Uta Ranke-Heinemann - Eunuchen für das Himmelreich

  • Uta Ranke-Heinemann: Eunuchen für das Himmelreich Katholische Kirche und Sexualität; Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1990; ISBN: 3-426-04079-4


    Katholische Kirche und Sexualität, katholische Kirche und Frauen - lange Zeit paßten diese Gegensätze nicht zusammen. Ranke-Heinemann wagt sich trotzdem an die Themen. Sie macht sich so ihre eigenen Gedanken zu Bereichen wie Zölibat, Hexenverfolgung, Inzest, Onanie, Abtreibung, Homosexualität, Empfängnisverhütung und Ehe ohne Trauschein.


    Ranke-Heinemann wurde am 2. Oktober 1927 geboren. Sie promovierte 1954 in katholischer Theologie und habilitierte 1969 als erste Frau weltweit in diesem Studienfach. 1970 wurde sie dann Professorin für katholische Theologie. Ihren Lehrstuhl für Neues Testament und Alte Kirchengeschichte an der Universität Essen verlor sie dann aber, weil sie die Jungfrauengeburt Marias nicht biologisch, sondern theologisch deutete. 1987 wurde sie Professorin für Religionsgeschichte, ebenfalls in Essen.


    Sehr umfangreich, detailliert und wissenschaftlich angelegt sind die Ausführungen angelegt, so, wie es sich für eine Wissenschaftlerin gehört. Die Zielgruppe eines solchen Buches ist eindeutig - nicht etwa das Kirchenvolk an der Basis. Es geht um die akademische Auseinandersetzung unter Gelehrten. Hinsichtlich der Wortwahl mag sich Ranke-Heinemann um Allgemeinverständlichkeit bemühen, erreicht dabei aber einen solchen inhaltlichen Tiefgang, der weit über die übliche Allgemeinbildung hinausreicht.