James Joyce - Ulysses (Start 15.05.2017)

  • Kapitel 9..........(oder 10) da meine Fassung praktisch keine Einteilung hat, bin ich beim zählen leicht durcheinander. War 9 nicht das Kapitel >Bibliothek<?

    Aber noch kurz zu Kapitel 9: Hier mäandern die einzelnen Figuren durch Dublin. Verschnaufspause. Als Leser begleitet man immer kurz eineFigur, wobei aber immer wieder Querverbindungen zu den anderen hergestellt werden, die wie zufällig durchs Bild laufen. Das ganze erinnert mich auch an eine Filmtechnik

    Anfangs empfand ich dieses Kapitel als sehr strukturiert und dadurch recht flüssig lesbar. Aber Joyce lässt dann mit der Zeit kurze Abschnitte einfließen die zu den
    anderen Personen oder Themen gehören. Das sind dann wieder die Felsen die der Leser laut Burgess (Joyce für Jedermann) erkennen und umschiffen muss. Trotz dieser
    Felsen habe ich dieses Kapitel auch als Entspannung empfunden. Zurück auf dem Boden, zurück in der Alltagswelt der Figuren. Wir schlendern locker mit ihnen durch
    Dublin.
    @cyphella : deine Anmerkung zur Filmtechnik erklärt es sehr gut. Wir haben jeweils ein festes Bild (z.b. Pater Conmee, Bloom)), aber dieses wird durch kurz auftauchende
    und förmlich durch das Bild laufende Figuren durchbrochen. Ein kurzes, fast nur in den Augenwinkeln erkennbares Intermezzo.
    Das ist fast so, als wollte uns Joyce zur Aufmerksamkeit mahnen, weil auch scheinbar harmlos erscheinende Alltagspanoramen ihre kleinen Fallstricke haben.


    Schön, jetzt zu wissen, dass das nächste Kapitel aufgebaut ist wie ein Musikstück. Danke @cyphella..... :thumleft:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • War 9 nicht das Kapitel >Bibliothek<?

    Das hast du richtig in Erinnerung.


    Schön, jetzt zu wissen, dass das nächste Kapitel aufgebaut ist wie ein Musikstück. Danke cyphella.....

    Das wird mir das Lesen mit der Info im Hinterkopf auch erleichtern. Danke :winken:


    Ich bin am verlängerten Wochenende so gut wie gar nicht zum lesen gekommen; heute werde ich mit dem 10. Abschnitt weitermachen. Ich bin noch recht am Anfang und noch mit Pater Conmee unterwegs. Mal sehen bzw. lesen, wem ich alles begegnen werde.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Okay, also den zehnten Abschnitt habe ich gelesen, aber ich war weit davon entfernt es zu genießen. Beim elften Abschnitt habe ich versucht es mir zu erleichtern, indem ich laut gelesen habe und mir gesagt habe, lies es wie ein Musikstück. Denk an @cyphella, du schaffst das auch. Was die Sache allerdings leider auch nicht besser für mich machte. Es war zwar streckenweise irgendwie erheiternd das ganze laut zu lesen, aber das reicht einfach nicht aus. Ich lese wirklich sehr gerne Gedichte, aber ein ganzes Buch. :-? Nein, das wird jetzt wirklich ein wenig zu heftig. Ich stecke immer noch im elften Abschnitt fest.


    Wie geht es euch mit dem Buch? Irgendwie macht mich das in dem Fall so unzufrieden. Ich gebe nicht gerne ein Buch auf, vor allem wenn mir im Vorfeld schon klar ist, dass das nicht einfach wird. Aber ich lese und lese und vergesse fast alle Details was ich gelesen habe. #-o

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  • Wie geht es euch mit dem Buch? Irgendwie macht mich das in dem Fall so unzufrieden. Ich gebe nicht gerne ein Buch auf, vor allem wenn mir im Vorfeld schon klar ist, dass das nicht einfach wird. Aber ich lese und lese und vergesse fast alle Details was ich gelesen habe.

    Mir geht es da sehr ähnlich! Ich habe mich über Pfingsten durch das achte Kapitel "gequält". Es gibt ein paar Passagen, da konnte ich den Roman einfach lesen, und dann wieder Dutzende von Seiten, die mir so gut wie gar nicht Spass machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Buch abbreche und somit auch meine Teilnahme an dieser Leserunde, ist sehr hoch. Ich werde am 23. Juni ohnehin für zwei Wochen in den Urlaub fahren. Ich hatte mir vorgenommen, dem Buch bis dahin noch eine Chance zu geben: entweder es fesselt mich so sehr, dass ich es bis dahin ausgelesen habe (eher unwahrscheinlich), oder ich komme einigermassen in den Lesefluss, sodass ich es mit in den Urlaub nehme (wobei ich dort wohl kaum solche Lesekost "geniessen" werde) oder es läuft so weiter wie bisher - dann lese ich ein bisschen quer, überfliege etwas Sekundärliteratur und mache mir so ein Bild davon, was ich verpasse, wenn ich das Ding in den nächsten Tagen in die Ecke schmeisse.

  • Wie geht es euch mit dem Buch? Irgendwie macht mich das in dem Fall so unzufrieden. I

    Bis Kapitel 9 hatte ich eigentlich nur phasenweise meine Schwierigkeiten, aber sowohl Kap 10, als auch Kap11 (bin gerade damit durch) stellen meine Geduld dann
    doch auf eine harte Probe. Das Musikkapitel habe ich auch versucht wie ein langes Musikstück zu lesen, aber das ist dann höchstens mit einem Stück von Stockhausen
    oder einem Free Jazz Konzert zu vergleichen. Ich finde einfach die Linie, die Struktur nicht, die ich brauche um es zu genießen.
    Lediglich die Passage in der Bloom über die Untreue nachdenkt, passte wieder in das Bild, oder besser, gab wieder ein Stück Handlung wieder, der ich folgen konnte.


    Aufgeben werde ich noch nicht, aber es fällt schwer immer wieder die Motivation zu finden die Geschichte weiter zu verfolgen.

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  • Den elften Abschnitt habe ich jetzt nur noch überflogen. Und in Gedanken habe ich das Buch nicht nur einmal gegen die Wand geworfen und wollte das Buch höchstens noch als dekorative Buchstütze benutzen. Schwer genug dafür wäre es ja.


    Das Musikkapitel habe ich auch versucht wie ein langes Musikstück zu lesen, aber das ist dann höchstens mit einem Stück von Stockhausen
    oder einem Free Jazz Konzert zu vergleichen.

    Der Vergleich mit Free Jazz ist äußerst treffend! :-?



    Und nachdem ich -gedanklich- schon die MLR abbrechen wollte, habe ich dem nächsten Abschnitt eine Chance gegeben. Ich wäre noch ganz am Anfang und es liest sich verhältnismäßig leicht, was meiner ziemlich winzigen Lesemotivation einen entsprechenden Schubs gab. Es sei den Herrn Joyce fällt es noch ein, irgendetwas schräges an Wortkombinationen oder sonstwas einfließen zu lassen.

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  • Also nachdem ich es gestern und vorgestern nochmals mit Kapitel 9 versucht habe, gebe ich hiermit auf. Ich ertappe mich dabei, wie ich alles mögliche lieber mache, als das Buch in die Hand zu nehmen :uups:
    Jedenfalls bin ich derzeit nicht in der Stimmung, in die Gedankenwelt von Bloom einzutauchen und parallel dazu Hinweisen nachzugehen, die ein Verständnis des Gelesenen erst ermöglichen. Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und Geduld zum Durchhalten und Spass sollte es Euch natürlich auch machen! :winken:

  • @Nungesser Ich kann dich sehr gut verstehen. Bücherlesen sollte ja auch Freude machen. Ich stehe ja selbst kurz vor dem Abbruch :wink: Das ist die letzte Chance die Herr Joyce von mir mit dem 12. Abschnitt bekommt. Wenn mich das Kapitel nicht einigermaßen begeistert, gebe ich es auch auf.

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  • Hallo zusammen, es tut mir wirklich leid, aber Joyce und ich werden einfach nicht warm miteinander. Ich merke, dass mir jedwede Lesefreude abhanden kommt und ich auch keinen Genuss mehr aus Wortspielen oder Beschreibungen ziehen kann. Ich gebe es auf.


    Ich wünsche Euch ein gutes Durchhaltevermögen, viel Lesemotivation und natürlich auch viel Freude an "Ulysses". :winken:

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  • Ich bin erst im achten Abschnitt, komme aber momentan nicht zum Lesen, weil ich neben der Arbeit auch noch Besuch aus Deutschland habe. Aber nächste Woche werde ich mich ausführlicher melden. Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, dieses Mal durchzuhalten. Den Abbrechern lege ich "Ein Porträt des Künstlers als junger Mann" ans Herz. Es ist kurz, lässt sich ohne Schwierigkeiten lesen und wird Euch mit dem Autor wieder etwas versöhnen.

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Schade, dass jetzt viele :cry: aussteigen , aber ich kann das auch gut verstehen. Ich frage mich ebenfalls die ganze Zeit, welchen Dazugewinn es hat, durchzuhalten. Es ist ja eine Menge Zeit, die man investiert... Ich merke aber gerade, dass die Hörbuchversion wirklich hilfreich ist, mir kam das Musikkapitel verhältnismäßig verständlich vor Dank der Strukturierung durch die Sprecher. Mich hält aktuell noch das Staunen bei der Stange. Ich habe mir vorgenommen, gaaanz langsam und dosiert dabeizubleiben, bei Autofahrten das Hörbuch einzulegen und immer wieder mal im Netz nach Erklärungen zu suchen. So habe ich einen guten Eindruck von der Sprache durch das Vorgelesene, wobei ich für den roten Faden einfach eine Lektürehilfe brauche. Alles andere wäre Überforderung.Für mich ist das Buch eine riesige Wundertüte, und ich bin einfach zu neugierig, um es sein zu lassen. ich verstehe das Buch auch als Herausforderung, Joyce scheint es ja gewollt zu haben, dass sich der Leser ordentlich auseinandersetzen muss und ich sehe ihn die ganze Zeit hämisch grinsen :P . Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen :rambo::wink: !

    :study: Junge mit schwarzem Hahn- Stefanie vor Schulte


    No two persons ever read the same book (Edmund Wilson)

  • Ich schaue mal wieder rein und bemerke hier Ausfallerscheinungen?


    Naja, ich denke, ich werde das Buch zumindest demnächst lesen, jetzt wo es schon aus dem Regal befreit ist. Aber zur Zeit ist leider die Arbeit ziemlich zeitraubend (und außerdem habe ich mich im 1. Weltkrieg festgelesen, aber lassen wir das Thema :-, )

  • Ich bummel hinterher, habe auch nix aufgeschrieben, sondern nehme mit was ich verknüpfen kann unter anderem Wortspiele und Wortwitze, die Erklärungen, die ich hier in der Leserunde lese. Zugegeben lese ich auch noch andere Bücher nebenher und ich merke auch das diese mich mehr in den Bann ziehen, einfach schon aus dem Umstand heraus, dass ich sicherlich niemals jede Anspielungen verstehen werde, aber im Abschnitt mit der Zeitung habe ich durchaus was mitnehmen können an sprachlicher Eleganz. Musste tatsächlich auch zweimal lachen, beide Stellen sind auch im Zitatethread zu finden und es hat mich an ein anderen Wortwitz bzw. an eine andere Wortspielerei erinnert:


    "Durstig: "Mücke sticht in See." :loool:


    Bin natürlich noch nicht so weit wie die meisten, aber noch mag ich nicht aufgeben. Meine Lesetaktik funktioniert bisher ganz gut und wenn es schlimmer wird, dann nehme ich wieder ein Stift in die Hand und schreibe unbekannte Worte auf und lese mich schlau sofern möglich. :loool:


    Bei der Bewertung werde ich definitiv keine 5 Sterne hinterlassen, dass weiß ich jetzt schon, weil ich eben nicht der Leser bin, der das ganze Ausmaß des Buches versteht und erfassen kann. Bin in meiner Ausgabe nun auf Seite 203 :rambo:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Bin natürlich noch nicht so weit wie die meisten, aber noch mag ich nicht aufgeben. Meine Lesetaktik funktioniert bisher ganz gut

    @Gaymax schön, das du noch dabei bist. Bin jetzt in Kapitel 12 und stelle langsam fest, dass ich ohne ein paar Erklärungen einfach zuviel nicht mitbekomme.
    Herr Burgess hilft mir da schon weiter und macht einiges auch viel interessanter. Z.B. die Nähe zur Odyssee in Kap 12, in dem Joyce die Geschichte von
    Odysseus und dem einäugigen Riesen Polyphem einfach mal in eine irische Arbeiterkneipe verlegt und den einäugigen Riesen schnurstracks als antisemitisches,
    ausländerfeindliches Großmaul darstellt. Ich fürchte, da wäre ich so schnell nicht draufgekommen, aber mit der Info aus Joyce für Jedermann wurde so einiges
    klarer und auch verständlicher. Das ist schon ziemlich genial dargestellt. Tolle Szenen.........
    Der Polyphem schmeißt dann am Ende zwar nicht mit riesigen Felsen, aber dafür mit einer gefüllten Keksdose. :lol:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • @taliesin Genau deswegen lese ich ja auch dieses Buch in einer Leserunde, denn wenn ich später in einer Kneipe bin und die Keksdose geworfen wird, dann bin ich ja bestens informiert. :loool:
    Zugegeben bin ich gern selber jemand der schreibt, aber bei Sachbüchern und solchen Büchern lese ich lieber hinterher, weil mir etweder Wissen, Weisheit oder entsprechende Sekundärliteratur fehlt. :uups:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • oder entsprechende Sekundärliteratur fehlt.

    Den >A. Burgess - Joyce für Jedermann< kann ich dir nur wärmstens empfehlen. Den habe ich übrigens für erstaunliche 56 Cent erstanden. Ist eine sehr große Hilfe.

