Thomas de Padova - Das Weltgeheimnis (Start: 01.04.2017)

  • Wir begleiten hier im Gegenzug Kepler durch seine Kindheit und Jugend und es ist wirklich fast ein Wunder, dass aus ihm bei dieser Familiengeschichte und den körperlichen Einschränkungen ein solch bekannter Astronom und Mathematiker wurde

    Das hast du sehr treffend formuliert. Sehe ich ganz genau so.

    Die Zunahme der Hexenprozesse zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte wahrscheinlich nicht nur mit den religiösen Konflikten zu tun, sondern auch (und dieser Gedankengang war mir neu, aber einleuchtend) mit den sich ändernden Wetterverhältnissen und gleichzeitig allem anderen Ungemach.

    Auf die Idee, dass Hexen etwas mit dem Wetter zu tun haben sollten bzw. dafür verantwortlich gemacht wurden, bin ich noch gar nicht gekommen. Was für ein Schwachsinn aus heutiger Sicht, aber ja, auch irgendwie einleuchtend. Gut, dass unsere Wissenschaft heute schon weiter ist.

    Es wird aber auch die Begabung des aufgeweckten Knaben aufgefallen sein, der eine starke Abneigung gegen die Feldarbeit verspürte, zu der er dennoch immer wieder herangezogen wurde.

    Gut, dass die Lehrer ein gutes Wort für ihn eingelegt und den Eltern klargemacht haben, wie wenig er für die Feldarbeit geeignet war. Das kann man sich gut bildlich vorstellen. Johannes Kepler wird als Hänfling beschrieben. Natürlich kann das Feld nicht der richtige Platz für ihn sein.

    Als Astrologe kann Kepler aber auch die schlechten Charaktereigenschaften seiner Angehörigen erkennen und relativieren

    Was mich verwundert sind seine Beschreibungen der Familienmitglieder. Er hatte nicht wirklich ein nettes Wort für irgendjemanden von ihnen übrig. Ob es vielleicht auch an ihm lag? Schließlich kam er auf dem Internat auch nicht mit seinen Mitschülern zurecht und hat sie provoziert.
    Ich will ihm nichts unterstellen, aber es ist schon sehr auffällig, dass er NUR Negatives über seine Familie zu berichten hat (wobei man einschränkend daran denken muss, wie er seinen Vater vor Mitschülern verteidigt hat).

    Da habe ich mich gestern falsch ausgedrückt. Ich habe von den "Smombies" geredet, die quasi mit ihren Smartphones verwachsen sind und mir morgens im Bahnhof immer in den Weg laufen, weil sie nicht in der Lage sind, den Blick von ihren Smartphones zu heben und zu schauen, wo sie hinlaufen.

    :loool: Ja, die nerven mich auch. Gerade im Straßenverkehr ist es auch völlig unverantwortlich.

    Dass es lächerlich ist, wenn man eine völlig neue Entdeckung falsch interpretiert mit technisch nicht sehr ausgereiften Mitteln, hast Du hoffentlich nicht gemeint.

    Nein, das habe ich tatsächlich nicht gemeint. Vielleicht habe ich mich auch blöd ausgedrückt. Ich wollte dabei auf die Art und Weise hindeuten, wie er die Entdeckung zunächst weitergeschickt hat (als verschlüsselten Satz). Da will der arme Kepler die ganze Zeit herausfinden, was Galilei damit meinen könnte und am Ende stellt sich heraus, dass die Entdeckung quasi "nicht richtig" war. Da musste ich einfach lachen an der Stelle, weil er sich in meinen Augen dort ein bisschen zu wichtig nimmt.

    Also ich kann das bisher noch nicht erkennen, wenn man nur dem Text folgt und unser späteres Wissen ausblendet.

    Genau das wollte ich ja nicht tun. Ganz bewusst habe ich das Ganze aus heutiger Sicht betrachtet und da fällt Galileis Name einfach öfter als der von Kepler.

    Hast Du keine Ingenieure in Deinem Bekanntenkreis, die auch sehr musikalisch sind? Mir ist diese Verbindung schon häufig aufgefallen, vielleicht aber auch nur, weil ich beruflich viel mit Technikern zu tun habe.

    Witzigerweise ist es bei mir im Bekanntenkreis genau andersherum. Ich bin in Mathe eine totale Niete und doch etwas musikalisch. Mein (Stief)vater hingegen ist ein absolutes Mathegenie und Ingenieur, ist aber vollkommen unmusikalisch. :lol:

    Wieso meinst Du, "durfte" er das? Die Erlaubnis dazu hat ihm wohl niemand erteilt, aber er war sicher ein Vollblutmusiker und hat sich die Freiheit genommen, sich so zu verwirklichen, wie er das für richtig hielt, selbst auf Kosten seiner Familie.

    Genau das meinte ich. :wink: Er hat es einfach gemacht, es bei seinem Sohn aber erstmal nicht zugelassen. Teilweise sogar, weil Galilei seine eigenen Fehler wieder ausbügeln musste (damit meine ich, die Aussteuer zusammenzusparen).


    Nachdem wir beide Wissenschaftler in ihrer Jugend begleitet haben, würde ich mal sagen: Sie hatten es beide nicht leicht. Galilei hatte vermutlich einen kleinen Vorteil, weil seine Familie etwas mehr zusammenhält als Keplers, allerdings sind die Lasten, die sie ihm aufbürden, auch nicht leicht zu bewältigen.
    Kepler muss auf der anderen Seite schon in jungen Jahren "kämpfen", weil er nicht bei bester Gesundheit ist und seine Familie recht zerrissen erscheint. Sie haben also beide ihr Päckchen zu tragen und meinen größten Respekt, dass sie es trotz allem so weit gebracht haben.

  • dass Hexen etwas mit dem Wetter zu tun haben sollten

    Gibt's bei Euch keine Wetterhexen? Der Ausdruck ist in unserer Gegend sogar heute noch geläufig, es hat hier aber auch viele Hexenprozesse gegeben.


    Was für ein Schwachsinn aus heutiger Sicht

    Man wusste halt nichts von Wetterphänomenen, und konnte sich nicht erklären, warum das Feld des einen Bauern verschont blieb, während die Ernte des Nachbarn vernichtet war. Für den einen bedeutete das Überleben, für den anderen bittere Not. Und über beiden thronte der Grundherr und verlangte seinen Anteil.
    Aus unserer Sicht kann man da natürlich leicht von "Schwachsinn" sprechen, damals bedeutete es für die Menschen, die der Unwissenheit ihrer Zeit ausgesetzt waren, Folter und Tod.


    Er hatte nicht wirklich ein nettes Wort für irgendjemanden von ihnen übrig.

    Dafür hat er ihre Charaktere mit dem "schlechten" Stern unter dem sie geboren wurden entschuldigt.
    Damals waren die Sitten aber vielleicht den Zeiten angepasst und insgesamt rauer.

  • Hast Du keine Ingenieure in Deinem Bekanntenkreis, die auch sehr musikalisch sind? Mir ist diese Verbindung schon häufig aufgefallen, vielleicht aber auch nur, weil ich beruflich viel mit Technikern zu tun habe.

    Also ich bin ja auch Ingenieur und kann einigermaßen gut singen (zumindest hat es früher für den Schulchor gereicht :lol: ), aber das war es dann auch an Musikalität. Mir ist diese Verbindung ehrlich gesagt noch nie aufgefallen. Aber ich kann ja mal drauf achten :wink: Ich denke aber, dass man nur weil weiß, wie eine Sache funktioniert noch lange kein Meister darin sein muss.

    Was mich verwundert sind seine Beschreibungen der Familienmitglieder. Er hatte nicht wirklich ein nettes Wort für irgendjemanden von ihnen übrig. Ob es vielleicht auch an ihm lag? Schließlich kam er auf dem Internat auch nicht mit seinen Mitschülern zurecht und hat sie provoziert.
    Ich will ihm nichts unterstellen, aber es ist schon sehr auffällig, dass er NUR Negatives über seine Familie zu berichten hat (wobei man einschränkend daran denken muss, wie er seinen Vater vor Mitschülern verteidigt hat).

    Viel Gutes hat er von seiner Familie ja auch nicht erlebt. Immerhin findet er ja eine Entschuldigung für sie - also wird er sie nicht abgrundtief gehasst haben. Ich glaube eher, dass es ihn sogar geschmerzt hat, keine liebevolle Familie um sich gehabt zu haben (deshalb auch die Erklärung mit dem schlechten Stern unter dem sie geboren waren) . Und die Jungs im Internat: da ist ein kränklicher Bursche, der sich aber als klug und fleißig erweist, also in ihren Augen ein Streber ist: was meinst du, wie dem mitgespielt wurde?

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Sicher wird sie das Buch alleine zu Ende lesen. Zeit genug hätte sie jetzt ja.

    Leider gar nicht so. Bin nach den Therapien meist ziemlich k.o. (Kraftkammer, FET = Fahrradergonomietraining, Turngruppe, Wandergruppe, etc...) und schlafe viel zu schnell weg. Ist ja doch Reha und nicht Kur. Bei meiner Kur damals nach der OP hatte ich auch viel zu viel Zeit und war froh, dass es kurz vor Weihnachten damals war und ich die ganze Familie bestricken konnte.
    Aber lauter liebe Leute da und bei den Therapien alle sehr fürsorglich.


    Ich werde mir dann aber wenn ich das Buch schön langsam hinterherzockelnd lese, mir auch eure Kommentare dazu durchlesen, damit ich dann weiß, ob ihr auch ähnliche Gedankengänge hattet wie ich.
    Wünsche euch auf jeden Fall noch viel Spaß und ein restliches schönes Osterwochenende!

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Ist ja doch Reha und nicht Kur.

    Hallo terry :winken: Schön, dass Du Gelegenheit hast, mal bei uns reinzuschauen! Da hast Du schon Recht, Reha und Kur sind zwei Paar Schuhe. Ich war erst einmal im Leben auf Kur und zwar genau vor einem Jahr.
    Fein, dass es Dir gefällt, und nutzen wird es hoffentlich auch. Genieß die Tage so gut es geht, lesen und schreiben kannst Du später ja auch noch. Wir sind sowieso da, solange jemand etwas zur LR von sich gibt.
    Alles Liebe und Gute weiterhin! :friends:

  • Bestes Ostermontag-Lesewetter haben wir hier. Nicht, dass ich mich nicht gerne auf die Terrasse gesetzt hätte, war aber eindeutig zu kalt, also bin ich im Lesesessel geblieben, und habe mich in ferne Zeiten entführen lassen:


    Etwas Gemeinsames haben sie doch, der Galileo und der Johannes, beide beginnen ihre berufliche Laufbahn als Mathematiklehrer, und das in einer Zeit, in der die Griechen hochgeschätzt wurden, allen voran Archimedes. Berühmt geworden ist er durch seine Wurfmaschinen und Brennspiegel, die auch noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Sensation galten.
    Wollte Galilei also eine Professur an einer Universität bekommen und dereinst auch eine Anstellung bei Hof, dann musste er seine mathematischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Deshalb vertieft er sich in die Schriften des Archimedes, überprüft seine Experimente und leitet - wie im Falle der hydrostatischen Waage - sogar eine neue Messmethode ab. Die Geometrie schätzt er, weil sie für Kunst und Architektur, für das Verständnis technischer und physikalischer Phänomene Bedeutung hat. Die Algebra hingegen lässt er fast völlig außer acht. Die Stelle an der Universität Bologna erhält er trotz aller Bemühungen nicht, sondern sein späterer Gegenspieler Magini.
    Wieder einmal lesen wir, wie wichtig die Horoskope der Astrologen für die geistlichen und weltlichen Herrscher waren. Das war mir bisher überhaupt nicht bewusst gewesen, doch kann man diese Sehnsucht irgendwie verstehen. Die Zukunft war ungewiss, man wollte erfahren, was das Schicksal bereit hielt. Galilei tut sich bei diesen Prognosen nicht besonders hervor, erstellt für den Großherzog sogar ein völlig falsches Horoskop, sodass seine Aussichten, jemals eine Anstellung am Hof der Medici zu erhalten, stark sinken. Mathematiker, Hofastrologen und auch Musiker wie Vincenzo Galilei sind halt oft nur Spielbälle in der Gunst der Mächtigen.
    Immer wieder hat er das Überraschungsmoment auf seiner Seite, der Herr de Padova, oder habt Ihr schon einmal gehört, dass Galilei Dantes Hölle bis in ihre tiefsten Tiefen detailliert vermessen hat? Und seine Ergebnisse auch noch der Florentinischen Akademie präsentierte? Also da war ich schon richtig sprachlos, stellt sich diese Herangehensweise unserem modernen Verständnis von Wissenschaft doch sehr entgegen. Aber damals dürfte er sein Publikum beeindruckt haben, und womöglich sogar seine Anstellung in Pisa diesem couragierten Auftreten verdanken. Muss man schon ganz schön umdenken als Mensch des 21. Jahrhunderts, wenn man ein Gefühl für diese Zeit bekommen will.
    Ungewöhnlich für unser Verständnis ist ja auch, dass man ohne abgeschlossenes Hochschulstudium an einer Universität unterrichten konnte. Galileo musste das Studium ja aus finanziellen Gründen aufgeben. War das nun allgemein so üblich, habe ich mich gefragt, oder hatte er das seiner Intelligenz zu verdanken, vielleicht auch seinem Auftreten? Viel verdient hat er allerdings nicht und auch keine anspruchsvollen Aufgaben erhalten, aber er hatte einen Bereich gefunden, der ihn interessierte, die experimentelle Herangehensweise an die aristotelische Physik.
    In Florenz und Pisa hatte er allerdings noch keine so klare Ziele, zu denen er erst nach und nach fand. Und wieder typisch für seinen Charakter, dass er im hohen Alter, als er seine wissenschaftliche Hauptwerke verfasste, mit keinem Wort auf die Umwege hinweist, die er in seiner Jugend gehen musste. So war er halt, unser Galileo.
    Berühmt geworden ist er trotzdem durch seine experimentelle Forschung, aus denen er mathematische Gesetzmäßigkeiten ableitet, und ich freue mich, dass ich ihn ein Stück des Weges begleiten darf.

  • Was soll ich sagen ... dieses Ostern war nix für mich und vor allem nicht Leser freundlich. Habe lediglich noch Kapitel 7 mit Unterbrechungen gelesen, welche ich danach noch kommentiere. Hier erstmal noch 2 Kommentare zu Kapitel 6 (und ihr seid schon wieder weit weg ... Kapitel 9 wenn ich mich nicht täusche).

    Charakterlich ist er wirklich toll und ich wäre ihm auch gern begegnet.
    Was aber auffällt: Ich persönlich habe bisher wesentlich mehr von und über Galilei gehört als über Kepler. Galilei hat es meiner Ansicht nach zu weit mehr gebracht als Kepler und das dürfen wir hier auch nicht vergessen. So unsensibel er mit seinen Mitmenschen umging, in der Wissenschaft hat es ihn definitiv weitergebracht.

    Johannes Kepler wäre ich auch gern begegnet und ich glaube ich hätte ihn auch mehr Wertschätzung entgegengebracht. Unbestritten ist natürlich trotzdem, dass Galileo ein kluger Kopf war und sich vermarkten konnte, auch wenn unsensibel mit seinen Mitmenschen umging, hatte er es verstanden sein Wissen zu verkaufen, egal nun ob es der Wahrheit entsprach oder nicht. Persönlich finde ich das ja sogar noch mit am skurrilsten, dass er als Forscher einfach so Thesen in den Raum setzte, die er nur vermutete. Betrifft natürlich nicht die ganze Arbeit, aber allgemein in seinem Wesen, ist seine Arbeit etwas scharlatanmäßig, wobei vielleicht hat er die falschen Vermutungen ja auch so geglaubt. Wobei wenn er gar kein Beweis für seine Thesen hat, finde ich es irgendwie schon komisch. :-k

    Ja, und das, obwohl wir alle miteinander sicher schon etliche historische Sachbücher gelesen haben (einige sogar in gemeinsamen LR) - aber diesen zeitlichen Perspektivenwechsel haben wir immer noch nicht automatisch intus.

    Das stimmt, aber manchmal muss man auch die heutige Sicht annehmen, gerade weil man nicht weiß ob die Entdecker und Forscher ihre Theorien beweisbar machten. Man kann ja bewundern und trotzdem negative Feststellungen machen. Ich finde Galileo spannend, aber auch ohne Folter ist mir Galileo gegenüber Kepler extrem unsympathisch menschlich gesehen. Vielleicht kommt ja noch was neues positives was noch nicht erwähnt wurde.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


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  • Das Kapitel gefiel mir ganz gut, das war einfach interessant etwas über die Eltern (vor allem über sein Vater) von Galileo zu lesen.

    Galileis Vater empfinde ich als recht normal für diese Zeit, ich glaube nicht, dass er wirklich despotischer war als die meisten Männer dieser Zeit.

    Das denke ich auch, dass es früher und heute noch ähnliche Typen gibt. Früher war es wahrscheinlich regelmäßiger und heute wird ein dominanter Vater eher unter dem Teppich gekehrt.

    Das Studium damals war wohl die "klassische" Allgemeinbildung schlechthin.

    Was definitiv auch seine guten Seiten hatte. Man hatte noch die freie Wahl und wirklich abgelehnt wurde man nicht.

    Die jungen Leute haben ja zum größten Teil überhaupt keine Allgemeinbildung mehr

    Das würde ich nicht so formulieren. Die Bildung hat sich meiner Meinung in den Interessengebieten verschoben. Früher musste man wissen wie man überlebt und heute ist Wissen notwendig um vor allem an Geld zu kommen. Zumindest sehe ich das so, aber es gibt natürlich noch immer ziemlich schlaue Köpfe, auch unter Jugendlichen.

    Als zurückhaltend wird er aber eher nicht beschrieben, sondern als "Zänker und Widerspruchsgeist". Und das passt auch eher zu ihm, der eben nicht alles einfach sklavisch hinnimmt, sondern hinter die Zusammenhänge kommen will.

    schöne Formulierung. :thumleft:

    Damals war auf den einzelnen Gebieten auch längst noch nicht so viel Wissen zu vermitteln wie heute.

    :thumleft:

    Aber wenn jemandem die Schule am Allerwertesten vorbei geht, man die Zeitung nur wegen den Fußballergebnissen liest und sich am liebsten den ganzen Tag mit irgendwelchen Serien berieseln lässt, dann kann nicht viel allgemeingebildet werden.

    Teilweise muss ich hier mein Veto geben. Zumindest gibt es für mich ein Unterschied zwischen dem schulischen Wissen, welches vermittelt wird und dem Allgemeinwissen, welches man im Lauf seines Lebens sammelt. Schule war ich mies. Allerdings lese ich viel mehr, denn ich habe kein TV - Gerät. Und dadurch, dass ich soviel lese, habe ich definitiv ein annehmbaren Wortschatz und bin auch relativ kommunikativ. Ich finde dieses Thema wirklich interessant, aber auch ziemlich komplex, weil man schnell dann zur Diskussion kommt, was denn Allgemeinbildung ist und was nicht. Allgemeinbildung hier im unserem Land ist halt eine andere als wenn ich in einem anderen Land geboren wäre.
    Dann hat man noch das Problem beim schulischen Wissen, das vieles nur auf das Kurzzeitgedächtnis gelernt wird und dann hat man auch noch das Problem, das es Lehrer gibt, die Wissen nicht vermitteln können bzw. so dröge den Unterricht gestalten, das die meisten jungen Leute mit ihrem Kopf woanders sind. Viel zu komplex und viel zu viele Faktoren spielen da eine Rolle. Und die Gene habe ich jetzt noch nicht erwähnt.

    Ja, das stelle ich mir so vor, wenn heute handwerklich begabte Väter ihre Söhne schon von klein auf stets an ihrer Seite haben und ihnen alles zeigen, was sie selber können. Und so ein geschickter Handwerker ist schon mal im Haushalt unbezahlbar, von den beruflichen Möglichkeiten ganz abgesehen.

    Ich habe zwei linke Hände. Danke Papa. :lol:

    Du hast es zwar sehr schwarz-weiß dargestellt, aber das Grundproblem trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Ein bisschen Wille muss einfach jeder mitbringen, das Interesse, sich für sein Umfeld und seine Geschichte zu interessieren.

    Ich glaube die Neugier ist einem jedem Kind irgendwie auch in die Wiege gelegt. Nach wie vor ein sehr komplexes Thema wie ich finde, aber definitiv hochgradig interessant.

    ... und käme doch an kein Ende. Sind die letzten Universalgelehrten nicht im 19. Jhd. ausgestorben?

    Universalgelehrt bin ich zwar nicht, aber universal interessiert. Leider wird das heutzutage nicht gesucht, sondern eben Menschen die sich speziell und intensiv mit einem Beruf / Materie beschäftigen. Ich höre häufiger den Satz ob ich nicht zu klug für meinen Beruf bin. :-k Wahrscheinlich schon, aber irgendwie habe ich auch nicht diese Begeisterung mich in ein Thema so zu vertiefen, dass würde mir kein Spaß machen. Ich hätte Angst, dass ich auf langweilige Materie treffe. :uups: Keine Ahnung wie ich das formulieren soll. Ich finde alles mordsmäßig interessant, aber zu spezifisch ist nicht meine Welt. :roll:


    So nun mache ich mich mal ran an Kapitel 8 O:-):study:

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  • Die Algebra hingegen lässt er fast völlig außer acht

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Mathematik ohne Algebra funktionieren soll :scratch: Denn auch die geometrischen Berechnungen benötigen doch hier und da ihre Formeln. Oder bin ich da auf dem Holzweg.

    Immer wieder hat er das Überraschungsmoment auf seiner Seite, der Herr de Padova, oder habt Ihr schon einmal gehört, dass Galilei Dantes Hölle bis in ihre tiefsten Tiefen detailliert vermessen hat? Und seine Ergebnisse auch noch der Florentinischen Akademie präsentierte? Also da war ich schon richtig sprachlos, stellt sich diese Herangehensweise unserem modernen Verständnis von Wissenschaft doch sehr entgegen.

    Nein, das wusste ich auch nicht, aber ich finde es total spannend und musste mich gleich mal auf die Suche begeben. Hier gibt es Galileis Vorlesung auf englisch Bin mal gespannt, wie viel ich davon verstehe :shock:

    Und wieder typisch für seinen Charakter, dass er im hohen Alter, als er seine wissenschaftliche Hauptwerke verfasste, mit keinem Wort auf die Umwege hinweist, die er in seiner Jugend gehen musste. So war er halt, unser Galileo.

    Naja - wer weist schon gern auf seine Unzulänglichkeiten und Irrungen der Jugend hin. :wink: Und in diesen Werken ging es ja auch eigentlich um die Zusammenfassung seiner Erkenntnisse und Entdeckungen - da wäre die Erwähnung von Umwegen und Fehleinschätzungen doch eher hinderlich gewesen. Also in dem Punkt kann ich ihn ausnahmsweise mal verstehen.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Teilweise muss ich hier mein Veto geben. Zumindest gibt es für mich ein Unterschied zwischen dem schulischen Wissen, welches vermittelt wird und dem Allgemeinwissen, welches man im Lauf seines Lebens sammelt. Schule war ich mies. Allerdings lese ich viel mehr, denn ich habe kein TV - Gerät. Und dadurch, dass ich soviel lese, habe ich definitiv ein annehmbaren Wortschatz und bin auch relativ kommunikativ. Ich finde dieses Thema wirklich interessant, aber auch ziemlich komplex, weil man schnell dann zur Diskussion kommt, was denn Allgemeinbildung ist und was nicht. Allgemeinbildung hier im unserem Land ist halt eine andere als wenn ich in einem anderen Land geboren wäre.
    Dann hat man noch das Problem beim schulischen Wissen, das vieles nur auf das Kurzzeitgedächtnis gelernt wird und dann hat man auch noch das Problem, das es Lehrer gibt, die Wissen nicht vermitteln können bzw. so dröge den Unterricht gestalten, das die meisten jungen Leute mit ihrem Kopf woanders sind. Viel zu komplex und viel zu viele Faktoren spielen da eine Rolle. Und die Gene habe ich jetzt noch nicht erwähnt.

    Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Schulwissen und Allgemeinbildung (wobei das Schulwissen durchaus zur Allgemeinbildung dazu gehört) Was ich sagen wollte: wer schon keinen Bock auf Lernen in der Schule hat oder sich überhaupt Wissen anzueignen, bei dem ist eben auch in Sachen Allgemeinbildung nicht allzu viel zu machen. Neugier und Wissensdurst - ohne die ist in Sachen Bildung (egal ob allgemein oder speziell) einfach nichts zu machen.

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  • Ich möchte nur kurz ein Lebenszeichen schicken und sagen, dass ich zumindest lesetechnisch noch dabei bin. Ein spontaner Kurztrip nach Holland beschert mit allerdings eine mäßige Internetverbindung, dafür aber erholsame Tage am Meer. :)
    Ab Freitag bin ich wieder dabei. :winken:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Ein spontaner Kurztrip nach Holland beschert mit allerdings eine mäßige Internetverbindung, dafür aber erholsame Tage am Meer.

    Na dann genieß letzteres :lol: Viel Spaß :winken:

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  • Hallo Ihr Lieben,


    habt Ihr alle schöne Ostertage verbracht? Ich schon, aber ich bin tatsächlich überhaupt nicht zum Lesen gekommen :shock: es hat grad mal gereicht, um das Kepler-Kapitel fertig zu lesen :pale:

    Wie verbringt man die freien Tage am besten? Wenn das Wetter so wird, wie angekündigt, wird das Wochenende hauptsächlich aus Kochen Essen, Essen und wieder Essen Lesen bestehen.

    so sah das bei mir aus, unterbrochen von :anstossen: , :anstossen: und wieder :anstossen::totlach:


    allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, wie lächerlich solche Fehler wirken, wenn man sich selbst und seine Entdeckungen für zu wichtig hält.

    Ja, sein überzogenes Selbstbild wirkt in dem Zusammenhang vielleicht nach, aber trotzdem seh ich im Kontext der Zeit (nicht aus unserer Sicht) das nicht so tragisch - noch war Galilei nicht so weit oben wie er es gern gehabt hätte. :wink:

    Ich meinte damit nicht, dass Kepler Galilei hinterherhinkt, sondern wollte einfach nur darauf aufmerksam machen, wie viel mehr Ruhm Galilei im Gegensatz zu Kepler eingeheimst hat - zumindest von meiner Warte aus. über Galilei hatte ich schon so viel vorher gehört, über Kepler recht wenig.

    okay, dann sind wir uns einig :)


    Dass man die Kirche rückhaltlos unterstützt, obwohl die Inquisition hinter einem her ist, ist schon enorm.

    Ähem, ich glaub, ich muss mal etwas im Hinblick auf Kirche und Inquisition zurechtrücken: die Inquisition war hauptsächlich in Spanien und Teilen Italiens aktiv und ihr Wirken richtete sich hauptsächlich gegen Juden und Muslime. Die Hexenverfolgungen, wie sie v.a. hier im deutschsprachigen Raum vorkamen, wurden nicht von der Inquisition unterstützt und die katholische Kirche, auch Päpste, Kardinäle, Bischöfe etc, standen dem durchaus vehement entgegen. Ausnahmsweise ist die Kirche hier mal eher unschuldig immer wieder in Verruf geraten. Dass es einzelne Kirchenmitglieder und natürlich diesen völlig durchgeknallten Dominikaner Institoris gab, die den Hexen zu Hunderten und Tausenden den Garaus machten, hing viel mehr mit deren Persönlichkeiten und politischen Intrigen und persönlichen Charakterschwächen zusammen als mit dem Hexenglauben. Da Kepler ein gebildeter Mann war, wird er diesen Unterschied sehr wohl bemerkt haben. :wink:


    Die Zunahme der Hexenprozesse zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte wahrscheinlich nicht nur mit den religiösen Konflikten zu tun, sondern auch (und dieser Gedankengang war mir neu, aber einleuchtend) mit den sich ändernden Wetterverhältnissen und gleichzeitig allem anderen Ungemach.

    Ganz stark waren - neben den Hexenprozessen in ländlichen Gebieten, wo sich die Armen und Ungebildeten einen Sündenbock suchten wie Du es beschreibst - wirtschaftliche und persönliche Konflikte die Ursachen für Hexenverfolgungen. Sehr viele Hexen (und es waren ja meist Frauen, die denunziert wurden) wurden aus persönlicher Rachsucht angezeigt oder weil ihr Mann / ihre Familie einem wirtschaftlichen oder politischen Kontrahenten im Weg standen. Da der Denunziant heimlich und ohne Beweise agieren konnte, war das ein beliebtes Mittel, um Gegner aus dem Weg zu räumen, denn es reichte ja schon aus, wenn ein Familienmitglied im Ruch der Hexe stand, um jemanden komplett zu ruinieren. Es gibt Untersuchungen, die sogar einen Zusammenhang zwischen den damaligen Handelswegen und der Zahl der Hexenprozesse belegen. Außerdem ist es erwiesen, dass es mehr Hexenverbrennungen in protestantischen als in katholischen Gegenden gab. 8-[


    Ein Glück für ihn dürfte wohl der Umzug nach Leonberg gewesen, wo die allgemeine Schulpflicht herrschte, wo Humanismus und Buchdruck der Bildung höchst förderlich waren. Es wird aber auch die Begabung des aufgeweckten Knaben aufgefallen sein, der eine starke Abneigung gegen die Feldarbeit verspürte, zu der er dennoch immer wieder herangezogen wurde. Mit diesen Fähigkeiten bietet sich eigentlich nur die geistliche Laufbahn an. Die Jahre im Internat sind für Johannes wohl alles andere als erfreulich verlaufen, und doch haben wir das Wissen über diese frühen Verhältnisse nur seiner Offenheit und seinem Mitteilungsbedürfnis zu verdanken, das bei Galileo hingegen völlig fehlt.

    Die Kindheit und Jugend Keplers waren wohl ziemlich fürchterlich und ohne diesen Umzug ist es doch fraglich, was aus ihm geworden wäre. Ich sehe es auch so, dass man in Weil das Kind einfach nur verheizt hätte und es keine Chance gehabt hätte, seine Intelligenz so aus- und weiterzubilden.

    Neben seinem Interesse für Mathematik und die Gesetze der Physik prägt ihn - ganz Kind seiner Zeit - doch auch der Glaube der Mutter an okkulte Kräfte. Und diesen Glauben wird er sich ein ganzes Leben lang bewahren. Als Astrologe kann Kepler aber auch die schlechten Charaktereigenschaften seiner Angehörigen erkennen und relativieren. Ihm selber sagt sein Horoskop, dass es sein Schicksal sein wird, sich mit schwierigen Dingen zu befassen.

    Das fand in spannend, wie er im Nachhinein seinen Familienangehörigen eine astrologische Entschuldigung schreibt. Er muss wirklich daran geglaubt haben, sonst hätte er sie wohl kaum so in Schutz genommen. :-k

    Den Weg zum Priesteramt verlässt Johannes Kepler nicht aus freien Stücken; er wird noch vor Beendigung seiner Ausbildung als Mathematiklehrer an die evangelische Stiftsschule nach Graz geschickt. Ich denke mir, dass das nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung geschah, durch die er bestimmt aufgefallen ist.
    Jedenfalls ein sehr aufschlussreiches Kapitel über die frühen Jahre des Johannes Kepler, aus dem wieder viel Neues zu erfahren war (zumindest für mich).

    Da tat er mir richtig leid, dass er einfach so weggeschickt wurde. Eine Wahl dürfte er nicht wirklich gehabt haben.

    Aber dass Karfreitag als Feiertag sozusagen auf dem evangelischen Mist gewachsen ist, habe ich auch noch nicht gewusst.

    Das war sogar mir bekannt und wenn ich mich nicht irre, ist es wohl der höchste protestantische Feiertag überhaupt. :scratch:

    Hast Du keine Ingenieure in Deinem Bekanntenkreis, die auch sehr musikalisch sind? Mir ist diese Verbindung schon häufig aufgefallen, vielleicht aber auch nur, weil ich beruflich viel mit Technikern zu tun habe.

    Nee, ich kenne auch niemanden mit dieser Verbindung :wink:


    denn mir war so gar nicht bewusst in welchen Verhältnissen Kepler aufwachsen musste oder wurde euch in der Schule jemals so deutlich sein Lebensweg aufgezeigt?

    Mir war das auch alles neu, aber auch das Leben Galileis kannte ich nicht :wink:

    Zu einen denke ich das in der Umzug sehr geholfen hat. Zum anderen könnte ich mir vorstellen, das er auch seinen Weg gegangen wäre (auch unter schwierigeren Umständen) denn seine Begierde nach Wissen hörte doch niemals auf...

    Nein, das seh ich allerdings auch anders als Du: ohne diesen Umzug und die Schulpflicht wäre dieses kränkliche Kind in dieser Familie doch komplett untergegangen - da hätte niemand das Talent erkannt, die Schule wäre ihm verschlossen geblieben und bei seiner kränklichen Konstitution halte ich es für fraglich, ob er die Pubertät überlebt hätte.

    Was mich verwundert sind seine Beschreibungen der Familienmitglieder. Er hatte nicht wirklich ein nettes Wort für irgendjemanden von ihnen übrig. Ob es vielleicht auch an ihm lag? Schließlich kam er auf dem Internat auch nicht mit seinen Mitschülern zurecht und hat sie provoziert.
    Ich will ihm nichts unterstellen, aber es ist schon sehr auffällig, dass er NUR Negatives über seine Familie zu berichten hat (wobei man einschränkend daran denken muss, wie er seinen Vater vor Mitschülern verteidigt hat).

    Er hat zwar provoziert, aber v.a. durch sein Wissen und seine Ehrlichkeit - er hat niemanden angegriffen oder angelogen, wenn ich das so richtig interpretiere. Und bestimmt wurde er ziemlich schikaniert, wie es ja auch Hiri schon beschrieben hat. 8-[ Sicherlich lag es auch an ihm, da er ein so intelligenter Mensch war und seiner Zeit und Zeitgenossen in vielem voraus. Aber wenn Du die Beschreibung seiner Familienmitglieder genau liest, so sind es doch nur sehr ehrliche Aussagen, die z.B. durch andere bestätigt wurden - nicht Kepler allein beschreibt seine Eltern und Großeltern derart negativ. Aber er allein schreibt ihnen eine "Entschuldigung" durch seine Horoskope und hilft der Mutter aus der Patsche, in die sie sich zum Teil ja selbst hineingeritten hat.

    aber erholsame Tage am Meer.

    ich wünsch Dir einen schönen Urlaub :friends:

  • Die Bildung hat sich meiner Meinung in den Interessengebieten verschoben.

    Ja, eben ...! Und das Allgemeinwissen (= für mich auf mehreren Gebieten zumindest irgendeine Ahnung zu haben) bleibt auf der Strecke.

    aber es gibt natürlich noch immer ziemlich schlaue Köpfe, auch unter Jugendlichen

    Ganz unbestritten. Und viele Jugendliche sind wirklich total in Ordnung; nett, freundlich und g'scheit dazu. Das sehe ich sehr oft (man kann schon sagen immer) bei unseren Studierenden der Fachhochschule Radiologietechnologie.

    Leider wird das heutzutage nicht gesucht, sondern eben Menschen die sich speziell und intensiv mit einem Beruf / Materie beschäftigen

    Naja, jeder muss in seinem Beruf ja kein wegweisendes Genie sein. Ich mach halt meinen Job (sogar noch mit einiger Freude), aber damit ist das Thema dann erledigt. Über die gerätetechnische Entwicklung in der Nuklearmedizin habe ich z. B. noch nie nachgedacht ... :-k und lebe damit ganz gut.

    universal interessiert.

    Kann man dann ja in seiner Freizeit sein.

    gibt es Galileis Vorlesung auf englisch Bin mal gespannt, wie viel ich davon verstehe

    Super, was Du alles findest, aber meine Kenntnisse reichen dafür leider nicht aus. Vielleicht mag unsere liebe @Squirrel ja eine Zusammenfassung geben.

    wie Mathematik ohne Algebra funktionieren soll

    In meinem ahnungslosen mathematischen Weltbild gehört das auch zusammen, gerade wenn es um den Sternenhimmel geht. Aber wer weiß, ob Algebra vor 400 Jahren so definiert wurde, wie ich das noch aus der Schule kenne. ?(

    da wäre die Erwähnung von Umwegen und Fehleinschätzungen doch eher hinderlich gewesen.

    Der Kepler mit seinem großen Mitteilungsbedürfnis und seiner Aufrichtigkeit hätte das sicher gemacht - so schätze ich ihn jetzt zumindest ein.

    habt Ihr alle schöne Ostertage verbracht?

    Ja, und meine gehen eigentlich weiter, weil ich (ohne Urlaub) erst am 26. April wieder arbeiten muss ... :P

    Er hat zwar provoziert, aber v.a. durch sein Wissen und seine Ehrlichkeit - er hat niemanden angegriffen oder angelogen, wenn ich das so richtig interpretiere

    Genauso sehe ich das auch. :thumleft:

  • Kapitel 9
    Allzu habe ich zu diesen Kapitel nicht zu sagen, da unsere Sylli das mal wieder hervoragend zusammengefasst hat... :kiss:

    Die Geometrie schätzt er, weil sie für Kunst und Architektur, für das Verständnis technischer und physikalischer Phänomene Bedeutung hat. Die Algebra hingegen lässt er fast völlig außer acht.

    ...............hier entstanden bei mir im Kopf das gleiche Fragezeichen, wie bei Hiri :scratch::scratch:

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Mathematik ohne Algebra funktionieren soll Denn auch die geometrischen Berechnungen benötigen doch hier und da ihre Formeln. Oder bin ich da auf dem Holzweg.

    denn ein Mathegenie bin ich wirklich nicht, aber wie bitte schön berechne ich ein z. B. Quadrat ohne eine Formel???

    habt Ihr schon einmal gehört, dass Galilei Dantes Hölle bis in ihre tiefsten Tiefen detailliert vermessen hat? Und seine Ergebnisse auch noch der Florentinischen Akademie präsentierte? Also da war ich schon richtig sprachlos,

    Nein, das wusste ich auch nicht, aber ich finde es total spannend und musste mich gleich mal auf die Suche begeben. Hier gibt es Galileis Vorlesung auf englisch Bin mal gespannt, wie viel ich davon verstehe

    wovon?

    Sooooooooooo, liebstes Hörnchen ich habe dir mal zusammen gesucht wofür du eine Zusammenfassung geben sollst :-, Denn mich würde das auch brennend interessieren.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • da unsere Sylli das mal wieder hervoragend zusammengefasst hat...

    Danke, Du Liebe :uups: ! Aber so bekomme ich selber auch Ordnung in meine Gedankenwelt. Ist ja nicht wenig, was man so Kapitel für Kapitel erfährt.


    hier entstanden bei mir im Kopf das gleiche Fragezeichen, wie bei Hiri

    Ich kann mir nur denken, dass Algebra damals anders definiert wurde, ohne Genaueres zu wissen. Leider erfährt man nicht mehr dazu (mal sehen, vielleicht kommt später noch was!?)

  • wovon?

    Das hab ich mich auch gefragt...

    Bitte von dem da hier

    Ähm... warum soll das Hörnchen sich da durchquälen? Hast du gesehen, wieviel Text das ist?
    Eine grobe Zusammenfassung vom Prinzip hat de Padova ja schon gegeben. Ich wollte eigentlich nur mal sehen, wie der Galilei das dargestellt hat. Nein, eigentlich hab ich nach Quellen gesucht, die das belegen. Und dass ich dann gleich seine Vorlesung finde, war natürlich cool. Ich werde mich da bei Gelegenheit mal durchwurschteln. :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark