Brian Katcher - Ana und Zak / The Improbable Theory of Ana and Zak

  • Ana und Zak könnten nicht unterschiedlicher sein. Für Ana steht das lernen und die Collegebewerbungen an erster Stelle, sowie ihr durch strukturierter Alltag. Da bleibt für Freizeit nicht wirklich ein Freiraum. Zak hingegen ist eher der durchgeknallte Nerd und lebt in den Tag hinein. Aber als er in Gesundheitslehre droht durch zu fallen muss auch er anpacken um seinen Abschluss zu machen. Dabei soll er, um seine Note aufzubessern, Mitglied der Quiz-Bowl-Mannschaft werden, in der auch Ana Mitglied ist. Doch das Wettkampfwochenende gestaltet sich für Ana und Zak anders als erwartet. Denn ein unverhofftes Abenteuer krempelt sowohl Zaks, als auch Anas bisheriges Leben, ordentlich um.


    Von der Leseprobe von "Ana und Zak" war ich mehr als begeistert, weshalb ich das Buch dann auch unbedingt lesen wollte. Der flotte und auch witzige, leichte Schreibstil hat einen direkt mit der Geschichte verbunden. Typisch Jugendbuch eben. Doch leider hat sich die Geschichte ab der Hälfte des Buches ziemlich überschlagen.


    Mir war das definitiv zu viel Chaos und Handlungen auf einmal und ich fand das dabei die Geschichte ein wenig leiden musste. Da passt das Sprichwort weniger ist mehr in meinen Augen sehr gut. Mit Ana als Charakter brauchte ich ein wenig bis ich warm wurde, Zak hingegen mochte ich von Anfang an. Der heimliche Star des Buches war aber definitiv Anas Bruder Clayton.


    Im Großen und Ganzen ein nettes Jugendbuch, das mich aber nicht vom Hocker gerissen hat und definitiv eine Spur too much war. Daher vergebe ich hier nur drei Sterne.

  • ein nettes Jugendbuch

    Du sagst es selbst und Amazon ordnet es ebenso bei den Jugendbüchern ein, weshalb ich den Thread auch dorthin verschoben habe :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Schon mal auf einer Sci-Fi-Comic-Convention gewesen? Ich noch nicht, aber nach dem Lesen dieses Buches hätte ich richtig Lust dazu. Denn der Autor hat dies so bilderreich und witzig beschrieben, dass ich mir am liebsten sofort eine Eintrittskarte dafür gekauft hätte. Leider ist nicht das ganze Buch so mitreißend, weshalb es nur für vergleichsweise wenig Sterne gereicht hat.
    Ana und Zak, die beiden Hauptfiguren des Buches, haben nicht viel gemeinsam, wenn man davon absieht, dass sie auf dieselbe Schule gehen. Während Anas Leben nur aus Pflichten und Lernen zu bestehen scheint, genießt Zak das Leben und schenkt der Schule maximal so viel Aufmerksamkeit wie unbedingt nötig. Zufälligerweise nehmen Beide an einer Quiz-Meisterschaft in Seattle teil und als Anas kleiner Bruder verbotenerweise verschwindet, um auf die gleichzeitig stattfindende Sci-Fi-Comic-Con zu gehen, hilft Zak Ana, ihn dort wiederzufinden.
    Zwei Jugendliche, die so unterschiedlich sind wie man es nur sein kann, auf der Suche nach einem 13jährigen Jungen auf einer schrägen Veranstaltung mit hunderten, wenn nicht sogar tausenden seltsamer Menschenwesen - das verspricht Verwicklungen und Chaos. Und dieses Versprechen wird gehalten, denn sie landen in einer gigantischen Schlacht, in der Ninjas, Konquistadoren, Wikinger, Kreuzritter, Orks, Zwerge undundund die Schlacht von Badon Hill nachstellen; Ana sprengt eines der wichtigsten Turniere des Festivals; Zak wird von einem wildgewordenen Wikinger gejagt - es geht drunter und drüber. Zu all dem werden beide in ein Gefühlschaos gestürzt, denn Zak findet Ana immer anziehender je weiter der Abend (bzw. die Nacht) voranschreitet und Ana muss feststellen, dass der scheinbare Hallodri ein verantwortungsbewusster und sympathischer junger Mann ist. Und dass Beide eine Vorstellung von ihrem jeweiligen Gegenüber haben, das nur in Teilen mit der Realität übereinstimmt.
    Hört sich alles nicht schlecht an - und das ist es auch nicht. Wenn, ja wenn nur nicht der Anfang und das Ende wären. In einer Art erstem Teil werden die Konflikte dargestellt, die die beiden jungen Menschen mit bzw. wegen ihrer Eltern haben. Doch die Art, wie Ana und Zak damit umgehen, passt so gar nicht zu den Persönlichkeiten, die man ihm Laufe des Buches kennenlernt. Viel zu überzogen und wenig glaubwürdig handeln die Beiden; Zak wie ein pubertärer Zwölfjähriger und Ana wie ein kleines Mädchen ohne jedes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Am Ende hingegen wird diese chaotische Nacht durch eine Drogengeschichte noch derart gepusht, dass man fast glauben könnte, einen Actionthriller zu lesen. Dabei ist bereits derart viel geschehen, dass das überhaupt nicht nötig gewesen wäre.
    So bleiben gemischte Gefühle: Ein toller Mittelteil mit einer Liebesgeschichte, die durchaus auch Jungs gefallen könnte - und ein Rest, bei dem weniger deutlich mehr gewesen wäre. Vielleicht beim nächsten Mal?

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Eine total verrückte Nacht auf der Washingcon


    Zum Inhalt:


    Zak, auch Duke genannt, ist ein Vollblut-Nerd. Er liebt Science-Fiction und das Event schlechthin ist die Washingcon, die er einmal im Jahr besucht – eine Comic-Convention. Zak liebt diese Veranstaltung, mit allem, was dazu gehört: Kartenspielmeisterschaft, Cosplay… Ana ist im Gegensatz zu Zak eher ernsthaft. Sie ist Klassenbeste, Captain der Quiz-Bowl-Mannschaft und hält sich immer ganz genau an die Regeln. Allerdings verschwindet ihr jüngerer Bruder Clayton heimlich während eines Quiz-Bowl-Turniers, um die Washigcon zu besuchen – und Ana ist nun auf Zak angewiesen, um ihn wiederzufinden, bevor alle drei richtig in Schwierigkeiten stecken.


    Meine Meinung:


    Der Roman spielt eigentlich im Großen und Ganzen in einer überschaubaren Zeit von zwei Tagen, an denen zum einen die Quiz-Bowl-Meisterschaft stattfindet und zum anderen zeitgleich die Washingcon, wobei wiederum der größte Teil der Handlung auf der Convention stattfindet. Und meiner Meinung nach merkt man dem Autor, Brian Katcher, an, dass er eine Menge Spaß beim Ausgestalten dieser Convention hatte. Für die Teilnehmer der Convention ist das ganze nämlich alles andere als reiner Spaß – aufwendige Kostüme, Kräftemessen beim Kartenspielen, das alles gehört mit dazu. Und Zak und Ana sind mittendrin. Beide haben eigentlich zu Beginn der Geschichte einen bestimmten Eindruck vom jeweils anderen, aber nach und nach lernen die beiden sich besser kennen und werfen auch mal einen Blick hinter die Fassade des jeweils anderen. Dabei stellen sie fest, dass der erste, offensichtlichste Eindruck manchmal täuschen kann.


    Die beiden erleben dramatische Momente, spannende Auseinandersetzungen aber es gibt auch immer wieder Momente, die einen zum Schmunzeln bringen und erleben in dieser einen Nacht auf der Washingcon so manches Abenteuer auf der Suche nach Clayton.
    Aber „Ana und Zak“ hat auch einige Schwächen – manchmal hat man doch das Gefühl, dass Ana mit ihrer Panik vor dem Ärger, in den sie und ihr Bruder geraten werden, wenn ihre Eltern von dem unerlaubten Ausflug auf die Con erfahren, übertreibt. Zak ist für mich zwar der sympathischere Charakter von den beiden, aber auch seine übertrieben alles-ins-Lächerliche-ziehende, nichts-so-ernst-nehmende Fassade wirkt irgendwann im Laufe der Geschichte einfach ein bisschen überzogen.


    Auch die dramatischen Ereignisse gegen Ende der Geschichte haben für mich nicht so ganz ins Bild gepasst.


    Insgesamt ist „Ana und Zak“ jedoch ein unterhaltsamer Jugendroman, mit ernsteren und lustigeren Momenten, für Fans von Science-Fiction oder Comic-Conventions in jedem Fall schon alleine wegen der Beschreibung der Washingcon zu empfehlen. Insgesamt vergebe ich daher 3 von 5 möglichen Sternen.

  • Inhalt

    Zakory Duquettes Beratungslehrerin hat ihn in der Hand. Weil Zak sein Referat abgekupfert hat, wird er ausgerechnet in Gesundheitslehre durchfallen und seinen Schulabschluss vergeigen. Mrs Brinkham hat exakt einen Ausweg anzubieten. Sie braucht einen Ersatzmann für das Quiz-Bowl-Turnier der Schulmannschaft – und das an dem Wochenende, das Zak für die SF- und Fantasy-Convention in Seattle eingeplant hatte. Zak hat keine Wahl – und hofft, dass er sich in Seattle einfach absetzen kann, um die Nacht zwischen Cosplayern und Trading-Card-Spielern durchzumachen, wie früher schon so oft. Doch zunächst müssen er und Ana in Seattle Anas verschwundenen 13-jährigen Bruder suchen, der zum Quiz-Team gehört und durch die Begegnung mit Zak seine Liebe zu einem Trading-Cards-Spiel entdeckt hat.


    Ana und Zak haben zuvor auf verschiedenen Planeten gelebt; der trottelig wirkende Fantasy-Gamer und die ehrgeizige Schülerin, die soziale Aktivitäten sammelt wie Abzeichen, um ihre Chancen auf ein Stipendium zu verbessern. In Anas Leben gibt es keinen Spaß. Sport macht sich positiv in ihren Bewerbungsunterlagen, Quiz-Turnier ebenso. Man fragt sich, warum Ana so ehrgeizig ist, wenn sie doch bisher nichts anderes plant als das College ihrer Heimatstadt zu besuchen. Warum dafür der ganze Aufwand? Es stellt sich heraus, dass Ana noch als Achtzehnjährige von ihren überhütenden Eltern rundum kontrolliert wird und was dafür der Anlass war. Die Jagd nach Clayton auf dem Convention-Gelände endet in einem gefährlichen Abenteuer, das längst kein Spiel mehr ist – und lässt es in der Beziehung zwischen Ana und Zak gehörig knistern.


    Fazit

    Der Jugendroman für Leser ab 12 wirkt in den Dialogen flott, aber etwas zu pädagogisch ambitioniert, die Figuren zu klischeehaft. Dass die Menschen anders ticken als man vermutet hat, wenn man als junger Erwachsener nur erst über den Tellerrand des eigenen Egos blickt, war zu erwarten. In Zak als Figur können sich vermutlich viele heute 30-Jährige wiedererkennen, die sich als 10-Jährige für D&D, MTG und Battle Tech begeisterten. Ana als Zwölftklässlerin dagegen fand ich unglaubwürdig in ihrem unreflektierten Verhältnis zu ihren Eltern, deren Totalkontrolle sie schon bald entkommen würde. Das Szenario auf der Fantasy-Con erinnert mich an die 90er Jahre. Es wirkt als nette nostalgische Erinnerung für Familien, die sich damals mit eigenartigen Interessen von Kindern wie Zak auseinandersetzen mussten, über die in Erziehungsratgebern noch nichts stand. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass sich mit diesem Retro-Schick 12-jährige Leser von heute begeistern lassen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow