Bianca Iosivoni - Der letzte erste Blick

  • Das Einzige, was Emery Lance sich wünscht, als sie ihr Studium in West Virginia beginnt, ist ein Neuanfang. Sie möchte studieren, und zwar ohne das Gerede, das Getuschel und die verurteilenden Blicke der Leute zu Hause. Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass sie mit dem nervigsten Kerl aller Zeiten in einer WG landet.


    Doch es kommt schlimmer: Dessen bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte Mann, von der Emery sich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Und eine große Gefahr für ihr ohnehin schon zerbrechliches Herz...


    Quelle: Amazon.de



    Mit „Der letzte erste Blick“ beweist Bianca Iosivoni, dass es nicht immer ein Bad Boy sein muss. Auch ein Good Guy kann für ein interessantes Lesevergnügen sorgen. Und Dylan ist mit jeder Faser ein Good Guy. Er ist zwar nicht perfekt, aber das macht ihn nicht weniger liebenswert.


    Emery Lance versucht fern ab von zu Hause einen Neuanfang. Ihr wurde in der Vergangenheit übel mitgespielt. Ich hatte während des Lesens gehofft, dass es etwas sein wird, dass ich so noch nicht in Büchern gelesen habe. Ich weiß, dass man das Rad nicht immer wieder neu erfinden kann, aber ich war gespannt. Und zumindest für mich hat es sich gelohnt. Ich kann mich im Moment nicht erinnern, dass ich über das, was Emery passiert ist, in dieser Form schon einmal gelesen hätte.


    Emery ist tough, hat einen Sturkopf und ein leichtes Aggressionsproblem. Sie hat aber auch eine verletzliche Seite. Ich habe sie in mein Herz geschlossen. Ebenso Dylan. Seine Sorge um Mrs Pettyfer war rührend und seine Hilfsbereitschaft beispielslos, auch wenn ihn die immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Aber wenn mich Dylan bis jetzt noch nicht für sich eingenommen hätte, hätte es spätestens Mister Cuddles geschafft :drunken:


    Manchmal hätte ich gerne mehr über Dylans Arbeit in der Tierklinik erfahren und hätte mir zumindest eine Szene dort gewünscht.


    Die Liebesgeschichte zwischen Emery und Dylan entwickelt sich genau richtig, weder zu schnell noch zu langsam. Die Streiche, die sie sich immer wieder gespielt haben, haben mir sehr gefallen, insbesondere der während des Footballspiels :totlach: Sie lockerten die Geschichte auf.


    Aber auch die Nebencharaktere und insbesondere deren Zusammenhalt haben mir gefallen. Tate, Elle, Mason und Luke sind toll, auch wenn Emery erst ihre Zeit brauchte, zu erkennen, dass sie für sie da sind und sich nicht abwenden, wenn es schwierig wird.


    Wer hinter dem Vorfall am Ende steckte, hat mich überrascht. Im Nachhinein kann ich das Verhalten jetzt auch so deuten. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, so dass es mich dann aus heiterem Himmel getroffen hatte, als wäre ich verraten worden :shock:


    „Der letzte erste Blick“ wird abwechselnd von Emery und Dylan erzählt. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen, ich hatte jedoch kein Wow-Erlebnis. Ich verbrachte meine Zeit aber gerne in West Virginia.


    Von mir gibt es hier gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • Auf dieses Buch habe ich mich schon sehr lange gefreut, eigentlich schon seit ich weiß, dass dieses Buch erscheinen wird. Nach „Was auch immer geschieht“ hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Buch, welche größtenteils Erfüllt werden konnten.


    Klappentext:
    Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn – sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen ...


    „Es ist nicht gerade die feine Art, das erste Semester damit zu beginnen, jemanden die Nase zu brechen, Miss Lance.“ („Der letzte erste Blick“ von Bianca Iosivoni Seite 9)


    Dies ist der erste Satz von Emery und Dylans Geschichte und sind wir doch mal ehrlich, wann habt ihr das letzte Mal so einen Lustigen und originellen ersten Satz gelesen? Also bei mir ist das schon ein Weilchen her und ich kann nur sagen, dass Bianca Iosivoni mich mit diesem ersten Satz sofort in die Geschichte mitgenommen hat und mich bis zum Ende nicht mehr raus ließ.
    Mit viel Gefühl und Witz erzählt Bianca Iosivoni die Geschichte von Emery und Dylan. Emery zieht aus Montana nach West Virginia um dort das College zu besuchen, einen neu Anfang zu starten und ihr letztes Highschooljahr so gut es geht zu vergessen. Durch ihren Mitbewohner lernt sie Dylan kennen, von dem sie anfangs nur mittelmäßig begeistert ist.
    Im Laufe der Geschichte entwickelt sich zwischen Emery und Dylan eine besondere Freundschaft. Die beiden haben so einen tollen Umgang miteinander und ich kann euch versprechen, dass es sehr viele Saulustige Situationen gibt, über die ich sehr oft Herzhaft lachen musste. Dieser Witz begleitet den Leser durch das ganze Buch und gibt der ganzen Geschichte eine lockere und leichte Atmosphäre.
    Natürlich gibt es, Typisch für das Genre, auch Erotische Momente zwischen Emery und Dylan. Diese waren sehr gut und ästhetisch Beschrieben, das prickeln zwischen den beiden, kann man als Leser richtig spüren, wodurch diese Leichtigkeit des Romans nochmal eine ganz andere tiefe bekommen hat.
    Trotz, dass es ein typischer New Adult Roman ist, der an einigen Stellen Klischeehaft und Vorhersehbar ist, hat es Bianca Iosivoni trotzdem geschafft mich an der ein oder anderen Stelle zu überraschen. Nicht jedes Ereignis war vorhersehbar und dass macht dieses Buch zu etwas Besonderem.
    Leider konnte mich die ganze Auflösung der Probleme von Emery und Dylan nicht zu 100% Überzeugen. Zu manchen Handlungssträngen hat mir einfach noch ein abschließender Satz gefehlt, andere Dinge wurden meiner Meinung nach nicht komplett erklärt und aufgelöst und andere Sache erschienen mir einfach zu aufgebauscht und nicht ganz logisch.Mir kamen auch etwas zu viele Nebencharakter in dem Buch vor, die ich vermutlich schnell wieder vergessen werde, nur zwei bis drei Nebencharaktere hatten für mich wirklich Wiedererkennungswert, die anderen waren mir etwas zu unscheinbar.


    Aber ganz ehrlich, das ist eigentlich auch nur meckern auf hohem Niveau. Bianca Iosivoni hat mich mit dieser Geschichte gepackt. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich kann „Der letzte erste Blick“, an alle die gerne Liebesgeschichten und New Adult Romane lesen, nur empfehlen. In bin sehr gerne in die Geschichte und die Atmosphäre von Emery und Dylan eingetaucht und gebe dem Roman :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: sehr gute Sterne.

  • Inhalt
    Nach der furchtbaren Schulzeit, möchte Emery nur noch neu anfangen, weshalb sie so weit wie möglich für ein Studium wegzieht. In West Virginia will sie endlich frei sein. Blöd nur, dass sie sich angerechnet ein Zimmer mit Mason teilen muss, mit dem es bereits am ersten Tag zu einem Zwischenfall kommt. Doch da ist auch noch Dylan, Masons bester Freund, der ihr Herz so richtig zum rasen bringt. Am liebsten würde Emery sich fallen lassen und das neue Umfeld mit den neuen Freunden genießen, doch ihre schlechten Erfahrungen verfolgen sie. Die Angst erneut verletzt zu werden ist groß, weshalb sie sich fragen muss, ob sie je wieder jemanden vertrauen kann.


    Meine Meinung
    Bereits der Eingang in die Geschichte, hat Bianca Iosivoni als ein Highlight dargestellt. Der Leser erlebt Emery in Schwierigkeiten, die aber aus einer überaus amüsanten Situation herrühren. Dabei lernt man sie als starke und taffe Persönlichkeit kennen und schließt sie ins Herz.


    Dass die Schwierigkeiten ausgerechnet mit ihrem Zimmernachbarn anfangen, machen die ganze Situation noch komischer. Weder sie, noch Mason sind begeistert, dass sie trotz allem das Zimmer teilen sollen. Einzig Masons bester Freund Dylan, kann seine Schadenfreude über die Situation nicht verbergen. Doch genau zwischen ihm und Emery beginnt es schließlich unglaublich zu knistern, auch wenn beide sich dafür eigentlich nicht öffnen wollen.


    Schnell wird Emery durch Dylan und Mason in deren Freundeskreis eingeführt und in die Klicke aufgenommen. Obwohl sie die Gesellschaft der Jungs und Mädels genießt, ist die Angst ihr ständiger Begleiter. Emery fürchtet, dass die Geschichte von damals alles wieder zerstören könnte.


    Der große Funfaktor des Buches sind sicherlich die Streiche, die Emery und Dylan sich spielen. Obwohl sie komplett kindisch und idiotisch sind, sind sie urkomisch. Es ist süß, wie sie auf Gelegenheiten warten und einander die Nerven strapazieren, eher etwas geschieht. Manchmal ist es dieses Warten, das den ganzen Spaß ausmacht.


    Da solche Geschichten nie ohne eine Prise Drama auskommen, hat Iosivoni diese mit eingestreut. Es ist so ein Punkt, wo man sich als Leser einfach nur ärgert und sich denkt, dass das alles nicht hätte sein müssen. Alles wäre viel einfachter, wenn die Protagonisten miteinander geredet hätten. Allerdings wäre es dann auch eine völlig andere Geschichte.


    Die von der Autorin geschaffenen Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet. Von der Hintergrundgeschichte bis zur einnehmenden Persönlichkeit bieten sie Herz und Seele. Nicht nur die Protagonisten haben diesen besonderen Funken erhalten, auch viele der Nebencharaktere stehen klar heraus. Sie haben das Bild einer Freundschaft gezeigt, die sich eigentlich jeder Mensch wünscht. Ich hoffe daher, dass sie noch ihre eigenen Geschichten bekommen, um uns zu unterhalten.


    Die Geheimnisse, die her eingeflochten werden, sind wirklich nicht schön, doch in unserer Zeit leider schon beinahe Normalität. Es ist leider eine traurige Tatsache, aber eine, die immer wieder vorkommt.


    Zum Ende des Buches kommt eine wahre Überraschung. Meiner Meinung nach gab es keine Hinweise auf die Auflösung. Das, was die Autorin hier als Lösung präsentiert, erscheint für mich nicht als zufriedenstellend. Es fehlten jegliche Hinweise, dass dieser eine Charakter zu einer solchen Tat fähig wäre. Selbst Kleinigkeiten, die etwas auf die Sprünge geholfen hätte, waren nicht vorhanden. Genau das, hat mir schließlich gefehlt. Da kam plötzlich jemand aus dem nichts und meine nur, jo, ich hab es deshalb getan. Eine passende Vorgeschichte wäre irgendwie hilfreich gewesen.


    Fazit
    Ein Neuanfang, der dringend gebraucht wird, verbunden mit der Angst, dass alles wieder zerbrechen könnte. Gefühlvoll setzt Bianca Iosivoni die Geschichte um Emery und Dylan um. Gespickt mit viel Humor und einem tollen Freundschaftsbild, ist das Buch, trotz eines etwas enttäuschenden Zwischenfalls, eine wunderbare Lektüre, die gerne weiter empfohlen werden kann.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Emery und Dylan erzählt. Es ist der Auftakt der "Firsts"-Reihe, einige Figuren haben aber auch Verbindungen zur "Promises of Forever"-Reihe. Beide Reihen spielen also im gleichen Universum.


    Emery ist neu am College und möchte dort neu anfangen. Ihre unschöne Vergangenheit hat sie so weit wie möglich hinter sich gelassen. Ihr Start beginnt allerdings alles andere als vielversprechend, da sie in ein Zimmer mit einem Jungen einquartiert wird und auch sogleich mit diesem aneinander gerät - inklusive blutiger Nase seinerseits. Als wäre diese Situation nicht schon schlimm genug, hat ihr Mitbewohner auch noch einen Freund, der viel zu viel Interesse an ihr zeigt. Dylan hat etwas an sich, dass sie sofort anzieht - allerdings hat Emery noch mit den Folgen ihrer letzten Beziehung zu kämpfen und überhaupt keine Lust, sich schon wieder auf einen Typen einzulassen.


    Emery ist eine wirklich starke Protagonistin, die sich von niemandem etwas gefallen lässt und nach außen hin unnahbar erscheint. Obwohl sie schon immer willensstark war, ist ein nicht geringer Teil dieser neuen Erscheinung wahrscheinlich ihren jüngsten Erfahrungen zuzuschreiben. Diese haben sie nicht nur tief verletzt und ihr Vertrauen in andere Menschen erschüttert, sondern auch dafür gesorgt, dass sie sich innerlich abgeschottet und einen gewissen Hang zur Aggressivität entwickelt hat. Ich habe Emery sofort ins Herz geschlossen, da sie mal ganz anders als das sanfte, schüchterne Mauerblümchen war, über das man meistens liest - und ich die Aktion mit der gebrochenen Nase einfach klasse fand! :lol: (Der Kerl hatte es wirklich verdient. :wink: ) Mir hat auch gefallen, dass sie nicht schwach wirkte, wenn sie sich mal öffnete und etwas von ihren Gefühlen zeigte, sondern auch dabei immer ihre innere Stärke spürbar war.
    Dylan trägt sein eigenes Päckchen und hat eigentlich keine Zeit für eine Beziehung, doch irgendwie hat Emery es ihm angetan. Mir hat gefallen, wie er mit seinen Freunden umgegangen ist und dass seine Verbindung zu ihnen sehr gut spürbar war - allerdings auch lange Zeit seine Scheu, sich ihnen anzuvertrauen und auf sie zu bauen. Darin haben Emery und er sich sehr geähnelt. Ich hätte gern noch etwas tiefer in seine Vergangenheit gesehen, denn die erschien mir ein bisschen zu oberflächlich behandelt.
    Die zahlreichen Freunde von Dylan fand ich allesamt sehr interessant, jeder hatte seine eigene Persönlichkeit und zu jedem könnte ich mir eine eigene Geschichte vorstellen. Nur mit Mason hatte ich gelegentlich meine Probleme - der war mir teilweise zu verblendet.


    Ich fand toll, wie Dylan und Emery sich langsam annäherten und Freunde wurden, und ihre Streiche, die sie sich immer wieder gegenseitig spielten. Das lockerte die ganze Geschichte auf und ließ mich beim Lesen viel Spaß haben. Auch die Gruppendynamik hat mir sehr gefallen und dafür gesorgt, dass ich das Buch wahnsinnig gerne gelesen habe.
    Auch fand ich die Thematik, die mit Emerys Hintergrund angesprochen wurde, sehr interessant und wichtig. Das hat mich sehr an


    erinnert.
    Etwas geärgert hat mich, dass das "Drama" nicht nur von Anfang an abzusehen, sondern auch völlig unnötig gewesen war. Wie Emery so schön feststellte - man hätte sie einfach nur fragen müssen. Das fand ich sehr schade. Eine andere Wendung hatte ich so nicht erwartet und sorgte nochmal für ordentlich Herzschmerz bei mir.


    Fazit:
    Eine sehr schöne Liebesgeschichte, mit vielen spaßigen Szenen und auch ein wenig Herzschmerz. Eine Geschichte, in die man am liebsten eintauchen und dabei sein möchte. Sehr gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink:


  • Meinung
    Momentan bin ich ja hin und weg vom "Young Adult" und vom "New Adult"-Genre, so dass ich auch unbedingt das neue Buch von Bianca Iosivoni haben und lesen musste, obwohl mir die Autorin bisher unbekannt war. Ich habe mir viel von "Der letzte erste Blick" versprochen, unter anderem, weil ich auch viel gutes vorher darüber gelesen hatte, und ich muss sagen, dass ich sogar noch mehr bekommen hatte, als ich erwartet hatte. Vom Stil her hat mich "Der letzte erste Blick" sehr an Mona Kasten und ihre "Again"-Reihe erinnert und deswegen war ich auch sofort hin und weg – nicht nur von der Art der Geschichte und der Handlung, sondern auch von den Charakteren. Denn genau wie bei Mona Kasten habe ich die Figuren, die eine wichtige Rolle spielen, sofort gemocht.


    Die Handlung an sich ist typisch für ein "New Adult"-Buch – eben zwei junge Erwachsene, die mit ihren Problemen kämpfen, Altlasten mit sich herumschleppen und deswegen nicht wirklich gewillt sind, jemand anderen in ihr Leben zu lassen. Bis sie solch starke Gefühle entwickelt haben, dass es sich eben nicht mehr vermeiden lässt und die beiden praktisch ja schon zusammen sind. Dass da das Rad nicht wirklich neu erfunden wird, ist klar. Mir ist es bei solchen Geschichten deshalb viel wichtiger, wie die Charaktere auftreten, aber auch, dass es keine Längen in der Geschichte an sich und im Plot gibt. Die Plotidee muss gut und spannend erzählt sein, irgendetwas besonderes aufweisen, aktuelle Themen oder Geschehnisse aufgreifen und natürlich mit Höhen und Tiefen versehen werden. Genau das habe ich erwartet und auch genau das habe ich bekommen. Für mich rund gemacht haben es die Charaktere, die nicht nur sehr sympathisch und einnehmend auftreten, sondern auch so ausgearbeitet sind, dass man sich vorstellt, der Geschichte eines Freunde zu folgen. Da ich im Moment selbst studiere und viel mit Leuten zu tun habe, die ebenfalls Studenten sind, ist mir das natürlich sehr leicht gefallen.


    Man merkt direkt, dass Emery viele Altlasten mit sich herum trägt und sehr unentspannt an die neue Situation (die neue Stadt, das College, neue Leute) herangeht. Ich konnte das wahnsinnig gut nachempfinden, denn mir fällt es auch immer schwer, mich an neuen Orten mit neuen Situationen zurechtzufinden. Ich bin auch immer gleich überfordert und fühle mich hilflos, aber hilflos scheint Emery nach der ersten Szene des Buches ja überhaupt nicht zu sein. Sie ist sehr stark und taff und auch durchsetzungsstark, hat aber auch eine sehr verletzliche Seite, was ich bei Hauptprotagonisten sehr mag. Vor allem, wenn es dann lange dauert, sie zu knacken und die Geheimnisse aus der Vergangenheit zu erfahren.


    Auch Dylan mochte ich als männlichen Hauptprotagonisten sehr gerne. Auch er ist nicht ohne Probleme und ohne Komplikationen, aber das macht die Geschichte dafür nur umso spannender. Natürlich ist es dabei sehr hilfreich, dass man die Geschichte aus beiden Perspektiven erfährt und man somit die Entscheidung des jeweils anderen viel besser versteht und man sich mit den verschiedenen Sichtweisen auch auseinandersetzt. Aber obwohl ich Dylan toll fand und ihn aufgrund seiner soliden Lebensführung und seiner Hingabe für seine Nachbarin sehr bewundert habe, mochte ich Emery doch um einiges lieber.


