Mark Silving - Volarus Erbe

  • Auch wenn das Buch 600 Seiten hat, verflog die Zeit nur so beim Lesen. Ich las und las und las und bis zu meiner ersten Pause waren schon 120 Seiten weg gelesen. Besonders der Genre-Mix aus Fantasy, Science Fiction und Erotik ist dem Autor, in seinem Erstlingswerk , mehr als gelungen.


    Wir verfolgen die Geschichte aus 2 Sichtweisen. Zum einen aus der von Chad, der in Myrion lebt, in der es Aemeas-Begabte gibt, welche, so kommt es einen vor, zaubern können. Sie haben Kräfte, für die sie gerade von Chad, stark beneidet werden. Zum anderen erleben wir die Geschichte von Asaria, die in Chas´s Welt eine Art Heilige ist. Sie lebt auf einer Insel, die der Gott Khi schützt. Ihr Volk, die Ziawi, leben in Einklang mit der Naturund nutzen die Mittel die sie haben um ein angenehmes Leben führen zu können. Wir erleben Asaria aus der Sicht von Chad, der ihre Geschichte während eines Rituals erfährt.


    Chads Welt überraschte mich mit etwas von dem ich noch immer nicht sagen kann ob es gut oder schlecht ist. Denn wenn man in Myrion vergeben ist und fremd geht, gibt es ein Gesetz das besagt das man den Seitensprung innerhalb der nächsten 24 Stunden beichten muss. Tut man dies nicht und es kommt heraus das man fremd gegangen ist, wird man verurteilt.


    Kommen wir zu den Charakteren selbst. Trotz der sehr kurzen Sequenzen, erfahren wir sehr viel über Chad. Er scheint Einzelgänger zu sein, der aber mit Frauen kein Problem zu haben scheint. Bis jetzt fand er leider nicht die Richtige, da er einfach immer das Gefühl hatte, sich selbst von ihnen ab zu stoßen. Trotzdem wirkt er sehr clever und lässt sich seine eigene Meinung nicht nehmen.


    Über Asaria erfahren wir um so mehr. Sie ist die Häuptlingstochter und trägt immer ein Amulett um den als Hals. Dieses Amulett besteht aus einem Stück Knochen, welches einem Vorfahren ihres Stammes gehört hatte, nämlich von Volaru. Sie ist clever und bildet sich ihre eigene Meinung, auch wenn ihr Stamm an Gebräuche und Rituale glaubt, die eingehalten werden sollten. Im Verlauf der Geschichte wurde sie für mich zu einem immer stärker werdenden Charakter, dem ich nur Respekt zollen kann.


    Norman, ist der Fiesling der Geschichte. Er kommt eines Tages in Asaria´s Dorf und behauptetet ein Gesandter Khi´s zu sein. Er scheint sehr mächtig, da er Blitze erzeugen kann oder unmenschliche Kraft beweist. Er bringt dem Ziawi neue Sachen bei, wie die Metall- oder Glasherstellung. Auch wenn er das Böse ist, so passt seine Figur einfach wundervoll in die Geschichte. Man will einfach erleben wie er gestürzt und zu Fall gebracht wird.


    Mit Ryan kam dann doch noch das Gute ins Dorf, genau wie viele Antworten, die man erst so nach und nach verarbeiten muss, da man überhaupt nicht mit ihnen gerechnet hat. Zudem möchte Ryan Norman stürzen und wirkt dabei so aufrichtig und ehrlich, das man ihn einfach lieb gewinnen muss. Genau wie Norman passte er toll in die Story und versprühte seinen ganz eigenen Charme. Zudem kommt mit Ryan der Science-Fiction-Faktor im Buch erst richtig in Fahrt.


    Zum Schreibstil kann ich nur sagen, das ich begeistert bin. Herr Silving schaffte es trotz der 600 Seiten die Spannung aufrecht zu erhalten und in den richtigen Momenten Action oder Gefühle auf erstehen zu lassen. Man konnte nicht mehr aufhören zu lesen und wünschte sich selbst nach dem Ende sofort mit dem nächsten Teil beginnen zu wollen. Zum Glück erscheint dieser noch 2017. Was mich jedoch besonders faszinierte war der Erfindungsreichtum, den der Autor an den Tag legt. Er gehört vieles dazu um sich so eine fabelhafte Geschichte einfallen zu lassen.


    Ich bin sehr angetan von dem Buch und werde auch die Nachfolger, die bis 2019 jährlich erscheinen, weiterhin verfolgen. Mir gefiel die Idee und die Umsetzung einfach zu gut. Man möchte garnicht glauben, das dies der Debütroman des Autors ist.