Und wie wäre die?
Das ist ganz schwierig - aber ich sehe das tauseidige Vieh vor mir, weder khaki noch kiwi, sondern etwas dazwischen beigebraun, weder hell noch dunkel. In Norddeutschland habe ich mal so eine schöne Rinderrasse gesehen, die kommt mir bei tauseiden in den Sinn.
Aber ich falle immer wieder zwischen den Lücken durch
Ich glaube, dass kann man bis zum Ende nicht vermeiden.
Anfangs redet er vom grünen schleimigen Rotz, dann ruft er zum Fressen, als das Frühstück fertig ist... solche Sachen halt.
Ok, ich verstehe! Das mag ich sonst auch nicht, wieso es mich hier nicht stört, könnte ich gar nicht sagen.
Also "schöne Sprache" ist für mich was anderes
Im üblichen Sinne ja, aber gerade bei modernen Romanen gefällt mir dieser Stil. Ein totaler Bruch eben mit dem bisher Gekannten.
Immer, wenn ich denke, jetzt hab ich den Faden der Geschichte gefunden, wirft er irgendwelche Gedankensprünge ein.
Da wage ich mal den Vorschlag zu machen, nicht allzu sehr nach diesem Faden zu suchen. Ich konzentriere mich bei solchen Romanen eher auf ungewöhnliche Wort- und Satzkompositionen, auf Beschreibungen, auch wenn sie Dir wüst und wirr vorkommen. Das hat schon eine eigene Ästhetik und einen ganz eigenen Reiz.
Das ganze Szenario mit dem Tod von Dedalus' Mutter hat sich mir noch gar nicht erschlossen
Unter ihrem Tod leidet er noch sehr und hat, so habe ich das interpretiert, ein schlechtes Gewissen, weil er nicht an ihrem Sterbebett niederknien und beten wollte. Aber die Beschreibung wie er sie vor sich sieht in ihren Totengewändern mit dem Geruch von feuchter Asche und Rosenholz, hat mir gefallen.
Ich hab auch überhaupt keinen Plan, was die so treiben
Nur Geduld, ich glaube, Du liest zu schnell. Dass Buck Medizinstudent ist, klingt nur ganz kurz an, und Stephen Dedalus ist Lehrer (aber das kommt erst etwas später).
ob und wann es einen Moment geben wird, in dem ich das Gefühl habe, eine Geschichte zu lesen und nicht nur aneinandergereihte Sätze
Geh mal ein wenig von der Suche nach der Geschichte weg. Ich glaube, darauf dürfen wir uns nicht allzu sehr fixieren. Eher sind es für mich noch Situationen und Stimmungen, die erfasst werden wollen.