Kristín Steinsdóttir: Hoffnungsland / Vonarlandið

  • Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Zwei junge Mädchen vom Lande, Guðfinna und Stefanía, gehen nach Reykjavik, um dort ihr Glück zu machen - eine Anstellung in einem feinen Haus. Doch erstmal sind sie Tagelöhnerinnen, Kohleträgerinnen und Waschfrauen oder arbeiten im Fisch.
    Es ist Ende des 19. Jahrhunderts, die beiden lernen andere Frauen kennen, denen es genauso geht wie ihnen. Sie meistern ein schweres Leben, haben gegen gesellschaftliche und patriarchale Machtstrukturen zu kämpfen.
    Und doch, sie träumen und lachen - und sterben, da kein Geld für einen Arzt da ist. Guðfinna vermisst Stefanía und gibt sich selbst die Schuld an deren Tod.
    Kristín Steinsdóttir führt uns dieses schwere Leben der Frauen vor Augen. Es ist fast deprimierend, mit anzusehen, dass keine es schafft, aus ihrem Korsett auszubrechen.
    Bei der Arbeit können die Frauen unsanft miteinander umgehen. Aber wenn eine wirkich Hilfe braucht, halten sie auch zusammen, wie an einem Tag im letzten Sommer, als eine der Waschfrauen direkt bei der Arbeit ihr Baby zur Welt brachte.
    Manchmal blitzt ein Aufbegehren auf - als die Waschfrauen an den Quellen von einem Unwetter überrascht werden und am nächsten Tag ein vermisstes Mädchen erfroren finden. Das hätte nicht passieren können, hätten die Frauen eine Schutzhütte, in der sie unterschlüpfen könnten.
    Guðfinna glaubt nicht mehr an den Traum von der Anstellung in einem feinen Haus, den sie mit Stefanía geträumt hat. Sie ist nur noch bei den heißen Quellen, Wäsche waschen. Dort, wo es nicht nur für die Frauen gefährlich werden kann. Die Mütter müssen ihre Kinder mitbringen. Guðfinna wird von einer schreienden Menge aus ihren Gedanken gerissen. Ein Junge ist ins Wasser gefallen. Sie konnten ihn zwar rausholen, aber der Fünfjährige hat es nicht überlebt.
    Wird ihr Leben so weitergehen? Ohne irgendwelche Höhepunkte? Ohne ein wenig Glück? - Lies selbst.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • @Biografiefan mich würde jetzt noch interessieren, wie dir das Buch gefallen hat (und warum es dir gefallen hat oder eben auch nicht). Das geht weder aus deiner Beschreibung hervor, noch hast du Sterne vergeben.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Warum interessiert Dich denn das Erscheinungsdatum?

    Ich mag es, wenn historische Romane von Zeitgenossen geschrieben wurden.
    Bücher wie z. B. "Madame Bovary" stehen in einem ganz anderen Zusammenhang, wenn man weiß, dass der Schriftsteller zur damaligen Zeit gelebt hat und die Lebensumstände der Menschen kannte.

  • Ich mag es, wenn historische Romane von Zeitgenossen geschrieben wurden.Bücher wie z. B. "Madame Bovary" stehen in einem ganz anderen Zusammenhang, wenn man weiß, dass der Schriftsteller zur damaligen Zeit gelebt hat und die Lebensumstände der Menschen kannte.

    Dann hast Du jetzt die Wahl: riskierst Du es trotzdem oder lässt Du die Finger davon? Nach meiner Erfahrung gibt es aber sehr viele Schriftsteller, die sich sehr gut in vergangene Zeit zurückversetzen und diese zum Leben erwecken können. Für mich hört sich das Buch sehr interessant an. :wink:

  • @Biografiefan mich würde jetzt noch interessieren, wie dir das Buch gefallen hat (und warum es dir gefallen hat oder eben auch nicht). Das geht weder aus deiner Beschreibung hervor, noch hast du Sterne vergeben.

    Oh je, das kommt, weil ich für mich mehr tagebuchmäßig schreibe. Ich habe gleich mal fünf Punkte vergeben.


    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Mir liegt die Zeit, in der es spielt (19. Jh.), dann ist es eine Geschichte über Frauen (was mich immer äußerst interessiert) und sie ist für die wenigen 216 Seiten toll geschrieben. Für mich jedenfalls so gut geschrieben, dass ich noch mehr von ihr lesen möchte. Ich mag ja nicht so diese ausufernden Naturbeschreibungen. Die Autorin hat es auch mit wenigen Sätzen geschafft, mir die Umgebung, in der die Frauen leben und arbeiten, nahezubringen. Ebenso die Figuren. Man erfährt nicht von jedem alles, aber was, das hat mir für diese Geschichte gereicht.


    Das nächste Mal denke ich dran.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Die Autorin hat es auch mit wenigen Sätzen geschafft, mir die Umgebung, in der die Frauen leben und arbeiten, nahezubringen. Ebenso die Figuren. Man erfährt nicht von jedem alles, aber was, das hat mir für diese Geschichte gereicht.

    und jetzt ist es endgültig auf meiner Wunschliste gelandet :wink:

  • Zitat von Squirrel

    Dann hast Du jetzt die Wahl: riskierst Du es trotzdem oder lässt Du die Finger davon? Nach meiner Erfahrung gibt es aber sehr viele Schriftsteller, die sich sehr gut in vergangene Zeit zurückversetzen und diese zum Leben erwecken können. Für mich hört sich das Buch sehr interessant an.

    Ich "riskiere" es trotzdem :) .


    Dieser Vorbehalt, ob sich moderne Autoren in historische Stoffe einarbeiten können, hat mich z.B. tatsächlich bisher davon abgehalten, den "Trafikanten" von Seethaler zu lesen. Ich befürchte, unweigerlich Vergleiche zu zeitgenössischen Werken aus dieser Zeit zu ziehen.

  • Dieser Vorbehalt, ob sich moderne Autoren in historische Stoffe einarbeiten können, hat mich z.B. tatsächlich bisher davon abgehalten, den "Trafikanten" von Seethaler zu lesen. Ich befürchte, unweigerlich Vergleiche zu zeitgenössischen Werken aus dieser Zeit zu ziehen.

    Du verpasst was, wenn Du ihn nicht liest :wink: