Thomas de Padova - Das Weltgeheimnis (Start: 01.04.2017)

  • Es besteht Unklarheit über eine bestimmte Tatsache, er wechselt mal eben kurz die Perspektive und betrachtet die Erde nicht von sich selbst sondern vom Mond aus und erkennt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mit dem nötigen Abstand sehr leicht die Zusammenhänge.

    Mein leises Veto wage ich an dieser Stelle einzulegen. :ergeben: Ich glaube nämlich nicht, dass ihm das alles so leicht gefallen ist, sondern denke eher an ganz enorme geistige Kraftakte, wenn wir jetzt über seine physikalischen Erkenntnisse sprechen. Und sogar die für ihn fiktive Mondreise zeugt von einer ungeheuren Vorstellungskraft, die ich (als eine mit fast gar keiner) nicht genug bewundern kann.

  • Aber das dauert jetzt wirklich schon sehr lange.

    Oh, hier haste etwas falsch verstanden bzw. ich hatte es nur im Buchmesse-Thread erwähnt. Ich habe mir eine neuerliche Erkältung von der Leipziger Buchmesse mitgebracht :-, Ich weis eigentlich sollte man sich nur Bücher von der Messe mitbringen :totlach: Trotz dem geht es nun schon wieder in die 2. Woche :cry::cry::cry:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • In einer Fußnote stand der Verweis auf zwei Büchermessen Anfang des 17. Jh. - eine in Frankfurt am Main und eine in Leipzig.

    Haben wir von diesen Messen nicht beim Preisendörfer gelesen, wo wir uns auch schon gewundert haben, oder hab ich das woanders her?


    Ich habe mir eine neuerliche Erkältung von der Leipziger Buchmesse mitgebracht

    Gott sei Dank wenigstens neu und nicht durchgehend, aber auch lästig genug. Gute Besserung! :friends:

  • Mein leises Veto wage ich an dieser Stelle einzulegen. :ergeben: Ich glaube nämlich nicht, dass ihm das alles so leicht gefallen ist, sondern denke eher an ganz enorme geistige Kraftakte, wenn wir jetzt über seine physikalischen Erkenntnisse sprechen. Und sogar die für ihn fiktive Mondreise zeugt von einer ungeheuren Vorstellungskraft, die ich (als eine mit fast gar keiner) nicht genug bewundern kann.

    Du hast natürlich Recht, das Attribut einfach sollte nicht die unglaubliche wissenschaftliche Leistung Keplers kleinreden. Nach jahrelanger Betrachtung eines Sachverhaltes aus ein und derselben Perspektive ist er er einer der ersten, die alteingesessene Betrachtungsweisen verlassen und neue Wege gehen. Das ist eine enorme Leistung und mutige Einstellung.


    Achja, und für mich war die Info mit den Buchmessen neu, Preissendörfer habe ich (noch) nicht gelesen. :wink:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Das bedeutet, dass ich in der 11. Klasse nach dem ersten Halbjahr Physik mit einer glatten 4 = 5 Punkten abgewählt habe. Das ging, weil ich Chemie und Bio weiter behielt.

    Das find ich interessant. Physik hab ich ja noch gern gehabt, aber ich hätte mich gefreut, wenn ich Mathe abwählen hätte dürfen :totlach: Bei uns gabs das nicht, aber man konnte sich nach der 12 Klasse für einen Zweig entscheiden (Naturwissenschaft, Sprache, Musisch-Kreativ).

    Wo ich mich übrigens auch geistig zurechtrücken musste, war das Alter von Galilei. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als wäre dieses Genie schon quasi als Genie in die Welt getreten - aber seinen wirklichen Durchbruch hat er ja jetzt erst im Alter von 45. Klar ist er auch so schon erfolgreich, aber die große Karriere, der wissenschaftliche Durchbruch, kommt ja jetzt erst noch. Da war mein Bild im Kopf wohl auch leicht vernebelt.

    Tja, auch ein Genie braucht Zeit zum Reifen und schließlich müssen ja noch die anderen das Grundlegende erfinden, damit er es perfektionieren kann :mrgreen:

    Und wird gewiss nicht Deines letztes sein.

    Das mit Sicherheit nicht! Ich bin so glücklich, dass ich noch auf euch aufmerksam geworden bin, sonst wär mir dieser Autor entgangen. Eines seiner Bücher ist zwar auf meiner WL, aber bis ich das mal ins Regal und vom SuB zu den gelesenen Büchern gebracht hätte, wären Ewigkeiten vergangen :lol: Daher: Danke an alle! :pray: Ich bin wirklich total begeistert von diesem Buch und von seiner Art zu erzählen und einen mit allen Sinnen in die Vergangenheit zu schicken. :love:

    Aber ich hab das schon so aufgefasst, dass er seine Lebensgefährtin und die Kinder versorgt hat. Eine Frau allein hätte das wohl nicht geschafft. Vielleicht erfahren wir ja noch etwas von ihr.

    Das hab ich auch so verstanden, aber ich stell es mir zu dieser Zeit in der Gesellschaft einfach schwierig vor. Manche werden ja von den Verwandten verstoßen, wenn sie uneheliche Kinder zur Welt bringen auch wenn sie finanziell versorgt werden, deswegen weiß ich nicht, wie es ihr in ihrer Umgebung ging. Vielleicht hab ich da auch falsche Vorstellungen und es war kein großes Thema, aber in meiner Fantasie steht sie ziemlich allein da. :-k

    Ja, das mache ich jetzt auch. Jedes Buch auf meinem SuB bekommt diese Chance von 200 - 300 Seiten, und wenn es nicht entspricht, ist es weg.

    Das heißt du liest schon mal alle dünnen Bücher mit 250 Seiten fertig. ^^ Die armen schlechten Bücher mit 310 Seiten :totlach::friends:

    und du hast mal wieder nicht auf mich aufgepasst

    :totlach::totlach: Mei, Glöckchen, du hast die Kunst der Externalisierung perfektioniert :totlach:

    Eine kleine Frage in die Runde, die mich seit gestern wieder beschäftigt. Macht ihr euch nebenbei Notizen? Oder unterstreicht ihr im Buch? Post-its? Ich habe immer noch nicht die perfekte Methode für mich gefunden und brauche ein paar Ideen, wie ich es besser gestalten könnte

    Für gewöhnlich schreib ich mir auf einem Blatt oder Post-it Seitenzahl und Zeile oder Absatz dazu, wenn ich ein Zitat besonders schön fand oder ich nochmal nachlesen möchte.

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Vielleicht hab ich da auch falsche Vorstellungen und es war kein großes Thema, aber in meiner Fantasie steht sie ziemlich allein da.

