James Joyce - Ulysses (Start 15.05.2017)

  • Nur noch mal kurz zu Kap.14.
    Also, sich an den Dialogen festzuhalten und sie sozusagen als reales Gerüst zu nutzen funktioniert doch nur am Beginn des Kapitels. Dannach driftet alles ab in
    Verwandlung und Fantasie. Ich glaube, der Trick mitr diesem Abschnitt fertig zu werden, ist sich in diese Welt der Fantasie und der Tagträume fallen zu lassen.
    Allein Bloom macht hier mehrere Verwandlungen durch, ganz zu schweigen von all den anderen Figuren die hier durch das Kapitel geistern.
    Man braucht aber einiges an Durchhaltevermögen, denn einfach ist das alles nicht............... 8-[

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

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  • Ich habe heute das 13. Kapitel gelesen. Das Gelesene muss ich noch ein wenig durch meinen Kopf gehen lassen, aber schon mal vorab, mir hatte auf eine schräge Art gefallen was ich gelesen habe. Ja, er hat mich gepackt, der Herr Joyce. :wink:


    So, so @Farast du liest den Herrn Joyce also in der Kneipe. Die Idee gefällt mir.....

    :lol: Das ist gar nicht mal so schlecht, man muss nur wegen der umherfliegenden Keksdosen achtgeben :loool:

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  • Am Ende des Romans werde ich wohl wirklich ein Stück näher dran sein, wie sich ein anderer Mensch, sogar Mann, anfühlen könnte, vom Stuhlgang, Lust, Sehnsucht...

    Das befürchte ich auch :lol: Und finde es richtig gut gemacht von Joyce!


    Ich habe heute dank des Hörbuchs das Onanie-Kapitel zu Ende geschafft.

    Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich: Oh nee, was kommt da jetzt auf mich zu. Ich mag sowas nicht lesen, kann nicht mal irgendein Autor auf sexuelle Beschreibungen jeglicher Art verzichten :roll: Überraschenderweise wurde es für mich interessanter (ja, ja lacht nur 8) ) wie ich gedacht habe. Ich schreibe einfach mal alles auf, was mir durch den Kopf geht.


    Anfänglich hatte es sich wirklich wie im Stil eines Frauenromanes gelesen. Und dann haben sich wie bei einem Musikstück kleine Disharmonien eingeschlichen. Anfänglich kaum merkbar und man fragte sich als Leser, huch warum stört mich da gerade etwas, ohne es genau benennen zu können. Dann immer auffälliger. Mein Bild wandelte sich auch langsam von dem Mädel. Anfänglich noch ein "Teenager" verliebt in einen Jungen, dass so seine Heiratsgedanken hegt. Sich hübscher als seine Freundinnen fühlt. Unschuldig wirkend. Alles ausprobierend was man so in dem Alter verrücktes tut und sich nach den Vorlagen einer Frauenzeitschrift orientierend. Sehr ordentlich und auf Sauberkeit achtend. Das Bild des "unschuldigen Teenagers" wandelte sich immer mehr und gegen Ende bin ich mir absolut sicher, dass sie wusste was bei dem "netten Mann da unten" abgegangen war. Denn sie weiß ja was ein Mann braucht. Dazu noch das Kontrastprogramm der Messe im Hintergrund zu Ehren Marias. Der Unschuld in absoluter Reinform. Einfach nur genial gemacht! :pray:


    Und wenn man denkt, ha! so unschuldig ist sie auch nicht gerade, geht der Schwenk zu Bloom und seinen Gedanken. Holla da lernt man ja alle Abgründe von Gedanken, Überlegungen und Handlungen kennen. Da kriegt frau ja rote Öhrchen beim lesen und mein Bild von Bloom hatte aber sowas von Riße bekommen.


    Ohne die Anmerkung über den Klang der Kuckucksuhr des Pfarrers, bei der statt des Kuckucks ein Kanarienvogel rauskommt, wäre mir eine ganz nette Anspielung entgangen:



    Zitat von Anmerkung auf Seite 577 meiner Ausgabe

    Kuckuck, der Vogel der Eier in fremde Nester legt. Im Volksglauben gibt sein Ruf Antwort auf die Frage, wie lange es dauert, bis ein junges Mädchen heiratet; die Zahl neun in der Numerologie bedeutet unendlich. In Dublin ist es aber auch etwa 21 Uhr, und der Kuckuck in einer Kuckusuhr würde neunmal rufen. Im Englischen wird cuckoo durch seine lautliche Ähnlichkeit mit cuckold auch als Bezeichnung für einen Hahnrei benutzt.

    Vor allem letzteres in Kombination was Bloom so alles andeutet (und im Hinterkopf haltend was @taliesin schon mal darüber schrieb), empfand ich das als sehr aussagekräftig. Also doch ein Hahnrei 8) Aber eines, dass selbst gerne wildert. Mal sehen wie sich da das Bild wieder ändert. Es sind ja Blooms Gedankenwelt in die man abgetaucht war. Und Gedanken und Wirklichkeiten müssen nicht immer übereinstimmen.


    So, dann werde ich mich tapfer auf das nächste Kapitel stürzen :)

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    • @Farast: ich bin gespannt, was du vom nächsten Kapitel hältst. :colors: Ich habe Dank Hörbuch mal wieder einigermaßen den Inhalt und dank Burgess einigermaßen den Sinn verstanden, alles dazwischen ging verlust :uups: . Wie konnte das Wollschläger bloß übersetzen???!?!!

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    No two persons ever read the same book (Edmund Wilson)

  • Ich sah gestern beim lesen ungefähr so aus: :shock:?(:scratch::-k:shock::shock::-k:-s:?::?::?: Dann habe ich -schnöder Hausarbeit sei Dank- mit dem Hörbuch angefangen und habe einen Anflug von Verständnis (oder so ähnlich) bekommen. So werde ich das Kapitel auch weiter verfolgen.


    Ich verneige mich vor den Übersetzungskünsten des Herrn Wollschlägers :pray: Dann habe auch ich zu Burgess gegriffen (der hat das tatsächlich in dem Alter schon gelesen :shock: Wow! und vor allem was der da für sich alles rausgezogen hat ) , damit ich eine ungefähre Vorstellung bekomme was ich da lese bzw. höre.

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  • Ich verneige mich vor den Übersetzungskünsten des Herrn Wollschlägers Dann habe auch ich zu Burgess gegriffen (der hat das tatsächlich in dem Alter schon gelesen Wow! und vor allem was der da für sich alles rausgezogen hat ) , damit ich eine ungefähre Vorstellung bekomme was ich da lese bzw. höre.

    Ja, der Mann hat für diese Übersetzungsarbeit alle Ehren verdient. Eine unglaubliche Leistung.
    Den Burgess habe ich für dieses Kapitel auch zu Rate gezogen. Das Hörbuch hätte ich auch gerne, aber jetzt ist es mir auch ohne einigermaßen gelungen einige Dinge
    aus diesem Zauberkapitel herauszulesen. Das ist schon der Wahnsinn wie Joyce seiner Fantasie hier die Sporen gibt. Allein die Verwandlungen die er Bloom zukommen
    lässt sind ja kaum zu zählen. Interessant fand ich dabei, dass Bloom zwar die Verkleidungen und Beschäftigungen wechselt, aber sein Charakter bleibt immer felsenfest,
    Bloom.

