Caroline Brinkmann - Ein Einhorn für alle Fälle

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    Es ist aus. Aus und vorbei. Das teilt Freund Paul, jetzt Ex-Freund, Studentin Rabbit nach zwei Jahren Beziehung über Facebook mit. 48 Freunden gefällt das. Um diesen Schock zu verkraften und Paul eifersüchtig zu machen, zieht Rabbit in eine WG mit dem Computerexperten Dirk. Der neue Mitbewohner entpuppt sich jedoch als übergewichtiger Nerd, der echte Menschen ebenso sehr fürchtet wie Keime. Kurz gesagt, kein Mann, der Selfie-tauglich ist. Andere Pläne müssen her. Wozu gibt es Facebook, Twitter und YouTube? Es kann doch wirklich nicht so schwer sein, den Exfreund auf sich aufmerksam zu machen, oder? Zur Not kann man immer noch Katzenbilder posten. Die liebt nun wirklich jeder!



    Rabbit wurde von ihrem Freund Paul verlassen. Per Facebook, während sie neben ihm saß. Sie zieht in eine WG mit Dirk, einem dicklichen Nerd, der geplagt von diversen Phobien ist und ohne sein Desinfektionsspray nirgendwo hingehen kann. Er verlässt sein Zimmer sowieso nur sehr ungern. Der Kontakt zwischen Dirk und Rabbit läuft über WhatsApp etc. Sehr skurril. Zuerst ist Rabbit sich nicht mal sicher, dass es sich bei ihm um eine reale Person handelt.
    Rabbit versucht, über Paul hinwegzukommen, was ihr allerdings nicht so richtig gut gelingt. Sie beginnt ihn über die Social Medias zu stalken und findet heraus, dass er bereits eine neue Freundin hat, Angi. Marke Topmodel. Zu allem Überfluß wird sie auch noch von ihren Freundinnen mehr oder weniger links liegen gelassen. Also macht sie sich auf die Suche nach einem neuen Partner, ständig unter Druck gesetzt von ihrer Mutter, die dringend Enkelkinder haben möchte und sie permanent auf ihr Gewicht aufmerksam macht. Außerdem spart sie nicht mit guten Ratschlägen, die doch recht gewöhnungsbedürftig sind. Wer schenkt seiner Tochter schon Kohlköpfe und ein Buch über die Kohlsuppendiät zum Geburtstag. Trotz allem ist sie eine liebenswerte Person, der man anmerkt, dass sie einfach nur das beste für ihre Tochter möchte.
    Rabbit lässt auch die ein oder andere Peinlichkeit nicht aus, stellenweise tat sie mir echt schon leid.


    Die Geschichte gefiel mir richtig gut, es ist mit viel Humor und Sarkasmus geschrieben, die Seiten fliegen nur so dahin. Die Dialoge zwischen Dirk und Rabbit sind einfach zum kaputtlachen. Und besonders gefallen hat mir auch Kanibal Lektor. Wer das ist? Dazu müsst ihr das Buch schon selber lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich werde die Autorin weiter im Blick behalten.


    Hier mal ein Beispiel für einen Dialog zwischen Dirk und Rabbit:
    "Aber das nehme ich jetzt zurück. Die sind einfach toll. So weich und sanft. Ein ganz neues Lebensgefühl. Ich bin froh, dass ich sie ausprobiert habe, denn seitdem fühle ich mich viel ...... sauberer und frischer nach dem Geschäft."
    "Ich habe keine feuchten Toilettentücher gekauft"
    "Doch... " Dirk steht auf und zeigt auf die Packung neben dem Waschbecken.. Ich pruste los vor Lachen. "Dirk! Das sind meine Abschminktücher."

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)