    Leider weiß man von ihrem Leben wenig, hab ich "ergoogelt", aber die Norm war so eine Lebensweise sicher nicht. Vielleicht hören wir aber ja noch etwas von ihr in unserem Buch.

    Das heißt du liest schon mal alle dünnen Bücher mit 250 Seiten fertig. ^^ Die armen schlechten Bücher mit 310 Seiten

    Ich hab fast keine sooo dünnen Bücher, aber es stimmt, die schlechten dünnen lese ich tatsächlich fertig. Da zahlt sich das Abbrechen fast nicht aus, aber dann werf ich sie trotzdem in die Tonne. :thumbdown:

  • Am besten hat mir aber folgender Satz von Kepler gefallen: "Ich selber, der ich als Mathematiker gelte, ermüde beim Wiederlesen meines Werkes mit den Kräften meines Gehirns."

    Ja mir auch, mir war zwar schon davor klar, dass es hochkompliziert gewesen sein muss, aber dieser eine Satz verdeutlicht es nur zu gut ^^

    Kaum hat er das "Ellipsenmodell" angewandt und sozusagen die Sichtweise geändert, hat plötzlich auch dieses Sorgenkind ins Schema gepasst. Wirklich ein genialer geistiger Schachzug!

    Und was mich auch so beeindruckt hat, ist wie stark er gehadert hat mich sich und seiner neuen Erkenntnis, wie oft er nachgerechnet hat, wieder und wieder, bis er es annehmen konnte. :pray:

    Von Keplers "Traum vom Mond" hatte ich noch nie etwas gehört. Das hat ja schon fast prophetische Züge, und man bekommt einen Begriff von seiner ungeheuren Vorstellungskraft. Den Blick zurück zur Erde, wie ihn Astronauten 360 Jahre später erlebten, hat Kepler in beeindruckender Weise vorweggenommen. Und schreibt von Bergen und Tälern, die Galileo zur selben Zeit mit seinem Fernrohr sieht. Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung und ein unglaubliches Zusammentreffen erstaunlicher Faktoren.

    Das hat mich auch beeindruckt und ich saß dann wirklich wie ein Kind da und staunte mit großen Augen über sein Genie und seine Vorstellungskraft und dachte mir: Wie schön kann Mathematik für so ein geniales Hirn sein, wenn er statt unendlichen Zahlenkolonnen das Universum vor sich sieht mit seinen Planeten und Bahnen :pray: Mir haben früher die Lehrer immer gesagt, Mathematik sei nur eine Sprache, die man lernen müsse. Und auch wenn ich Sprachen grundsätzlich liebe, war mir diese immer verhasst. Aber wahnsinn, was er sich alles errechnet hat und wie "prophetisch" fast schon sein "Traum vom Mond" war, was die Kraft betrifft, die es braucht um von der Erde zu kommen, die Fitness der Mondtouristen und die eventuellen Komplikationen bei der Landung ^^

    Sechs Jahre zum Schreiben und drei Jahre bis zum Druck.

    Das hab ich überlesen, danke!

    Ich habe mir mal Fotos von angesehen, die Michael Collins im Weltraum gemacht hat, als er mit der Apollo 11 Mission unterwegs war. Klick hier.

    :drunken:

    Das muss schon bitter sein, wenn man so viel Zeit und Mühe in ein Werk gesteckt hat, es dann endlich in den Händen hält und es einfach mal so ignoriert und nicht gewürdigt wird. Das ist ja im Kleinen bei den häuslichen Dingen im Alltag schon frustrierend - wie muss es da einem so großen Geist gehen.

    An der Spitze ist es oft sehr einsam.

    Was mir an Kepler gefällt, ist seine Art mit Rückschlägen umzugehen. Kurz gefasst: Aufstehen - Krone richten - weiter machen.

    :totlach: Ich seh schon das T-Shirt mit Keplers Gesicht und diesem Spruch drauf :totlach:

    Das geht mir auch so. Und am Ende der Sachbücher bin ich kluk.

    Wie schön, ein Simpsons-Fan ^^

    So ging es mir mit meiner Bachelorarbeit letztens noch Da habe ich auch gedacht: Hab ich das etwa geschrieben? Das kann gar nicht sein. So klug bin ich sonst doch gar nicht. Ich glaube, das ist ein sehr allgemeines Phänomen, wenn man gerade knietief in irgendeinem Thema steckt.

    Ich weiß nicht, ich dacht mir bei meiner Arbeit nur: Endlich fertig :uups:

    Vermutlich hat er mit seiner Veröffentlichung noch Öl ins Feuer gegossen.

    :totlach::totlach::totlach: Herrliche Wortwahl für die Bedrohung durch den Scheiterhaufen :totlach:

    Nachdem ich es nicht lassen konnte und mir Keplers "Traum vom Mond" im Netz gesucht und runtergeladen hab, wusste ich wieder, was das war: der Hinweis, dass die Fußnoten mehr Raum einnehmen, als die Geschichte selbst. Mal sehen, wann ich das Werk in Angriff nehme. Hauptsache, ich hab es erstmal

    Danke für den Hinweis! :lechz:

    s besteht Unklarheit über eine bestimmte Tatsache, er wechselt mal eben kurz die Perspektive und betrachtet die Erde nicht von sich selbst sondern vom Mond aus und erkennt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mit dem nötigen Abstand sehr leicht die Zusammenhänge. Das klingt wie aus einem Lehrbuch für systemische Therapie und kommt dennoch von einem Mathematiker. Toll !

    :totlach::totlach: Stimmt! :thumleft:


    Was mir noch eine Gänsehaut eingejagt hat, war der letzte Satz: "Groß ist die Vorahnung des Todes bei einer tögdlichen Wunde, bei Leerung des Giftbechers, aber nicht geringer schien sie mir bei der Veröffentlichung dieser Schrift."


    Leute, ich bin echt begeistert von dem Buch. Ich hätts mir nicht gedacht. Ich liebe es, wie sehr es mich in seinen Bann zieht und ich liebe diese wunderbare Art zu Erzählen. Im zweiten Kapitel fand ich allein den Satz "Während Galilei in Padua intensiv an einer Verbesserung des Fernrohrs arbeitet, stellt der acht Jahre jüngere Kepler eine gedankliche Leiter zum Mond auf." einfach nur wunderschön! :love: Ich freu mich schon aufs dritte Kapitel.

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Zumindest stell ich mir das so vor, weil ich small talk auch oft nicht aushalte, wenn mich irgend ein tolles Thema nicht loslässt. Dann will ich darüber reden oder mich damit befassen, und nicht erfahren, ob Lieschen Müller mit dem Hänschen Bauer gerade eine Affaire hat.

    Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Vor allem, weil ich eh nicht der Typ für Klatsch und Tratsch in der Nachbarschaft bin.

