Melissa Galldony - Aschenputtel sucht ihren Prinz

  • Ich bin mittlerweile ein großer von romantischen Komödien und freute mich dem entsprechend auf das Buch. Was ich dann aber leider zu lesen bekam, hatte mit einer unterhaltsamen Liebesgeschichte sehr wenig zutun.


    Die Geschichte handelt von Sabine, auch Bine genannt, die eine Mitdreißigerin ist und eine ehr weiblichere Figur hat. In welcher Stadt sie wohnt oder zu welcher Zeit das Buch spielt erfahren wir nicht. Wie so viele Frauen sucht sie den Mann fürs Leben, was auch ok ist. Doch Bine ist allein auf der Suche nach einem Mann zum heiraten, von Liebe oder Gefühlen ist hier nicht die Rede, was jede normale Frau bereits zum Grübeln bringt.


    Allgemein wirkt das Buch wie aus den 2000ern in dem man noch Anzeigen aufgab. Heutzutage gibt es Plattformen, mit Profilen und man gibt nicht nach der ersten Nachricht seine Handynummer heraus. Da wir uns aber in einer unbekannten Zeit bewegen, müssen wir uns damit zufrieden geben.


    Kommen wir zu Bine selbst, die riesige Sprünge zwischen Glückspilz und Pechvogel vollbringt. Dabei ist sie so unglaublich nervig, das ich teilweise nur mit dem Kopf geschüttelt habe. Teilweise fand ich ihre Freundin sympatischer da diese ein normales Leben zu führen scheint. Und auch hier bekommt es Bine hin sich unsympatisch zu machen, denn anstatt der Freundin zu ihrem Glück zu gratulieren, sitzt sie neidisch und grummelnd da und ärgert sich darüber das sie keinen Mann zum heiraten hat. Als ob wir Frauen nix anderes zutun haben. Das schlimmste ist das Bine anfangs als intelligente Frau beschrieben wird, die Abitur hat und danach eine Ausbildung zur Kauffrau gemacht hat, jedoch nicht mal erkennt wenn eine Firma ein Rundschreiben verschickt hat.


    Die sogenannten Prinzen, waren allesamt lächerlich und unrealistisch. Man würde nie denken das hier von echten Männern die Rede ist.


    Auch wenn es mir sehr leid tut dies zu schreiben, so sollten doch nur Leute ein Buch schreiben, die diese Kunst auch beherrschen. Wenn man es auf unter 150 Seiten nicht einmal hin bekommt eine vernünftige Geschichte aufzubauen, sollte sich ein anderes Handwerk suchen. Denn ich vermisste so gut wie alles im Buch, angefangen beim Humor, suchte ich vergeblich nach Spannung, Detailreichtum und die Geschichte selbst. Gerade der Detailreichtum ließ dermaßen zu wünschen übrig, hier ein Beispiel. Normalerweise hat eine Firma einen Namen, keine Firma würde sich "Internetfachhandel für Kinderspielzeug" nennen oder sich so am Telefon melden.


    Als Katzenbesitzerin lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, als die Protagonistin sich statt einen Mann eben mal so einen Kater aus dem Tierheim holte und man das Gefühl bekam das sie wie im Supermarkt mal eben durch die Gänge lief um dann einen zu nehmen der ihr gefiel. Die Beschreibung des Tierheims war dazu dermaßen übertrieben, das mich förmlich der Ärger packte.


    Das war meine erste richtige Enttäuschung des Jahres. Und noch immer Frage ich mich wie man ein Buch, das so unfertig wirkt, überhaupt herausbringen konnte.