Thomas de Padova - Das Weltgeheimnis (Start: 01.04.2017)

  • Heißt das, du hast deinen SuB Zuhause auch radikal ausgemistet und ungelesene Bücher weggegeben?

    Ganz so arg treibe ich es da nicht, aber ich habe in letzter Zeit ganz vielen Büchern, die schon ewig auf dem SuB lagen, eine Chance von rund 200 - 300 Seiten gegeben, und wenn sie mir dann nicht gefallen haben, waren sie auch schon weg. Und dieses Schicksal traf die Mehrheit.
    Ich weiß gar nicht mehr, wie sich so viel Schwachsinn ansammeln konnte. Früher habe ich tatsächlich jeden Mist gelesen. Jetzt habe ich wenigstens wieder Platz für viele schöne Sachbücher, die da noch bei mir einziehen wollen, und vielleicht ein paar Klassiker.


    Aber der ist doch trotzdem noch da, auch wenn du ihn virtuell gelöscht hast.

    Bin beim radikalen Ausmisten.

  • kein Wunder, der beschäftigt mich gedanklich im Moment ja auch sehr

    hab grad deine Rezi gelesen (warum hast Du sie nicht bei Biografien eingestellt?) - kein Wunder, bist Du noch drin im Thema. Aber wir haben ja auch grad erst im Januar den Ausflug in diese Zeit gemacht weshalb vieles noch sehr präsent ist. Das ist jetzt klar von Vorteil. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • denn ich gehe davon aus, dass diese beiden auf Lateinisch miteinander schrieben.

    Sieht man gleich zu Anfang, wie erhellend so eine LR ist. :idea: Ich zerbrech mir schon die längste Zeit den Kopf darüber, in welcher Sprache die beiden korrespondiert haben, und stand voll auf der Leitung. Auf Latein hätte ich selber auch kommen können.
    Danke, Du Liebe :kiss:

  • (warum hast Du sie nicht bei Biografien eingestellt?)

    weil ich wohl blind bin und keinen Bereich Biografien gefunden habe... :scratch:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • weil ich wohl blind bin und keinen Bereich Biografien gefunden habe... :scratch:

    aber ich weiß wo er ist :lol: ich schieb dann mal :wink:


    edit: Klaus war schneller :-,

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Irgendwie lag die Zeit für manche Erfindungen einfach in der Luft. Da konnte die Kreativität des menschlichen Geistes vielleicht gar nicht mehr ausweichen.

    Das habe ich auch schon einige Male gelesen, ich glaube, da ging es u.a. um die Erfindung der Glühbirne (?), die gleichzeitig an mehreren Orten erfunden wurde.

    aber zum Glück gibt es heute gute Autoren, die Schadensbegrenzung betreiben und leistbare Bücher schreiben

    Physik und Chemie waren meine Hassfächer, bei denen ich wirklich lernen musste - und es trotzdem nicht verstanden habe. Das Aha-Erlebnis hatte ich erst bei zwei Büchern von Hoimar von Ditfurth, Am Anfang war der Wasserstoff und Kinder des Weltalls. Wenn man mir so Chemie und Physik beigebracht hätte, hätte ich mehr verstanden als mit der Funktionsweise des Ottomotors oder dieser blöden Periodentafel.

    Wie Erfindungen es mit sich bringen, werden sie auch für die Kriegsführung verwendet.

    Klar, anders kann man die Machthaber auch nicht davon überzeugen, Geld zu investieren.

    Die historische Einordnung der Ereignisse fällt mir recht leicht, weil ich ja gerade längere Zeit mit Martin Luther zu gange war.

    Damit habe ich gar keine Probleme, Geschichte ist absolut mein Ding und das "Vernetzen von Personen und Ereignissen" mache ich schon seit langer Zeit.

    In meiner Schule gab es zudem noch eine Astronomie AG. Es waren legendäre Abende, an denen wir auf dem Schuldach mit dem Fernrohr u.a. Galileis Jupiter-Monde betrachtet haben.

    Neid!

    Ist das Mädchen brav, bleibt ihr Bauch konkav, hatte sie Sex, wird ihr Bauch konvex."

    Das merke ich mir :twisted: .


    Erst jetzt fällt mir auf, wie viel Venedig in meinen letzten Lektüren vorkam.

    Bei mir auch. Erst in Marco Polo, dann im Licht des Ostens, und bestimmt noch einige Male.

    Das hätte ich Dir vorher sagen können

    [-(:P

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Hoimar von Ditfurth, Am Anfang war der Wasserstoff und Kinder des Weltalls.

    Genau die beiden habe ich auch vor unendlichen Zeiten gelesen und hatte erhellende Stunden damit.


    das "Vernetzen von Personen und Ereignissen" mache ich schon seit langer Zeit.

    Ja, und ich freu mich dann immer so, wenn ich Altbekannte in anderem Zusammenhang wieder treffe. :winken:

  • Hallo zusammen,


    ihr seid ja wieder fleißig am schreiben gewesen :friends: Ich bin noch ziemlich müde von der Feier gestern. Aber mit ein klein wenig zusammenreißen (und vieeeeel Kaffee) dürfte es klappen etwas halbwegs sinnvolles zu schreiben. Es gibt noch eine kleine Änderung im Hause Farast. Wir haben uns doch noch kurzentschlossen für eine kleine Urlaubsreise vom 09. bis 14.04. entschlossen (Last-Minute sei Dank :pray: ). Das Buch werde ich aber mitnehmen und entsprechende Notizen machen.


    Ich bin sehr beeindruckt, wie gut Padova schreibt! Der Einstieg ist mir mühelos gelungen. Es gab nur zwei Sachen, die ich nicht verstanden habe, aber die ihr mir wunderbar erklärt habt!
    Was Mathe, Physik, Chemie und (leider) auch Biologie betrifft, da habe ich sehr viele Wissenslücken. Was hätte da ein anderer Lehrer bzw. Lehrplan alles bei mir bewirken können. Dafür habe ich eine lebenslange Neugier auf genau diese Fächer behalten. Nur viel gelernt habe ich bis jetzt noch nichts, aber solche Bücher wie die von Padova ändern eine Menge bei mir.


    Ich kann Euch nur empfehlen, zur Einstimmung mal die beiden Zeittafeln am Ende zu lesen.

    Danke für den Tipp, die werde ich mir noch anschauen gehen.



    Ich glaube nicht, dass wir uns davor zu fürchten brauchen. Was ich bisher von ihm gelesen habe ("Leibniz, Newton und die Erfindung der Zeit" und "Allein gegen die Schwerkraft") ist für Laien sehr gut verständlich.

    Auf diese Bücher darf ich mich ja noch freuen :D


    Zu erwähnen wäre auch noch das schöne Cover, das mir besser gefallen hat als die Abbildungen der beiden Geistesgrößen. Furchtbar attraktiv hätte ich so auf den ersten Blick keinen gefunden

    Das Cover ist wirklich wunderschön! Im Gegensatz zu den beiden Herren 8)

    Allerdings, der Bereich Astronomie hat mich schon immer interessiert (schade nur, dass das nicht in der Schule unterrichtet wurde).

    Das ist wirklich schade! Hätte ich auch gerne gehabt, aber das sah der Realschulplan nicht vor und in der Höheren Handelsschule gab es derartige Fächer schon mal gar nicht.


    Ging es euch (also den Brillenträgern) auch so, dass ihr bei einer bestimmten Stelle erstmal was testen musstet? Ich habe es jedenfalls getan - schließlich nenne ich eine Lese- und eine Weitsichtbrille mein Eigen (und keine Gleitsichtbrille). Ergebnis des Versuchs: "Ich sollte die Brille mal putzen."

    Ich habe eine Gleitsichtbrille, von daher bin ich auf die Idee gar nicht gekommen. Allerdings sollte ich im Anschluss meine Brille mal putzen gehen. :-,


    Wieder mal ist mir aufgefallen, dass bestimmte Sachen mehrfach zur selben Zeit erfunden werden

    Das hat mich auch ziemlich erstaunt!



    Hätte man mir in der Schule damals Physik und Chemie so beigebracht, dann hätte ich nicht so eine Abscheu gegen die naturwissenschaftlichen Fächer bis auf Mathematik entwickelt. Dabei finde ich sie so interessant.

    Oh ja! Absolute Beipflichtung meinerseits!


    Ich teile hier mal meinen Beitrag, bevor er wieder so lange wird.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Huiuiui,
    ich bin sehr froh, dass wir uns auf einen Tag lesen und einen Tag antworten geeinigt haben, das nachlesen hier ist auch nicht ohne :totlach:

    Ich weiß, was Du meinst - aber bei Kepler ist es z.B. sehr auffällig, dass er vom nicht vollendeten Theologiestudium direkt als Mathematiker arbeitet und Galilei vom Medizinstudenten ich auch gleich weit entfernt. So extrem kennen wir das heute selten, aber damals waren die Studien auch ganz anders aufgesetzt und Mathematik, Theologie, Medizin etc kamen alle in allen Studien vor.

    Stimmt, mir hat das irgendwie ein Gefühl vermittelt von: Werde das, worin du dich am meisten reinsteigern möchtest. Da gabs noch keine Aufgliederung in einzelne Spezialgebiete und kein: "Sie haben aber den MSc in diesem Bereich nicht und müssen erst mal fünf Jahre studieren, sonst können Sie sich gleich beim Mcy bewerben". :lol:

    Der Einleitung vorangestellt ist ein Zitat von Hannah Arendt, die drei große Ereignisse anführt, welche wohl die neue Zeit eingeläutet haben. Diesen sollte man aber doch ein viertes, nicht weniger bedeutendes hinzufügen, nämlich Gutenbergs Jahrtausenderfindung. Nach der Lektüre von Klaus-Rüdiger Mais "Gutenberg"-Biografie, glaube ich nämlich, dass die Geschichte ohne Erfindung des Buchdrucks zur damaligen Zeit anders verlaufen wäre.

    Stimmt, an das hab ich gar nicht gedacht obwohls so naheliegend war! Danke! Und auch für die Verlinkung des Buches, ich habs gleich auf die WL gepackt. Wie ist es denn vom Schreibstil?

    Zu erwähnen wäre auch noch das schöne Cover, das mir besser gefallen hat als die Abbildungen der beiden Geistesgrößen. Furchtbar attraktiv hätte ich so auf den ersten Blick keinen gefunden. Aber g'scheit waren sie. Dem Isaac Newton können sie jedenfalls nicht das Wasser reichen (ich rede aber nur vom Aussehen). Oder was meint Ihr?

    Naja, "Europas Next Topmodel" wär wohl keiner geworden, aber Wissen macht ja bekanntlich sexy :loool:

    Ging es euch (also den Brillenträgern) auch so, dass ihr bei einer bestimmten Stelle erstmal was testen musstet?

    Jup, auch wenn meine Brille für den Test nicht passt, fand ichs spannend zu sehen, dass die Dinge plötzlich so erschienen als wären sie viel weiter weg obwohl sie so nah waren :totlach:

    Der Anfang ist gemacht und ich kann jetzt schon sagen, dass mir der Stil von Thomas de Padova sehr gut gefällt.

    Mir auch. Es ist mein erstes Buch von ihm und es liest sich wirklich gut, auch kann man sich die damalige Zeit etwas vorstellen und hat gleich ein Bild im Kopf! :thumleft:

    Ich bin total überrascht. Irgendwie hab ich Galilei immer als eigentbrötlerischen Wissenschaftler vor Augen gehabt (warum eigentlich? ) Hier lernen wir nun einen gesellschaftlich aktiven, unternehmerisch begabten und ungeheuer umtriebigen Menschen kennen. Das ist ein wriklich vielversprechender Anfang. Mir war auch nicht klar, dass schon zur damaligen Zeit so ein Konkurrenzdruck in Sachen Veröffentlichung von wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Erfindungen geherrscht hat und das Patentwesen schon so ausgeprägt war. Junge, Junge - das Büchlein wird meiner Allgemeinbildung wieder einen ordentlichen Schub versetzen.

    So ging es mir auch, und was ich mir auch oft gedacht habe, ist, wie viele andere Menschen es braucht um etwas zu erfinden/verbessern. Galilei war wohl wirklich sozial Kompetent (und natürlich auch finanziell gut bestückt), sonst hätt er wohl kaum so viele Kontakte gehabt, die ihm bei seiner Forschung so halfen.

    Bei uns schon, wenn auch nur ein Jahr lang. In meiner Schule gab es zudem noch eine Astronomie AG. Es waren legendäre Abende, an denen wir auf dem Schuldach mit dem Fernrohr u.a. Galileis Jupiter-Monde betrachtet haben.

    Wie genial! :lechz: Sowas hätt ich mir auch gewünscht. Aber jetzt wo wir dieses Buch gemeinsam lesen, bekomm ich Lust mal die Sternenwarte zu besuchen :totlach:

    die konvexe Linse sorgt für die Vergrößerung und die konkave dafür, dass du das große Bild auch scharf sehen kannst. Also ganz vereinfacht Denn eigentlich ist die Anordnung beim Fernrohr ja genau andersrum: die konkave Linse fängt das Bild verkleinert ein und die konvexe vergrößert dieses Bild. So - das reicht jetzt aber erstmal an Ausflug in die Optik.

    Dankeschön! Und das passt auch gut zur Eselsbrücke, das konvexe Mädel mit dem vergrößerten Bauch und die konkave Scharfe :totlach:

    Und wieder einmal drängt sich der Gedanke von Zwergen auf den Schultern von Riesen auf, was bei dieser Lektüre wohl noch öfter der Fall sein dürfte.

    Das hast du schön ausgedrückt!

    Ich hab Physik nach der 11/1 mit 5 Punkten abgegeben

    Was bedeutet das?


    Also schlauer werd ich am Ende unserer gemeinsamen Leserunde auf jeden Fall sein, ich muss gestehen, es gab auch einige Dinge in der Einleitung, die mir fremd waren :pale: So gesehen, bin ich froh, dass sich hier einige Lücken füllen werden ^^. Was ich auch noch sehr witzig fand in dem Kapitel war, dass Galileis Mutter einen seiner Studenten auch noch bestechen wollte um an die Linsen ran zu kommen #-o:totlach: Ich stell mir das anschließende Gespräch zwischen Galilei und seiner Mutter sehr witzig vor: "Mutter! Zum hundertsten Mal, NEIN du kriegst KEINE Linse von mir!" :totlach:
    Seine Geliebte aber hat mir total leid getan. Grad in der Zeit uneheliche Kinder großzuziehen, ganz allein, stell ich mir total hart vor, aber ich schätz, wie so viele Forscher, war auch Galilei schon mir seiner Arbeit verheiratet.


    Ich freu mich schon auf Kapitel 2, das möcht ich heute Abend beginnen :bounce:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Danke fürs Erklären, da muss ich schon nicht mehr nachschlagen

    Gern geschehen.

    Galilei hat es "nur" in kürzester Zeit weiterentwickelt, präzisiert und verfeinert.

    Da hatte ich mich unklar ausgedrückt.

    Murano als die Hochstätte der Glaskunst war die Basis für alles, was mit Glas zu tun hatte. Insofern hatte Galilei auch das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Woanders hätte er evtl. nicht so leicht Zugang zu den Materialien und dem Fachwissen der Glasbläser und -schleifer gehabt und wäre hintendrin gewesen.

    Das Problem hatten ja die Niederländer, dass sie durch den Krieg mit Spanien Antwerpen verloren hatten und damit eine der wichtigsten Handelszentren der Zeit.

    oh fein, dann können wir Dich ja löchern wenn wir auf dem Schlauch stehen Ich hab Physik nach der 11/1 mit 5 Punkten abgegeben

    Ich nach 11/2 und auch mit 5 Punkten. Chemie habe ich dann beibehalten, zwar auch nicht gerade mit großem Erfolg, aber der Biologie-Lehrer war noch unfähige als unser Physiker.

    Vielleicht sind Luther und Galilei mit diesem Leben zusammen mit vielen Studenten gar nicht die Ausnahme, sondern viel mehr die Regel?

    Das vermute ich auch. Damit hatten sie ja auch Helfer.

    wie hat er das begründet?

    Wenn ich mich richtig erinnere war seine Begründung, dass durch den Druck von Büchern Wissen viel schneller verbreitet werden konnte und so die wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung vorangetrieben wurde. Was natürlich gegen die Obrigkeit aus Kirche und Adel war. Aber für die Gesellschaft und Bevölkerung unheimlich wichtig war.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Weiter geht es.


    Bei uns schon, wenn auch nur ein Jahr lang. In meiner Schule gab es zudem noch eine Astronomie AG. Es waren legendäre Abende, an denen wir auf dem Schuldach mit dem Fernrohr u.a. Galileis Jupiter-Monde betrachtet haben.

    Da beneide ich dich drum :)

    Du kannst eigentlich nicht weiter sehen, sondern nur größer. Nach der Beschreibung im Text (Brille vom Auge entfernen) könnte man es ganz vereinfacht so erklären: die konvexe Linse sorgt für die Vergrößerung und die konkave dafür, dass du das große Bild auch scharf sehen kannst. Also ganz vereinfacht Denn eigentlich ist die Anordnung beim Fernrohr ja genau andersrum: die konkave Linse fängt das Bild verkleinert ein und die konvexe vergrößert dieses Bild.

    :shock: Ich habe es zum ersten Mal kapiert, Dank deiner Erklärung! Wenn auch immer noch mein Kopf schwirrt.


    Nicht nur das er zeimlich schnell in seinen Erfindungen war, beeindruckte mich ausserdem das er auch ein offenes Haus für "Jedermann" hatte. Nicht nur das er in seinen stillen Kämmerlein hockte und vor sich hinbrütete, nein er bezog sämtlich ihn zu Verfügung stehenden Mittel/Personen ein.

    Mein Bild von Galilei wandelt sich auch ziemlich. Beeindruckend vor allem wie er wirklich alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einbezog. Ein sehr offener Geist, sehr zielstrebig, auch geschäftstüchtig und sehr engagiert in dem was er tut.




    Bei konvex und konkav muss ich auch immer nachdenken, was sich in welche Richtung krümmt, aber es gibt so eine nette Eselsbrücke, mit der man das nie mehr vergisst:
    "Ist das Mädchen brav, bleibt ihr Bauch konkav, hatte sie Sex, wird ihr Bauch konvex."

    Das ist ja eine wirklich gute Eselsbrücke! :lol:


    Jetzt wähle ich immer ganz spontan aus wenigen Möglichkeiten, und ist besser so.

    Du klingst sehr entspannt damit! Finde ich gut. Ich selbst habe mal einfach eine Kaufpause eingelegt, damit ich mir nicht auch noch im Sachbuchbereich zu viele Bücher anschaffe, die ich dann im guten Schluss noch nicht mal lesen kann, weil immer wieder neue dazu kommen. Ich halte es aber auch so, wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann lege ich es gnadenlos weg. Ausnahmen bilden da nur die Bücher, denen ich eine zweite Chance geben mag.


    Zum einen das und auch die schiere Größe der Universität - überlegt doch mal, wie gering im Vergleich zu heute die Bevölkerungszahl Europas zu der damaligen Zeit war, nachdem Hungersnöte und Seuchenwellen über den Kontinent gerollt waren. Und dann haben in einem Zeitraum von 80 Jahren alleine 10000 Deutsche in Padua studiert, und das war ja nur ein Teil der Ausländer. Die Universität muss damals also eine der ganz großen gewesen sein

    Diese Universität ist in vielerlei Hinsicht wirklich äußerst beeindruckend!


    Mir kommt Galilei in dieser Hinsicht nicht wie ein Entdecker, sondern viel mehr wie ein vorausschauender Ingenieur vor, der die Chancen und den Nutzen einer Entdeckung sofort erkennt und deren Möglichkeiten, auch in finanzieller Hinsicht, direkt durchschaut und für sich nutzt. Und wie ein Ingenieur besitzt er dafür sogar die eigene Werkstatt sowie hervorragende Beziehungen zu den Glaswerkstätten auf Murano.

    Das haben meine Worte oben eigentlich sagen wollen :D


    Murano als die Hochstätte der Glaskunst war die Basis für alles, was mit Glas zu tun hatte.

    Glas, gutes Stichwort :idea: Das hatte mich beim lesen sehr beeindruckt wie fortgeschritten man zu dieser Zeit schon war.


    Das Aha-Erlebnis hatte ich erst bei zwei Büchern von Hoimar von Ditfurth, Am Anfang war der Wasserstoff und Kinder des Weltalls. Wenn man mir so Chemie und Physik beigebracht hätte, hätte ich mehr verstanden als mit der Funktionsweise des Ottomotors oder dieser blöden Periodentafel.

    #-o Die liegen immer noch ungelesen bei mir im Sachbuchregal (sie gehören zu den Urgesteine meines SuB´s :uups: ) und ich hätte sie fast vergessen.


    Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

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  • das nachlesen hier ist auch nicht ohne

    :lol: Das habe ich auch gedacht. Wobei mir das konzentrierte Lesen vor einem Bildschirm schwer fällt, irgendwann verschwimmen die Buchstaben so. Ich sollte halt hin und wieder mal blinzeln oder wenigstens die Augen ausruhen :uups:




    Was ich auch noch sehr witzig fand in dem Kapitel war, dass Galileis Mutter einen seiner Studenten auch noch bestechen wollte um an die Linsen ran zu kommen Ich stell mir das anschließende Gespräch zwischen Galilei und seiner Mutter sehr witzig vor: "Mutter! Zum hundertsten Mal, NEIN du kriegst KEINE Linse von mir!"

    :totlach: Die Szene fand ich auch gut! Und durch dich habe ich jetzt auch noch das passende Kopfkino dazu.


    Ich mich auch. Können wir uns ja auch zusammen vornehmen!

    Gerne! :D

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  • Ich mich auch. Können wir uns ja auch zusammen vornehmen!

    Ich wär auch mit von der Partie. Es kann natürlich noch sein, dass sich der Schreibstil noch total verändert und furchtbar zum Lesen wird, aber ich bezweifle das mal und wenn es so gut leserlich bleibt wie im ersten Kapiel schon, dann würd ich gerne auch die anderen Bücher von ihm lesen. Bevorzugt natürlich in einer MLR, ich hab das Gefühl, dass man sich da am meisten noch mitnehmen kann ^^

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Ich wär auch mit von der Partie. Es kann natürlich noch sein, dass sich der Schreibstil noch total verändert und furchtbar zum Lesen wird, aber ich bezweifle das mal und wenn es so gut leserlich bleibt wie im ersten Kapiel schon, dann würd ich gerne auch die anderen Bücher von ihm lesen. Bevorzugt natürlich in einer MLR, ich hab das Gefühl, dass man sich da am meisten noch mitnehmen kann ^^

    Können wir machen. Den "Leibniz" haben einige ja schon gelesen und "Allein gegen die Schwerkraft" wollten wir ja alle zusammen lesen. Irgendwann in diesem Jahr, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Können wir machen. Den "Leibniz" haben einige ja schon gelesen und "Allein gegen die Schwerkraft" wollten wir ja alle zusammen lesen. Irgendwann in diesem Jahr, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

    Da ich den Leibniz auch schon hier liegen habe, wäre ich da vielleicht auch wieder mit von der Partie. Und "Allein gegen die Schwerkraft" muss ich mir gleich mal anschauen... :-,

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • So, nach einem echt stressigen Wochenende melde ich mich nun auch endlich in der Leserunde - mit Ach und Krach habe ich das Pensum für Samstag erfüllt, hatte aber keine Zeit, zu posten. Bevor ich mich dann heute mit dem ersten Kepler Kapitel befasse, schnell meinen Eindruck von Vorwort, Zeittafel und erstem Kapitel.


    Zunächst muss ich einigen zustimmen, die vom Cover recht angetan waren: Ich finde es faszinierend. Ich liebe Cover, auf denen es so viel zu entdecken gibt und diese Art üben eine unerklärliche Faszination auf mich aus. Zudem interessant, dass Padovas Buch den gleichen Titel trägt, wie Keplers Erstveröffentlichung, Mysterium Cosmographicum.
    Auch die Zeittafeln finde ich sehr gelungen, vielen Dank, liebe @Squirrel für den Hinweis, diese vor Begin der eigentlichen Lektüre zu studieren. Besonders aufschlussreich, neben den individuellen Begebenheiten der beiden Hauptdarsteller unseres Buches, fand ich den allegemeinen Zeitstrahl, der eine Einordnung ins Weltgeschehen ohne viel Hintergrundrecherche ermöglicht. Gerade in diesen Epochen finde ich es immer wieder erschreckend festzustellen, wie extrem sich die Lebenswirklichkeiten nach Ständen, Ländern und letztlich auch Erdteilen unterscheiden. Vor kurzem habe ich ebenfalls "Der Pirat" von Lorne gelesen, der in einem ähnlichen Zeitraum spielt, natürlich kein Sachbuch sondern ein Roman ist, aber der unter anderem ebenfalls zeitweise in Venedig spielt.


    Ich kann jetzt schon sagen, dass Padova recht eingängig schreibt und es mir Spaß machen wird, in die für mich (Physik, Chemie ebenfalls ab 11/1 = 1. Halbjahr elfte Klasse endlich abgewählt) zwar rudimentär bekannte aber durchaus noch ausbaufähige Materie abzutauchen.
    Ich mochte auch das eingangs stehende Zitat von Hannah Arendt und würde es ebenso wie manche hier durch Gutenbergs Buchdruckkunst ergänzen und teile ebenso wie ihr die Erfahrung, dass es manchmal unwichtig ist, WER eine Erfindung macht oder weiterentwickelt hat. Die Zeit war einfach reif für gewisse Erkenntnisse und wären es nicht Galilei mit seinem guten Netzwerk zu den Glasern von Murano gewesen, so hätten andere diese Entdeckung/Weiterentwicklung sicherlich auch recht zeitnah gemacht. Natürlich möchte ich die Erkenntnisse und Verdienste nicht kleinreden, es war, gerade auf dem Hintergrund der damaligen Zeit und auch der Gefahr in einer sehr klerikal dominierten Welt(anschauung) nicht nur klug sondern auch mutig bestimmte Erkenntnisse zu gewinnen oder Denkansätze weiterzuverfolgen, aber darauf werden wir sicherlich im späteren Verlauf des Buches noch zu sprechen kommen.


    Der Auftakt war zumindest vielversprechend und die Überlegungen und Kommentare hier sehr interessant zu verfolgen. Ich bin froh, dass wir ein so langsames Tempo gewählt haben, das genügend Zeit bleibt, sich über viele Dinge auszutauschen.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Dieses Gefühl ist wirklich klasse, wenn man die neuen Informationen mit Hintergrundwissen verbinden kann. Da macht das Lernen neuer Informationen gleich viel mehr Spaß.

    Dieses Gefühl habe ich auch immer öfter. Das betrifft mittlerweile auch Bereiche, die ich früher ziemlich langweilig fand, wie zum Beispiel Martin Luther, denn den habe ich vor allem mit Religion verbunden und das war auch immer so ein elendig langweiliges Fach.

    Weiß hier eigentlich jemand, ob viel Lesen zu schlechteren Augen führt?

    Das kann ich nicht glauben, also lesen, wie TV gucken macht müde, weil die Augen sich anstrengen müssen und sicherlich hat auch das Alter seine Rolle, aber diese These glaube ich erstmal nicht.

    Ich bedanke mich jetzt schon mal bei euch, dass ihr mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht habt. Mir gefällt es schon jetzt wesentlich besser als unser letztes Sachbuch über die Reformationszeit.

    Ich fand das auch ein wenig beschwerlich zu lesen, aber ich möchte es ungern vergleichen, das Buch "Als unser Deutsch erfunden wurde" war schon gut und auch die alte Sprache hatte seinen Sinn, denn schließlich kann man so auch besser die Ethymologie der Worte erklären und wieso sich die Sprache gewandelt hat.

    schön, dass wir eine so große Runde sind, das macht mir jetzt schon Spaß

    Mir auch, denn mehrere Augen sehen bzw. lesen auch mehr bzw. bewerten anders und so kommen verschiedene Ansichten zum tragen. :thumleft:

    Das erinnert mich an Newton, der ja ebenfalls hervorragende Beziehungen zu Handwerkern unterhielt und mit deren Hilfe so vieles umsetzen konnte im Gegensatz zu Leibniz, dem das Fehlen dieser Kontakte manche Rückschläge einbrachte.

    Musste überlegen worum es gerade bei diesem Satz geht und nun ist es mir eingefallen, es waren die Werkstätten und da fiel mir Leonardo da Vinci ein, denn dieser müsste auch eine Werkstatt unterhalten haben bzw. Kontakte zu Handwerkern. Vitamin B war auch schon damals wichtig, wie mir scheint.

    Denn früher spielte auch noch die schlechte Beleuchtung eine Rolle, unter der die Menschen lasen und die zu noch mehr Anstrengung der Augen führte.

    Ich habe jahrelang gehört, daß nächtliches lesen die Augen schädigt und dann habe ich vor ca. 2 Jahren mal eine Studie gelesen, dass dies ein Mythos ist und nächtliches lesen nicht schadhaft ist. Die Augen werden dadurch gestärkt, weil nächtliches lesen, konzentriertes lesen ist.

    Wenn man mir so Chemie und Physik beigebracht hätte, hätte ich mehr verstanden als mit der Funktionsweise des Ottomotors oder dieser blöden Periodentafel.

    Das geht mir ganz genauso, aber zumindest ist das Interesse immer geblieben. Also je nach Thema zumindest.

    Damit habe ich gar keine Probleme, Geschichte ist absolut mein Ding und das "Vernetzen von Personen und Ereignissen" mache ich schon seit langer Zeit.

    Das geht mir ganz genauso, freue mich auch immer, wenn ich eine Person in Zusammenhang zur Geschichte setzen kann. :D

    Was Mathe, Physik, Chemie und (leider) auch Biologie betrifft, da habe ich sehr viele Wissenslücken.

    Ich auch ... aber durchs lesen bringe ich mir einiges selber bei. :friends:

    Dafür habe ich eine lebenslange Neugier auf genau diese Fächer behalten. Nur viel gelernt habe ich bis jetzt noch nichts, aber solche Bücher wie die von Padova ändern eine Menge bei mir.

    :thumleft: Geht mir ganz genauso und seit ca. 1 Jahr ist die Begeisterung Richtung Sachbücher sehr gestiegen. Aber Romane und Erzählungen werden trotzdem immer bleiben.

    Da gabs noch keine Aufgliederung in einzelne Spezialgebiete und kein: "Sie haben aber den MSc in diesem Bereich nicht und müssen erst mal fünf Jahre studieren, sonst können Sie sich gleich beim Mcy bewerben".

    Das ist das tragische heutzutage. Man hat das alles so sehr spezialisiert, dass "Freigeister" eher weniger Chancen haben. Manchmal hat man auch "Hochbegabte" die wirklich auch enorm intelligent sind, aber was diesen Menschen fehlt ist "Einfühlungsvermögen" oder genereller sozialer Umgang mit Menschen. Gilt natürlich vielleicht nicht für alle, aber zu großen Teilen ist das wirklich so, denn "normale" Menschen langweiligen sie, weil sie wissenstechnisch einfach Vorraus sind.

    Naja, "Europas Next Topmodel" wär wohl keiner geworden, aber Wissen macht ja bekanntlich sexy

    Das stimmt, aber bei den beiden wäre das trotzdem auch dann noch schwer geworden. :totlach:

    Ich mich auch. Können wir uns ja auch zusammen vornehmen!

    Jaaa, ich möchte auch dabei sein. Also ich hoffe es zumindest, habe soviele Leserunden gerade um mich herum :uups::pale:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857