Klappentext
Die sechzehn-jährige Starr Carter bewegt sich zwischen zwei Welten: die arme, schwarze Nachbarschaft, in der sie lebt, und die schicke Privatschule im Vorort, auf die sie geht. Die unsichere Balance zwischen diesen beiden Welten ist bedroht, als Starr Zeugin wird, wie ihr bester Freund aus Kindheitstagen, Khalil, durch die Pistole eines Polizisten tödlich getroffen wird. Khalil war unbewaffnet.
Bald darauf kommt Khalils Tod im ganzen Land in die Schlagzeilen. Manche nennen ihn einen Gangster, der vielleicht sogar ein Drogendealer war und Mitglied einer Gang. Starrs beste Freundin in der Schule vermutet, dass er es somit wohl verdient haben müsse. Als klar wird, dass die Polizei wenig Interesse daran zeigt, den Fall aufzuklären, beginnen die Menschen aus Starrs Nachbarschaft für Khalil auf die Straße zu gehen und zu protestieren, und die Situation eskaliert. Die Menschen wollen wissen, was in dieser Nacht wirklich passiert ist. Und die einzige Person, die am Leben ist und das beantworten könnte, ist Starr.
Angie Thomas’ stechendes Debut über ein gewöhnliches Mädchen in einer außergewöhnlichen Lebenslage behandelt die Problematik von Rassismus und Polizeigewalt mit Intelligenz, Herz und unerschrockener Ehrlichkeit.
(frei übersetzt)
Zur Autorin
Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi, geboren und aufgewachsen und lebt dort bis zum heutigen Tag. Als Jugendliche war sie Rapperin, heute hat sie einen offiziellen Abschluss in Creative Writing von der Belhaven University und einen inoffiziellen Abschluss in Hip Hop. „The Hate U Give“ ist ihr erster Roman.
(Quelle: http://www.angiethomas.com/about)
Meine Meinung
Angie Thomas hat für mich eines der wichtigsten Jugendbücher geschrieben. Ich wusste es zwar noch nicht, aber genau dieses Buch hat schon immer gefehlt und ich danke ihr dafür, dass sie es geschrieben hat.
Schon für den Schreibstil bekommt Angie Thomas von mir eine große Portion Bonuspunkte. Es gibt nichts Schlimmeres als ein Jugendbuch, dessen Jugendsprache komplett daneben liegt. Mit Angie Thomas ist das etwas anderes: Slang bzw. Szenesprache machen das Buch aus und lesen sich flüssig runter. Ich glaube Thomas das, was sie schreibt und die Umgangssprache liest sich ganz natürlich und keineswegs aufgesetzt.
Inhaltlich hat mich das Buch in erster Linie aufgewühlt und nicht selten musste ich es zur Seite legen und mich beruhigen, denn was dieses Buch besonders oft in mir ausgelöst hat ist mir in der Literatur noch nicht nennenswert begegnet: Wut. Ich bin wütend geworden, so wie Starr, die Protagonistin. Denn das Buch spricht die Ungerechtigkeit aus, mit der Menschen auf der ganzen Welt tagtäglich konfrontiert werden. Das Thema dabei ist vor allem Rassismus. Ein Thema, das auch bei uns in Deutschland gerade wieder schmerzhaft aktuell ist.
Dabei versucht das Buch, Rassismus und auch das Thema Vorurteile von verschiedenen Seiten zu beleuchten und schafft es vor allem bei den Charakteren im Buch nicht ins Extreme abzurutschen. Auch wenn in der Geschichte verschiedenste Fronten aufgezogen werden und es Feinde und Verbündete gibt, so bleiben diese Kategorien nicht statisch sondern verändern sich. Angie Thomas legt wert auf Charakterentwicklung und spricht mir dabei aus dem Herzen. Es gibt hier nicht „die Guten“ und „die Bösen“, sondern Menschen.
Dieses Buch hat mich einfach umgehauen. Es ist realistisch und beschäftigt mich schon seit Tagen, obwohl ich es längst zu Ende gelesen habe. Und es wird auf jeden Fall zu einem der wenigen Büchern seit langem gehören, die ich bestimmt noch ein zweites Mal lesen werde.
Kristallklare Leseempfehlung und 5 Sterne!