Erin Summerill - Auf immer gejagt / Ever the hunted

  • Klappentext


    Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.


    Meine Meinung


    Hier hat mich ehrlich gesagt im ersten Moment einfach das Cover total angesprochen - und auch wenn ich momentan mich ein bisschen aus dem "Jugendbuchsektor" zurückziehe, gibts ja immer wieder mal Ausnahmen :)


    Der Anfang gelingt der Autorin sehr gut! Man lernt die 17jährige Tessa Flannery kennen, deren Leben gerade eine üble und unaufhaltsame Wendung nimmt. Ihr Leben lang musste sie auf das hohe Ansehen ihres Vaters vertrauen, der ein Kopfgeldjäger im Namen des Königs war - doch seit seinem Tod ist ihr Leben nicht mehr viel wert. Ihre Mutter stammte nämlich aus Shaerdan, einem Land mit Animisten, Magiern, und nach langer Zeit des Friedens steht nun ein Krieg bevor. Den Animisten wird misstraut und sie werden unerbittlich gejagt.
    Tessa erzählt im Präsenz aus der Ich-Perspektive und während die Handlung langsam an Fahrt aufnimmt, werden geschickt alle Hintergrundinfos zum Land und den Figuren eingeflochten.
    Tessa muss sich auf einen schwerwiegenden Handel mit dem König einlassen, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen - und wird dabei auf eine harte Probe gestellt. Denn dass ihre Jugendliebe Cohen hinter der Ermodung ihres Vaters steckt scheint ihr absolut unmöglich zu sein. Sie kämpft innerlich sehr mit ihren Gefühlen und zweifelt oft; es ist nicht leicht für sie, Vertrauen zu finden. Alles, woran sie bisher geglaubt hat, scheint nach und nach auseinander zu brechen.
    Aber ihre besondere Gabe kann ihr dabei desöfteren sehr gut weiterhelfen - ich hätte die übrigens auch in manchen Augenblicken sehr gerne! Besonders schön fand ich, dass sie immer hinter dem steht, was sie glaubt und vieles hinterfragt, was ihr nicht sicher erscheint.
    Natürlich ist ihre Beziehung zu Cohen kompliziert und das typische Jugendbuchszenario einer unerfüllten Liebe bedient wieder viele Klischees - während beide versuchen, einen Ausweg zu finden, kommen sie sich immer wieder näher, aber ihr Ziel, den Krieg noch zu verhindern, macht es ihnen nicht leicht.
    Cohen war mir total sympathisch, auch wenn er in die typische "männlicher Held" Schablone passt.


    Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen, auch wenn sie oft nur am Rande auftauchen, hat man sofort eine genaue Vorstellung.


    Die Handlung geht gut voran, wobei eigentlich grade in der ersten Hälfte gar nicht so wirklich viel passiert. Aber das hab ich nur am Rande wahrgenommen, denn der Schreibstil ist flüssig und äußerst anschaulich. Obwohl die Autorin nicht so ins Detail geht, konnte ich meine Phantasie dabei sehr gut spielen lassen und hatte ein tolles Kopfkino während dem Lesen. In der zweiten Hälfte nimmt dann auch die Spannung zu und auch wenn ich einiges geahnt hatte, gab es doch einige Überraschungen.
    Die Magie wird in den Fortsetzungen hoffentlich noch etwas vertieft, denn die Ideen dazu sind zwar nicht neu, aber haben gerade am Ende eine unverhoffte Wendung gebracht; ein wirklich böser Cliffhanger, der mich jetzt noch neugieriger gemacht hat, wie es wohl weitergehen wird.


    Zum Schluss muss ich noch kurz die tolle Aufmachung erwähnen! Zum einen glänzen die Ranken auf dem Cover golden, wenn man es gegen das Licht hält - was man auf dem Foto leider nicht so gut sieht Und zum anderen ist auch das Innere Cover unter dem Schutzumschlag mit einem Wald gezeichnet, so dass man jedes Mal, wenn man es zur Hand nimmt und aufschlägt das Gefühl hat, in diesen Wald einzutauchen!


    Fazit: 4.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Königreich der Wälder


    1 ~ Auf immer gejagt
    2 ~ ET im Herbst 2017
    3 ~

  • Etwas vorhersehbar, aber trotzdem super packend und mit tollen Ideen und Setting!


    Klappentext
    „Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.“


    Gestaltung
    Besonders schön finde ich die schimmernde Goldverzierung des Titels, denn diese strahlt vor dem braun-grünen Hintergrund richtig. Der Wald wirkt auch sehr geheimnisvoll und sieht durch seine Farben sehr natürlich aus. Die Kombination aus dem Foto eines realen Waldes mit dem darauf liegendem Astmuster mag ich auch sehr gerne, weil dies dem Cover verschiedene Eben verleiht. Das Mädchen hätte für mich etwas hellere Haare haben müssen, da die Protagonistin als hellblond beschrieben wird. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich dann auch eine wunderschöne Illustration, denn das Buch wird von dem Foto eines Waldes verziert.


    Meine Meinung
    Die englische Originalversion von „Auf immer gejagt“ ist mir bereits auf Instagram mehrfach ins Auge gesprungen. Umso erfreuter war ich natürlich über die deutsche Übersetzung zu der ich auch direkt greifen musste. In diesem Buch geht es um Tessa, die im Königreich Malam lebt und deren Vater, der Kopfgeldjäger des Königs, leider gestorben ist. Ihre früh verstorbene Mutter stammte aus dem Nachbarkönigreich, mit dem Malam im Krieg steht. Als Tessa gegen ein Gesetz des Königs verstößt und verhaftet wird, erfährt sie, dass Cohen, der ehemalige Lehrling ihres Vaters und ihre heimliche Liebe, ihren Vater ermordet haben soll. So macht sie sich mit drei Männern der Königswache auf, Cohen zu finden. Auf dieser beschwerlichen Reise entdeckt sie auch mehr über sich, denn sie verfügt über eine Gabe…


    Die Handlung versprach einiges an Spannung, denn mit Kopfgeldjägern, verfeindeten Königreichen und einer Jagd auf Leben und Tod kann man doch so einiges anstellen! Für mich war der Dilogie-Auftakt von Erin Summerill dann eine Mischung aus wirklich spannenden Momenten und etwas Vorhersehbarkeit, denn ich konnte einige Entwicklungen vorausahnen. Gleichzeitig hielt das Buch aber auch packende Überraschungen parat, die große Lust auf das Weiterlesen gemacht haben. Man sollte sich aber auch darauf einstellen, dass in diesem Buch viel oder eigentlich fast nur gereist wird, denn zu Pferd verfolgen Tessa und die Soldaten Cohen.


    So wird es zwischenzeitlich etwas monoton, wenn die Figuren nur reisen, Rast machen und miteinander Gespräche führen. Mich hat dies allerdings gar nicht so gestört, denn ich fand es spannend, Tessa, Cohen und die Soldaten auf ihrer Reise zu begleiten. Zudem gibt es gleichzeitig auch spannende Verfolgungsjagden und die 2. Hälfte bietet einiges an Abwechslung. Mir hat Tessa, aus deren Ich-Perspektive das Buch erzählt wird, nur manchmal zu viel betont, dass Cohen sie verlassen und ihr das Herz gebrochen hat (während sie gleichzeitig aber auch die ganze Zeit nach ihm geschmachtet hat).


    Was mir besonders gut gefallen hat, war die Verbindung der Protagonisten zu den Kriegsgeschehnissen der beiden Königreiche, denn Tessa und Cohen nehmen dafür eine wichtige Rolle ein. Die Hintergründe zum Krieg werden dabei von der Autorin richtig schön in die Handlung und Tessas Suche nach dem Mörder ihres Vaters eingewoben, sodass ich nach und nach mehr über die von Erin Summerill erdachte Welt erfuhr. So kommt das junge Mädchen im Angesicht des drohenden Krieges einer Verschwörung auf die Spur, welche nochmals eine hohe Brisanz in die Handlung bringt. Auf diese Weise wird die Spannung um einiges erhöht, denn ich wurde zum Spekulieren und Vermuten-aufstellen angeregt und war neugierig, ob ich Recht behalten würde. Die Gefahr des Krieges, die stets über der Handlung und den Figuren schwebt, war für mich richtig greifbar, sodass ich mich stets gefragt habe, wann die Stimmung kippen und der Krieg ausbrechen wird. So wird das Buch wirklich super spannend! Zudem mochte ich den Weltentwurf der Autorin sehr gerne, denn sie hat eine eigene Welt entworfen und diese richtig lebendig werden lassen. Auch ihre Ideen zur (schwarzen) Magie haben mir richtig gut gefallen, denn sie haben die Fantasygeschichte toll ergänzt und waren gut durchdacht.


    Das Ende von „Auf immer gejagt“ hat mir am besten gefallen, denn es wird dramatisch und hat noch einmal einiges an Action in Form von spannenden Kämpfen parat gehalten, nach welchen ich mich vorher gesehnt hatte. Zudem lässt das Ende ein paar Fragen offen für den zweiten Band, auf den ich mich jetzt schon riesig freue, denn ich bin wirklich neugierig, was all die Andeutungen am Ende dieses Bandes für uns Leser in der Fortsetzung bereit halten werden!


    Fazit
    „Auf immer gejagt“ ist ein spannender Dilogie-Auftakt, den ich richtig gern gelesen habe und der mir tolle Lesestunden beschert hat. Das Buch ist gerade angesichts des drohenden Krieges und der damit verbundenen Entdeckungen richtig packend und die Verfolgungsjagd durch den Wald und die Länder hat mir großen Spaß gemacht. Für mich war manche Entwicklung etwas vorhersehbar, aber es gibt auch Überraschungen, die interessante Wendungen in die Handlung bringen. Der Weltentwurf und die Ideen der Autorin haben mir zudem sehr gut gefallen und mich wirklich überzeugt!
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Königreich der Wälder - Auf immer gejagt
    2. Ever the brave (erscheint voraussichtlich am 05. Dezember 2017 auf Englisch)

  • Als ich „Auf immer gejagt“ von Erin Summerill in der Vorschau entdeckt, war für mich klar, dass ich es lesen musste. Ich liebe sowohl das Meer als auch den Wald und eine Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend. Eine tolles Setting, eine Prise Magie und eine Liebe, die Hindernisse überwinden muss. Ich war gespannt, wie die Autorin all das verpacken würde und ob es mich überzeugen konnte. Nachdem lesen von „Auf immer gejagt“ kann ich sagen, leider nicht zu hundert Prozent.


    Das Setting sagt mir nach wie vor zu. Die Welt, die Erin Summerill hier erschaffen hat, hat durchaus einen gewissen Reiz auf mich ausgeübt. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass bei Weitem noch nicht das vollständige Potential ausgeschöpft worden ist. In dieser Welt steckt noch viel mehr. Leider hatte ich eher das Gefühl, dass vieles zu oberflächlich gehalten worden ist. Daher kam an manchen Stellen nicht genug Spannung auf und es lief eigentlich alles nur so nacheinander ab.


    Was vielleicht daran lag, dass sich die Autorin mehr auf die Liebesbeziehung zwischen Tessa und Cohen konzentriert hat. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Nur hat es stellenweise so viel Platz eingenommen, dass es zu überladen wirkte und einfach zu viel war. Zudem da es für mich nicht immer so überzeugend wirkte. Da hat doch der Funke gefehlt. Der Anfang war noch vielversprechend, aber ab der Mitte wurde es selbst mir dem Lovestoryfan schlechthin, doch zu viel. Es hat einfach das drumherum gefehlt, um dem Miteinander der Beiden eine gewisse Würze zu geben. Wenn ansonsten nichts oder kaum was passiert, wirkt eine Liebesgeschichte leider oft langweilig.


    Zum Ende hin hat „Auf immer gejagt“ aber dann doch nochmals an Fahrt gewonnen. Es gab ein paar interessante Wendungen, auch wenn ich fast das Gefühl hatte, dass es dann wiederum schon fast zu viel war. Vielleicht kam es mir aber nur im Vergleich zum vorherigen Verlauf so vor. Erin Summerill hat es auch ganz geschickt gemacht und dem Leser mit den letzten Sätzen dann doch die Neugier auf den nächsten Band geweckt.


    Fazit
    Mit „Auf immer gejagt“ liefert Erin Summerill einen soliden Auftakt, der allerdings nicht gänzlich überzogen konnte. Dafür fehlte mir drumherum einfach zu viel und nur eine Lovestory schafft es leider nicht immer eine Geschichte herum zu reißen.


    3/5

  • Inhalt:
    Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.


    Rezension:
    Tessa Flannery wurde beim Wildern erwischt, ein Verbrechen, das üblicherweise mit dem Tod bestraft wird.
    Doch der Oberste Lord bietet Tessa einen Deal an: Die begabte Fährtenleserin soll die Spur von ihrem Kindheitsfreund Cohen Mackay aufnehmen, der beschuldigt wird ihren Vater Saul getötet zu haben und die Königsgarde zu ihm führen. Ihr Leben gegen das Leben von Cohen.


    "Auf immer gejagt" ist der Auftaktband von Erin Summerills Königreich der Wälder Dilogie, der aus der Ich-Perspektive der achtzehn Jahre alten Tessa erzählt wird.
    Ich habe leider sehr lange gebraucht, um mit Tessa warm zu werden, was mich sehr gewundert hat. Durch die Ich-Perspektive hat man eigentlich einen sehr guten Einblick in Tessas Gedanken- und Gefühlswelt bekommen, aber ich hatte trotzdem lange das Gefühl, dass da eine gewisse Distanz vorhanden war, die dafür gesorgt hat, dass ich nicht so mit ihr mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht habe. Sie hat mir als Protagonistin eigentlich ganz gut gefallen, weil sie sehr willensstark ist und durchaus auf eigenen Beinen stehen kann.


    Vor zwei Monaten ist ihr geliebter Vater gestorben und ihr bester Freund Cohen ist vor über einen Jahr an den Königshof gegangen, um wie ihr Vater als Kopfgeldjäger zu arbeiten. Nun wird Cohen beschuldigt Tessas Vater ermordet zu haben und Tessa begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und lernt dabei auch sich selbst besser kennen.


    Die Geschichte spielt in Malam und Shaerdan, zwei Königreichen, die kurz vor einem Krieg stehen. Während in Malam die Magie geächtet und verfolgt wird, können die magiebegabten Animistinnen in Shaerdan ein freies Leben führen. Ich hätte mir eine Karte gewünscht, um den Weg der Charaktere noch besser verfolgen zu können. Die Welt, die Erin Summerill erschaffen hat, hat mir aber wirklich gut gefallen, auch wenn ich hoffe, dass man im zweiten Band noch mehr über diese und besonders über die Magie erfahren wird!
    An manchen Stellen hätte ich mir mehr Spannung gewünscht, denn die Geschichte konnte mich leider nicht durchgehend packen. Auch ihre Beziehung zu ihrem Kindheitsfreund und heimlicher Liebe Cohen war mehr oder weniger sehr vorhersehbar und ich hätte mir auch hier mehr Überraschungen erhofft.


    Fazit:
    "Auf immer gejagt" von Erin Summerill konnte mich leider nicht komplett begeistern.
    Ich habe sehr lange gebraucht, um mit Tessa warm zu werden und hätte mir an manchen Stellen der Geschichte mehr Spannung gewünscht. Allerdings hat mir der Weltentwurf gut gefallen und ich bin doch neugierig, wie es mit Tessa und Cohen im zweiten Band weitergehen wird.
    Drei Kleeblätter für einen Auftakt, von dem ich mir etwas mehr erhofft hatte!
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