    Die Liebesgeschichte zwischen Dylan und Emery fand ich toll dargestellt und umgesetzt. Man merkt sofort die Spannung und die Anziehung zwischen den beiden und die Autorin hat das Knisten sehr gut rübergebracht. An ein oder zwei Stellen, besonders beim Plottwist, der zu Streitereien zwischen den beiden geführt hat, fand ich Emerys Reaktion ein bisschen überzogen. Obwohl ich hinzufügen möchte, dass ich auch verletzt gewesen wäre und vermutlich ähnlich reagiert hätte. Aber weil das Buch nun mal zwei Sichtweisen beschreibt, konnte ich auch Dylans Beweggründe nachvollziehen. Ich hatte so wohl einfach mehr Verständnis für seine Situation als Emery.


    Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr sehr gerne. Auch an dieser Stelle möchte ich sagen, dass er mich sehr an Mona Kasten erinnert hat und ich diese leichte, flüssige, angenehme Sprache sehr einnehmend und toll fand. Für mich gehört das zu einem "New Adult"-Buch einfach dazu und Bianca Iosivoni hat das auch wunderbar umgesetzt. Ich freue mich wirklich sehr auf den zweiten Band und ich bin gespannt, wie sich die Clique rund um Emery und Dylan mit der Liebesbeziehung zwischen Luke und Elle verändern wird.


    Fazit
    Mir hat "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni sehr gut gefallen. Sie hat wunderbare Charaktere erschaffen und sie in einer einnehmenden, schönen Liebesgeschichte vereint. Ich persönlich hätte mir einen "krasseren" Grund für die Entfremdung der beiden gewünscht, aber ansonsten habe ich bei diesem Buch nichts zu meckern. Ich kann es euch auf jeden Fall empfehlen.
    Daher: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Das, was mir am meisten leidtut, ist, dass ich erst sterben musste, um zu verstehen, wie wunderbar das Leben sein kann."
    :study: Anne Freytag | Mein bester letzter Sommer | Seite 182

  • Inhalt:
    Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn – sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen ...


    Rezension:
    Zweitausend Meilen trennen Emery von ihrem Zuhause, als sie nach West Virginia zieht, um dort zu studieren. Niemand kennt sie und ihre Vergangenheit und einem Neuanfang scheint nichts im Wege zu stehen.


    "Der letzte erste Blick" ist der Auftakt von Bianca Iosivonis Firsts Reihe und wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Emery Lance und Dylan Westbrook erzählt.


    Emerys Neuanfang am College hätte so schön werden können, müsste sie sich nicht das Zimmer mit Mason Lewis teilen. Ihre erste Begegnung endet mit einer blutigen Nase für Mason, doch die Zimmerbelegung hat auch einen positiven Aspekt und der hört auf den Namen Dylan Westbrook, Mace' bestem Freund.


    Emery ist eine taffe Protagonistin, die schon einiges durchgemacht hat und ihre Vergangenheit am liebsten hinter sich lassen möchte. Fremden Menschen tritt sie eher misstrauisch gegenüber und sie hat ein kleines Aggressionsproblem, aber in ihr steckt auch ein großes Herz.
    Dylan ist ein sehr hilfsbereiter Mensch, der typische Good Guy, der seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist. Nicht alle seine Entscheidungen, besonders den Deal mit Mace, konnte ich gutheißen, aber insgesamt haben mir sowohl Dylan, als auch Emery sehr gut gefallen und ich hatte viel Freude dabei die beiden kennenzulernen.


    Am Anfang spielen sich Emery und Dylan viele Streiche, oft kindisch, aber auch ziemlich unterhaltsam, und kommen sich so immer näher.
    Ich fand es schön, dass die beiden mit der Zeit auch zu guten Freunden geworden sind und, dass die Liebesgeschichte gar nicht mal so im Fokus stand, sondern eben auch die Freundschaft.


    Dylan und Mace sind Teil einer großen und bunt zusammengewürfelten Clique, mit der auch Emery immer mehr unternimmt. Tate, Elle, Luke und auch Mace sind spannende Charaktere, die ich schnell ins Herz geschlossen habe und ich freue mich sehr darauf sie in den nächsten Bänden noch ein Stück zu begleiten und natürlich auch besser kennen zu lernen.