    In der Schule lernt man tatsächlich nichts wirklich Wissenswertes.

    Hier erhebe ich vehement Einspruch, ohne das jetzt im Detail begründen zu wollen.Aber in dieser Absolutheit will ich den Satz einfach nicht stehen lassen.

    In einer Fußnote stand der Verweis auf zwei Büchermessen Anfang des 17. Jh. - eine in Frankfurt am Main und eine in Leipzig.

    Tja - wir wandeln auf den Spuren jahrhunderte alter Traditionen. :wink:

    Wie schön kann Mathematik für so ein geniales Hirn sein, wenn er statt unendlichen Zahlenkolonnen das Universum vor sich sieht mit seinen Planeten und Bahnen

    Ich glaube ja, er hat die Planeten und ihre Bahnen in Zahlenkollonen gesehen und fand sie wunderschön. :)

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Tja - wir wandeln auf den Spuren jahrhunderte alter Traditionen.

    Würde ich mal dort wandeln, ich war noch auf keiner bisher - vielleicht im nächsten Jahr. :wink:


    Macht ihr euch nebenbei Notizen? Oder unterstreicht ihr im Buch? Post-its? Ich habe immer noch nicht die perfekte Methode für mich gefunden und brauche ein paar Ideen, wie ich es besser gestalten könnte.

    Btw, ich hatte ganz vergessen deine Frage zu beantworten: Ich mache weder noch ... war mir bisher immer zu aufwendig. Ich schreibe einfach nach jedem Kapitel meine Gedanken dazu hier auf. :)

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Hier erhebe ich vehement Einspruch, ohne das jetzt im Detail begründen zu wollen.Aber in dieser Absolutheit will ich den Satz einfach nicht stehen lassen.

    Oder sagen wir mal so: Ich kann mich an absolut nichts Brauchbares erinnern. Meine Matura liegt aber auch schon 38 Jahre zurück.

  • Meine Matura liegt aber auch schon 38 Jahre zurück.

    Naja... ich hab 1985 mein Abitur gemacht. :-, ist nicht sooo weit weg.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Am besten hat mir aber folgender Satz von Kepler gefallen: "Ich selber, der ich als Mathematiker gelte, ermüde beim Wiederlesen meines Werkes mit den Kräften meines Gehirns."

    Ich habe nur gedacht, "Junge, wenn du da schon nicht durchsteigst, wie sollen wir das tun? Und du hast das geschrieben!".
    Aber ich merke jetzt auch eine gewisse Bescheidenheit, in der Aussage, "der ich als Mathematiker gelte" - er sagt nicht "der ich Mathematiker bin.".

    Von Kaiser Rudolf kann man sich ebenfalls ein sehr gutes Bild machen, und ich bringe diesen Namen schon seit Schulzeiten mit Alchimie und Astrologie in Verbindung.

    Ich ebenfalls, ich habe ihn auch noch mal gegoogelt. Er war ein sehr schwacher Kaiser, und bei Wikipedia stand auch was mit psychischen Problemen, evtl. sogar Schizophrenie. Fanden die Kurfürsten, die den Kaiser gewählt haben, bestimmt toll, schließlich konnten sie jetzt schalten und walten, wie sie wollten, ohne dass der Kaiser dazwischen gehauen ist.
    Allerdings, wer möchte schon einen schwachen "Chef" mit psychischen Problemen haben? Kepler hatte es bestimmt nicht leicht.
    Übrigens, die Rollenverteilung im Haus Kepler hat mich doch sehr an die Rollenverteilung bei Martin Luther und seiner Frau erinnert. Da der Gelehrte, der nur für seine Wissenschaft lebt, und da die praktische Ehefrau, die dafür sorgt, dass was zu essen auf den Tisch kommt und Geld hereinkommt.

    sein mörderischer, unehelicher Lieblingssohn Don Julio

    Von dem habe ich auch noch nie was gehört.

    Von Keplers "Traum vom Mond" hatte ich noch nie etwas gehört. Das hat ja schon fast prophetische Züge, und man bekommt einen Begriff von seiner ungeheuren Vorstellungskraft.

    Und das mehrere Jahrhunderte sogar vor Jules Verne.

    Ich habe nur mal gelesen, dass die Katharina Kepler von einer Nachbarin denunziert wurde, wie auch noch andere Frauen. Letztlich ist sie freigesprochen worden. Aber es war knapp, und eher ihrem berühmten Sohn zu verdanken.

    Das habe ich auch gelesen. Das war ja bei Hexenprozessen immer so eine Kettenreaktion: Damit die Folter aufhörte, hat die Gefolterte weitere Namen genannt, und da war auch der Name von Mutter Kepler dabei. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber die "Keplersche Alte" war wohl auch so eine typische "Hexe", allein vom Aussehen her und auch vom Benehmen. Kepler hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und auch seinen Namen und Ruf eingesetzt, um seine Mutter freizubekommen.

    In der Schule lernt man tatsächlich nichts wirklich Wissenswertes.

    Jedenfalls nicht viel und jedenfalls nicht auf meiner Schule. Nahezu alles, was ich weiß, habe ich mir selbst beigebracht.

    Wie schön kann Mathematik für so ein geniales Hirn sein, wenn er statt unendlichen Zahlenkolonnen das Universum vor sich sieht mit seinen Planeten und Bahnen

    :drunken: Da fällt mir ein Zitat von Immanuel Kant ein: "Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir." (Kritik der praktischen Vernunft).

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Zumindest stell ich mir das so vor, weil ich small talk auch oft nicht aushalte, wenn mich irgend ein tolles Thema nicht loslässt. Dann will ich darüber reden oder mich damit befassen, und nicht erfahren, ob Lieschen Müller mit dem Hänschen Bauer gerade eine Affaire hat.

    :totlach: Du sprichst mir aus der Seele. Was einige Menschen so für wichtig halten ...

    Meinen auch, und trotzdem schreibe ich, um meine Gedanken zu ordnen und hier dann etwas sagen zu können. Aber ich hab auch schon ein mittelalterliches Gehirn und kein jugendlich frisches mehr.

    Naja, vielleicht sollte ich es auch mal mit dem Aufschreiben ausprobieren, denn wenn ich mir so die Qualität deiner Aussagen im Gegensatz zu meinen ansehe, scheint deine Methode ganz klar die bessere zu sein. :wink:

    Haben wir von diesen Messen nicht beim Preisendörfer gelesen, wo wir uns auch schon gewundert haben, oder hab ich das woanders her?

    Ich glaube, das hast du recht. Beim Kommentar über die Buchmessen hatte ich ebenfalls den Preisendörfer im Kopf. Zumindest hatten wir das Thema auch in der MLR schon angesprochen.

    Ich weiß nicht, ich dacht mir bei meiner Arbeit nur: Endlich fertig

    Klar, das war ja bei mir auch so. Nur: Die Bachelorarbeit liegt vier Jahre zurück und ich hatte sie letztens irgendwann in der Hand.

  • Fanden die Kurfürsten, die den Kaiser gewählt haben, bestimmt toll, schließlich konnten sie jetzt schalten und walten

    Sein Bruder Matthias hat ihm aber auch ganz schön zugesetzt (der berühmte Bruderzwist im Hause Habsburg).

    Jedenfalls nicht viel und jedenfalls nicht auf meiner Schule. Nahezu alles, was ich weiß, habe ich mir selbst beigebracht.

    Ja, der Meinung schließe ich mich an.

    Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir." (Kritik der praktischen Vernunft).

    :pray:

  • Boah Leute, habt Ihr alle Urlaub oder was? Da hat man mal den ganzen Tag zu viel um die Ohren und kommt hier nicht mehr hinterher :shock: aber jetzt - ich hoffe nur, der Post wird nicht zu lang :mrgreen:


    Danke, liebe @Sylli für die tolle Zusammenfassung :kiss:

    1609 muss schon ein ganz besonderes Jahr gewesen sein. In Italien schaut Galileo staunend in den Sternenhimmel, und in Prag widmet Kepler seine Planetengesetze dem Kaiser


    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie es zu bestimmten Zeiten so einen regelrechten Erkenntnisschub gab - hier Galilei und Kepler, kurze Zeit später Newton und Leibniz, und viele andere haben wir wohl gar nicht auf dem Schirm

    Von Kaiser Rudolf kann man sich ebenfalls ein sehr gutes Bild machen, und ich bringe diesen Namen schon seit Schulzeiten mit Alchimie und Astrologie in Verbindung. Sicher hatte er es nicht leicht in seinem konfessionell gespaltenen Reich, die Türken kamen Wien gefährlich nahe, sein Bruder rückte ihm auf den Pelz, und auch sein mörderischer, unehelicher Lieblingssohn Don Julio bereitete ihm so gar keine Freude.


    Den hatte ich nicht im Kopf, aber ich hatte auch 6 Jahre lang ein Sammelfach, in dem Geschichte, Geografie, Sachkunde, Sozialkunde etc zusammengefasst war - wir sind in der Schule also im D-Zug durch all diese Fächer gerast 8-[ Aber wir erleben hier also nach unserer Reise in die Lutherzeit den Verfall des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, der sich damals ja schon andeutete. Jetzt ist er eindeutig erkennbar und der 30jährige Krieg steht vor der Tür

    Kepler war also auch keine "tabula rasa" bei seinen Forschungen, sondern hat sehr wohl die Berechnungen und Aufzeichnungen seines Vorgängers Tycho Brahe herangezogen (da wären sie ja schon wieder, die Zwerge samt den Riesen). Nichtsdestotrotz beeindruckend, was er da herausgefunden hat. Indem er die Planeten auf Ellipsenbahnen um die Sonne ziehen lässt, hat er mutig jahrtausendealtes Denken torpediert und auch noch recht gehabt damit.


    Ich kann nur den Hut ziehen vor den Zwergen und Riesen - Brahe muss ja Unmengen an sehr präzisen Daten hinterlassen haben (sich also über Jahre hingesetzt und gemessen und aufgezeichnet haben), damit Kepler mit seinen mathematischen Fähigkeiten daraus all dies berechnen konnte. Auch vor seinem Durchhaltevermögen bei all seinen Rückschlägen kann ich nur den Hut ziehen. Stellt Euch das doch mal bildlich vor: der Mann hat all das in jahrelanger Kleinarbeit mit Tusche und Feder - ohne Taschenrechner oder PC - berechnet :shock::pray: und wir reden hier nicht vom Einmaleins

    Mir hat gefallen, dass ihn die Unordnung im göttlichen Schöpfungsplan gestört hat, das konnte er als tiefgläubiger Mensch nicht hinnehmen. Und der Mars mit seinem verwirrenden Schleifenmuster hat ihm ganz schöne Sorgen bereitet. Kaum hat er das "Ellipsenmodell" angewandt und sozusagen die Sichtweise geändert, hat plötzlich auch dieses Sorgenkind ins Schema gepasst. Wirklich ein genialer geistiger Schachzug!


    Davor ziehe ich den Hut genauso - er hat sein eigenes komplettes Weltbild auf den Kopf gestellt, hat seinen Glauben hinter seine Berechnungen gestellt als er merkte, dass sein Glauben an das alte Weltbild des "es dreht sich alles um die Erde in konzentrischen Kreisen" seinen eigenen Berechnungen eben nicht standhielt. Damit hat er sich mit seiner Mathematik und seinen Erkenntnissen gegen den allgemeingültigen Glauben und damit gegen die Kirche gestellt - er muss gewusst haben, dass er sich damit nicht beliebt machte, auch wenn Kopernikus bereits das heliozentrische Weltbild erdacht hatte.

    Von Keplers "Traum vom Mond" hatte ich noch nie etwas gehört. Das hat ja schon fast prophetische Züge, und man bekommt einen Begriff von seiner ungeheuren Vorstellungskraft. Den Blick zurück zur Erde, wie ihn Astronauten 360 Jahre später erlebten, hat Kepler in beeindruckender Weise vorweggenommen. Und schreibt von Bergen und Tälern, die Galileo zur selben Zeit mit seinem Fernrohr sieht. Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung und ein unglaubliches Zusammentreffen erstaunlicher Faktoren.


    Das erinnert doch total an die heutige Fantasyliteratur :totlach: Mann, der hatte neben seinen Fähigkeiten, einen anderen Blickwinkel einzunehmen und diesen auch noch zu berechnen, auch wirklich Fantasie. Aber er hat klar erkannt, dass er mit solch einer Geschichte seine Erkenntnisse besser den Menschen verdeutlichen kann als mit seinen trockenen Berechnungen. Hätte er nur den Schmarren mit den Hexen und Dämonen außen vor gelassen. O:-)

    Während diese beiden Männern ihrer Zeit also Jahrhunderte voraus sind, wird die Veröffentlichung seiner kleinen Mondgeschichte den Meister und seine Familie noch in Schwierigkeiten bringen. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass zur selben Zeit auch die Scheiterhaufen loderten - und genau das ist es, was ich nie so richtig begreifen werde. Einerseits dieses geistige Potential, andererseits tiefster Aberglaube in einer mythischen Welt voller Geister und Hexen.


    Diese geistige Potential ist aber damals wie heute doch immer nur auf einen Teil der Menschheit beschränkt - wir haben heute ja auch solche Geistesgrößen, denen nur wenige folgen können und das trotz des eindeutig gestiegenen Bildungsniveaus. Aber wer von uns kann z.B. Stephen Hawking folgen? :uups: Und die Menschen damals mit ihren begrenzten Erkenntnissen suchten sich halt andere Wege, um für sie unerklärliche Dinge erklärbar zu machen. Mal ganz abgesehen vom potentiellen Eigennutz, wenn man einen politischen oder wirtschaftlichen Konkurrenten als Hexe oder Zauberer denunzieren konnte. :roll:

    Neun Jahre hat der gute Mann gebraucht bis er sein Werk in den Händen halten durfte. Sechs Jahre zum Schreiben und drei Jahre bis zum Druck.


    Eine immense Zeit, nicht wahr? Stell Dir mal vor, Du würdest 6 Jahre deiner Freizeit dauernd im Kämmerlein sitzen und rechnen, rechnen, rechnen :shock: Ich frage mich grade, wie man mit damaligen Mitteln evtl. Zeichnungen gedruckt hat? Das war bestimmt genauso schwierig und die Druckfahnen Korrektur zu lesen war auch eine immense Arbeit, die nur Kepler allein tun konnte. Nur er konnte ja Fehler in all den Formeln und Berechnungen entdecken, die der Drucker evtl machte….

    Bahnbrechend waren ja auch seine Erkenntnise, dass sich die Planeten um die Sonne drehen und nicht um die Erde.


    Das war allerdings der gute Kopernikus, nicht unser Kepler. Kepler hat dessen Erkenntnis übernommen, aber dessen konzentrische Kreise verworfen, da sie seinen Berechnungen nicht standhielten und auch die Marsbahn nicht erklären konnten. :wink:

    Eins ist mir nur nicht klar geworden, hat er mit seinen Veröffentlichungen den Hexenprozess gegen seine Mutter in Gang gebracht oder hat dies nur mit den Religionskonflikten zu tun. Oder doch beides?


    Nee, wenn Du Mojohs Link folgst, dann siehst Du gut, dass die alte Keplerin schon zu einem guten Teil selbst Schuld hatte an ihrem Untergang. Das Buch hat allerdings nicht grad geholfen, sie aus dem Schlamassel wieder rauszuholen.

    Habe ich schon einmal irgendwann erwähnt, wie sehr ich unsere Sachbuchleserunden liebe? Mir wäre das nämlich überhaupt nicht aufgefallen ohne eure Kommentare. Lag auch ein klitzekleinwenig daran, dass ich nie Latein hatte.


    Ging mir auch so, den Titel hab ich nicht in Zusammenhang gebracht. :friends:

    Macht ihr euch nebenbei Notizen? Oder unterstreicht ihr im Buch? Post-its?


    Weder noch - ich lese konzentriert und wenn ich dann schreibe (falls Sylli mal nicht schneller ist), dann schlage ich zwischendrin nach.

    Das muss schon bitter sein, wenn man so viel Zeit und Mühe in ein Werk gesteckt hat, es dann endlich in den Händen hält und es einfach mal so ignoriert und nicht gewürdigt wird.


    Ich vermute mal, dass Kepler schon mit dieser Missachtung rechnete. Er war sich ja auch bewusst, dass sein Buch nur eine verschwindend kleine Minderheit interessieren würde - wer würde ihm auch folgen können bei allem? Außerdem kannte er seinen Arbeitgeber ja auch schon einige Jahre und wusste, wie viel bzw. wie wenig von diesem zu erwarten war.

    Das ist auch so ein Fakt, der mir nicht bewusst war. Klar ist mir Tycho Brahe ein Begriff und auch, dass er in Prag gewirkt hat. Aber dass Kepler auf seine kompletten Messungen zurückgreifen konnte, wusste ich nicht. Das hat ihm natürlich einen ungeheuren Vorteil verschafft. Aber trotz allem ist es ein wahrer Genie-Streich, dass er elliptische Bahnen annimmt, die er dann anhand der Messungen und Berechnungen nachweisen kann.


    Mir war er nicht wirklich ein Begriff, ich hatte nur den Namen mal gehört, ohne ihn genau verorten zu können. Aber was hätten all seine Messungen alleine bewirkt, wenn da nicht der eine gekommen wäre, der ihren Wert erkannt und der sie analysieren konnte? Da konnte der eine nicht ohne den anderen. Aber ich bin deiner Meinung: der Geniestreich liegt in den Ellipsen. Wobei ich gestern Abend dreimal Anlauf nehmen musste um endlich "elliptische" statt "epileptische" Bahnen zu lesen :totlach:

  • ..natürlich war der Post zu lang :uups:

    Aber sie benutzen ihren Kopf und alles was ihnen diese Zeit zur Verfügung steht um über den bekannten Tellerrand zu blicken.
    Was mir an Kepler gefällt, ist seine Art mit Rückschlägen umzugehen. Kurz gefasst: Aufstehen - Krone richten - weiter machen. Oder wie es Padova schreibt: Doch anders als Galilei lacht Kepler über die eigenen Fehler, um sich kurz darauf über seine Erkenntnisfortschritte zu freuen. (S. 42) Man bekommt den Eindruck eines Mannes, der gerne denkt und nicht festgefahren ist. Ich habe schon immer behauptet, dass den phantasievollen die Welt offensteht. Kepler ist gerade mein Beweis dafür.


    Ja, diese Stelle hat mir Kepler auch sehr sympathisch gemacht. Da schien Galilei wohl ein wenig verbissener zu sein als Kepler. Ich übe mich auf der Arbeit auch grad im Wieder-Aufstehen und Krone richten - es will nicht so wie wir wollen :scratch::-,

    Ein unglaublicher Schachzug! Wenn ich mir vorstelle, dass er seine Erkenntnisse nur durch Beobachtung und Logik, inklusive seiner Fähigkeit großes zu denken gewonnen hatte, erstarre ich fast schon vor Bewunderung oder besser gesagt Ehrfurcht.


    Du vergisst dabei das rechnen - irgendwo stand, dass er manche Dinge 18 mal berechnet und neu berechnet hat, bis er das Ergebnis endlich glaubte. Seine Logik hat er also sehr fleißig stets nachgerechnet und gerechnet und gerechnet… wieviel Papier bzw. Pergament er da wohl verbrauchte? :shock:

    Ich versuche mir ein Bild von Kepler zu machen, im Vergleich zu Galiei. Letzterer war wohl eher ein charismatischer Typ, mit einem großen Netzwerk. Kepler eher für sich, im Kreise seiner Familie, geschlagen mit einem Kaiser, dessen Thron gehörig wackelte. Dazu noch ein Fachgebiet, wo nicht gerade jeder verstehen kann.


    Kepler hat ja auch einen ganz anderen Hintergrund, kommt aus kleineren Verhältnissen, wollte mal Priester werden, lebt als Angestellter immer abhängig vom Arbeitgeber. Und den kann er wohl nicht einfach wechseln, wie mir scheint.

    Ein wirklich vorausschauender Mann, der wusste das Mathematik beschwerlich zu vermitteln ist und wenn man es vermittelt, dann nur einem kleinen ausgewählten Kreis. Hier ist auch gut zu erkennen, wie schwer es ist jemanden mit geschriebenen Worten und Schrift zu erhellen, als mit dem gesprochenen Wort.


    Das trifft aber gerade auf die Mathematik extrem zu. In anderen Fachgebieten kann man sehr wohl mit der Schrift erhellen.

    Dazu fällt mir auch Robert Koch ein, weil ich mal ein tolles Buch über ihn und Louis Pasteur gelesen habe. Unter welchen Arbeitsbedingungen der Koch Meisterleistungen vollbracht hat, von denen wir alle noch immer profitieren, wäre es wert, ihn täglich ins Gebet einzuschließen.


    Siehst Du dann auch grad die Serie über die Charité, Koch, Ehrlich und Behring, die in der ARD läuft? Ist sehenswert. :)

    Das musste ich jetzt gerade erst mal googlen, wo das überhaupt liegt.


    bei mir in der Nähe :wink:

    im Allgemeinen gefällt mir de Padovas Schreibstil auch besser als der von Preisendörfer. Ich kann sprachlich irgendwie besser folgen - ganz unabhängig vom Inhalt und auch ganz unabhängig von dem alten Deutsch.


    Schreiben kann Padova richtig gut, das hat mir im anderen Buch schon so gut gefallen - hätte ich einem Physiker nicht zugetraut.

    finde ich traurig, wie das Privatleben der Wissenschaftler unter ihrer Forschung leidet. Kann man denn gar kein Genie sein und sich nebenbei ein tolles soziales Umfeld schaffen? Sitzt wohl zeitlich nicht drin.


    Das war und ist wohl schwierig, wenn man sich auf derartigen Geistesebenen bewegt - und dabei gleichzeitig so abhängig ist. :-k Gerade Kepler musste das ja alles in seiner Freizeit machen und wie viel er davon hatte, weiß grad keiner von uns.

    Was bei Kepler im Gegensatz zu Galilei auffällt, ist, dass er sich eben nicht vollständig auf die Wissenschaft konzentrieren kann, was unter anderem daran liegen mag, dass er aus einfachen Verhältnissen kommt und sich seinen Unterhalt am Hofe verdienen muss. Zwar hat er dort eine gute Anstellung, aber er hat eben nicht die gleichen Freiheiten wie Galilei.


    Da erklärst Du es Dir ja grad selbst - wie soll Kepler, noch dazu bei einem chronisch klammen Arbeitgeber - noch viel Privatleben haben?

    dass die Fußnoten mehr Raum einnehmen, als die Geschichte selbst.

    stimmt, da war was :totlach:

    Frag nicht wie ich mich gerade anhöre, es weicht einfach nicht von mir

    :friends: gute Besserung - ich bell nicht mehr ganz so schlimm wie in Leipzig

    So viel ich weiß, entstammte er aber einer verarmten Patrizierfamilie, sonst hätte er nicht als Mathematikprofessor arbeiten und auch noch Privatunterricht geben müssen. Das Haus war immer voller Leute, das hat sicher genervt,

    Aber Galilei hatte, so scheint mir, doch ein etwas einfacheres und besseres Leben als Kepler in seinem Abhängigkeitsverhältnis vom Kaiser.

    Ich bin noch ganz fasziniert von seinem Vorgehen: Es besteht Unklarheit über eine bestimmte Tatsache, er wechselt mal eben kurz die Perspektive und betrachtet die Erde nicht von sich selbst sondern vom Mond aus und erkennt dadurch im wahrsten Sinne des Wortes mit dem nötigen Abstand sehr leicht die Zusammenhänge. Das klingt wie aus einem Lehrbuch für systemische Therapie und kommt dennoch von einem Mathematiker. Toll !

    Na, ganz so locker hat er das wohl nicht aus dem Ärmel geschüttelt :totlach: Wie war das mit den 6 Jahren rechnen und schreiben? Und vermutlich hat er vorher schon ein Weilchen die Datenmenge gesichtet, die sein Vorgänger ihm hinterlassen hat. Ich lege da genauso wie @Sylli mal ein Veto ein :ergeben:

    In einer Fußnote stand der Verweis auf zwei Büchermessen Anfang des 17. Jh. - eine in Frankfurt am Main und eine in Leipzig.

    Das haben wir bei Preisendörfer schon festgestellt :loool: die Frankfurter Messe gab es schon im 16. Jahrhundert

    Unabhängig davon wurde mir auch in diesen Passagen, als es um die Landkarten ging erneut klar, dass wir uns auch hier in einem Zeitalter der Globalisierung befinden.

    Padova erwähnt ja auch Hudson, der zur gleichen Zeit Manhattan umsegelt und den nach ihm benannten Fluss hochfährt. Globalisierung trifft es gut, die Welt wird überschaubarer, erfahrbarer für die Menschen durch die Entdeckungen der letzten 150 Jahre. Aber die Landkarte fand ich klasse mit der Frau.

    Physik hab ich ja noch gern gehabt, aber ich hätte mich gefreut, wenn ich Mathe abwählen hätte dürfen

    und ich hab freiwillig in Mathe Abi gemacht 8)

    Das hab ich auch so verstanden, aber ich stell es mir zu dieser Zeit in der Gesellschaft einfach schwierig vor. Manche werden ja von den Verwandten verstoßen, wenn sie uneheliche Kinder zur Welt bringen auch wenn sie finanziell versorgt werden, deswegen weiß ich nicht, wie es ihr in ihrer Umgebung ging. Vielleicht hab ich da auch falsche Vorstellungen und es war kein großes Thema, aber in meiner Fantasie steht sie ziemlich allein da.

    Vermutlich war sie auch recht alleine, mal schauen, ob wir ihr nochmals begegnen.

    ich saß dann wirklich wie ein Kind da und staunte mit großen Augen über sein Genie und seine Vorstellungskraft und dachte mir: Wie schön kann Mathematik für so ein geniales Hirn sein, wenn er statt unendlichen Zahlenkolonnen das Universum vor sich sieht mit seinen Planeten und Bahnen

    Das hast Du schön ausgedrückt - so weit geht mein Matheverständnis dann auch nicht ..

    Herrliche Wortwahl für die Bedrohung durch den Scheiterhaufen

    Das erinnert mich an den Titel "Jan Hus - der Feuervogel von Konstanz" :twisted:

    Im zweiten Kapitel fand ich allein den Satz "Während Galilei in Padua intensiv an einer Verbesserung des Fernrohrs arbeitet, stellt der acht Jahre jüngere Kepler eine gedankliche Leiter zum Mond auf." einfach nur wunderschön!

    Schreiben kann der Padova und er hat immer so schöne Vergleiche. :wink:

    Würde ich mal dort wandeln, ich war noch auf keiner bisher - vielleicht im nächsten Jahr.

    komm nach Leipzig, wir haben auch Kekse bzw. Eis im Pinguin :lechz:

    Übrigens, die Rollenverteilung im Haus Kepler hat mich doch sehr an die Rollenverteilung bei Martin Luther und seiner Frau erinnert. Da der Gelehrte, der nur für seine Wissenschaft lebt, und da die praktische Ehefrau, die dafür sorgt, dass was zu essen auf den Tisch kommt und Geld hereinkommt.

    Ich glaub, Luthers Käthe ging es etwas besser, denn Luther hat sie ja sehr gefördert und ihr viel freie Hand auch in wirtschaftlicher Hinsicht gelassen. Hier dagegen hab ich den Eindruck, dass Kepler einfach von seiner Frau erwartet, dass sie ihre Ersparnisse für die Familie nutzt. Viel mehr scheint da aber nicht gewesen zu sein.

  • Ich glaube ja, er hat die Planeten und ihre Bahnen in Zahlenkollonen gesehen und fand sie wunderschön.

    Nachdem Zahlen für mich die gleiche Attraktivität haben wie Spinnen, verweigere ich mich diesem Bild :totlach:

    Boah Leute, habt Ihr alle Urlaub oder was?

    Du wirst sehen, bald brauchen wir 3 Tage pro Kapitel, einen zum Lesen, einen zum Kommentieren und einen um die Kommentare zu kommentieren

    Auch vor seinem Durchhaltevermögen bei all seinen Rückschlägen kann ich nur den Hut ziehen. Stellt Euch das doch mal bildlich vor: der Mann hat all das in jahrelanger Kleinarbeit mit Tusche und Feder - ohne Taschenrechner oder PC - berechnet und wir reden hier nicht vom Einmaleins

    Das nenn ich mal eine ausdauerhafte Alzheimer-Präventionsmaßnahme :totlach:

    Damit hat er sich mit seiner Mathematik und seinen Erkenntnissen gegen den allgemeingültigen Glauben und damit gegen die Kirche gestellt - er muss gewusst haben, dass er sich damit nicht beliebt machte, auch wenn Kopernikus bereits das heliozentrische Weltbild erdacht hatte.

    Das mit Sicherheit, das verdeutlicht auch der letzte Satz im Kapitel und ich bin mir sicher, dass er sich nicht nur auf seinen Mondtraum bezog, sondern auf all seine Arbeiten.
    Auch wenn ich große Bewunderung für diese Leistung habe, kann ich trotzdem nicht ganz verstehen, warum man um alles in der Welt auf seine Ansicht bestehen muss, wenn das den eigenen oder auch den Tod Nahestehender bedeuten könnte. Ich glaub, ich wär da wesentlich egoistischer oder überlebensorientierter und würd mir denken, wenn mein Wissen und meine Erkenntnisse in dieser Welt verschmäht oder gar mit der Todesstrafe versehen würden, dann sollen sie doch alle dumm sterben. :pale:

    Hätte er nur den Schmarren mit den Hexen und Dämonen außen vor gelassen.

    Tja auch er bleibt ein Kind seiner Zeit, auch wenn er ihr in manchen Dingen schon voraus ist. ^^

    Wobei ich gestern Abend dreimal Anlauf nehmen musste um endlich "elliptische" statt "epileptische" Bahnen zu lesen

    :totlach::totlach: die stell ich mir sehr verkrakelt vor.. zuerst eine wunderschöne elliptische Bahn unterbrochen von ausgeprägten Zacken :totlach: Das kann gefährlich enden ^^

    Hier dagegen hab ich den Eindruck, dass Kepler einfach von seiner Frau erwartet, dass sie ihre Ersparnisse für die Familie nutzt. Viel mehr scheint da aber nicht gewesen zu sein.

    Stimmt, wobei sie auch nicht auf den Mund gefallen zu sein scheint, wenn sie ihm auch einheizen kann :thumleft:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Auch wenn ich große Bewunderung für diese Leistung habe, kann ich trotzdem nicht ganz verstehen, warum man um alles in der Welt auf seine Ansicht bestehen muss, wenn das den eigenen oder auch den Tod Nahestehender bedeuten könnte. Ich glaub, ich wär da wesentlich egoistischer oder überlebensorientierter und würd mir denken, wenn mein Wissen und meine Erkenntnisse in dieser Welt verschmäht oder gar mit der Todesstrafe versehen würden, dann sollen sie doch alle dumm sterben. :pale:

    da stellt sich dann die Frage, wo wir heute stünden, wenn alle Menschen so gewesen wären wie Du und ich heute :friends:

    zuerst eine wunderschöne elliptische Bahn unterbrochen von ausgeprägten Zacken

    ich sag nur "Marsbahn" :loool:

  • Auf alle Fälle glaub ich, dass ein Erfinder viel Hingabe und Leidenschaft braucht um halt etwas zu erfinden oder zu erforschen. (Geld wäre heutzutage wahrscheinlich auch nicht schlecht).

    heute wie damals

    Und damit hat er recht, denn bei wieviel Erfindungen spielte der Zufall eine Rolle, aber was für eine Leistung ist es, wenn ebendiese Erfindung verbessert wird!

    ich habe mal in einem Buch gelesen (weiß leider nicht mehr in welchem), dass die MEISTEN Erfindungen durch Zufall entstehen, bei der Suche nach eigenentlich etwas ganz anderem
    aber es gehört auch die entsprechende Fähigkeit dazu, die Erfindungen zu entdecken, die sich einem dann bieten

    Doch, ich verstehe, was Du meinst, und sehe es auch so. Die Erfindung der Herstellung von Textilfasern aus Baumwolle z. B. wurde auch mehrfach unabhängig auf mehreren Kontinenten gemacht. Irgendwie lag die Zeit für manche Erfindungen einfach in der Luft. Da konnte die Kreativität des menschlichen Geistes vielleicht gar nicht mehr ausweichen.

    aber interessant, dass die Problemlösungen dann teilweise sehr ähnlich sind (Baumwolle z.B.)

