. :shock:

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  • @Farast
    Hui, stimmt. Das Buch ist ja echt ein Schnäppchen auf Amazon. :D Gut, dass ich es mir ausleihen konnte, hahaha.
    Auf jeden Fall kam mir das Buch auch mal ins Blickfeld. Und die Autorin mag ich eigentlich auch ganz gerne ! :D


    Nice, dass es dir gefallen hat ! Viele scheitern sonst (finde ich) an der reinen Lesbarkeit. Und mag das fachwissen dahinter noch so fundiert und detailiert sein.