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  • Kapitel 12

    Das sich dieses Kapitel eng an die Polyphem Geschichte aus der Odyssee anlehnt hatte ich ja schon erwähnt. Diese Info holft auch ein Stück weiter beim Verständnis dieses,
    wie ich finde, recht interessanten Abschnitts. Wie Joyce hier mit verschiedenen Sprachstilen arbeitet ist erstaunlich und auch sehr witzig. Das grenzt schon an Parodie der
    feinsten Sorte. Hier nun ein kleines Beispiel: Die Szene nspielt wie gesagt in einer irischen Kneipe in der ein Mann, genannt >Der Bürger< ein Spiegelbild des einäugigen Riesen
    Polyphem darstellt. Die Sprache hier ist direkt, einfach und der Situation inder Kneipe angemessen. Immer wieder eingeschoben sind allerdings Szenen, die in ihrer scheinbar
    poetischen, aber furchtbar aufgeblasenen Sprache die Situation durchbrechen und ad absurdum führen.


    So serviert der Wirt einem ungeduldigen Gast ein Bier und dann kommt unvermittelt diese Passage:

    Zitat

    Dann reichest du, ritterlicher Terence (der Wirt), als seist du eingeboren und drin erzogen, hin jenen Nektartrank und botst den Kristallbecher ihm, den da dürstete,
    der Seele der Ritterschaft, in Schönheit verwandt den Unsterblichen.

    Passst natürlich erst einmal gar nicht zum derben und trunkenen Geschehen der Kneipe, weist aber eben auf die Nähe zum uralten Epos von Homer hin. Das geht dann eine
    gute Weile so weiter und der Leser weiß nicht recht, ob er sich ob der ausländerfeindlichen Sprüche des Bürgers aufregen soll, oder sich das Lachen ob der aufgeblasenen
    Einschübe einfach nicht verkneifen kann.
    Bloom stolpert ausgerechnet in diese Kneipe und es bleibt eine Konfrontation mit dem Polyphem natürlich nicht aus. Der beschimpft Bloom als "Jid" und beineahe eskaliert die
    Situation auch. Bloom entkommt und die besagte Keksdose verfehlt ihn (wie auch die Felsen Odysseus) nur knapp. Schön fand ich Blooms Verhalten, der unbeeindruckt von den
    Beleidigungen des Bürgers ruhig bleibt und seinen Standpunkt trotz Hohn und Spott verteidigt.Eigentlich wollte er dort nur Cunningham treffen und ein wohltätiges Werk vollbringen,
    sonst wäre er niemals in eine solch aggresssive Situation gekommen. Bloom macht das Beste daraus und es beweist sich folgender Satz von Burgess:

    Zitat

    Wenn die Welt zu verbessern ist, so nur durch die Ausübung individueller Wohltätigkeit.

    Ehrlich gesagt hatte ich an diesem Kapitel einen Heidenspass. Sehr schön gemacht und durch die Infos von Burgess auch gut nachvollziehbar.


    Am Ende steht dann Blooms Aufenthalt am Strand von Sandymount, wo er, immer der inaktive Beobachter, eine junge Frau betrachtet die er sehr zärtlich, aber auch in ihrer
    erotischen Ausstrahlung beschreibt. Nach der Aufregung und dem Aufruhr ein sehr ruhiger, meditativer Abschnitt, der Bloom wiederum als Betrachter des Schönen ausweist, der,
    der im Gegensatz zu seiner Molly bei den Bildern und Fantasien bleibt.
    Ich frage mich nun, ob Bloom wirklich nicht weiß, dass ihn seine Frau betrügt, oder ob er es einfach nicht wahrhaben will, denn Molly, das ist ersichtlich, betrügt ihn nicht nur in
    harmlosen Bildern, sondern ganz handfest mit ihrem Geliebten. Viele Hinweise und Andeutungen findet man auch in diesem Kapitel, aber Klarheit herrscht diesbezüglich noch nicht.

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    William Shakespeare


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  • Am kommenden Freitag ist BLOOMSDAY !


    Vielerorts wird jedes Jahr der 16. Juni als Bloomsday gefeiert.


    In Berlin scheint die Irische Botschaft eine Lesung zu organisieren (von 12.30 bis 14.30 Uhr).
    Später geht das Fest in der Neuköllner Buchhandlung Curious Fox Books weiter (ab 17 Uhr).
    Gorgonzola Sandwichs und Burgunder Wein werden an beiden Orten nicht fehlen.


    Wo in Deutschland wird der Bloomsday noch gefeiert?

  • Noch viel mehr würde mich interessieren, wer von denen, die den Bloomsday feiern "Ulysses" komplett gelesen hat :mrgreen: ...