Daniel Cole - Ragdoll. Dein letzter Tag / Ragdoll

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Sehr unsympathische Charaktere, allumfassend aber spannend
  • Kurzmeinung

    Isii
    Wenig Spannung, blasse Charaktere. Bin regelmäßig beim Lesen eingeschlafen
  • Der Polizist Wolf (so genannt, weil er einen zusammengestückelten Namen besitzt, deren erste Buchstaben eben Wolf ergeben und weil es wahrscheinlich dem Autor cool vorkam) ist ein aggressiver, cholerischer Typ, der vor vier Jahren im Gerichtssaal einen Verdächtigen fast umgebracht hatte, weil der von der Jury auf "nicht schuldig" gesprochen wurde. Dafür kam er in die Klappse, wo er eigentlich auch am besten aufgehoben war. Durch Ereignisse, die zwar nicht logisch waren, aber dem Autor trotzdem cool vorkamen, wurde er später rausgelassen und sogar wieder in den Polizeidienst übernommen, rechtzeitig, um einem Serienmörder gegenübergestellt zu werden, der eine aus sechs Personen bestehende Flickenpuppe aus Leichenteilen gebastelt hatte. Derselbe Killer hat auch eine Liste seiner zukünftigen Opfer hinterlassen mitsamt Datum, wann sie sterben würden. Und weil der Täter hellsichtig und übermenschlich ist, schafft es ein ganzes Team von Polizisten nicht, ihn an seinem Vorhaben zu hindern.


    Ja, ich weiß, schon in der Beschreibung verurteile ich das Buch, aber es ist auch wirklich übelst konstruiert. Mal davon abgesehen, dass keine Behörde der Welt einen Mann wie Wolf jemals wieder eingestellt hätte, auch wenn er noch so Recht hatte mit seiner Vermutung, aber der Typ ist nicht ganz sauber. Alle fünf Minuten geht er hoch wie ein Geysir und prügelt herum, ohne auf Freund oder Feind Rücksicht zu nehmen. Seine Kollegen sind ähnlich irre. Baxter, seine Ab-und-an-Polizeipartnerin dreht ebenso alle fünf Minuten am Rad und fährt so irre, dass eigentlich zehn Leichen ihren Fahrtweg säumen müssten - ist bestimmt auch was, das der Autor für cool hält. Obwohl das der größte Fall ist, den London je erlebt hat, schaffen es die Polizisten nicht, ein vernünftiges Team auf die Beine zu stellen, Profiler scheint es auch nicht zu geben, dafür darf sich ein junger Polizist zum Experten aufschwingen, der eigentlich zum Betrugsdezernat gehört. Von dem Killer will ich gleich gar nicht anfangen. Dessen gottgleiche Fähigkeiten imponierten mir. Der war dank Lappie allwissend und allmächtig und sowieso immer zur Stelle, der konnte auch alles vorhersehen, was passieren würde. Ursprünglich war das Buch als Drehbuch geplant, und ich finde, das merkt man. Jede Logik wurde für Tempo und Spannung (in der Tat habe ich mich auch nicht gelangweilt, nur geärgert) über Bord geworfen. Als Film oder Serie für den Samstagabend 20.15 Uhr funktioniert die Story bestimmt gut. Hirn aus, Fernseher an, Popcorn auf dem Schoß, alles gut.

  • 6 Tote, eine Leiche?
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Die Grundidee lässt den Thriller-Fan direkt in freudiger Erwartung aufhorchen, denn sie ist so originell wie grausig: kaum wurde die erste Leiche des "Ragdoll"-Killers gefunden, bizarrerweise zusammengenäht aus den Einzelteilen von nicht weniger als sechs Opfern, wird der Presse auch schon eine Todesliste mit den Namen der nächsten sechs geplanten Opfer zugespielt. Für die Polizei beginnt ein Rennen gegen die Zeit – besonders für Detective William Oliver Layton-Fawkes, denn der steht ebenfalls auf der Liste...


    Das Highlight des Buches war für mich die schiere Genialität des Serienkillers. Eigentlich müsste die Polizei mit ihm leichtes Spiel haben, denn sie wissen nicht nur, welche Menschen auf seiner Todesliste stehen, sondern sogar ganz genau, an welchem Tag er sie jeweils umbringen will. Was wäre also einfacher, als sie an diesem Tag irgendwo einzusperren und nicht aus den Augen zu lassen? Als Leser knabbert man deswegen gespannt an den Fingernägeln, wie um Gottes willen er es schaffen will, seine Opfer zu töten... Und das ist tatsächlich superspannend, rasant und unterhaltsam, es gibt jede Menge falsche Fährten und Verwicklungen und massenhaft Action. Ich war immer wieder überrascht, wie der Killer sich um das Unmögliche herummanövriert! Manchmal habe ich mich gefragt, auf wessen Seite ich eigentlich stehe...


    Ein paar Sachen fand ich nicht hundertprozentig logisch und in sich schlüssig, aber im Großen und Ganzen war der Fall in meinen Augen solide und gut konstruiert. Man muss allerdings auf die Kleinigkeiten achten, wenn man bis zum Schluss kein Puzzlesteinchen übersehen will.


    Auch den Schreibstil fand ich ansprechend. Der Autor baut einerseits in vielen Szenen eine wunderbar dichte, düstere Atmosphäre auf, andererseits überrascht er immer wieder mit einem bitterbösen Humor, der die Geschichte auflockert und ihr einen unverwechselbaren Tonfall verleiht. Gerade, weil die Morde so grausam und schaurig sind, wirkte der Kontrast auch mich sehr ungewöhnlich und interessant. Besonders die Dialoge sind großartig geschrieben, mal witzig, mal dramatisch, aber immer auf den Punkt.


    Leider muss ich jetzt aber auch auf das eingehen, was für mich das große Manko des Buches war – nämlich die Charaktere, die mir ziemlich klischeehaft vorkamen.


    Im Mittelpunkt steht Detective William Oliver Layton Fawkes, genannt 'Wolf: der typische desillusionierte, in Ungnade gefallene Cop, der aber trotzdem so ein wahnsinnig brillanter Ermittler ist, dass er mit allem durchkommt. Ein richtig harter Kerl, der einem Verdächtigen notfalls beim Verhör die Finger bricht und Beweise fälscht – schließlich weiß er ja ganz genau, wer schuldig ist und wer nicht! Wenn es nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, knallt er auch schon mal einen Kollegen dermaßen heftig mit dem Kopf gegen die Wand, dass der genäht werden muss, aber das macht nichts, Teamwork ist eh nicht seine Sache. Dass seine Ehe zerrüttet ist, versteht sich da fast von selbst.


    Seine Entwicklung im Laufe des Buches fand ich dann sogar noch beunruhigender, und besonders gegen Ende fand ich es immer unmöglicher, mit ihm und seiner Egomanie Sympathie zu empfinden. Obwohl ich zugeben muss, dass ich diese Entwicklung sehr verblüffend und unerwartet fand!


    Seine Kollegin Baxter übernimmt die Rolle der zynischen, launischen Frau mit der harten Schale. Sie fährt katastrophal schlecht Auto, trinkt zu viel und hat eine merkwürdige und dennoch irgendwie rührende Beziehung zu Wolf. Ein Charakter mit viel Potential: sie ist loyal, clever, hartnäckig und auf interessante Art zwiespältig, da sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Leider wird das Potential meines Erachtens nicht voll ausgeschöpft, so dass sie für mich nicht vollkommen glaubhaft und authentisch wurde.


    Auch Wolfs Ex-Frau Andrea konnte sich für mein Empfinden nicht komplett vom Klischee lösen: sie ist wunderschön, sie liebt ihn irgendwie noch immer, und als Journalistin ist sie hin- und hergerissen zwischen ihren Prinzipien und ihrem beruflichen Ehrgeiz.


    Mein Lieblingscharakter war der junge Edmunds. Zwar ist auch er ein Typ Mensch, der einem öfter in Thrillern begegnet – nämlich der großäugige Newbie, den keiner so richtig ernstnimmt -, aber ich fand ihn sehr sympathisch, und er stellt sich im Laufe des Buches als einfallsreich, hochintelligent und entschlossen heraus. Mit ihm konnte ich wirklich mitfiebern, und er war für mich auch ein starker Charakter, den ich viel lieber als Hauptcharakter gesehen hätte! Gerade, weil er manchmal der einzige zu sein scheint, der Wolf die Stirn bietet und nicht alles hinnimmt, was der sagt und tut.


    Fazit:
    Das Buch hat in meinen Augen einen enormen Unterhaltungswert: ein perfider Killer liefert sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei und verhöhnt sie geradezu, indem er ihnen vorher schon verrät, wen er als nächstes töten wird und wann. Das Tempo ist rasant, die Spannung lässt kaum einmal nach... Mit schwarzem Humor erzählt Daniel Cole eine Geschichte voller überraschender Wendungen.


    Leider konnten mich die Hauptcharaktere nicht vollends überzeugen, besonders Detective William Oliver-Layton wirkte auch mich sehr klischeehaft – der harte Supercop, der auch gerne im Namen der Gerechtigkeit die Fäuste sprechen lässt.

  • Kurzbeschreibung vom Buchrücken:
    „Die Leiche schwebte nackt ein Stück über dem Dielenboden. Hunderte beinahe unsichtbare Fäden fixierten sie in dieser Stellung. Detective Wolf brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was er da sah, im Näherkommen fielen ihm die groben Stiche auf, die die nicht zueinanderpassenden Körperteile zusammenhielten. Eine Leiche. Und sechs Opfer.“
    Der Ermittler Detective Wolf, wird zu einer grausam inszenierten Leiche gerufen. Diese besteht aus sechs verschiedenen Leichenteilen von unterschiedlichen Menschen, die aneinandergenäht wurden. Die Polizei steht vor einem großen Rätsel, wer sind die Opfer und warum mussten sie sterben? Als der Polizei eine Liste zugespielt wird, auf der der Täter sechs weitere Morde ankündigt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, den der Täter scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein...


    Der Thriller ist bereits auf den ersten Seiten nicht so wie andere Thriller. Der Prolog wird nicht wie in anderen Büchern aus der Sicht des Mörders oder eines Opfers beschrieben, sondern aus der Sicht einer geschworenen am letzten Prozesstag. Auch beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass dieser Thriller einfach etwas anders, als andere Thriller ist und das hat mir gut gefallen.
    Daniel Cole beschreibt mit einem sehr Bildhaften Schreibstil die Geschehnisse, die vielleicht nicht unbedingt etwas für Menschen mit schwachen Mägen sind. So manches Mal, konnte mir der Autor eine Gänsehaut über den Rücken jagen, vor allem dann, wenn ich wieder total von den Ereignissen Überrascht wurde. Richtig gut gefallen, haben mir immer wieder eingebaute kleine Witze, die genau meinen schwarzen Humor getroffen haben und die die Situation immer wieder etwas aufgelockert haben.
    Den Anfänglichen Spannungsbogen, konnte das Buch nicht so ganz aufrecht halten. Die Ermittler haben mir, bis auf einen, alle nicht so sonderlich zugesagt. Die Charaktere hatten wenig Tiefe und manche privaten Nebenhandlungen der Ermittler, hätten für mich nicht sein müssen und wirkten eher Dramatisierend.
    Leider hat mich auch die Ermittlungsarbeit nicht wirklich vom Hocker reisen können, lange hatte ich das Gefühl, dass überhaupt nicht richtig ermittelt wird, somit konnte ich mir auch lange Zeit nicht mal ansatzweise Vorstellen, wer den der Täter sein könnte.
    Auch das Ende lässt mich etwas unzufrieden zurück, es soll wohl aber einen zweiten Teil geben, bei dem ich hoffe, dass diese Ereignisse am Ende von Ragdoll nochmal aufgegriffen werden.
    Im Großen und Ganzen ist Ragdoll ein Spannender Thriller, der durch seinen Bildhaften Schreibstil, den wiederkehrenden Humor und der Andersartigkeit gegenüber anderen Thrillern überzeugt. Auch wenn Inhaltlich einige Logikfehler auftauchen und nicht alles immer so ganz Nachvollziehbar ist, was die Ermittler da so treiben, kann ich dieses Erstlingswerk doch empfehlen.
    Von mir bekommt Ragdoll :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: gute Sterne.

  • Absolut spannend - sehr empfehenswert


    Der Klappentext zu „Ragdoll – Dein letzter Tag“ vom britischen Autor Daniel Cole kündigt bereits an, dass den Leser eine spannungsgeladene Geschichte erwartet. Der Spannungsbogen wird durch den Autor von Beginn an rapide aufgebaut, da die Entdeckung des verstörenden Leichnams nicht lange auf sich warten lässt - somit gibt es keinen langweiligen Einstieg, der in vielen Thrillern für meinen Geschmack etwas zu langatmig ist.
    Durch Wendungen und das Auftauchen neuer Informationen im Verlauf der Handlung bleibt der Spannungsbogen das ganze Buch über aufrecht - für mich als Thriller Fan ein absolutes MUSS.


    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen - aber achtung: es macht süchtig und man kann es nicht mehr so schnell aus der Hand legen.

  • Buchinfo
    Ragdoll - Dein letzter Tag - Daniel Cole
    Broschiert - 480 Seiten - ISBN-13: 978-3548289199
    Verlag: Ullstein Taschenbuch - Veröffentlichung: 27. März 2017
    EUR 14,99
    Kurzbeschreibung
    Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ist nah. Und fliehen ist zwecklos.
    Atemberaubender Stoff für Serien-Fans: der Auftakt zur Thriller-Reihe von Daniel Cole!
    Bewertung
    "Ragdoll - Dein letzter Tag" ist der Debütroman von Daniel Cole.
    Was für ein gelungener Start. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können und in einem Zug durchgelesen. Der Autor hat eine wunderbare Art zu schreiben. Er schafft es nicht nur auf jeder Seite für Gänsehaut und Nervenkitzel zu sorgen, nein er lässt auch seinen tollen Humor mit in die Geschichte einfließen.
    Auch mit seinen Charakteren trifft Daniel Cole voll ins schwarze. Sie sind toll dargestellt und detailliert beschrieben. Man hat als Leser eine genaues Bild von ihnen im Kopf. Detective William Oliver Layton-Fawkes (Wolf) ragt meiner Meinung besonders heraus. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit ihm.
    Fazit: Ein nervenaufreibender und spannungsgeladener Thriller! Für alle Thrillerfans ein ganz klarer Pflichtkauf.

  • Starker Anfang, am Ende jedoch schwächer

    An einem Tatort wurde ein Ragdoll, bestehend aus mehreren Leichenteilen, gefunden. Wolf, der umstrittene Detective, der kurz zuvor nach der Suspendierung in den Dienst zurückgekehrt ist, leitet die Ermittlungen.
    Das Buch hat sehr stark angefangen: man kommt sehr schnell ins Geschehen hinein, der Schreibstil des Autors ist flüssig und auch der Fall ist sehr interessant, wenn auch nicht für Zartbesaitete, da die Morde brutal sind und auch ziemlich detailliert beschrieben sind.
    Doch zum Ende lässt das Buch nach: zum einen, wurde Wolf, der Protagonist, mir immer mehr und mehr unsympathisch. Zum anderen, war ich von der Auflösung sehr enttäuscht: es ist absurd und absolut unrealistisch.
    Für den starken Anfang vergebe ich 3 Sterne.

  • Über den Inhalt muss ich nun nichts mehr schreiben, der sollte klar sein.


    Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut. Die "Morde" waren sehr clever konstruiert. Auch dafür ein dickes Plus. Die Charaktere sind stark überzeichnet. Normale Menschen scheinen dort gar nicht zu arbeiten. Alle sind ziemlich krass drauf.


    Aber... Die Handlung ist arg konstruiert und mM total unglaubwürdig. Vielleicht habe ich die Auflösung auch einfach nicht begriffen.


    Ich würde 3 v 5 Sternen geben. Teil 2 werde ich trotzdem lesen. Kommt im Frühjahr 2018, Titel "Hangman".

  • Der umstrittene Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist nach seiner Suspendierung wieder in den Dienst bei der Londoner Polizei zurückgekehrt. Wolf ist einer der besten Mordermittler weit und breit. Er dachte eigentlich, er hätte schon alles gesehen. Bis er zu einem grausigen Fund gerufen wird. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht zu einer Art Flickenpuppe, einer „Ragdoll“.
    Gleichzeitig erhält Wolfs Ex-Frau eine Liste, auf der sechs weitere Morde mit genauem Todeszeitpunkt angekündigt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, doch der Ragdoll-Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Und der letzte Name auf der Liste lautet: Detective William Oliver Layton-Fawkes…
    (Klappentext)


    ♞♞♞♞♞♞♞♞♞♞


    „Der zunächst schwache, aber vertraute Geruch wurde immer stärker, je mehr Wolf sich der geöffneten Tür am Ende des Ganges näherte. Es war der unverwechselbare Gestand des Todes.“ (S. 24)


    Detective William Oliver Layton-Fawkes, kurz Wolf genannt, tritt nach seiner Suspendierung und einem Aufenthalt in einer Psychiatrie wieder den Dienst an. Wolf griff bei einer Gerichtsverhandlung den freigesprochenen Angeklagten an, der aufgrund des Freispruchs paar Wochen danach wieder mordete. Dadurch ging seine Ehe in die Brüche und er hat noch immer anständig daran zu knabbern (oha – 1. Klischee). Nun wütet wieder ein Serienkiller in London. Dieser hat aus mehreren Leichenteilen eine Puppe „gebastelt“.

    Wie im Klappentext schon erwähnt bekommt Wolfs Ex, eine karrieregeile Reporterin, eine Liste mit zukünftiger Opfer, darunter auch Wolf selbst.

    Ein labiler Detectiv darf hier also in einem Fall der ihn selbst betrifft ermitteln (na da schau‘ her – 2. Klischee)


    „Simmon’s Ansicht nach wog das Risiko, einen psychisch labilen Detective auf die Straße zu lassen, deutlich weniger schwer als die Bedrohung durch den Serienkiller.“
    (S. 259 …na dann)


    Zusammen mit seinem Team versucht er nun zu eruieren zu wem diese Leichenteile der Ragdoll gehören, um so dem Serienkiller immer näher zu kommen und ihn dingfest zu machen.

    Zu diesem Team gehören, unter anderem, die Ermittlerin Baxter und Edmunds. Edmunds ist der Neue im Team und schien hier der Einzige zu sein, der wirklich hart an dem Fall arbeitet. Leicht hat er es als Neuer in diesem Team deswegen doch noch lange nicht.

    Baxter hingegen greift gern mal zur Flasche (ach, was ganz Neues – 3. Klischee). Des Weiteren scheint es zwischen Wolf und Baxter ordentlich zu funken und das nicht erst seit kurzem (war ja irgendwie klar, dass sowas auch noch kommen muss – 4. Klischee).


    Man liest abwechselnd aus diesen drei Perspektiven und trotz diverser Klischees, Logikfehler und Ungereimtheiten, liest sich dieser Thriller verdammt flott weg (ja, ich war selbst überrascht nach der Klischeeüberschwemmung).


    „Schnell ließ er es wieder in seiner Tasche verschwinden und hörte im selben Moment den dumpfen Knall der zuschlagenden Tür eines teuren Wagens.“
    (S. 124 – kann man denn aufgrund des Knalls einer Autotür erkennen wie teuer diese Karre ist?)


    Dieser Thriller ist das Debüt des Briten Daniel Cole und gleichzeitig Auftakt für eine neue Thriller-Reihe. Vom flüssigen Schreibstil her und vor allem aufgrund der so manchen atmosphärischen Settingbeschreibung, sieht man diesem Thriller keineswegs das Debüt an.


    „Der vollkommen intakte Kirchturm von St Dunstan-in-the-East ragte hoch über dem zerfallenen Mauerwerk auf. Mächtige, kraftstrotzende Bäume wuchsen durch ein nicht mehr vorhandenes Dach und langgestreckte Bogenfenster, während sich Kletterpflanzen an den Steinmauern hinaufrankten, nur um auf der anderen Seite kaskadenartig herabzustürzen und sonderbare Schatten in den abgeschiedenen Garten zu werfen.“ (S. 171)


    Also schreiben kann dieser Autor auf jeden Fall. Auch der Plot ist durchwegs spannend, enthält den typischen britischen schwarzen Humor und beinhaltet mehrere überraschende Wendungen, ist teilweise äußerst blutig und legt auch ein ziemliches Tempo an den Tag. Aufgrund dessen konnte ich über so manches altbekannte Thriller-Klischee und einige Logikfehler hinwegsehen.


    Die Aufmachung ist qualitativ hochwertig und das Cover ist schon ein ganz besonderer Blickfang.

    Weshalb sich da ein paar Rezensenten am Cover aufhängen, da es keinen Bezug zur Geschichte hat ist mir unverständlich. Immerhin kommt es bei einem Buch auf den Inhalt an, ob es einen packen und abholen kann. Und das sage ich als leicht beeinflussbare Cover-Käuferin…aber was weiß ich schon.


    Fazit:

    Trotz diverser Klischees und Logikfehler, konnte mich dieser Thriller packen und gut unterhalten, denn spannend ist dieser alle Mal. Ich konnte das Buch nahezu keine Sekunde aus der Hand legen.

    Da dies ein Debüt ist kann es ja nur besser werden und daher werde ich auch den 2. Teil dieser Thriller-Reihe lesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    © Pink Anemone