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  • Zauberkapitel trifft es recht gut! @taliesin An dich musste ich an einigen Stellen denken, die so in diese Richtung gehen. Zum Beispiel als dieser Haines (?) plötzlich aus der Vertäfelung trat. Man sollte sich wirklich einfach nur fallenlassen, während des lesens (oder hörens), ohne groß die Intention zu haben alles zu verstehen. Seltsamerweise funktionierte das bei mir dann auch, obwohl da zwischendurch auch vieles untergeht :lol: Ulysses ist ein komplett neues Leseerlebnis für mich. Echt unglaublich :shock:


    Während des zuhörens habe ich bei den "unverständlicheren" Teilen Wörter, Abschnitte oder nur mal Satzfetzen verstanden. Irgendwann ging es mir wie Ahmad Ibn Fadlān im Film Der 13te Krieger und ich bekam immer mehr mit. Das kam mir dann vor wie der Wachstum einer Sprache bzw. das Verständnis dafür und damit wurde mir klarer was Burgess mit seinen Aussagen meinte von Geburt und Wachstum.
    Für mich ist das Kapitel wie eine erhaben gesprochene Geschichte, eine Art Sage oder so ähnlich. Würde ich Shakespeares Werke besser kennen (was ich mir hiermit auch vorgenommen habe) würde ich wahrscheinlich in diese Richtung tendieren. Ich denke heute werde ich diesen Abschnitt noch beenden.


    Da ich es noch nicht so genau weiß, wie es bei mir in den nächsten Tagen ausschauen wird, wollte ich schon mal Bescheid sagen, dass ich die ersten drei Wochen im Juli mit Mann und Kind Urlaub habe und dann sind noch 3 Wochen Ferien. Die ersten drei Wochen werde ich wohl leider nicht so zum schreiben kommen. Aber ich werde mir meine Gedanken aufnotieren und später hier nachtragen. :)

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  • So habe nun Kapitel 10 beendet und bin nun wieder 50 Seiten weiter. Das Kapitel war interessant geschrieben und mir kam es so vor wie in einem Film der "8 Blickwinkel" hieß (zumindest glaube ich das er so hieß). Wir haben mehrere Personen, teilweise wiederholend und doch immer wieder andere Personen, die dann wiederum die gerade vorgekommenen Personen kreuzen. Ich glaube hier wurde auch gesagt, dass es kameraartig geschrieben wurde. Gut und witzig fand ich die Erwähnung der alten Bücher, da musste ich sofort an "Das Weltgeheimnis" zurück denken. ^^


    Vielleicht komme ich ja morgen nochmal zum lesen, aber erstmal muss das neue Kapitel wieder sacken. Lese erstmal nach was ihr dazu geschrieben hattet. Den ganzen Abschnitt fand ich gut, einzelne Personen und dann kommt immer wieder einer hinzu und es wird immer wieder mit diesen vorgekommenen Personen agiert solange bis der letzte alles sieht und das ganze gelesene kurz zusammenfasst. Um das aufzuschreiben, was ich gelesen habe, breche ich mir ein ganz schön ab. Ich hoffe aber man versteht was ich gut gefunden habe. :-k

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


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  • durch Eure Kommentare motiviert, den "Ulysses" Anfang Juli weiter zu lesen.

    :cheers: Das freut mich!
    Noch einen schönen Urlaub dir und deiner Familie :winken: Da wäre ich jetzt auch gerne :drunken:


    Ich hoffe aber man versteht was ich gut gefunden habe.

    Das habe ich auf jeden Fall! :D

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  • :huhu: An alle,


    ein kurzes Lebenszeichen von mir :winken: Ich konnte gestern auch etwas weiter kommen. Ich bin in Meiner Ausgabe derzeit auf Seite 180.
    Auf welcher Seite seit ihr denn so? Mit den Kapiteln bin ich etwas überfordert :uups: Meine Ausgabe hat ca. 982 Seiten. Wollte nur mal ein Kleinen Durchschnitt von allen Lesern, wer Lust dazu hat.





    Sich das Lesen zur Gewohnheit machen heißt, sich einen Ort zu schaffen, in den man sich vor fast allem Elend des Lebens zurückziehen kann.
    W. Somerset Maugham


  • @Buchcafe24
    Also, ich bin im Moment auf Seite 746. Das ist der Anfang von Teil 3 (bei mir wäre das Kapitel 15).
    Meine Ausgabe hat 987 Seiten.
    Zur Zeit lese ich aber nur sporadisch und ganz langsam weiter, weil einige ja in Urlaub sind, oder noch aufholen wollen.
    Es fühlt sich ganz gut an, mal eine Pause einzulegen und sozusagen neue Kräfte und Motivation zu sammeln, weil Herr Joyce ganz schön
    anstrengend ist.......... :uups:

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  • Ich hatte mein Buch vor ziemlich genau 4 Wochen ins Regal zurück gestellt, aber nun, nach meinem Urlaub, wieder in die Hand genommen. Ich möchte nochmals die Lunch-Szene lesen; ist glaube ich das achte Kapitel. Der Besuch bei der Zeitungsredaktion ist mir noch präsent, nachdem ich das gestern nochmals überflogen hatte. Somit bin ich auf Seite 239 von 925 Seiten.

  • Meine Ausgabe hat 989 Seiten. Bin auf Seite 356 und befinde mich in einem ziemlich hässlichen Kapitel, auch vom Hörbuch her nicht schön, weil es eine weibliche Stimme in ganz hohen schrillen Tönen vorträgt. Das scheint dieses Kapitel zu sein, wo man ziemlich sicher beim ersten Mal total durchhängt. Aufgegeben habe ich nicht, aber ich bummel eher durchs Buch.


    Schön finde ich das einige wieder weiter lesen, auch wenn ich im Nachhinein das Buch nicht wirklich für Leserunden-tauglich halte, weil jeder sein eigenen Weg dadurch finden muss. Wobei es trotzdem noch als Leserunde besser ist, als alleine, denn alleine hätte ich jetzt wahrscheinlich hier abgebrochen, aber ich weiß ja Dank Euch worum es in diesen Kapitel geht und worauf man achten muss bzw. sollte. Es ist daher ein stückweit leichter, aber immernoch weit genug entfernt um von einfach zu lesen zu sprechen. Aber es fehlt nicht mehr viel zu 50 % des Buches. :rambo:

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  • Schön finde ich das einige wieder weiter lesen, auch wenn ich im Nachhinein das Buch nicht wirklich für Leserunden-tauglich halte, weil jeder sein eigenen Weg dadurch finden muss.

    Glaubt ja nicht, dass Ihr mich abgeschüttelt habt. Ich habe nur momentan dermaßen viel zu tun, dass ich nicht zum Lesen komme. Ich bin immer noch in Abschnitt 12, dem Kneipenkapitel. So viel kann ich bis jetzt aber sagen: Auch wenn ich nicht immer voll orientiert bin (aber das bin ich eigentlich auch im realen Leben nie), habe ich mich bis jetzt noch nicht gelangweilt, und das ist für mich ein entscheidenes Kriterium für einen guten Roman. Ich hoffe, am Samstagabend vielleicht etwas schreiben zu können, aber erstmal muss ich endlich wieder zum Strand gehen - lesen und schwimmen. Das müsst Ihr einsehen. :-,


    Gruß
    mofre

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  • Sooo, da bin ich wieder... Frisch aus dem Urlaub, gestärkt und bis heute hatte ich auch etwas Zeit mehr als sonst zu lesen. Ich musste auch erstmal die letzten paar Seiten dieses Threads durchsehen, denn die Kapitel 7 + 8 die ich in den beiden letzten Tagen las, liegen bei den meisten ja schon 4 Wochen zurück. Da sieht man mal, wie sich das "Leserfeld" in dieser MLR streckt :wink:

    Ich befürchtete erst ja, dass ich noch schrägeres als schräg zum lesen bekäme, aber das war dann doch nicht der Fall. Dafür bekam ich eine tolle Beschreibung eines Restaurants mit günstigem Angeboten und äußerst gefräßigen Gästen geliefert. Und als Gegensatz dazu das Restaurant, dass Bloom dann wählt, mit gepflegter Atmosphäre, gepflegtem Wein und gepflegtem Käsesandwich

    Jetzt, beim zweiten Lesen, fand ich es doch nicht mehr so mühsam wie vor ein paar Wochen. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Kapitel mit der Zeitungsredaktion recht gut gefallen hatte, und dann jedes neu beginnende Kapitel eine ganz andere Atmosphäre schafft und auch einen unterschiedlichen Erzählstil aufweist, finde ich. Dadurch komme ich zum Einen in keinen Lesefluss, zum Anderen freue ich mich über ein "einigermassen verstandenes / überstandenes" Kapitel und das nächste ist dann fast schon wieder "ein Schock".

    Interessant fand ich auch, dass Joyce das Kapitel ganz langsam aufbaut und auf das Essen nur in Verbindung mit ganz anderen Themen eingeht. Blooms Gedanken schweifen
    von der Beobachtung von Frauen weiter zu ein paar Polizisten (die Irish Stew durch ihre Hemden schwitzen), dann wieder über den Tod und das Sterben und ab zu Vegetariern,
    dann zum Schlachten von Tieren, und ...und ...und. Eine wahre Achterbahnfahrt, die dann in der Szene im Billigrestaurant ihren Höhepunkt findet.

    Ich kam mir vor wie in einem Karussell. Die Gedanken drehen sich herum, ohne Fokus. Für mich eindeutig eine ungewohnte Lektüre, bei der ich noch immer hadere mich darauf einzulassen. Also lese ich den Text brav, ohne mir grosse Gedanken zu machen und freue mich später auf Eure etwas erhellenden Kommentare hier im BT. Die Bibliotheksepisode war bislang die mühsamste für mich. Ein Shakespeare-Experte bin ich keineswegs und der Diskussionen um Hamlet und dessen Interpretation konnte ich nur schwer folgen.
    Mittlerweile halte ich es ähnlich wie bei der Eco-Leserunde zum Foucaultschen Pendel: mir ist klar, ich verstehe nicht alles. Der Autor hat ein immenses Wissen und ganz viele Hinweise und lustige Andeutungen versteckt, die ich nicht alleine finden werde. Allerdings habe ich auch nicht mehr das Interesse alles zu verstehen. Ich konzentriere mich auf die etwas schwache Rahmenhandlung und freue mich auf die Passagen, die ich nicht mehrmals lesen muss.

    Mich hingegen animieren die vielen intelligenten Bemerkungen mitzulesen, man ist nicht geneigt wie wenn man diesen Roman alleine lesen würde "die Flinte ins Korn zu werfen" und das Buch wieder in den dunkelsten Ecke des Bücherregals zu verbannen.

    Ohne die MLR hätte ich wohl keine 100 Seiten durchgehalten. Jetzt will ich mir meine Tapferkeitsmedaille verdienen :rambo: . Allerdings muss ich mir auch die entsprechende Zeit eingestehen. Ich hatte ursprünglich vor, das Buch vor meinem Urlaub auszulesen, oder irgendwie in der MLR Schritt zu halten. Aber tatsächlich sollte ich den Roman nur weiter lesen, wenn es mich reizt - und merkwürdigerweise packt mich öfter der Ehrgeiz oder die Neugier zu wissen, wie es weitergeht. Und zwischendurch mache ich halt eine Woche Pause und lese etwas Leichteres...

  • So ganz allmählich lese ich weiter; ich habe nun mit Kapitel 10 abgeschlossen. Die Irrfelsen-Episode, Symplegaden oder Wandering Rocks, wie es mancherorts heisst. Ich habe mal Eure Kommentare zu der Passage zusammengesammelt :wink:

    Hier mäandern die einzelnen Figuren durch Dublin. Verschnaufspause. Als Leser begleitet man immer kurz eineFigur, wobei aber immer wieder Querverbindungen zu den anderen hergestellt werden, die wie zufällig durchs Bild laufen. Das ganze erinnert mich auch an eine Filmtechnik (z.B. Gilmore Girls Vorspann).

    Das Kapitel war interessant geschrieben und mir kam es so vor wie in einem Film der "8 Blickwinkel" hieß (zumindest glaube ich das er so hieß). Wir haben mehrere Personen, teilweise wiederholend und doch immer wieder andere Personen, die dann wiederum die gerade vorgekommenen Personen kreuzen. Ich glaube hier wurde auch gesagt, dass es kameraartig geschrieben wurde. Gut und witzig fand ich die Erwähnung der alten Bücher, da musste ich sofort an "Das Weltgeheimnis" zurück denken.

    Ja, das ist eine sehr gute Umschreibung! In vielen kleinen Episoden wird der Alltag Dublins geschildert; und ich bin sicher, dass die meisten Personen nie wieder im Buch auftauchen. Daher habe ich es mir auch erspart, alles merken zu wollen, Namen aufzuschreiben oder sonst etwas ähnliches, was ich sonst machen würde. Einfach die Atmosphäre und die unterschiedlichen Gedanken aufnehmen und wirken lassen. Das reicht, und damit bin ich auch ziemlich gut durchgekommen, wie ich finde. (Die Felsen habe ich umschifft :lol: )

    Anfangs empfand ich dieses Kapitel als sehr strukturiert und dadurch recht flüssig lesbar. Aber Joyce lässt dann mit der Zeit kurze Abschnitte einfließen die zu den
    anderen Personen oder Themen gehören. Das sind dann wieder die Felsen die der Leser laut Burgess (Joyce für Jedermann) erkennen und umschiffen muss. Trotz dieser
    Felsen habe ich dieses Kapitel auch als Entspannung empfunden. Zurück auf dem Boden, zurück in der Alltagswelt der Figuren. Wir schlendern locker mit ihnen durch
    Dublin

    Ich denke für die Verhältnisse des bisher Gelesenen bei "Ulysses" fand ich das Kapitel schön strukturiert, geradezu entspannt. Versöhnt habe ich mich noch lange nicht mit dem Buch, aber ich hatte weniger Mühe als mit manch anderem Kapitel.

    Okay, also den zehnten Abschnitt habe ich gelesen, aber ich war weit davon entfernt es zu genießen.

    Versuche es ein zweites Mal :wink: Ich merke, dass man wirklich dafür in Stimmung sein muss.
    Bin nun gespannt auf das Musikkapitel...

  • Da stecke ich gerade drin fest. Ich möchte aber versuchen morgen weitere 30 Seiten zu schaffen. Leider ist das Kapitel weniger mit Felsen umschiffen, sondern eher vom Morast in den Treibsand zu kommen und durch schnelle Fluchtbewegungen immer weiter zu versacken :-?:-, Seite 370 bin ich gerade.

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  • Ich gebe es auf; diesmal für immer. Ich komme in das Buch nicht recht rein. Es ist nicht nur mühsam, schlimmer noch, die Geschichte interessiert mich nicht, der Erzählstil packt mich nicht - ich lese derzeit alles andere lieber als "Ulysses". Weiterhin viel Vergnügen Jenen, die noch dabei sind :winken:

  • Ich gebe es auf; diesmal für immer. Ich komme in das Buch nicht recht rein. Es ist nicht nur mühsam, schlimmer noch, die Geschichte interessiert mich nicht, der Erzählstil packt mich nicht - ich lese derzeit alles andere lieber als "Ulysses". Weiterhin viel Vergnügen Jenen, die noch dabei sind

    Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht so genau, warum ich mich noch bis zum Ende damit herumschlagen soll. Ich hatte eine längere Pause in der ich wirklich gute und
    intensive Romane von Paul Auster und Joyce Carol Oates gelesen habe. Habe dann den dritten Teil (Kap 15) angefangen zu lesen und nun bei Kap 16 beginne ich mich wieder
    zu fragen: Warum weiterlesen??????????
    Ok, ich werde 16 aufhören und es nun mit dem letzten Kapitel (Monolog der Molly Bloom) versuchen abzuschließen. Mein Ehrgeiz hält sich allerdings in Grenzen, zumal man hier
    alle Satzzeichen selbst gedanklich setzen muss, weil Joyce sich diese gespart hat. Mal schauen........

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