    Fazit:
    "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni ist ein toller Auftakt!
    Besonders gut haben mir die vielen Charaktere der Clique gefallen und auch die Freundschaften fand ich super! Aber auch mit Emery und Dylan konnte ich mitfiebern und vergebe vier Kleeblätter!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Da mir der erste Band von Iosivonis "Sturmtochter"-Trilogie gut gefallen hatte und es viele positive Rezensionen zu der "Firsts"-Reihe gibt, hatte ich hohe Erwartungen an "Der letzte erste Blick". Diese wurden auch weitgehend erfüllt; ich fand die Protagonisten sympathisch, die Autorin hat deutlich gemacht, dass sie gut zusammen passen und die Nebencharaktere waren toll ausgearbeitet. Die enge Freundschaft zwischen ihnen war für mich definitiv ein großer Pluspunkt und ich freue mich schon auf die Fortsetzungen, in denen die anderen Figuren in den Mittelpunkt rücken werden.


    Emery und Dylan waren interessante Charaktere mit Ecken und Kanten, wobei diese bei Emery etwas ausgeprägter zu sein schienen. Sie wurde von einer ihr nahestehenden Person verletzt, die ihr Vertrauen missbraucht hat, weshalb es ihr schwer fällt, jemanden voll und ganz an sich heran zu lassen. Man erfährt nach und nach, was ihr zugestoßen ist und ich fand es mehr als verständlich, wieso die Ereignisse sie nach wie vor belastet haben. Natürlich war es aber aus diesem Grund umso schöner zu sehen, dass sie sich langsam geöffnet und begonnen hat, richtige Freundschaften zu schließen und sich in romantischer Hinsicht auf jemanden einzulassen. Auch Dylan hat seine Probleme und wurde von der Vergangenheit geprägt, weshalb ich mit ihm fühlen konnte. Sein Handeln war nicht immer richtig, aber es wurde meistens nachvollziehbar geschildert und die Autorin hat seine aufreibende Situation gut beschrieben. Dennoch muss ich sagen, dass der große Konflikt zwischen ihm und Emery mir etwas konstruiert vorkam, da sich die Lage - wie sie selbst aufzeigt - von Anfang an anders hätte regeln lassen können. Das fand ich ein wenig schade und es hat dafür gesorgt, dass dieser Handlungsstrang mich nicht richtig fesseln konnte.


    Die Dynamik zwischen den Protagonisten ist sehr von den Streichen geprägt, die sie sich gegenseitig spielen. Ich kann mit dieser Art von Humor meist nicht viel anfangen, doch das ist persönlicher Geschmack und es gab in diesem Kontext definitiv ein paar humorvolle, unterhaltsame Momente. Zudem wurde deutlich, dass beide Spaß daran haben, sich gegenseitig hereinzulegen und das ist natürlich das wichtigste. Darüber hinaus gibt es aber noch gefühlvolle und emotionale Szenen und diese konnten mich begeistern; die Autorin schreibt wirklich sehr schön und die Gefühle ihrer Charaktere waren beinahe greifbar, sodass ich auch die Entwicklung ihrer Liebesgeschichte überzeugend fand und diese sehr mochte. Wie bereits erwähnt passen die beiden wirklich gut zusammen und man wünscht sich, dass sie zusammen glücklich werden können. Auch die Probleme, die sich aus den vorherigen Erlebnissen der beiden ergeben, waren glaubwürdig und ich mochte weitgehend, wie damit umgegangen wurde.


    "Der letzte erste Blick" bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die sowohl mit humorvollen als auch mit bewegenden Momenten glänzen kann und alle Figuren waren gut ausgearbeitet. Neben der Romanze spielt zudem der Zusammenhalt der Freunde eine große Rolle und das mochte ich sehr. Allerdings gab es einen Handlungsstrang, der mich in dieser Form nicht überzeugen konnte und die Streiche waren ebenfalls nicht immer mein Fall, weshalb ich einen halben Stern abgezogen habe.

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

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