John Bunyan – Pilgerreise zur seligen Ewigkeit/The pilgrim's progress from this world to that which is to come

  • Original : Englisch, 1678/84


    Ein Klassiker der geistlichen und englischen Literatur, übersetzt in 200 Sprachen und seit Druckbeginn ununterbrochen wieder aufgelegt !


    INHALT :
    Die allegorische Geschichte von Christ beschreibt seinen Weg von seinem alten Leben in der Angst vor Tod und Ende bis zu seinem Eintritt in die himmlische Stadt. Auf diesem Weg lernt er viele Menschen kennen, die sinnbildlich für verschiedenste Geisteshaltungen und Herausforderungen stehen. Er findet Freunde wie auch Feinde, hat mit Hindernissen und Widerständen zu kämpfen, aber erfährt dabei immer wieder den Beistand Gottes.


    BEMERKUNGEN :
    In der englischsprachigen Welt gehört dieses Buch zu jener geistigen Literatur, wie sie in Westeuropa zB « Die Nachfolge Christi » eines Thomas von Kempen oder « Das Tagebuch einer Seele » der kleinen Therese war und ist. Laut einigen Liteaturkanons steht dieses Buch auf Platz 1 der besten englischsprachigen Erzählungen, siehe zB hier : https://www.theguardian.com/bo…-novels-pilgrims-progress


    Bunyan, selber Baptistenprediger, schrieb es während eines längeren Gefängnisaufenthaltes. Gewinnt es somit nicht auch an einer gewissen Authentizität ?


    Ein- und abschließend finden wir in Reime verfasste Zeilen des Autors, die wie einen Rahmen bilden : Wie diese Bilder als eine Form Gleichnis leben eines suchenden und findenden Menschen ? Des Kampfes und Lebensweges ? Immer wieder heisst es « und ich sah im Traum wie... », und die Schilderung um Christ herum geht weiter. Dieser sucht den « unvergänglichen Gewinn », der nicht einfach dem Untergang preisgegeben ist. Denn anfangs ist er schwer belastet, liest aber ein Buch (DAS Buch?!), und fragt sich : Was soll ich tun ? Wie dann nicht weglaufen, sondern sich auf einen Weg machen ? Auf Anraten von Evangelist zieht er los in Richtung eines Tores, wo er weitere Anweisungen bekommen würde.


    Und so erreicht er diese Schwelle auch relativ rasch (innerhalb der ersten Seiten), und man mag glauben, dass nun also der wesentliche Schritt getan ist. Doch auch auf dem folgenden Weg, eigentlich schon jenseits einer Grundentscheidung, liegen Hindernisse und Irrwege. Diese Form der Realität durch die erlebten Widerstände haben mich sehr berührt, da dadurch klar wird, dass dieser Suchende (und in ihm alle) nicht einfach privilegiert ist, sondern damit zu leben hat. Glaubwürdig wird es natürlich durch den Umstand, dass der Autor Bunyan selber seinen Glauben mit jahrelangem Gefängnis bezahlt hat...


    Die begegneten « Personen » sind Allegorien in der althergebrachten Tradition : Sie stehen für gewisse Eigenschaften, Zustände, Geisteshaltungen. Eigentlich drückt dies ihr Name, die Bezeichnung jeweils schon treffend aus.


    Das Buch ist in gewissem Sinne sehr pädagogisch: auf ein Ereignis, eine Begegnung erfolgt oft eine Erklärung, was da eigentlich passiert ist. Später, mit teils treuen und gleichgesinnten Charaktern, werden grundsätzliche, weseentliche Fragen und Zweifel, Glaubensinterpretationen durchdiskutiert und erklärt.


    Interessante und bereichernde Lektüre, die natürlich daran gewinnt, wenn man sich nicht an gewissen Dingen zunächst stößt um das Ganze zu verwerfen, sondern danach aus ist zu verstehen, was wohl dahintersteckt, und sich erinnert, dass es sozusagen ein Gleichnis ist für das menschliche Unterwegssein.


    AUTOR :
    John Bunyan (* 28. November 1628 in Elstow bei Bedford; † 31. August 1688 in London) war ein englischer Baptistenprediger und Schriftsteller. Er war Sohn des Kesselflickers Thomas Bunyan und seiner Frau Margaret und hatte zwei jüngere Geschwister. Er erhielt eine einfache Schulausbildung und erlernte danach den Beruf seines Vaters. 1644 wurde er im englischen Bürgerkrieg Soldat der Parlamentsarmee und war während der zweieinhalb Jahre seiner Dienstzeit vor allem im Newport Pagnell stationiert. Damals nahm er vermutlich Einflüsse radikaler puritanischer Prediger auf. Nachdem er 1647 nach Elstow zurückgekehrt war, wo er wieder als Kesselflicker arbeitete, durchlebte er eine tiefgreifende geistliche Krise, die er später in seinem Werk « Grace Abounding » schildern sollte. Um 1653 schloss er sich durch die Gläubigentaufe im Fluss Ouse einer Baptistengemeinde in Bedford an und trat bald darauf selbst als Prediger auf.


    1648 hatte er geheiratet und war Vater von zwei Töchtern (Mary und Elizabeth) und zwei Söhnen (John und Thomas) geworden. Der Familienname seiner ersten Frau ist unbekannt; ihr Vorname lautete wahrscheinlich Mary und sie lebte ungefähr von 1625 bis 1656. Ihre Frömmigkeit hat die religiöse Entwicklung ihres Mannes entscheidend geprägt. Etwa drei Jahre nach ihrem Tod heiratete Bunyan 1659 seine zweite Frau Elisabeth (ca. 1630–1691), die ihm die beiden Kinder Sarah und Joseph gebar.


    Da Bunyan sich nicht der anglikanischen Staatskirche unterstellte, wurde er 1660 bei Harlington während eines Gottesdienstes verhaftet und musste die nächsten zwölf Jahre im Gefängnis verbringen. Dort wob er zum Unterhalt für sich und seine Familie Strumpf- und Schuhbänder und verfasste mehrere literarische Werke. Der Bischof von Lincoln entließ ihn 1672 aus der Haft, doch 1675 wurde Bunyan wegen Missachtung eines Predigtverbots erneut für sechs Monate inhaftiert. In dieser Zeit schrieb er vermutlich einen großen Teil seines Hauptwerkes « Pilgerreise zur seligen Ewigkeit ».


    Viele Jahre seines Lebens wurde Bunyan wegen seiner Gesinnung benachteiligt und verfolgt; das Ende der Verfolgungen kam erst im letzten Jahr vor seinem Tod mit der Indulgenz-Akte von 1687. Nach seinem Tod wurde Bunyan auf dem Londoner Dissenter-Friedhof Bunhill Fields bestattet, wo heute noch ein Gedenkstein an ihn erinnert.
    (Wikipedia, gekürzt)



    Im Rahmen des Gutenberg-Projektes zugänglich:
    http://www.gutenberg.org/ebooks/131


    Zahlreiche Ausgaben, Übersetzungen…, jedoch, Achtung : einige moderne Fassungen übersetzen selektiv und anscheinend unangemesse. Die Übersetzung des Wortes « Christian » im Englischen ist im Deutschen zB nicht der Eigenname Christian, sondern « Christ ». Im allegorischen Kontext eigentlich klar ! Auch werden wohl – so nach einigen gelesenen Kommentaren – in einigen Ausgaben die zitierten Bibelpassagen weggelassen. Unverständlich, diese Eingriffe.


    Broschiert: 310 Seiten
    Verlag: Johannis Verlag; Auflage: Vollständige Ausgabe mit einer kurzen Lebensbeschreibungen des Verfassers und 19 Abbildungen / 15. Auflage (Juli 1999)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3501003099
    ISBN-13: 978-3501003091

  • Natürlich gibt es sehr viele englischsprachige Ausgaben !


    Paperback: 104 pages
    Publisher: CreateSpace Independent Publishing Platform (14 Feb. 2015)
    Language: English
    ISBN-10: 1508482160
    ISBN-13: 978-1508482161