    . Ihm ging es bei der Veröffentlichung seiner Entdeckungen nicht schnell genug, da er Angst hatte das ihm jemand zu vor kommt. Kann man nachvollziehen.

    wenn man an die Patentstreitereien von Newton z.B. denkt, sicherlich ein verständlicher Aspekt

    Irgendwie hab ich Galilei immer als eigentbrötlerischen Wissenschaftler vor Augen gehabt (warum eigentlich? ) Hier lernen wir nun einen gesellschaftlich aktiven, unternehmerisch begabten und ungeheuer umtriebigen Menschen kennen. Das ist ein wriklich vielversprechender Anfang. Mir war auch nicht klar, dass schon zur damaligen Zeit so ein Konkurrenzdruck in Sachen Veröffentlichung von wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Erfindungen geherrscht hat und das Patentwesen schon so ausgeprägt war. Junge, Junge - das Büchlein wird meiner Allgemeinbildung wieder einen ordentlichen Schub versetzen.

    ja, ich kann mir so kluge Köpfe auch nie als holzpferdchenspielende Kinder vorstellen .... wenn, dann jedenfalls sofort altklug ... komisch irgendwie

    Da muss ich immer dran denken, wie die Kardinäle durchs Fernrohr spähten und nicht glauben konnten, dass die gute alte Erde rasend schnell (samt Geistlichkeit) durchs Weltall wirbelt. Ist ja auch schwer vorstellbar, wenn man nicht ein Mensch des 20. bzw. 21. Jahrhunderts ist.

    also selbst als heutiger Mensch ist es für mich schwer vorstellbar - vor allem die Weite des Universums

    Bei konvex und konkav muss ich auch immer nachdenken, was sich in welche Richtung krümmt, aber es gibt so eine nette Eselsbrücke, mit der man das nie mehr vergisst:
    "Ist das Mädchen brav, bleibt ihr Bauch konkav, hatte sie Sex, wird ihr Bauch konvex."

    geniale Eselsbrücke! Danke!

    Murano als die Hochstätte der Glaskunst war die Basis für alles, was mit Glas zu tun hatte.

    ich habe Murano immer als Ort für GlasKUNST, weniger für optische Glasprodukte im Gedächtnis

    Erinnert doch auch stark an Luther mit seinem offenen Haus. Aber vielleicht war das damals viel üblicher als wir heute denken? Es war ja auch üblich, dass Studenten sehr weit weg von zu Hause studieren mussten und irgendwo mussten sie ja leben. Vielleicht sind Luther und Galilei mit diesem Leben zusammen mit vielen Studenten gar nicht die Ausnahme, sondern viel mehr die Regel?

    genau an Luther und sein offenes Haus musste ich auch denken

    Naja, "Europas Next Topmodel" wär wohl keiner geworden, aber Wissen macht ja bekanntlich sexy

    hmmm, also verarmte, hochintelligente Wissenschaftler waren meiner Meinung nach in der Geschichte nicht gerade die begehrtesten Frauenhelden ...oder täusche ich mich da?
    Eher die MACHT macht/e sexy, wenige das Wissen ....leider

    Seine Geliebte aber hat mir total leid getan. Grad in der Zeit uneheliche Kinder großzuziehen, ganz allein, stell ich mir total hart vor, aber ich schätz, wie so viele Forscher, war auch Galilei schon mir seiner Arbeit verheiratet.

    a propos: Habe ich das falsch in Erinnerung oder waren Newton und Leibnitz nicht auch NICHT verheiratet?

    Früher hatte ich ihn immer als DEN Sterngucker par excellence gesehen, der nie anderes im Sinn hatte. Dieses Bild habe ich bereits revidiert. So werden sie auch irgendwie menschlicher, diese ganz Großen. Und das versteht der Thomas de Padova seinen Lesern ganz hervorragend nahezu bringen.

    wobei meine diesmalige Symphatie bei diesem Buch schon ein wenig auf die Seite Keplers tendiert. Wie geht es euch hier? Bei Leibniz/Newton war ich ja die Leibniz-Verteidigerin. Bin ich hier in diesem Buch wieder alleine auf weiter Flur?




    Wir dürfen ja nicht vergessen, dass zur selben Zeit auch die Scheiterhaufen loderten - und genau das ist es, was ich nie so richtig begreifen werde. Einerseits dieses geistige Potential, andererseits tiefster Aberglaube in einer mythischen Welt voller Geister und Hexen.

    Etwas schlecht zu machen, das man nicht versteht, ist doch auch heute noch üblich. Die Intensität ist vielleicht unterschiedlich. Auch wenn die Flammen nicht mehr lodern, aber das "An den Pranger stellen" haben wir heute auch leider noch gut drauf.

    Frau Kepler leidet auch darunter und muss an ihr Erspartes.

    dieses Alleinelasssen ist bis dato das für mich einzige Manko an Kepler

    Was mir an Kepler gefällt, ist seine Art mit Rückschlägen umzugehen. Kurz gefasst: Aufstehen - Krone richten - weiter machen. Oder wie es Padova schreibt: Doch anders als Galilei lacht Kepler über die eigenen Fehler, um sich kurz darauf über seine Erkenntnisfortschritte zu freuen. (S. 42)

    ja, das gefällt mir eben so gut an ihm, dass er auch über sich selbst lachen kann und sich nicht selbst zu wichtig nimmt. Das hat mir z.B. an Leibniz und Newton ein wenig gestärt.

    Dazu fällt mir auch Robert Koch ein, weil ich mal ein tolles Buch über ihn und Louis Pasteur gelesen habe. Unter welchen Arbeitsbedingungen der Koch Meisterleistungen vollbracht hat, von denen wir alle noch immer profitieren, wäre es wert, ihn täglich ins Gebet einzuschließen.

    ich habe es auch zu Hause, aber noch nicht gelesen. Sollte da irgendwer Lust drauf haben, es gemeinsam zu lesen: gerne.

    Diese geistige Potential ist aber damals wie heute doch immer nur auf einen Teil der Menschheit beschränkt - wir haben heute ja auch solche Geistesgrößen, denen nur wenige folgen können und das trotz des eindeutig gestiegenen Bildungsniveaus. Aber wer von uns kann z.B. Stephen Hawking folgen?

    Ein Hawking-Buch konnte ich gerade noch lesen, aber ihm folgen: unmöglich.
    Was mir aber an den Padova - Büchern so gefällt, ist, dass er nicht nur die Wissenschaft beleuchtet sondern auch das menschliche.

    Ich übe mich auf der Arbeit auch grad im Wieder-Aufstehen und Krone richten - es will nicht so wie wir wollen

    probiere es wie Kepler: Alles verwerfen und aus einem komplett anderen Blickwinkel nochmal ran! :wink:

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study: